"Aufbruch: Partials I" - Dan Wells (ab 14 Jahre)

  • Inhalt:


    „Das neugeborene Mädchen 485GA18M starb am 30. Juni 2076 um 6:07 Uhr morgens. Es war drei Tage alt. Seit dem Zusammenbruch betrug die durchschnittliche Lebenserwartung eines menschlichen Säuglings sechsundfünfzig Stunden.Man gab ihnen nicht einmal mehr Namen.“ (S. 9)


    Die Menschheit hat einen großen Fehler gemacht: Um Kriege zu gewinnen, schuf sie menschenähnliche, aber viel stärkere Kampfmaschinen: die Partials. Doch diese wandten sich nach einigen Jahren gegen ihre Schöpfer und vernichteten sie durch einen tödlichen Virus. Nur wenige Menschen überlebten, können sich allerdings nicht weiter fortpflanzen: Ihre Babys sterben schon nach wenigen Tagen.


    Kira, eine junge und ambitionierte Wissenschaftlerin, glaubt, die Lösung für dieses Problem in der Genstruktur der Partials gefunden zu haben und wagt das Unfassbare: Gemeinsam mit ein paar Freunden macht sie sich auf den Weg in das besetzte Gebiet der Partials, um dort Dinge zu entdecken, die alles verändern könnten…


    Meine Meinung:
    Was für eine geniale und wirklich neuartige Dystopie. Die Idee, die Umsetzung und vor allem die Tatsache, dass endlich mal keine Liebesgeschichte, sondern einfach nur die Rettung der Menschheit im Mittelpunkt steht, haben mich an diesem Buch wirklich sehr begeistert.


    Dan Wells ist es gelungen, Bilder vor meinen Augen entstehen zu lassen, wie es selten ein anderer Autor geschafft hat. Und so bin ich gemeinsam mit Kira durch verlassene Straßen gewandert, habe mich hinter ausgebrannten und schon halb verrotteten Autos versteckt und hatte stets das Gefühl mittendrin zu sein.


    Ich muss gestehen, dass mich die Schnelligkeit der Handlung am Anfang irritiert hat. Ich musste mich erst daran gewöhnen, dass alles sehr rasant und beinahe wie in einem Actionfilm abläuft.


    Mir geht es beim Lesen oft so, dass ich ahne, was jetzt auf den nächsten 200 Seiten so grob passieren wird. So frei nach dem Motto: „Okay, jetzt müssen sie nach Mordor wandern und dort den Ring vernichten!“ Bei „Herr der Ringe“ dauert das – wie erwartet – ziemlich genau drei Bücher lang. Doch bei „Aufbruch: Partials I“ findet die komplette Handlung, die man als Leser vermutete, schon auf den kommenden 20 Seiten statt. Um bei dem Bild zu bleiben: Der Ring wird schon nach dem ersten Buch vernichtet, danach schließt sich eine ganz unerwartete Handlung an. Wie gesagt: für mich anfangs etwas irritierend.


    Der riesengroße Vorteil hiervon ist jedoch offensichtlich: Die Geschichte wird nicht langweilig, verliert nie an Tempo und hält auch einige interessante Wendungen und Höhepunkte für den Leser parat.


    Ein wenig gestört hat mich, dass manche Erkenntnisse, die Kira hat, für mich viel zu simpel waren. Kira, sowie andere hochgradig qualifizierte Wissenschaftler arbeiten seit Jahren an dem Problem des Gendefekts der Neugeborenen. Die entscheidende Entdeckung, die Kira im ersten Drittel der Geschichte macht, ist meiner Meinung nach etwas lachhaft und viel zu naheliegend. Doch obwohl ich mich zu dem Zeitpunkt im Buch wirklich darüber geärgert habe, überwiegt jetzt nach dem Lesen eindeutig die Begeisterung.


    „Aufbruch: Partials I“ ist eine gelungen andersartige Dystopie, die durch ihr hohes Tempo und die bildhafte Schreibe des Autors an einen Actionfilm erinnert. Rasant schreitet man als Leser durch die Handlung und wird immer wieder von neuem überrascht. Ich fiebere jetzt schon dem nächsten Teil entgegen. 8 von 10 Sternen!

  • Als ich gehört habe, dass Dan Wells ein Jugendbuch schreibt, habe ich mich zunächst gefreut, denn ich fand seine “John Cleaver”-Trilogie richtig gut, als ich jedoch erfahren habe, dass sich sein Jugendbuch als Dystopie entpuppt, war ich dann doch etwas skeptisch, denn bislang konnte mich noch keine Dystopie so richtig überzeugen – und ich habe wirklich schon einige gelesen. Da ich dann aber doch neugierig wurde, habe ich mich an “Aufbruch” herangewagt. Das Buch ist gut, aber Dan Wells kann es eindeutig besser.


    An sich ist die Thematik ganz nett, aber leider nicht unbedingt neu und somit wurde ich nicht so sehr überrascht, wie ich es mir im Vorfeld erhofft habe. Zwar ist die Geschichte an einigen Ecken unvorhersehbar, aber der ganz große Knaller blieb für mich aus. Die Charaktere sind ebenfalls ganz nett, aber eben nur nett. Sie waren mir leider nicht sympathisch genug, um sie ins Herz zu schließen und somit konnte ich auch nicht so mit ihnen mitfiebern, wie ich es mir gewünscht hätte. Alles wirkt auf mich ein bisschen zu gewollt, fast so, als würde Dan Wells einfach auf die Dystopien-Welle aufspringen wollen, dabei hat er dies überhaupt nicht nötig, denn er ist ein phantastischer Autor. Das soll nun nicht bedeuten, dass er das Buch komplett versemmelt hat, aber dennoch hat mir etwas gefehlt, was ich noch nicht einmal groß benennen kann.


    Der Schreibstil ist ganz okay und der Autor beschreibt seine Charaktere und die Ortschaften sehr ausführlich. Obwohl alles recht detailliert beschrieben wurde, konnte mich die Geschichte leider nicht packen. Spannung ist zwar vorhanden, aber dennoch hat mir die typische Gänsehaut, die ich sonst bei Dan Wells habe, sehr gefehlt und somit plätscherte die Geschichte nur so vor sich hin.


    Mit Kira lernt man eine Protagonistin kennen, die ich bis zum Schluss nicht einschätzen konnte. Zwar finde ich sie relativ interessant, aber ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass ich sie im Laufe der Geschichte kennengelernt hätte. Sie ist mutig und stellt sich den Gefahren des Landes entgegen was sie mutig und entschlossen erscheinen lässt. Ihr Ehrgeiz, den Virus zu bekämpfen, ist beispielhaft und wirkt alles andere als gestellt, aber dennoch fehlte mir etwas, um sie tatsächlich ins Herz schließen zu können. Sie wirkt fast schon zu aalglatt, zu perfekt – die wirklichen Ecken und Kanten, die einen Menschen ausmachen, haben mir dabei klar gefehlt.


    Positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass das Buch trotz der etwas schrägen Handlung sehr authentisch beschrieben wird. Da man mittlerweile weiß, wie schnell ein Virus entstehen und ausbrechen kann, finde ich die Darstellung des RM-Virus und die Ängste und Gedanken der Menschen dabei sehr nachvollziehbar und ich konnte auch die Entschlossenheit, etwas gegen den Virus zu finden, ebenfalls verstehen.


    Die Covergestaltung gefällt mir ausgesprochen gut, auch wenn das Mädchen auf dem Cover keine Unbekannte ist und bereits mehrfach auf anderen Covern zu sehen war. Dennoch passt die Gestaltung gut zur Geschichte und auch die Farbgestaltung konnte mich überzeugen. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und stimmig.


    “Aufbruch” ist sicherlich ein guter Auftakt von “Partials”, aber leider konnte mich der Band trotz einigermaßen interessanten Charakteren und einem netten Plot nur bedingt überzeugen. Durch “John Cleaver” und anderen Büchern bin ich einfach eine bessere Leistung des Autors gewohnt und ich hoffe, dass er im zweiten Band wieder zur alten Form findet.


    :lesend :lesend :lesend

  • Inhalt: 11 Jahre ist es her seit die Partials - künstliche Menschen – sich gegen ihre Erschaffer wendeten und der größte Teil der Menschheit an dem RM-Virus starb. Die Überlebenden haben sich nach Long Island gerettet wo sie eine neue Gesellschaft errichteten. Jedoch überlebt seit dieser Zeit kein Neugeborenes mehr als wenige Tage, alle sterben an RM. Die 16jährige Kira Walker will unbedingt ein Gegenmittel finden. Zusammen mit einigen Freunden startet sie eine Mission auf das Festland um einen Partial zu finden und zu untersuchen. Denn die Partials sind immun gegen RM, aber auf andere Weise als die überlebenden Menschen.


    Positive Aspekte
    + Anders als bei vielen Jugendbüchern in letzter Zeit kommt dieses mal ohne eine typische Liebesgeschichte aus. Kira, der Hauptcharakter, hat einen Freund, liebt diesen und verliebt sich während des Buches auch nicht anderweitig.
    + Obwohl es sich um einen Reihenbeginn handelt ist dieser Teil halbwegs abgeschlossen. Es gibt keinen Cliffhanger am Ende, natürlich gibt es aber noch einige offene Fragen. Nach der Herkunft des Virus und eines Hauptcharakteres, nach ParaGen etc.
    + Die Partials sind recht interessant gestaltet (bspw. Link), da möchte ich gerne noch mehr erfahren.
    + Es geht nicht immer alles "glatt". Personen sterben, die Freunde werden geschnappt o.ä. Die Hauptcharaktere werden nicht als Superhelden dargestellt.


    Neutrale Aspekte
    o Die Sprache ist Jugendbuchtypisch recht einfach gehalten.


    Negative Aspekte
    - Kira will ein Heilmittel für RM finden, im Zuge ihrer Studien versucht sie auch herauszufinden was während einer Infektion im Blut geschieht. Auf die Idee ist bisher scheinbar noch niemand vor ihr gekommen? Ja ne, is klar ... das nehme ich dem Autor nicht so ganz ab.
    - Das Buch ist eher handlungsorientiert. Das alleine ist noch nicht negativ zu werten, aber mir geht das einfach zu sehr Hand in Hand mit eher oberflächlichen Beschreibungen. So schaffe ich es kaum mir ein Bild zu machen.
    - Aufgrund des o.g. Punktes war mir die Distanz zu den Hauptcharakteren zu groß. Ich konnte nicht so recht mitfühlen, es war mir einfach zu unemotional.
    - Kiras Einstellung „Ich würde sterben um ein Mittel gegen RM zu finden“ finde ich übertrieben. Ich könnte mir zwar vorstellen dass dies einen Grund haben könnte – eventuell – trotzdem finde ich hätte der Autor hier etwas weniger dick auftragen können. Rettung der Menschhheit hin oder her.


    Mein Fazit: Halbwegs abgeschlossener Reihenbeginn in einfacher Sprache der ohne die typische Liebesgeschichte auskommt. Ich finde es allerdings Schade dass ich keinen richtigen Draht zu den Charakteren fand, es war mir in dieser Hinsicht zu unemotional. Deshalb halbe Punktzahl (5/10).

  • Ich mag gut geschriebene kreative Dystopien, diese hier vermochte leider nicht mich zu begeistern.
    Keineswegs ist sie schlecht geschrieben oder gar nicht spannend, nein, das nicht. Spannung ist da und auch der Schreibstil ist ein zwar nicht Besonderer, aber doch guter. Leider verliert Dan Wells sich bei seiner Erzählung und anstatt Bilder der Charaktere vor Augen zu haben, trudelt man von einer Auseinandersetzung zwischen vielen Gruppen, die man später gar nicht mehr wirklich zu ordnen vermag, in die nächste.
    Langweilig wird es definitiv nicht, aber auch nicht kurzweilig, 150 Seiten weniger hätten dem Buch deutlich gut getan. Ein Kampf weniger wäre ebenfalls durchaus gewinnbringend gewesen.
    Dazu kommt, daß sie ständig etwas tun, weil es DER EINZIGE WEG ist, nur um dann wenige Seiten später das genaue Gegenteil aus dem gleichen wenig stichhaltigen Grund zu tun. Das war nervig, sehr nervig.
    Dabei ist die Idee eine durchaus Gute und gerade, daß es eben kein Gut und Böse gibt, sondern jeder sich in seiner eigenen Grauzone bewegt, macht einen ziemlichen Reiz aus, leider jedoch nicht genug Reiz, als dass das Buch mich wirklich hätte packen können. Die Charaktere bleiben mir alle recht fern, ihre Probleme gehen mir nicht nahe und berühren mich nicht. Warum das so ist, kann ich nicht sagen, aber gefallen hat es mir nun mal nicht.
    Daher bleibt, trotz gutem und fesselndem Schreibstil, letztlich nur eine mittelmäßige Bewertung übrig und mein Wunsch die Fortsetzung zu lesen, hält sich auch in Grenzen.
    Ah wobei das wäre noch positiv anzumerken, dieser erste Band einer Reihe ist in sich abgeschlossen, zwar bleiben noch Handlungsstränge offen, aber man wird nicht mit einem dicken Cliffhanger zurückgelassen.

  • Bereits seit 11 Jahren hat kein Baby länger als wenige Tage überlebt, seit die Partials über 99,9 Prozent der Menschheit mit Hilfe der Krankheit RM ausgerottet haben. Die wenigen Menschen die überlebt haben, haben sich im ehemaligen New York zusammen getan und leben in einem totalitären, vom Senat regierten System. Aber auch innerhalb dieses Systems gibt es Stimmen, die nicht zufrieden sind und gegen den Senat rebellieren.
    Kira Walker hat es satt immer wieder beobachten zu müssen, wie das nächste Neugeborene stirbt. Sie stellt eigene Nachforschungen an und entwickelt eine Theorie, wie RM eventuell zu heilen wäre. Dafür benötigt sie allerdings einen lebenden Partial. Einen, der gefährlichen Feinde, den schon seit 11 Jahren kein Mensch mehr lebend zu Gesicht bekommen hat …


    Dan Wells hat seinen Thrillern den Rücken gekehrt und sich an einem dystopischen Jugendroman versucht und das ist ihm auf jeden Fall gelungen!
    “Aufbruch: Partials 1″ ist mindestens ebenso spannend wie ein guter Thriller. Dan Wells hat hier eine sehr düstere Zukunftsversion geschaffen, in der die Menschheit von ihrer eigenen Technologie geschlagen wurden, nämlich von künstlich erschaffenen Menschen, den Partials. Nur wenige Menschen haben überlebt und die wenigen können sich nicht einmal weiter fortpflanzen. Eine Lösung muss her, schnellstens, denn sonst ist die gesamte Menschheit schon in wenigen Jahren komplett ausgerottet. Die Welt in der sich die Geschichte abspielt wird von Dan Wells wirklich schön gezeichnet.


    Auf den ersten ca. 100 Seiten passiert nicht arg viel, es geht vielmehr darum, die Welt kennen zu lernen, in der Kira groß geworden ist. Diese ist erschreckend anders als wir sie kennen, aber trotzdem haben die Menschen versucht so viel von der ursprünglichen Normalität aufrecht zu erhalten wie nur möglich. Das alles natürlich mit Hilfe des Senats, der seine Macht demonstriert.
    Um Macht geht es bei den ganzen Intrigen in dieser Geschichte auch zu einem großen Teil. Um Macht und auch um Unterdrückung. Aber nicht hauptsächlich. Im Vordergrund steht die gesamte Geschichte rund um die Protagonistin Kira und ihren Versuch ein Heilmittel für RM zu finden.


    Kira als Figur fand ich auch sehr schön charakterisiert. Ihre Gedanken, vor allem was die Verhältnisse zwischen Partials und Menschen betrafen, fand ich schön dargestellt. Die diversen Erkenntnisse die sie erlangt ebenso. Auch die Figur des Partials Samm fand ich interessant, leider blieb dieser aber viel blasser als ich es mir gewünscht hätte. Ich hoffe, dass man im nächsten Teil mehr über ihn auch erfährt. Alle weiteren Figuren fand ich auch nicht allzu sehr ausgearbeitet, was mich aber nicht allzu sehr gestört hat. Außer bei Kiras Freund Marcus, da hätte ich mir auch noch ein wenig mehr Eindrücke gewünscht, wie Kira und Marcus wirklich zueinander stehen.


    Nach dem ersten knappen hundert Seiten gibt es dann auch viel Action und die bereits angesprochenen zahlreichen Intrigen. Wirkliche Längen hat dieses Buch erfreulicherweise nicht.
    Gegliedert ist das Buch in drei große Teile. Im ersten Abschnitt lernen wir Kira und die Welt in der die Geschichte spielt, näher kennen. Im zweiten Teil gibt es dann die andere Seite und viele weitere Fakten, vor allem die Medizin betreffend. Im dritten Teil geht es dann schließlich richtig heiß her, Action pur!


    Mir hat es sehr gut gefallen und dank des gemeinen Cliffhangers am Ende des Buches bin ich jetzt schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, die in Originalsprache bereits erschienen ist: Fragments: Partials Series, Book 2.
    Von mir gibt es hierfür vier sehr gute Sterne mit Tendenz zum fünften!

  • Die Menschheit steht kurz vor der Ausrottung. Ein Krieg gegen die Partials hat 99,9% der Weltbevölkerung vernichtet. Ein Virus, der es unmöglich macht den Fortbestand der Menschen zu retten. RM tötet Neugeborene innerhalb von wenigen Tagen. Rettung ist seit 11 Jahren nicht in Sicht.


    Kira Walker gehört zu den Seuchenbabys. Sie war vier Jahren alt als die Partials sich gegen die Menschen erhoben haben und das RM-Virus ihnen alles angenommen hat. Kira Walker versucht alles um ein Gegenmittel zu finden und die Menschheit zu retten. Selbst wenn es bedeutet sich ins Feindesland zu begeben und sein Leben zu riskieren. Doch das, was Kira entdeckt, lässt ihre Welt erneut vollkommen aus den Fugen geraten.


    Ich gehöre wohl zu der Minderheit, die nicht so ganz von "Partial - Aufbruch" begeistert waren. Was ich sehr schade finde, denn die Idee hinter der Geschichte empfand ich als sehr anziehend.


    Schon direkt zu Anfang hatte ich große Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden. Erst ab der Hälfte des Buches konnte ich einigermaßen einen Bezug zu den Protagonisten bzw. der Geschichte an sich finden. Meine Gedanken sind beim Lesen immer wieder abgeschweift, weil mir alles zu klinisch und zu ausschweifend war. Es hat sich alles so emotionslos angefühlt, als würde man einen Bericht voller Daten und Fakten lesen.


    Auch mit den Charakteren brauchte ich lange um richtig warm zu werden. Kira ist ein sehr spezieller Charakter. Ich hatte stellenweise Schwierigkeiten ihre Handlungsweise nachzuvollziehen, aber im Großen und Ganzen war sie eine recht interessante Figur, die durch ihre Waghalsigkeit aufgefallen ist. Sie wird mit Sicherheit noch für so manche Überraschung gut sein.


    Allein Marcus konnte mich von Anfang an durch seine Art überzeugen. Er hat der Geschichte eine Leichtigkeit gegeben, die ich ansonsten sehr stark vermisst habe.


    Natürlich gab es zwischen durch immer mal wieder Passagen, die mich dann doch noch einigermaßen packen konnten. Zum Ende hin war es wie eine Berg-und-Tal-Fahrt. Obwohl es eigentlich sehr Actionreich zu ging, hat es mich nicht immer packen können.


    Wobei mich die Wendung am Ende des Buches doch stark überrascht hat. Und diese Wendung ist auch der Grund, warum ich dennoch wissen möchte, wie es im zweiten Band weiter gehen wird. Vielleicht haut mich Dan Wells dann so richtig um.


    Fazit:


    "Partials - Aufbruch" konnte mich leider nicht von sich überzeugen. Zu klinisch und zu emotionslos in meinen Augen. Lediglich einige interessante Wendungen haben meine Neugierde auf den Folgeband geweckt. Ob ich diese aber wirklich lesen werde, bleibt abzuwarten.


    5/10

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



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  • Nachdem ich die Serienkiller-Bücher des Autors sehr gerne gelesen hatte, war ich gespannt auf sein neues Werk. Eine weitere Jugenddystopie, man könnte meinen, davon gäbe es inzwischen genug, was soll denn da noch Neues kommen?


    Dan Wells probiert es mit folgendem Szenario: Der Rest der Menschheit lebt auf Long Island. Nur wenige Tausend haben den Krieg gegen die künstlich geschaffenen Partials und die darauffolgende Seuche überlebt. Und am Schlimmsten ist, dass diese Überlebenden zwar immun gegen das Virus waren, ihre Immunität aber nicht an ihre Kinder weitergeben. Alle neugeborenen Babies sterben innerhalb weniger Tage. Die Menschheit droht komplett auszusterben.


    Kira ist 16 und sucht in Forschungen nach einer Lösung. Eines Tages kommt ihr die Idee, dass sie einen Partial untersuchen müssten. Schließlich sind diese ja immun gegen das Virus und haben es überhaupt erst gegen die Menschen losgelassen. Doch die beiden Welten sind seit dem Krieg strikt getrennt, Kira und einige ihrer Freunde riskieren ihr Leben, als sie sich in das von Menschen verlassene New York hineinwagen, um ein Versuchsobjekt zu fangen. Doch als ihnen das wider Erwarten gelingt, steht Kira bald vor ganz neuen Fragen – nicht zuletzt der, ob sie ihr Leben lang an eine Lüge geglaubt hat.


    Das Buch konnte mich zu Beginn nicht recht packen, der Einstieg war recht langatmig und zäh. Nach und nach steigert sich dann aber das Tempo und auch die Spannung steigt. Vieles blieb vorhersehbar, in einigen Aspekten hat mich der Autor dann aber doch richtig überrascht.


    Eher angenehm habe ich empfunden, dass hier mal keine große Lovestory mit eingebunden wurde. Kira hat zwar einen Freund, aber ihre Beziehung leidet unter Kiras Forscherdrang. An einigen Stellen hätte ich mir zwar doch ein paar mehr Emotionen gewünscht, die Figuren bleiben alle recht distanziert. Insgesamt hat mir das Buch aber doch gut gefallen, vor allem ab der Mitte bis hin zum Ende, wo es doch einige spannende Wendungen gab.


    Das Ende ist recht offen, aber kein schlimmer Cliffhanger. Es macht aber auf jeden Fall auf den weiteren Verlauf der Geschichte neugierig!

  • Inhalt:


    „Die letzten Menschen haben sich nach einer verheerenden Katastrophe nach Long Island, vor die Tore Manhattans, zurückgezogen. Die Partials, übermächtige Krieger, die einst von den Menschen erschaffen wurden und sich dann gegen sie wendeten, bedrohen die Überlebenden. Und eine unheilbare Seuche fordert ihre Opfer. Die sechzehnjährige Kira setzt alles daran, einen Weg zu finden, die Krankheit zu heilen. Doch dieser Weg führt sie nach Manhattan, mitten in das Gebiet der unheimlichen Partials. Und was sie dort entdeckt, wird nicht nur ihr eigenes, sondern das Schicksal aller Geschöpfe auf unserem Planeten verändern …“
    (Quelle: http://www.piper.de/buecher/aufbruch-isbn-978-3-492-70277-5)


    99,9 Prozent aller Menschen wurden von den Partials ausgelöscht. Zum einen durch den großen Partialkrieg zum anderen durch den tödlichen Virus RM. Und die Bedrohung ist noch nicht zu Ende, denn sobald ein Kind geboren wird, stirbt es auch schon wieder.

    Kira, die auf der Entbindungsstation arbeitet, kann dem Sterben nicht länger zusehen und forscht nach einem Gegenmittel. Schnell erkennt sie, dass sie dieses nicht bei den betroffenen Kindern findet, sondern bei den immunen Partials. Deshalb macht sie sich gemeinsam mit ihren Freunden auf den Weg ins Feindgebiet, um einen Partial zu untersuchen.


    Doch Kira ahnt nicht, welche Lawine sie damit lostritt, denn bald schon steht nicht nur das Schicksal der gesamten Menschheit auf der Kippe, sondern auch Kiras eigenes Leben, das plötzlich viel enger mit den Partials verbunden ist, als sie jemals geglaubt hat… .


    Meine Meinung:


    Eigentlich dachte ich, dass die Geschichte langsam losgeht und man erst einmal etwas über die Welt erfährt, in der Kira und ihre Freunde leben, doch man befindet sich sofort mitten im Geschehen und begleitet Kira zu einer weiteren missglückten Entbindung, bei der das Baby stirbt. Das hat mich sofort aufgewühlt und ich fragte mich, wie es wohl weitergehen würde. Doch danach plätschert die Geschichte erst einmal vor sich hin und man begleitet Kira und ihre Freunde durch ihr wenig aufregendes Leben. Dabei lernt man die verschiedenen Charaktere etwas kennen, die jedoch in meinen Augen eher oberflächlich bleiben. Auch mit Kira konnte ich nicht so richtig mitfühlen, was vielleicht daran lag, dass die gesamte Geschichte in der 3. Person geschrieben wurde und man nicht hautnah miterlebt, was in dem Mädchen vorgeht.


    Als Kira jedoch beschließt, ins Gebiet der Partials einzudringen, nimmt das Buch etwas an Fahrt auf und die Spannung und die Angst, erwischt zu werden, ist nahezu greifbar. Das gefiel mir wirklich sehr gut und ich flog geradezu durch diesen Teil des Buches.


    Leider nimmt danach die Spannung wieder rapide ab und man wird mit vielen medizinischen Details gelangweilt, was ich wirklich sehr schade fand und gerne übersprungen hätte, was jedoch wichtig ist, um am Ende alles zu verstehen.


    Bis dahin hatte mich das Buch nicht wirklich überzeugt, aber im letzten Drittel wird es richtig grandios. Endlich kommt die Spannung auf, die man schon bei dem Einzug ins Feindgebiet kurz kennengelernt hat. Die Situation spitzt sich zu und die Geschichte erfährt eine unvorhersehbare Wendung nach der anderen. Ich habe den Atem angehalten und konnte das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Und gerade als man denkt, man wäre gemeinsam mit Kira, der Lösung einen Schritt näher gekommen, dreht sich die Geschichte noch einmal und endet mit mehr Fragen, als man zu Anfang gedacht hätte.


    Dieses letzte Drittel hat mich für alles entschädigt. Es ist spannend und emotional, es überrascht und man fiebert richtig mit, es lässt einen ungläubig und mit vielen Fragen zurück und macht richtig neugierig auf die Fortsetzung, auf die ich schon sehnsüchtig warte.


    Fazit:


    Am Anfang konnte mich das Buch wenig überzeugen und hat mich durch wenig Spannung und zu viele medizinische Details gelangweilt. Doch es lohnt sich wirklich durchzuhalten, denn am Ende hat mich die Geschichte mit Spannung, unvorhersehbaren Wendungen und jeder Menge emotionaler Momente doch noch total begeistert. Ich freu mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung.


    Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

  • Den Krieg gegen die Partials, künstlich erschaffene Menschen, haben nur wenige tausend echte Menschen überlebt. Die 16-jährige Kira begibt sich mit einer Gruppe Verbündeter nach Manhattan, ein Gebiet, das die übermächtigen Partials beherrschen. Und dabei entdeckt sie, dass nicht nur die Menschen, sondern auch die Partials vor dem Untergang stehen – und beide mehr gemeinsam haben, als sie ahnten. Die letzten Menschen haben sich nach einer verheerenden Katastrophe nach Long Island, vor die Tore Manhattans, zurückgezogen. Die Partials, übermächtige Krieger, die einst von den Menschen erschaffen wurden und sich dann gegen sie wendeten, bedrohen die Überlebenden. Und eine unheilbare Seuche fordert ihre Opfer. Die sechzehnjährige Kira setzt alles daran, einen Weg zu finden, die Krankheit zu heilen. Doch dieser Weg führt sie nach Manhattan, mitten in das Gebiet der unheimlichen Partials. Und was sie dort entdeckt, wird nicht nur ihr eigenes, sondern das Schicksal aller Geschöpfe auf unserem Planeten verändern …


    Meine Meinung:
    Kira Walker, die als Praktikantin in einem Krankenhaus in New York im Jahr 2076 arbeitet, möchte unbedingt ein Heilmittel für die Neugeborenen finden, die durch den mysteriösen RM - Virus sterben.
    Es gibt nur noch ca. 40.000 Menschen, und das Überleben ist somit nicht gesichert. Hinzu kommt noch, dass auf der anderen Seite, die sogenannten Partials ihr Dasein fristen, die mit den Menschen in Feindschaft leben und dafür verantwortlich sein sollen. Es sind künstlich geschaffene Wesen, die genau wie ein Mensch aussehen, aber verbesserte Eigenschaften haben.
    Wird Kira es schaffen, einen Weg zu finden?


    Ich bin recht zwiegespalten. Einerseits hat mir die Idee sehr gut gefallen, besonders auch die Partials. Dennoch war mir das Buch zu detailiert und ich wurde mit den Charakteren nicht warm. Der Autor verliert sich in Beschreibungen, doch die Handlung bleibt stehen oder wiederholt sich.
    Mit Kira konnte ich nicht richtig mitfühlen, die Emotionen wurden auf den vielen Seiten nicht transportiert, das ist leider in Vergessenheit geraten.
    Es gab ein paar Überraschungen und die Actionszenen haben mir gut gefallen, aber weniger wäre hier mehr gewesen.


    Leider kenne ich keine anderen Bücher von Dan Wells, aber diese Dystopie hat mich nicht umgehauen. Das Fesselnde hat mir gefehlt, dieser Wow - Effekt. Ich glaube, dass es schon ein Manko ist, wenn man die Hauptfigur nicht gern mag.


    An sich ist es ein Auftakt, der erwarten lässt, dass es im zweiten Teil spannender wird, weil die Erklärungen an sich genügend waren. Ein sehr komplexer Roman, der bildhaft und meistens flüssig geschrieben ist, aber mir fehlte etwas.


    Das Cover ist sehr hübsch und passend gestaltet.


    Ich gebe 6 Punkte.