Blaubart – Amelie Nothomb

  • Hörspiel
    aus dem Französischen von Brigitte Große
    Regie: Jörg Schlüter


    Kurzbeschreibung:
    Erstausstrahlung des Hörspiels Blaubart nach dem gleichnamigen im Juni 2012 in Frankreich erschienenen Roman Barbe Bleue von Amélie Nothomb am Samstag, 20. April 2013, um 15.05 Uhr auf WDR 3.


    Über die Autorin:
    Die Belgierin Amelie Nothomb, 1967 in Kobe geboren, hat ihre Kindheit als Tochter eines Diplomaten in Japan und China verbracht. Sie studierte in Brüssel Romanistik, veröffentlichte 1992 ihren ersten Roman und zählt inzwischen zu den bedeutendsten frankophonen Gegenwartsautoren. „Blaubart“ erschien im Juni 2012 unter dem Titel „Barbe bleue“ in Frankreich.


    Mein Eindruck:
    Dieses Hörspiel vom WDR ist noch ganz neu, von 2013 und steht mit Einverständnis des Senders für kurze Zeit frei verfügbar im Internet (youtube-Betreff: Blaubart WDR3))


    Es geht 53 Minuten lang und beinhalten nur wenige Sprecher. Es basiert auf dem Roman von Amelie Nothomb und ist eine Variation des Blaubart-Themas. Ein vornehmer, reicher Mann aus Spanien vermietet für wenig Geld Zimmer in seiner Villa, aber nur an Frauen. Saturnine, die neue Mieterin erfährt, dass ihre 8 Vormieterinnen alle verschwunden sind, vermutlich ermordet.
    Nothombs Variation besteht darin, dass die Protagonistin aber nicht vor dem Psychopathen zurückschreckt, im Gegenteil regelmäßig mit ihm diniert und seinen verwegenen Ansichten und verkorksten Einstellungen mutig gegenhält. Sie will um keinen Preis Opfer sein und sie hat auch keine Angst.
    Die Gespräche zwischen den Kontrahenten münden immer wieder in psychologische Duelle, bis es am Ende zum entscheidenden Finale kommt.


    In Ansätzen bietet das Hörspiel interessante Passagen, in der Ausführung halte ich es dennoch für konventionell und das enttäuscht mich bei einem Text von Amelie Nothomb mehr als wenn es von einem herkömmlichen Thriller-Autor käme.


    Da meist nur 2 Sprecher agieren, entsteht ein kammerspielartiges Hörgefühl, dass das Hörspiel deutlich prägt. Da wirken die wenigen Stellen, wenn mal eine Freundin zu Besuch kommt oder der Butler mal etwas sagt, fast befreiend.


    Fazit: Ein Hörspiel, das man hören kann ohne sich zu langweilen, innovativ oder allzu wichtig ist es nicht!