gemeinsam kochen

  • Heutzutage steht Mutti offensichtlich ja nicht mehr alleine in der Küche, um den Sonntagsbraten zuzubereiten, nein, gemeinsam kochen ist angesagt.


    Junggesellen brauchen plötzlich 20qm Küchen, weil sie gerne mit Freunden kochen, Mütter wollen amerikanische Küchen, um beim Kochen nicht von der Familie abgeschnitten zu sein, überhaupt treffen sich ständig gutgelaunte junge Menschen, um gemeinsam zu schnippeln, zu brutzeln und sich permanent irgendwelche Löffelchen zum Probieren ins Gesicht zu halten.


    Gemeinsam kochen, für mich ist das der absolute Alptraum. Meine Kinder fliegen raus aus der Küche, wenn ich koche, es sei denn, sie verziehen sich unauffällig in eine Ecke. Fragen von Freunden, ob sie denn irgendwas helfen könnten, machen mich wahnsinnig, denn wenn ich koche, koche ich, ich frage sie schließlich auch nicht, ob ich ihnen beim Duschen helfen soll. Genau wie mein Mann, wenn er meint, die Nudeln umrühren oder das Gas runterdrehen zu müssen: geht gar nicht.
    Wenn er kocht, halte ich es in der Küche nur kurz aus, wenn er Zwiebeln braucht, soll er sie sich gefälligst selbst schneiden, wenn ihm langweilig ist, soll er das Radio anmachen und wenn er in meinen Augen etwas falsch macht, gäbe es eh nur Ärger, wenn ich das anmerken würde, also sitze ich derweil lieber lesend auf dem Sofa und warte, bis das Essen auf dem Tisch steht.


    Bin ich soziophob oder einfach nur altmodisch? Ist gemeinsam zu Kochen ein Gewinn an Lebensqualität, der mir bisher entgangen ist, oder doch eher lästig? Gemeinsam zu essen halte ich ja für einen wichtigen Kitt in sozialen Beziehungen, es ist toll, "es gibt Essen" in die Wohnung zu rufen und alle versammeln sich, es ist großartig, Freunde zu bewirten, aber beim Kochen Willich einfach niemanden dabeihaben.


    Und ihr?

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich mag es mit anderen zu kochen.


    Meine Singleküche ist der 2. Größte Raum in der Wohnung, mit freistehendem Herd, damit man von allen Seiten dran kommt ;)


    Einmal die Woche koche ich zusammen mit meinem Ex, es ist schön zur Abwechslung das Gemüse nicht alleine schnibbeln zu müssen ;)

  • ich habe in der Küche auch lieber meine Ruhe und das Essen ist meist bis auf ein paar Kleinigkeiten fertig, bevor der Besuch kommt..... Abgesehen von meinem Mann will ich auch keinen in der Küche haben.....mich nervt auch dann das Rumgewusel wenn Freunde "helfen" wollen.....mit meinem Mann koche ich gerne zusammen, er ist aber auch der Einzige.....

  • Gemeinsam kochen ist bei uns schwierig, weil die Küche so klein ist, dass man sich zu zweit ständig in Weg steht. Wenn wir Gäste erwarten, versuch ich möglichst Gerichte auszuwählen, die man sehr gut vorbereiten kann, so dass ich schon fast fertig bin, bis sie eintreffen.
    Und die Frage "Kann ich helfen?" ist doch meistens eine rein rhetorische Höflichkeitsfloskel.


    Vor Jahren veranstalteten wir ein Nachbarschaftskochen mir drei Paaren in einer riesigen Küche. Das hat schon Spass gemacht. Allerdings verzog sich mein Mann zum Zerlegen des Kürbisses zu uns nach Hause, und ich folgte ihm später zum Zubereiten der Nachspeise. Es war einfach zu eng am Herd, und außerdem wollte ich lieber unbeobachtet sein.

  • Ich koche regelmäßig zusammen mit meinem Freund, meistens wenn wir irgendetwas neues ausprobieren. Wir teilen uns das aber auch immer ein wenig auf - ich koordiniere meistens, und bereite vor und schnippele das Gemüse (oder so), während mein Freund für das Fleisch (oder den Wok, oder irgendwas anderes in der Bratpfanne) zuständig ist. Das klappt eigentlich recht gut.


    Mit mehreren Leuten klappt das eigentlich auch, solange man es gut koordiniert und direkt verschiedene Aufgaben zuweist. Das ist mir aber auch oft zu wuselig, weil unsere Küche auch relativ klein ist.

  • Ich koche lieber mit anderen als alleine. Es ist mir sonst einfach zu langweilig ;-) In letzter Zeit probiere ich wieder viel aus und bekoche dann auch Freunde, die dann aber nur zuarbeiten dürfen. Wenn mein Gatte kocht - er besteht darauf, weil ich das angeblich nicht kann *pöh* - darf ich zuarbeiten.


    Ich habe aber schon immer lieber gebacken und das wird bestimmt auch so bleiben. Ich koche nur gern, wenn ich neue Gerichte ausprobieren kann. Alles, was ich schon mal gekocht habe nur, wenn ich es abwandeln kann/möchte.


    Wenn ich das selbst durchlese, denke ich, dass ich doch nicht so ganz normal bin :lache

  • Ich habe gerne Gesellschaft beim Kochen, ansonsten finde ich das reichlich fad - außer, wenn ich was neues, kompliziertes ausprobiere ... da brauch ich meine Ruhe und Konzentration.


    Wenn ich mit Mr Bat koche, erzählt er mir meist irgendwelche Sachen, liest die Zeitung und mir die Highlights daraus vor oder surft und kommentiert das Gelesene. Ich finde das ebenso entspannend wie unterhaltsam.


    Ist eine Freundin dabei, schnippeln wir zusammen und gehen die Ereignisse seit unserem letzten Treffen gemeinsam durch. Auch schön!


    Muß ich dagegen mal alleine kochen, überbrücke ich Leerzeiten mit Zeitungslektüre. :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)


  • Draper, Schwester im Geiste. :lache


    Geht mir genauso. Allerdings haben wir eine offene Küche. Anfangs fand ich das komisch, jetzt möchte ich das nicht mehr missen. Ich finds schön, wenn alle in der Nähe sind und schonmal was trinken und erzählen. Helfen darf mir nur Herr rienchen und zwar beim Aufräumen. :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)


  • Mir geht's genauso, ich koche auch allein. Jeder da noch mit wurstelt nervt mich einfach nur. Ich mag auch anderen ungern helfen, einfach weil ich die Zügel in der Hand halten muss.


    Was häufig passiert ist, dass mein Vater anfängt zu kochen, ich nur helfen soll und am Ende ich koche und ihn der Küche verweise.


    Zusammen essen ist zwar gemütlich, aber ich esse auch ganz gerne alleine. :pille

  • bei der Zubereitung des Essens bin ich auch gerne eher allein in der Küche. Schön ist es aber, wenn jm. am Tisch sitzt und mich unterhält, oder einfach nur da ist.


    Anders sieht es nach dem Essen aus. Da finde ich es schön wenn man das Aufräumen gemeinsam in die Hand nimmt.

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Ich koche auch lieber allein, aber ich bin sowieso eher Einzelgänger als Teamplayer.
    Beim Vorbereiten/Gemüseschnippeln höre ich Hörbücher und wenn ich dann am Herd stehe, brauche mich meine Konzentration, damit ich nix vergesse. Außerdem ist unsere Küche auch sehr klein, sodass man sich zu mehreren unweigerlich in die Quere kommt.


    Zu Anfang unserer Beziehung haben mein Mann und ich mal versucht, gemeinsam zu kochen, aber das hat jedes Mal im Streit geendet - jetzt kochen wir lieber getrennt bzw. der eine macht allenfalls ein paar Zuarbeiten für den anderen.


    Das einzige, was funktioniert hat, war, als ich zu Studentenzeiten mal mit einer Freundin in einer WG gewohnt habe. Da haben wir meistens gemeinsam gekocht und komischerweise haben wir uns dabei auch nicht gestritten.


    Ansonsten ist für mich das Kochen auch eine Art meditative Auszeit, wo ich dem Familienalltag entfliehen und mal ganz in Ruhe vor mich hin kruschteln kann! :-)


    LG, Bella

  • Ich bin auch ein Allein-Kocher... meine kleine Tochter darf zwar mitwuseln und auch mal was helfen, aber andere Erwachsene kann ich eigentlich nicht brauchen.


    Außer:

    Zitat

    Original von rienchen
    Helfen darf mir nur Herr rienchen und zwar beim Aufräumen. :wave


    :write


    Ich finde das mit anderen immer ziemlich anstrengend... dann wird x mal nachgefragt, wie was nun sein soll, da bin ich allein schneller (und weniger genervt) fertig...


    Nee, in der Küche bin ich definitiv kein Teamplayer... wenn Besuch kommt bereite ich alles vor und wenn dann noch ein paar Handgriffe zu tun sind, darf der Besuch sich gern mit mir unterhalten, aber nichts tun...
    Und ansonsten bin ich am liebsten allein in der Küche und höre Radio...

  • Ich koche ausgesprochen gern mit Freunden. Aber das ist eine sehr überschauliche Anzahl. Mehr oder weniger regelmäßig finden hier oder bei unseren Freunden göttliche Küchenschlachten an, die herrlich entspannt, fröhlich und absolut genussvoll ausfallen. Wir sind ein eingespieltes Team und es gibt kein im Weg rumstehen. :-)

  • Ich finde gemeinsam kochen (und backen) super. Ich hasse es, wenn ich allein kochen muss/soll - vor allem Gemüse schneiden und sowas. Wenn die anderen grad nix zu tun haben vor allem, dann sollen sie mal ruhig helfen!


    Allerdings habe ich dabei eigentlich (fast) immer das Kommando und die anderen (meistens mein Mitbewohner) dürfen zuarbeiten.


    Wenn ich mal alleine backen muss, krieg ich regelmäßig die Krise, weil ich manche Arbeiten einfach hasse - Teig in Form füllen z.B., das muss immer mein Helfer machen :lache

  • Für uns 3 koche ich auch eigentlich immer alleine. Alle paar Monate ist dann mal Maultaschen oder Ravioli Tag, da schnippeln mein Mann und ich dann zusammen und wir zoffen dabei eigentlich nicht. Das findet dann aber am Wohnzimmertisch statt, denn unsere Küche ist nicht so riesig....


    Eigentlich kommt es auch immer drauf an WER mitkochen will. Mit meinem Dad kann ich Stunden oder sogar Tage in der Küche verbringen und 1000 Sachen ausprobieren, das klappt wunderbar. Da mein Dad super kocht ordne ich mich da gerne unter. Es gibt aber auch durchaus Menschen bei denen ich schon aggressiv werde wenn ich nur dran denke das die meine Küche betreten könnten...