Bücher, die zu weit gehen

  • Jetzt hab ich auch mal eine Frage,


    Gibt es Bücher, die ihr lieber nie gelesen hättet? Ich meine damit jetzt keine Bücher, die einfach nur langweilig oder so mies waren, daß euch der Kauf geärgert hat.


    Bücher, die ganz nachhaltig negative Bilder in euch erzeugt haben, so daß man immer wieder daran denken muß und das nicht los wird.


    Mir fällt bei mir nur "Evil" ein. Es gab noch einige Bücher, die zu harte Szenen hatten, da fallen mir hin und wieder Szenen ein, aber weiß die Titel nicht mehr.


    Habt ihr beim Lesen eine Grenze? Oder ist alles Geschriebene OK?

  • Feuchtgebiete war so ein Buch.
    Da gingen einige Sachen über meine Vorstellungen hinaus. Die Szene, wo sie sich übergibt hat sich bildlich so in mein Gehirn gebrannt, sodass ich das Buch erst einmal weglegen musste.

  • Das hab ich nicht gelesen - da hab ich vorab soviel mitbekommen, daß ich mir das nicht angetan habe.


    "Infiziert" fällt mir noch ein, wo sich ein Kerl irgendwelche ekeligen Würmer aus dem Körper schneidet. War auch so drastisch beschrieben, daß dieses Bild einfach nicht aus meinem Kopf geht.

  • Zitat

    Original von JustMeNico
    Feuchtgebiete war so ein Buch.
    Da gingen einige Sachen über meine Vorstellungen hinaus. Die Szene, wo sie sich übergibt hat sich bildlich so in mein Gehirn gebrannt, sodass ich das Buch erst einmal weglesen musste.


    Ja. Da hat bei mir auch der Spaß aufgehört. Ich fand es extrem abstoßend und wenn ich heute diese Roche sehe könnte ich :uebel


    Ich habe "Wahnsinn" abgebrochen und daraufhin beschlossen, dass Jack Ketchum nix für mich ist.


    Alles Geschriebene ist nicht ok. Aber wie so oft im Leben muß da jeder seine eigene Grenze stecken.

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott

  • Ja, Feuchtgebiete war in der Tat so ein Buch. Ich hab es mir damals von einem Grabbeltisch für 50 Cent mitgenommen und muss sagen, dass nichtmal diese 50 Cent es wert waren. Diverse Dinge in diesem Buch müssen einfach nicht sein. Oftmals habe ich mich nur gefragt: "Warum? Warum schreibt sie sowas? Warum denkt sie, dass andere das lesen möchten?"
    Ansonsten bin ich was das lesen von fiesen Szenen angeht eigentlich echt schmerzfrei. Klar habe ich meine persönliches Ekelszenen. Beispielsweise in "Abgeschnitten" von Fitzek/Tsokos gibt es eine Szene in der ein Stück Fleisch voller Maden vorkommt. Dieses Bild hat sich lange in meinem Kopf festgekrallt und Ekel ausgelöst, aber das war ein ganz persönlicher Eindruck und mir wurde nur so schlecht, weil ich Maden (in Massen) ganz schrecklich finde.... Aber da fand ich jetzt nicht, dass es zu weit ging. Gibt definitiv ekelhaftere Beschreibungen...

  • Bei mir gab es letztens dieses Erlebnis bei 2 Leseproben von Edward Lee. Durch Stöbern bin ich auf ihn gestoßen und da ich, was Horrorromane angeht, doch ganz gut im Ertragen bin - dachte ich - habe ich mir mal diese Leseproben angesehen. Ehrlich, solche widerlichen, ekelhaften Szenen konnte ich mir bis jetzt eigentlich nicht vorstellen. Doch dank der Ausschnitte habe ich die nun bestimmt noch eine Weile im Kopf...schönen Dank auch... :uebel

  • Letztes Jahr hatte ich einen richtigen Aufreger. Zum Glück hatte ich das Buch von vorablesen bekommen, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass mir Schmerzensgeld zugestanden hätte.


    Das Buch war absolut dämlich geschrieben, abgehackter Schreibstil, versucht lustig, total kindisch. Okay, da könnte man sich noch durchqäulen, aber als dann Tierqäulerei ins Lächerliche gezogen wurde, wars mir echt zuviel. Das Buch hieß glaube ich "Zurück auf Glück" oder so ähnlich, Autorennamen hab ich vergessen. Ich bin ja echt nicht zimperlich. Ich liebe Tiere sehr, aber wenn sie in einem "normalen" Buch umkommen, um die Handlung voranzutreiben doer die Figuren darzustellen, dann finde ich mich damit ab. Aber Tierqäulerei zu veralbern, das war für mich ein rotes Tuch. Kann mich leider nicht mehr an den Abschnitt erinnern - Verdrängung ;-)


    Ansonsten kann ich zu Bücher mit hohem Splatter- und Gemetzelanteil nur sagen, dass ich gerne Richard Laymon lese und mir noch kein Buch zu grausam war ;-)


    Feuchtgebiete habe ich nicht gelesen, werd ich wohl auch nie.

  • Ich finge das Laymon oft zu weit geht! Grausamkeiten in Büchern sind für mich OK, so lange sie nicht auf diese billige plakative Art dargeboten werden.


    Ich habe schon so manches auch harte Buch gelesen, aber Laymon ist mir einfach zu platt und zu billig.

  • Ganz klar für mich:


    High Life von Matthew Stokoe


    Schlimmstes Buch ever. Hat meine Grenzen extrem überschritten (und ich bin da sonst hart im Nehmen) und sollte meiner Meinung nach verboten werden. Echt krank. Und im Nachhinein wünschte ich mir, es nicht gelesen zu haben.

  • Bücher "die zu weit gehen" gibt es für mich nicht. Denn da stellt sich die Frage: Kann ein Buch überhaupt und wenn ja womit zu weit gehen?


    Bücher können mir ggf. absolut nicht gefallen, Bücher die anderen wiederum sehr gut gefallen. Ich denke, es ist alles eine Frage des Standpunktes.


    Und glücklicherweise haben Bücher, vertreten durch die Autorenschaft, das Recht in sich das zu Sammeln was sie möchten, selbst dann wenn es nur dumme Worte sind, die vielleicht auch nur einen total dämlichen Sinn ergeben.


    Selbst das Buch "Mein Kampf" ist nicht zu weit gegangen - nicht einmal der Autor ist zu weit gegangen; das aber umzusetzen was in dem Buch stand, das ist mit "zu weit gegangen" sehr milde ausgedrückt und beschreibt nicht einmal ansatzweise den Umfang dieser unfassbaren Verbrechen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ja Voltaire,


    ich hätte einfügen sollen Bücher, die euch ganz persönlich zu weit gehen.


    Auf Zensur wollte ich nicht hinaus, sondern nur darauf, daß es Bücher gibt, die manchen Menschen nachhaltige Schreckensbilder ins Hirn brennen.


    So daß man den Kauf des Buches eben nicht nur bedauert, weil es blöd war, sondern sich irgendwie schon geschädigt fühlt.


    "Mein Kampf" hab ich gelesen, musste ich lesen, weil ich irgendeine Geschichtsarbeit für einen Freund geschrieben hab. Langweilig und doof - hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

  • Es gab einige Bücher bei denen ich mir wirklich wünschte , dass ich diese Seiten besser überschlagen hätte. Spannend war das alles ,wirklich , auch sensationell spannend , aber da ich eine unheimlich ausgeprägte Angst vor verzehrten , grotesken Gesichtern und Gestalten habe , bleiben mir solche Bilder oft Jahre im Gedächtnis . Folgende Beispiele habe ich zu bieten :
    (Ich werde nichts vorwegnehmen und versuchen in Rätseln zu schreiben)


    Richard Laymon "Das Spiel" : Ich sage nur Haltegeschirr , wer es gelesen hat weiß vielleicht noch was ich meine . Man bei dieser wirklich furchtbaren Stelle aß ich eine Pizza , ich konnte Buch UND Pizza nicht beiseite legen!!


    "Die Puppenmacherin": Die Art wie die Opfer beschrieben wurden , dieses Bild werde ich nicht vergessen .


    Cody McFaddin (oder so ) "Ausgelöscht" : Ich sage nur Sack und Strohhalm ! Wochenlang hatte ich Schiss im Badezimmer alleine !!


    Gesichter , die durch Brände verzehrt und zu Leder wurden kamen öfters vor und finde ich ebenfalls schaurig in meinem Kopf .


    " Frau Ella " : Die unnötigen Sexstellen und Passagen an denen die Omi Flatulenzen hatte , fand ich völlig unnötig !

  • Ich schließe oft schon vom Klappentext her Bücher aus, von denen ich glaube, das die Thematik mir zusetzten könnte. Zudem habe ich leider eine sehr schlechte bildhafte Vorstellungskraft. Sozusagen miserables Kopfkino, deswegen sind gerade blutige Szenen für mich weniger schlimm, weil ich sie mir nicht so recht bildlich ausmalen kann. Allerdings klappt das weniger, wenn es um Dinge gibt, die ich wirklich hasse. So z.B. bei Spinnen.


    Ich habe vor Jahren ein Buch von Maxim Chattam gelesen, "Der Kuss der schwarze Witwe". Darum geht es um Morde, die von dafür ausgesetzten Spnnen verübt werden (so in der Art). Ich habe ein paar der Spnnenarten tatsächlich gegoogelt, wahrscheinlich in eine Anfall von Masochismus. Die Bilder dieser ekligen Tiere verfolgen mich bis heute. Ich muss mir also merken, das die Thematik Spinnen für mich tatsächlich zu weit geht :rolleyes

  • Bücher die zu weit gehen gibt es meiner Meinung nach nicht. Es gibt nur Bücher mit denen ich- und auch das schwankt mit der Tagesform oder ändert sich mit den Zeiten - nicht bis zum Ende mitzugehen bereit bin.

  • Mir fällt noch Bukowski ein.


    Den musste ich in der Schule lesen. Da gab es eine Geschichte von einem Mann, der aus dem Fester gesprungen ist, der ist aufgeplatzt und die Spaghetti, die er als Henkersmahlzeit zu sich nahm lagen überall rum.


    Vielleicht war ich zu jung, aber dieses Bild hat mich auch ewig verfolgt. Bukowski hat mehrere solche Sachen geschrieben, hab hin und wieder reingelesen, musste die Sachen aber gleich wieder weglegen.

  • Mir fallen spontan drei Bücher ein die ich zu heftig fand. Die habe ich auch nicht mehr im Haus, die möchte ich nicht mehr sehen. In allen drei Büchern ging es darum was Kindern unfassbar Schreckliches angetan wurde und die Beschreibungen waren mir zu heftig.


    Karin Jäckel - Isis, die Fürstin der Finsternis: Als Kind den den Fängen einer satanischen Sekte


    Tina J. - Ich will doch nur normal sein


    Constance Briscoe - Wie kann man nur so hässlich sein

  • Also das einzige Buch, welches ich fast durchgelesen habe und welches solche Bilder erzeugt hat, dass es postwendend meine Wohnung verlassen musste, weil ich nicht mehr in meiner Nähe wissen wollte war Hannibal - das Hirn am lebenden Objekt essen :-(
    Aber ob es zu weit geht, lasse ich mal dahingestellt, denn so würde ich es nicht beschreiben. Nur mir war es halt zuviel.


    Prinzipiell finde ich, dass Bücher vielleicht zu weit gehen, die Personen die wehrlos sind, diskriminieren oder blosstellen. Ohne jetzt ein Beispiel nennen zu wollen, denn auch hier ist natürlich die Entscheidung schwierig.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)