'Das Lavendelzimmer' - Seiten 104 - 195

  • Ja, lieber Herr Palomar,


    ich habe mir Bücher, aus denen ich zitiere, ausgedacht - genauso wie "Die Nacht" ja auch.
    Am Ende des Buches findet sich eine sog. "Literatische Notapotheke", in denen alle erwähnten Bücher im Erzähltext mit Quelle angegeben sind - und die allein in der Fantasie vorhandenen ebenso.
    Es hat nur in zweiter Linie etwas damit zu tun, dass ich die Rechte der AutorInnen beschützen will, wenn ich keine "echten" Bücher zitiere. Und in erster damit, dass ich genau weiß, was drin stehen sollte, wie sie sich anfühlen sollten.


    Ich plane, diese nicht vorhandenen Bücher immer wieder in meine Romane einzubauen. Solange, bis ich sie vielleicht selbst schreibe …


    Liebe Grüße!
    Nina

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich mochte vor allem den Zauber, der über dieser ganzen Szene lag. Egal ob die Tänzer alt waren, schief und krumm vom Leben oder vielleicht zu viel Gewicht auf den Rippen hatten - der Tango bringt die Seele und das Herz hervor, dass in in ihnen steckt. Der Tango spricht die Sprache des Herzens und des Körpers :-)


    Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe bisher nur verstanden worin der Reiz des Tangos liegt. Dank diesem Buch verstehe ich es nun endlich. :-)


    Jean und Max sind schon ein dynamisches Duo. :lache Ich habe diesen Abschnitt gestern gelesen während ich am Bahnhof stand und darauf wartete, dass die Streckensperrung endlich wieder aufgehoben wurde und ich endlich nach Hause kann. Obwohl ich total genervt war, musste ich doch häufiger schmunzeln. Eines wird in diesem Abschnitt auf jeden Fall wieder deutlich: stille Wasser sind tief und es ist immer wieder erstaundlich was die Gegenwart der richtigen Person bei jemand anderem bewirken kann.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Und Südlichter ist in unserer Welt leider auch ungeschrieben.


    Dieses Buch würde ich ja auch zu gerne lesen. :-) Das habe ich jetzt schon mehrfach gedacht. Dennoch gefällt es mir grundsätzlich gut, dass es fiktive Bücher sind über die so ausführlich gesprochen wird. So kann sich jeder Leser und jede Leserin des Buches sein eigenes "perfektes" Buch vorstellen. Oder das Gefühl davon. Wäre es ein tatsächliches Buch, was so hochgelobt wird, dann gibt es immer den ein oder anderen, der es kennt und dann anderer Meinung ist. Das würde vielleicht den Lesegenuss trüben.

  • Zitat

    Original von chiara


    Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe bisher nur verstanden worin der Reiz des Tangos liegt. Dank diesem Buch verstehe ich es nun endlich. :-)


    Jean und Max sind schon ein dynamisches Duo. :lache Ich habe diesen Abschnitt gestern gelesen während ich am Bahnhof stand und darauf wartete, dass die Streckensperrung endlich wieder aufgehoben wurde und ich endlich nach Hause kann. Obwohl ich total genervt war, musste ich doch häufiger schmunzeln. Eines wird in diesem Abschnitt auf jeden Fall wieder deutlich: stille Wasser sind tief und es ist immer wieder erstaundlich was die Gegenwart der richtigen Person bei jemand anderem bewirken kann.


    Parallel zu meinem Zumba-Kurs, den ich in einer Tanzschule mache, lief in der großen Halle gestern Abend der Paar-Tanzkurs. Die haben in den letzten Minuten zum Libertango getanzt. War das grottenlangweilig. Tango, wie er nicht sein sollte. Bei keinem der Paare habe ich die Leidenschaft gesehen, die in der von Nina geschriebenen Szene zu finden war.

  • Ich liebe den Humor und die besondere Stimmung in diesem Buch! Ich hoffe, alle drei "Schiffsmänner" finden das, was sie brauchen (auch wenn das vielleicht nicht genau das sein wird, das sie jetzt gerade suchen). Ich bin sehr froh und erleichtert, dass Max endlich diese Ohrenschützer verloren hat. ;-)


    Und jetzt: weiterlesen! :lesend

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Es sieht so aus als ob ich mein Lesetempo an die Geschwindigkeit des Bücherschiffes angepasst hätte, denn ich verweile immer noch in diesem 2. Abschnitt. Ich lese das Buch nach wie vor sehr gerne und dennoch hält mich eine innere Stimme (oder die von Jean Perdu? ;-)) immer wieder an, inne zu halten und das Gelesene auf mich wirken zu lassen. Und ich fühle mich einfach nur wohl in der Begleitung von Jean und Max - und dann noch bekannte Damen anzutreffen ist noch ein zusätzliches, besonderes Leseerlebnis! :-]


    Eine Aussage beschäftigt mich besonders: es ist die Rede von der grossen Liebe - aber auch von der kleinen Liebe (ich glaube es ging dabei um Ida). Selbstverständlich kann man nicht alle Menschen gleich lieben. Aber wie kann man die Liebe messen und in gross und klein unterscheiden? Wenn ich jemanden liebe, dann liebe ich ihn voll und ganz - wenn nicht, dann ist es für mich eher ein "mögen"... Oder ist das zu naiv gedacht? :gruebel

  • Ah, eine philosophische Frage :knuddel1


    Ich habe in meinem Leben schon sehr unterschiedlich geliebt. Es war definitiv immer Liebe, aber tatsächlich unterschiedlich stark. Es gibt die Liebe, bei der man sich mit Haut und Haar und völlig bedingungslos dem Gefühl hingibt und dann eben auch Liebe, die vielleicht nicht alle Aspekte des Liebens mit umfasst. Wo z. B. die Körperliche Anziehung nicht ganz so ausgeprägt ist. Es ist schon Liebe, aber eben nicht mit allen Sinnen.


    Kennst Du die Szene aus dem Film Notting Hill, in der Hugh Grant mit seiner gelähmten Ex-Freundin und deren Mann am Tisch beim Abendessen sitzt? Sie sagt: Ich hab Dich geliebt, wirklich, ich hab nur nicht auf Dich gestanden.

  • Große Liebe oder nicht große Liebe :gruebel
    Vielleicht unterscheidet sich das erst im Laufe der Zeit? Man lernt jemand kennen, verliebt sich und ist total verliebt - mit Haut und Haaren. Entweder hält dieses Gefühl an oder man merkt, er oder sie ist doch anders als man dachte. Die zuerst gedachte große Liebe war doch eine Sinnestäuschung. :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich hätte Schwierigkeiten die Faktoren zu definieren, die eine große Liebe von einer kleinen unterscheiden, deswegen bin ich nicht so für diese Begriffe. Liebe verändert sich. Wenn man anfangs zusammen kommt ist die Liebe anders, als nach 10 Jahren mit dem gleichen Partnern und nach 30 Jahren sicher wieder ganz anders. Wenn man am Anfang so verliebt ist, dass man immer zusammen sein will und die Finger nicht voneinander lassen kann, ist das dann gleichzeitig eine große Liebe? Meistens wohl eher nicht, obwohl es sich so anfühlt....

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ich hatte nie Schwierigkeiten, das zu definieren. Und ich habe langjährige Beziehungen geführt. Ich hab erlebt, wie es ist, wenn die Chemie wirklich auf allen Ebenen stimmt und wie es ist, wenn es nur auf zwei von drei Ebenen wirklich stimmt. Bei anderen mag es anders sein, bei mir waren es zwei kleine Lieben und die eine große.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ah, eine philosophische Frage :knuddel1


    :knuddel1 Es ist das Buch, das mich zu solchen Gedanken führt... :-]


    Die "Sache" mit den verschiedenen Ebenen finde ich sehr interessant und ich kann mir das auch so vorstellen.


    Es ist leider zu lange her, seitdem ich den Film "Notting Hill" gesehen habe. Aber die Szene muss ich mir unbedingt nochmals anschauen. ;-)


    Auch Suzann's Gedanke, dass die Liebe sich über die Jahre verändert kann ich so unterschreiben. Aber wann wandelt sich das Verliebtsein in Liebe? Ich denke, das ist ein fliessender Prozess und wird von jedem individuell empfunden. Obwohl, wenn ich so an meine eigene grosse Liebe denke, dann habe ich den Übergang keineswegs bewusst wahr genommen. Aber das ist ja auch nicht relevant. ;-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich hatte nie Schwierigkeiten, das zu definieren. Und ich habe langjährige Beziehungen geführt. Ich hab erlebt, wie es ist, wenn die Chemie wirklich auf allen Ebenen stimmt und wie es ist, wenn es nur auf zwei von drei Ebenen wirklich stimmt. Bei anderen mag es anders sein, bei mir waren es zwei kleine Lieben und die eine große.


    Wusstest du das auch während der jeweiligen Beziehung? Oder kannst du einfach jetzt im Nachhinein sagen, dass es so war, weil du "vergleichen" kannst (blödes Wort bei diesem Thema, aber ich kann es gerade nicht besser ausdrücken).
    :wave

  • In Kapitel 20 vertauscht Perdu ein Buch: Verzauberter April


    Ein Roman von Elizabeth von Arnim, von der ich vor ein paar Tagen durch Zufall ein Hörbuch gehört habe, da das gerade erschienen ist.
    Das war "Elizabeth und ihr Garten", 1898 geschrieben, aber ich finde, die Autorin schreibt zeitlos und man kann sie immer noch gut lesen.
    Verzauberter April hat mir auch gefallen.
    Eien faszinierende Autorin!

  • Auch diesen Abschnitt habe ich jetzt durch und bin nach wie vor begeistert.


    Die kopflose Fahrt mit dem Bücherschiff. Mich wundert, dass nicht mehr passiert, da Jean ja nicht viel Erfahrung zu haben scheint als Kapitän ganz abgesehen von Max.


    Sehr gut gefallen hat mir der Tangoteil. Ich fand es schön, dass dabei weder Aussehen, Figur oder Alter zählten, sondern nur die Leidenschaft zur Musik und zum Tanz.


    Manon kann ich nicht ganz verstehen. Wenn sie Jean so liebt warum heiratet sie dann Luc?


    Muss nun ganz schnell weiterlesen.


    Viele Grüße :wave

  • Ich hatte im Fragen-Thread einen Artikel vom Kölner Stadt-Anzeiger verlinkt, in dem genau das thematisiert wird. Ich denke auch, dass es möglich ist, dass man zwei Menschen gleichzeitig lieben kann. Das ausleben zu können erfordert allerdings wirklich von von allen Beteiligten enorme Toleranz.

  • Hallo, liebe Büchereulen,


    wie schön, dass nun auch jemand, Sabine Sorg, das Thema Zwei Männer - eine Frau anspricht.


    Bücher bergen ja immer die "Gefahr", dass sie Erfahrungshorizonte erzählen, die jenseits des Bekannten, Alltäglichen oder auch Zugegebenen liegt.
    Ich z.B. könnt ohne zu zögern zwei Dutznd Frauen aufzählen die schon mal im Leben in der Situation waren, ihr Herz zweimal verloren zu sehen.


    Meist waren sie dabei eher jung – wie Manon, die zu diesem Zeitpunkt ja auch erst Anfang, Mitte 20 ist, die Probierphase, vor allem wenn man aus der Provinz der Provence in die vibrierende Stadt Paris kommt – oder kamen aus einer langen Beziehung und orientierten sich neu.
    Manch einer (2) ist das "Doppelherz" sogar kurz vor der Hochzeit zugestoßen - sozusagen die große Frage: Entscheide ich mich WIRKLICH richtig? Diese Entscheidungsnöte sind wohl normal und haben unterschiedliche Ausmaße. Die eine verliebt sich ein zweites Mal, die andere nimmt sich ein Jahr Beziehungs-frei, die übernächste zieht die Dinge einfach durch und sieht nicht zurück.


    Und viele haben dann z.B. für sich festgestellt: Den einen liebe ich um mit ihm zu leben, den anderen weil ich mich ganz und gar verstanden und gesehen fühle. Oder ganz Frau.


    Liebe ist ja erstaunlich demokratisch und auch amoralisch. Sie kann jeden treffen - und jeden mehrmals. Und mehrfach.
    Ich weiß dass die Liebe so viele Farben hat, wie es Menschen gibt.
    Davon erzähle ich im Prinzip in allen Romanen: Wie Liebe aussehen kann. 1 und 1, 1 und 2, Freundschaftsliebe, Mutterliebe, Liebe zu einem Land. Zu sich selbst, zum Glauben. An die Wunder. Liebe zu dem Gefühl der Liebe. Geliebtwerden oder lieber Lieben, um sich ganz fühlen. Im Nachhinein lieben, oder nur für eine Nacht.



    Viele, übrigens, dieser Frauen mit zwei Männern im Sinne, empfanden es als Herausforderung vom Leben an sie, damit klar zu kommen, dass ein Mensch nie alles sein kann.
    (Sie selbst übrigens dann auch nicht).



    Doch, für mich ist das ein so häufiges Gefühls-Moment von Frauen gewesen, dass mir Manon damit nich fremd vorkam, sondern eher: typisch.
    Obgleich Frauen Geheimnisträgerinnen sind und sicher solche Ereignisse im Leben, wenn die Liebe auf zwei Berggraten balanciert, nicht gerade in die Welt hinaus posaunen :-)


    Herzliche Grüße
    Eure


    Nina