'Tödlicher Irrtum' - Kapitel 07 - 12


  • Die hier vertretene Theorie über die Bestimmung der Frau zum Muttersein fand ich ja schon gruselig - und das aus der Feder einer Frau! Dagegen ist mir das mit der dunkelhäutigen Tina gar nicht so sehr aufgefallen - ich hatte das jetzt mehr als Beschreibung und nicht als Abwertung verstanden.

    Das habe ich gerade beim Lesen gar nicht so empfunden. Mir schien es eher so, als ob das Umfeld von Rachel Jackson deren Kinderwunsch eher als übertrieben wahrgenommen hat. Und ich bin ziemlich sicher, dass Agatha Christie diese Ansicht auch nicht vertreten hat - dafür war ihr eigener Lebenslauf viel zu unkonventionell :lache

  • Ich habe den Abschnitt gestern beendet und fand ihn zum Ende hin ganz schön haarig - im wahrsten Sinne des Wortes.


    In Kapitel 11 bürstet Mary ihr langes blondes Haar, in Kapitel 12 bürstet Kirsten ihr graublondes Haar und irgendwo davor war noch jemand wasserstoffblond (ich finde die Stelle jetzt blöderweise nicht wieder). Drei mal blond finde ich schon merkwürdig. Aber vielleicht hat das ja nichts zu bedeuten und ich habe einfach nur zu viel Agatha Christie gelesen? :grin


    Und woher wußte Philip eigentlich, dass sich Dr. Donald Craig bei Dr. McMasters besorgt über Hester geäußert hatte? :gruebel

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Der Abschnitt war sehr interessant, weil man als Leser viel über die Hintergründe der Personen erfährt. Und irgendwie tut mir die tote Rachel schon auch ein bißchen leid. Anscheinend hat keines der von ihr adoptierten Kinder sie richtig geliebt oder als Mutter angesehen. Ich hatte schon den Eindruck, dass sie nur das Beste für die Kinder gewollt hat. Aber sie hat es halt maßlos übertrieben und ist zu einer "Übermutter" geworden. Und deutlich über ihr Ziel hinausgeschossen.


    Einen richtigen Verdacht, wer es gewesen sein könnte, habe ich irgendwie nicht. Für mich sind sie alle noch verdächtig, bis auf den Ehemann. Der kommt für mich nicht als Mörder in Frage. Ist aber auch nur so ein Bauchgefühl

    Im Zuge der Rassismusdebatte fällt mir auf, dass immer wieder die "dunkelhäutige" Tina erwähnt wird. Das wäre ja eigentlich nicht nötig.

    Mir ist diese Erwähnung auch mehrmals aufgefallen.

    Und überhaupt habe ich das Gefühl, dass ich als Leser von Tina bisher am wenigsten weiß. Oder habe ich das irgendwie überlesen?:gruebel Für mich ist deswegen Tina bisher die Hauptverdächtige. Sie hat kein so eindeutiges Motiv wie die anderen. Sie ist so unscheinbar und steht im Hingergrund. Über Tina hat man bisher noch am wenigsten erfahren. Vielleicht hat sie ja ein dunkles Geheimnis?

  • Ich hinke wohl kräftig hinterher, ihr seid ja alle schon viel weiter. :cry


    Hesters Freund scheidet aus. Zum Zeitpunkt des Mordes war er ja auch noch gar nicht mit Hester zusammen.


    Micky scheidet sicher auch aus, weil er Rachel töten wollte. Das passt nicht zu einem Krimi.


    Leo und Gwenda wären auch zu eindeutig. Die hätten ein Motiv, das geht nicht.


    Kirsty ist Ausländerin und Tina dunkelhäutig, also auch keine optimalen Täter.


    Mary und Phil wurde sehr viel Raum eingeräumt. :gruebel Und Hester ist noch da. Entweder war es einer dieser drei

    ... oder Rachel lebt noch. :grin

  • Ich hinke wohl kräftig hinterher, ihr seid ja alle schon viel weiter.

    Ich hinke zusammen mit Dir hinterher. Bin auch erst mit diesem Abschnitt fertig geworden.



    oder Rachel lebt noch.

    Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit.:grin Aber wer war dann die Leiche, die man begraben hat?


    Oder vielleicht war es ja doch Jacko. Vielleicht war er gar nicht unschuldig, obwohl er jetzt ja ein Alibi hat. Vielleicht hat er jemanden dazu angestiftet?


    Ich frag mich sowieso immer, ob man nach so einer langen Zeit die vergangen ist, noch neue Hinweise oder Beweise finden kann. Und ob sich alle Beteiligten noch so gut an die genauen Zeitabläufe erinnern können. Okay, der Mörder wird sich schon noch an alles erinnern können. Aber alle anderen? Wüsste ich noch genau auf die Minute, was ich vor 2 Jahren gemacht habe?

  • Ich frag mich sowieso immer, ob man nach so einer langen Zeit die vergangen ist, noch neue Hinweise oder Beweise finden kann. Und ob sich alle Beteiligten noch so gut an die genauen Zeitabläufe erinnern können. Okay, der Mörder wird sich schon noch an alles erinnern können. Aber alle anderen? Wüsste ich noch genau auf die Minute, was ich vor 2 Jahren gemacht habe?

    Unter normalen Umständen sicherlich nicht.

    Aber hier sind ja schon damals alle von der Polizei vernommen worden. Ich glaube schon, dass man sich dann auch zwei Jahre später noch erinnert. Wobei natürlich die Erinnerungen verschwimmen, je mehr Zeit vergeht.

  • Rouge   xexos Ich finde diese Gedankengänmge interessant.


    Wie wäre es, wenn Jacko gar nicht tot und wäre (und wirklich unschuldig ist) und er jetzt Calgary zu der Familie geschickt hat, um herauszufinden, wer seine Mutter getötet hat?

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Rouge   xexos Ich finde diese Gedankengänmge interessant.


    Wie wäre es, wenn Jacko gar nicht tot und wäre (und wirklich unschuldig ist) und er jetzt Calgary zu der Familie geschickt hat, um herauszufinden, wer seine Mutter getötet hat?

    Da er im Gefängnis gestorben ist, der Tod dort dokumentiert wird, könnte es schwierig sein, den Tod dort vorzutäuschen.



    Ich frag mich sowieso immer, ob man nach so einer langen Zeit die vergangen ist, noch neue Hinweise oder Beweise finden kann. Und ob sich alle Beteiligten noch so gut an die genauen Zeitabläufe erinnern können. Okay, der Mörder wird sich schon noch an alles erinnern können. Aber alle anderen? Wüsste ich noch genau auf die Minute, was ich vor 2 Jahren gemacht habe?

    So wie man weiß, was man bei der Bekanntgabe von 9/11 gemacht hat, oder bei der Katastrophe von Tschernobyl, so weiß man vermutlich auch noch nach Jahren, was man zum Zeitpunkt des Mordes an der Mutter gemacht hat. Außer natürlich man hat was zu vertuschen und gibt vor, es nicht mehr zu wissen. ;)

  • Und so viel Zeit ist ja auch noch gar nicht vergangen. Es ist gerade mal zwei Jahre her, dass die Adoptivmutter getötet wurde. Bei so einem einschneidenden Erlebnis hat man bestimmt auch dann noch Erinnerungen. Bei einem Tag ohne besondere Ereignisse, bspw. den 18.06.2018 müsste man natürlich erst irgendwo in Kalendereinträgen nachschauen können. Da weiß man ad hoc ja nicht mal den Wochentag von.


    Mein Vater ist vor mittlerweile 29 Jahren verstorben. An den Tag habe ich noch sehr viele Erinnerungen.

  • So wie man weiß, was man bei der Bekanntgabe von 9/11 gemacht hat, oder bei der Katastrophe von Tschernobyl, so weiß man vermutlich auch noch nach Jahren, was man zum Zeitpunkt des Mordes an der Mutter gemacht hat.

    Ja das stimmt natürlich. Ich kann mich auch noch an den Tag von 9/11 erinnern. Aber ich könnte nicht mehr auf die Minute genau sagen, was ich zu welcher Uhrzeit gemacht habe. Ich glaube, dass gehört eigentlich schon in den nächsten Abschnitt. Aber dort frägt der Polizist ja explizit ob es zum Beispiel 5 Minuten vor 7 Uhr war oder schon 7 Uhr. So was finde ich im Nachhinein schon schwer genau nachzuvollziehen.

  • Es ist ja normal, dass man das nicht mehr so genau weiß. Ich denke aber, dass das die Polizei auch berücksichtigt. Der Mörder muss sich einfach auf eine andere Art verraten als über die Zeitrechnung und das tut er ja auch.

  • Und irgendwie tut mir die tote Rachel schon auch ein bißchen leid. Anscheinend hat keines der von ihr adoptierten Kinder sie richtig geliebt oder als Mutter angesehen. Ich hatte schon den Eindruck, dass sie nur das Beste für die Kinder gewollt hat.

    Mir scheint eher, dass sie gar nicht an die Kinder gedacht hat, sondern nur ihren eigenen Kinderwunsch befriedigt hat. Sonst hätte sie für Micky eine andere Lösung gefunden und ihre anderen "Kinder" nicht künstlich mit Geld an sich gebunden. "Schlangennest" trifft es schon ganz gut.

    Mary und ihr Mann haben also auf gar keinen Fall ein Alibi, Leo auch nicht. Mary war von Anfang an eifersüchtig auf ihre Geschwister, schon als Kind.

    Ich tippe mal auf Philip.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mir scheint eher, dass sie gar nicht an die Kinder gedacht hat, sondern nur ihren eigenen Kinderwunsch befriedigt hat. Sonst hätte sie für Micky eine andere Lösung gefunden und ihre anderen "Kinder" nicht künstlich mit Geld an sich gebunden. "Schlangennest" trifft es schon ganz gut.

    So habe ich das auch verstanden. Sie wollte ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse befriedigen, wie es den Kindern dabei ging war weniger wichtig. Es wurde ja auch zum Streitpunkt mit dem Ehemann, sie hat die Kinder quasi isoliert, sie durften nicht mit andern spielen, bekamen zwar alle möglichen Dinge aber nicht unbedingt das was sie brauchten.

  • Wir lernen alle Protagonisten etwas besser kenne, nun scheint jeder ein Motiv für den Mord gehabt zu haben.


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    Ich frage mich, ob Rachel leibliche Kinder anders behandelt hätte? Ich denke es nicht. Wie Regenfisch und Findus schon schreiben, ging es ihr nicht darum, was die Kinder wollten oder wünschten, sondern darum, was ihrer Meinung nach das Beste für die Kinder war. "Gut gemeint ist nicht gut gemacht" sagt man bei mir zu Hause dazu.