Cecil Dewi – Staub und Stolz
• Taschenbuch: 624 Seiten
• Verlag: Incubus Verlag; Auflage: 1 (16. April 2013)
• ISBN-13: 978-3981522082
• Preis: 12,95 Euro (print), 8,99 Euro (ebook)
Klappentext:
Zwei Männer in einer archaischen Welt. Der eine von seinem Volk verstoßen und seines Namens beraubt, der andere dazu bestimmt, als Herrscher die Geschicke seines Reiches zu lenken. Als Forlán zum Leibwächter des Kriegerprinzen Iain wird, gerät er in einen Strudel aus Gewalt und unterdrückter Anziehung. Zwischen den Männern entspinnt sich ein gefährliches Katz- und Mausspiel, bei dem es augenscheinlich nur Verlierer geben kann – denn Iains Weg als König ist vorgezeichnet. An seiner Seite ist kein Platz für einen Mann, der mehr als ein heimlicher Gespiele ist.
Zum Autor/Zur Autorin (?):
Cecil Dewi, Jahrgang 1978, lebt und arbeitet in Valparaíso, Chile. Außer dem wahnwitzigen Unterfangen, Geschichten zu schreiben, interessiert sich Dewi für Literatur, Musik und erkundet gerne mit Mann und Pferd die wilde Natur Chiles.
Meine Meinung:
Zwei starke Männer treffen aufeinander. Iain, der Prinz (der bald die Königswürde antreten wird) und Forlán der Leibwächter und Assassine (je nach Bedarf des Auftraggebers) stammen aus zwei verschiedenen Völkern, könnten optisch nicht unterschiedlicher sein und haben doch elementare Gemeinsamkeiten: einen unbeugsamen Stolz und die Ausbildung und das Gebaren von Kriegern.
Iain hat sich seit jeher in sexueller Hinsicht nur für Männer interessiert, Forlán hingegen kannte diese Anziehung bislang nicht. Das gesellschaftliche Stigma verursacht Forlán innere Kämpfe, als Gefühle für den Prinzen in ihm aufkeimen. Alles sehr authentisch und kitschfrei dargestellt.
Beschrieben wird eine mittelalterlich wirkende Welt, das Stilmittel Sprache ist diesem Umstand angepasst. Mein Lieblingssatz: „Ihr seid bezecht.“
Sehr flüssig und eingängig schreibt der Autor eine Abenteuer- und Liebesgeschichte, in der es ruppig und rau zugeht und die dennoch voller Gefühl ist.
Ein absoluter Pageturner bis ca. 80 %, dann macht die Geschichte einen Knick, sowohl zeitlich (ein Sprung von elf Jahren in die Zukunft), als auch dramaturgisch. Plottechnisch betrachtet hätte es der weiteren 20 % nicht bedurft. Natürlich liest man weiter, schließlich hat man die Figuren schon tief ins Herz geschlossen, auch wenn der folgende Teil zunächst etwas an Schwung einbüßt.
Insgesamt ist der Roman großartige Unterhaltung, die definitiv die Neugier auf Weiteres von diesem Autor (der Autorin?) weckt.
Ich gebe 9 von 10 Punkten.