Unsere Nahrung-unser Schicksal - Dr. med. M. O. Bruker

  • Titel: Unsere Nahrung - unser Schicksal


    Untertitel: In diesem Buch erfahren Sie alles über Ursachen, Verhütung und Heilbarkeit ernährungsbedingter Zivilisationskrankheiten


    Autor: Dr. med. M. O. Bruker


    ISBN: 3891890036


    Über den Autor und das Buch steht folgender Text auf der Rückseite:


    Dr. med. Max Otto Bruker (1909-2001) erfolgreicher Arzt für innere Medizin, Ernährungspionier und langjähriger Leiter biologischer Krankenhäuser gründete die Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB e.V. und das Gesundheitszentrum Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus in Lahnstein. Er gilt als der Wegbereiter einer ursächlichen Heilbehandlung von Krankheiten anstelle der üblichen symptomatischen Linderungsbehandlung. Seine Buchreihe "Aus der Sprechstunde" verkaufte sich bisher 3 Millionen Mal.
    Die medizinische Forschung schreitet immer weiter voran, doch die Menschen werden immer kränker. Warum? 80% aller Krankheiten, so Bruker, sind vermeidbare, ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten.
    Dieses Buch ist der Klassiker der Vollwerternährung.
    Hier erfahren Sie, warum wir in unserer Wohlstandsgesellschaft trotz allem Überflüss mangelernährt sind und mit welcher Ernährung sich verschiedene Krankheiten über Rheuma, Nieren- & Gallensteine, Hauterkrankungen und Infektanfälligkeit bis hin zum Herzinfarkt vermeiden lassen. (leicht gekürzt)


    Meine Meinung:


    Dieses Buch wurde mir mit wärmsten Worten empfohlen. Eigentlich dachte ich "Das weiß ich doch schon alles!", griff dann aber doch bei einer günstigen Gelegenheit zu. Ja, auf den ersten ca. 80 Seiten gab es nichts wesentlich Neues für mich: Viele Krankheiten sind auf unglückliche berufliche und/oder familiäre Lebensumstände zurückzuführen, Tabletten bekämpfen zu oft nur die Schmerzen und lassen deren Ursache unberührt, Zucker im Übermaß ist "Pfui" undsoweiterundsofort.
    Trotzdem eine interessante, logisch aufgebaute Zusammenfassung.
    Dann bezog sich Bruker auf eine von seinem Kollegen KOLLATH aufgestellte Theorie und unterscheidet Nahrungs- von Lebensmitten und verdeutlicht mit Hilfe einer Tabelle, was wirklich an lebensspendenden/erhaltenden Inhalten in unserem Essen nach verschiedener Verarbeitung noch vorhanden ist und warum ein übergewichtiger Mensch unterernährt sein kann.
    Das Ganze in eindringlichem, aber nicht unangenehmem, dem so genannten "oberlehrerhaften" Ton. Am Ende gibts noch Info über die Macht der Hersteller, der Industrie - daran hat sich auch in dem Jahrzehnt seit Brukers Tod nichts geändert. Aber jeder von uns hat es Gott sei Dank in einem gewissen Ausmaß immer noch selbst in der Hand, wieviel er wovon wie zubereitet isst.
    Unbedingte Leseempfehlung und 10 Eulenpunkte
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von beowulf
    Ist das durch die Forschungen an Ötzi nicht veraltet?


    Ich vermute, du sprichst da die Erkenntnisse an, die man bezüglich Ötzis Ernährung gewonnen hat. Dazu fehlen mir leider genaue Kenntnisse. Es mag durchaus sein, dass da Bruker widersprechende Fakten ermittelt wurden.
    Bezogen auf die heutigen Ernährungsprobleme sehe ich da aber keinen Anlass, meine Leseempfehlung einzuschränken.
    Wenn du wegen dieser deiner Bedenken vor einem Buchkauf zurückschreckst, wäre ich gern bereit, dir mein Exemplar zu leihen.
    Schick mir einfach per PN deine Adresse (ich hatte die zwar wegen eines Wanderbuches schon mal, lösche aber fast immer sofort nach Gebrauch).
    Ein Versand wäre aber erst am kommenden Mittwoch oder Freitag möglich.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Bei Ötzi wurden allerlei Krankheiten diagnostiziert, die wird heute als Krankheiten unserer Überflussgesellschaft, als Zivilisationskrankheiten verkauft werden. Mir ist sehr wohl aufgefallen, dass dieser Begriff in deiner Rezi nicht vorkommt, sondern in der Kurzbeschreibung, weshalb meine Nachfrage letztlich darauf abzielt, wie "reißerisch" oder wie eifernd das Buch sei.

  • Ich würde die Machart als sehr engagiert bezeichnen. In seinem Engagement gegen die "Zuckerlobby", die den letzten Teil des Buches einnimmt und bei der es zum Teil um gerichtliche Feinheiten geht :grin, mag er vielleicht ein wenig fanatisch rüberkommen, das hab ich mehr überflogen. Aber da das Buch demnächst rausgeht, kannst du ja dann hier berichten, welchen Eindruck es bei dir hinterlässt.
    Selbst frisch malen und schroten werde ich gewiss nicht, aber einiges habe ich gelernt und werde ich umzusetzen versuchen.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Es gibt Bücher, die veralten einfach nicht. Sicher, man wird das eine oder andere heute anders gewichten und selbst Ärzte der Schulmedizin haben schon Teile dessen verinnerlicht, was der Autor damals als engagiertes Aufklärungsbuch schreib, aber als zusammenfassende Einführung hat das Werk auch in unserer Zeit noch einen Platz im Bücherregal verdient. Danach kann man sich auf die Vielzahl von neueren Büchern stürzen, die Einzelaspekte des Themas behandeln. Der Autor dieses Buches hat einen lesenswerten Text verfasst, der jeden Leser zum Nachdenken bringen sollte über sein Verhältnis zu seinem Körper und sein Verhältnis zu seinen Ärzten.

  • Nun ja, klar gibt es ernährungsbedingte Krankheiten. Zu viel von diesem und jenem macht krank....und trotzdem. Nie war die Lebenserwartung so hoch wie heute. Nie sind so viele aus der Generation 60+ so fit durch die Gegend gesprungen.
    Das sind sicher nicht alles Veganer und Anhänger von Bruker.


    Als Denkanstoß war es ganz interessant, aber ein Wundermittel gegen Krankheiten? Ganz sicher nicht.

  • Um es vorweg zu nehmen, ich habe das Buch nicht gelesen, möchte aber dennoch ein paar Anmerkungen zu Ernährung usw. geben.


    Dass die Leute heutzutage älter werden und dabei häufig fit sind hängt mit vielen verschiedenen Dingen zusammen. Das allein an der Ernährung festzumachen ist Unsinn. Viele Veranlagungen werden auch vererbt. So z.B. die Veranlagung für erhöhte Blutfette oder Blutzucker. Manche Patienten mit erhöhtem Cholesterin können sich nahezu fettfrei ernähren und haben dennoch deutlich erhöhte Werte ...


    Die Ernährung ist natürlich schon wichtig, sprich, sie sollte ausgewogen sein. Viel Gemüse und Obst, weniger Fett und weniger schnell aufspaltbare Kohlenhydrate. Ausreichend trinken. Gelegentlich zu sündigen ist o.k., denn der Mensch ist schließlich auch ein Genießer.
    Moderates körperliches Training, frische Luft, ausreichende Sonneneinstrahlung sind wichtig. Und darauf achten, dass das Körpergewicht nicht in immense Höhen schnellt. Untergewicht ist aber auch nicht gesund.


    Ganz wichtige äußere Einflüsse, die sich in den letzten 100 Jahren verändert haben: hygienische Bedingungen. Ein gewisser Wohlstand. Auch wenn viel gejammert wird, jammern doch viele auf hohem Niveau. Im Vergleich geht es den Deutschen im Durchschnitt schon gut.
    Und die medizinische Versorgung hat in den letzten Jahrzehnten schon enorme Fortschritte gemacht. Es gibt schlichtweg mehr Kranke, weil die Leute älter werden und somit mehr Zeit haben krank zu werden.


    Für Manche ist so ein Buch als Denkanstoß, wie Rumpeklstilzchen schrieb, mit Sicherheit gut.


    Mein Fazit wäre: der Mensch ist schon was er isst, aber nicht ausschließlich.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Als Denkanstoß war es ganz interessant, aber ein Wundermittel gegen Krankheiten? Ganz sicher nicht.


    Das hat er doch aber auch nirgendwo behauptet, oder irre ich mich da in der Erinnerung?


    Ebenfalls recht interessant, wenn auch in einigen Punkten eine Wiederholung des im Eröffnungspost rezensierten Buches:

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)