Herrgottschrofen - Marc Ritter

  • Titel: Herrgottschrofen


    Autor: Marc Ritter


    Über den Autor:
    Marc Ritter, geboren 1967 in München, wuchs in Garmisch-Partenkirchen auf, wo er nach dem Abitur Zivildienst machte und für eine Garmisch-Partenkirchner Lokalzeitung über Politik, Sport und Nachtleben berichtete. Zum Studium von Germanistik, Politikwissenschaften und Werbepsychologie sowie einer Marketingausbildung kehrte er nach München zurück. Ritter arbeitete als Manager für große deutsche und amerikanische Print- und Online-Medien und ist seit mehreren Jahren als Unternehmensberater tätig. Er wohnt mit seiner Familie in München.


    Über das Buch:
    Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 12. März 2013 | Reihe: Garmisch-Krimis (Buch 30109)
    »Kreizkruzifix, Depp, schau, dass d’weiterkommst!«, schallt es dem Hartinger entgegen, als er beim Joggen in der Nähe des Felsens Herrgottschrofen unvermutet auf eine Baustelle stößt. Hier soll ein Tunnel gebaut werden, erklärt ihm der Baggerführer. Nur dumm, dass der findige Journalist gleich einen Knochen im Baggerloch entdeckt, der ziemlich menschlich wirkt. Schon bald steht fest: Das Boandl gehört zum Skelett einer Frau, die offenbar keines natürlichen Todes starb …
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    Produktinformation
    Taschenbuch: 352 Seiten
    Verlag: Piper Taschenbuch (12. März 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3492301096
    ISBN-13: 978-3492301091
    Größe und/oder Gewicht: 18 x 11,8 x 2,6 cm
    Durchschnittliche Kundenbewertung: 4.1 von 5 Sternen/17 Kundenrezensionen
    5 Sterne: (9)
    4 Sterne: (5)
    3 Sterne: (1)
    2 Sterne: (0)
    1 Sterne: (2)
    Amazon Bestseller-Rang: Nr. 4.437 in Bücher
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    Pressestimmen
    »Geschichte auf der einen Seite, auf der anderen Seite politische Versionen - Marc Ritter verwebt beides auf satirische und bittere Weise.«, Süddeutsche Zeitung - Landkreisausgabe, 11.04.2013


    »Saulustig und lesenswert.«, Münchner Merkur, 15.04.2013


    »Lesenswert.«, Garmisch-Partenkirchener Tagblatt, 12.03.2013


    »Eine saftige, witzige, mörderische Story«, Bergliteratur.ch, 11.04.2013


    »Lesenwert!«, BR-Fernsehen, 26.03.2013


    >>>>Quelle zum bisherigen Text: AMAZON


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    Eigene Meinung:


    Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Wanderbuchaktion lesen, mein Dank für Bereitstellung und Organisation geht an den Verlag und an Wolke & Team.


    Aus dem ersten von mir gelesenen Marc-Ritter-Buch - "Kreuzzug" - weiß ich, dass Herr Ritter Spannung aufbauen und halten kann, dass er versteht, Lokalkolorit ebenso zu vermitteln wie den Eindruck, er verstehe etwas davon, worüber er schreibt. Und seine pointierte Karikatur unseres inzwischen entdoktorten ehemaligen Verteidigungsministers erinnere ich ebenfalls gut.
    Trotz allem sprang damals kein Funke über, er tut es auch diesmal nicht, obwohl dieses Buch hier ähnliche Qualitäten aufweist wie der Vorläufer.
    Ab einem gewissen Zeitpunkt war ein bestimmtes Detail mehrfach deutlich erwähnt worden, so dass man dieses als Merkmal einer Gruppe von Bösewichtern eindeutig erkennen und daraus seine Schlüsse ziehen konnte, wodurch eine gewisse Vorhersehbarkeit entstand.
    Ein weiterer Kritikpunkt war für mich der manchmal sehr platte Humor, selbiger könnte allerdings auch Absicht gewesen sein, um zu verdeutlichen, wes Geistes Kind die betreffende Person ist.
    Das Cover gefällt mir nicht besonders, die Geschichte als solche ist mir nicht sehr sympathisch, die Auflösung ebenfalls nicht.
    Trotzdem findet das Buch bei Regionalkrimiliebhabern bestimmt Zuspruch und bekommt auch von mir insgesamt noch 7 Eulenpunkte.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Meine Meinung:
    Gleich zu Anfang viel mir ein Manko auf. Im ersten Teil des Buches verwendet der Autor viele Ausdrücke die wohl nur ein Oberbayer versteht, es gibt keinen Anhang oder Fußnoten die es vor allem einem Nichtbayern möglich macht den Ausdruck zu verstehen. Ansonsten fängt der Roman gut an man kommt auch gut in das Geschehen. Der Handlungsverlauf ist meines Erachtens eher konstant wenn auch teilweise durch die Ausdrucksweise der Figuren ganz witzig. Nur leider fehlte mir da ein Spannungsbogen. Erst gegen Ende zu legte die Handlung dann an Tempo zu bis zum Schluss.


    Fazit: Ein netter Roman mit witzigen Dialogen die evtl. auch nur Einheimische richtig deuten können. Leider keine wirkliche Spannung bis auf den Schluss.

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    c0624.gif Der Altmann code -- Robert Ludlum

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Der zweite Fall um Reporter Gonzo Hartinger in Garmisch-Partenkirchen, man kann die beiden Bücher aber auch gut unabhängig voneinander lesen, die Fälle sind jeweils in sich abgeschlossen.


    Hier geht es nun um den Fund alter Knochen, pikanterweise genau an der Stelle, an der Probegrabungen für ein riesiges Tunnelprojekt durchgeführt werden sollen. Gonzo Hartinger wittert gleich ein Verbrechen, der Bürgermeister sieht das Großprojekt in Gefahr und weist daher die örtliche Polizei an, dass es hier gar nichts zu finden geben kann, schließlich ist der Ministerpräsident zur Eröffnung der Grabungstätigkeiten eingeladen und bei den Knochen kann es sich doch höchstens um einen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg handeln. Doch da hat der Politiker die Rechnung ohne den Hartinger gemacht. Mithilfe seiner guten Beziehungen zur Münchner Rechtsmedizin stellt sich schnell heraus, dass das Skelett weiblich war. Doch mit seinen Einmischungen treibt es der gute Gonzo diesmal zu weit, als es eine weitere Leiche gibt, wird ihm ganz fix ein Mord angehängt und er findet sich in Untersuchungshaft wieder! Nun müssen sich seine Freunde ganz schön ins Zeug legen, um ihn zu entlasten und das Geheimnis um die gefundenen Knochen zu lüften!


    "Josefibichl" hatte mir schon gut gefallen, der zweite Band konnte mich aber sogar noch mehr begeistern. Mit gekonnten Seitenhieben zieht der Autor die bayrische (Lokal)Politik durch den Kakao. Polizei, Presse und Unternehmer kommen nicht viel besser weg und es wäre eine Mordsgaudi – wenn es nicht so erschreckend realistisch (wenn natürlich auch ein wenig überzeichnet) klingen würde!


    Im ersten Band war mir die Story stellenweise ein wenig zu wirr, hier fand ich das deutlich besser und tat mich dementsprechend auch mit der Lektüre viel leichter. Auch der Hartinger als Figur kam in diesem Teil sympathischer und klarer rüber. Sehr interessant fand ich die Verknüpfung des fiktiven Falls mit historischen Fakten aus Garmischs Vergangenheit. Ich bin schon richtig gespannt auf Gonzos nächsten Fall und hoffe, die Reihe wird bald fortgesetzt!

  • Reihenfolge:


    1. Josefibichl
    2. Herrgottschrofen


    Meinung:


    Dies ist der zweite Fall um den Garmisch-Partenkirchener Reporter Karl-Heinz "Gonzo" Hartinger, den man aber auch gut ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen kann, da es sich um eine in sich geschlossene Geschichte handelt.


    Herrgottschrofen ist ein Regionalkrimi bei dem es dem Autor wieder einmal herrlich gelungen ist, Lokalkolorit und Spannung zu paaren. Die Geschichte selbst fand ich spannend und vielseitig. Es ging nicht "nur" um den Mord an sich, auch die Bande am Ort und in der lokalen Politszene waren hier - wieder - ein Thema: Spezlwirtschaft, Vertuschung und allerhand dergleichen. Da mir die Garmischer Gegend selbst sehr bekannt ist, kann ich sagen dass Marc Ritter auch hier wieder unheimlich anschaulich beschrieben hat, man kann sich praktisch jedes "Stoandl" um die Zugspitze herum vorstellen.


    Für mich also auch dieser Ritter wieder a gmaate Wiesn - sprich eine runde Sache, die kurzweilig und angenehm zu lesen war. Ganz sicher werde ich die weiteren Fälle vom Gonzo weiterverfolgen falls es welche geben sollte.


    Vielen Dank an Wolke und das Büchereulen-Team dass ich diesen Titel als Rezensionsexemplar lesen durfte.

  • Nach Josefibichl ist Herrgottschrofen der zweite Krimi aus der Reihe um den Garmisch-Partenkirchner Lokalreporter Karl-Hein "Gonzo" Hartinger.


    Es beginnt alles ganz harmlos. Hartinger möchte sich etwas mehr in Form bringen und beginnt zu joggen. Eines Morgens führt ihn sein Weg zum Herrgottschrofen, dort wird gerade der Spatenstich durch den bayerischen Ministerpräsident für den Bau eines Tunnels vorbereitet. In der Grube findet er Knochen. Die Lokalprominenz würde das gerne unter den Tisch kehren, schließlich kommt der oberste Bayer in ein paar Tagen vorbei. Als eine zweite, diesmal deutlich frischere, Leiche gefunden wird, gerät der Reporter unter Mordverdacht und wird aus dem Verkehr gezogen. Wer hat so ein dringendes Interesse daran, dass Gonzo keine nicht in Garmisch-Partenkirchens Vergangenheit stöbert und damit die Zukunft des Ortes gefährdet?


    Marc Ritter versteht es herrlich, den Lokalkolorit einzufangen, seine Figuren authentisch zu zeichnen und die Geschichte spannend zu erzählen. Es entsteht ein Ort, der von Filz geprägt ist, in dem die Lokalpolitiker hauptsächlich auf ihren eigenen Vorteil schauen und dabei aber immer nach oben buckeln und nach unten treten. Fast könnte er einem leid tun, der echte Bürgermeister von Garmisch-Partenkirchen, denn sein literarisches Gegenstück ist ein korrupter, machtgeiler Politiker, der über Leichen gehen würde. Ähnlichkeiten sind laut Nachwort aber nicht beabsichtigt. So aber passt die Figur ins Bild vom Kommunalfilz, der bis in höchste Ebenen reicht. Auch der bayerische Ministerpräsident kommt nicht so gut weg, Marc Ritter kombiniert Politsatire gekonnt mit wahren Begebenheiten, so dass einem manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt, weil man das Gefühl hat, genauso spielt es sich ab.


    Die Figur des Gonzo Hartinger ist sympathisch hartnäckig, man nimmt ihm jede Handlung und jeden Gedankengang ab. Das restliche Personal ist teils skurril, teils liebenswert-schrullig, eine echte Mischung aus dem bayerischen Oberland halt. Die Geschichte ist spannend erzählt mit einem Ritter-typischen furiosen Showdown, der Spaß macht. Hier wird Fiktion mit historischen Fakten aufs Feinste verwoben. Was mir besonders gut gefallen hat, sind die Kleinigkeiten, auf die der Autor acht gibt, zum Beispiel dass der Onkel von Kathi, der ehemaligen Freundin von Gonzo, zu einem Termin in München viel zu spät kommt, weil er mit seinem Oldtimer wegen der fehlenden grünen Feinstaubplakette nicht in die Stadtmitte fahren darf und daraufhin eine Odyssee hinlegt, die eines Buchbinder Wannigers würdig gewesen wäre.


    Ein sehr gut gelungener Krimi aus der Sparte Regional, der jedem Spaß machen wird, der ein bisschen über den Tellerrand hinausschauen kann.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Auch ich habe das Buch in einer Wanderrunde gelesen, vielen Dank dafür. :-)


    Dieses Buch ist für mich das erste des Autoren - somit auch das erste der Reihe. Ich konnte es gut ohne Kenntnis des Vorgängers lesen.


    Ich bin sehr unbegeistert, mir gefält das Buch gar nicht. Ich hatte Schwierigkeiten in die Handlung hinabzutauchen (was wahrscheinlich daran liegt, dass ich nicht sehr viele Lokalkrimis lese?). Dennoch quälte ich mich bis ans Ende, welches mir ebenfalls nicht sehr zusagte.


    Vielleicht hatte ich aber auch nur einen schlechten Moment um dieses Buch zu lesen, dennoch traf es nicht meinen Geschmack.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain