fremde im eigenen land?!

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Es wurde ganz deutlich, daß unsere 5 Mio. Arbeitslosen uns auf Dauer erhalten bleiben. Jetzt mal rein statistisch gesehen, macht ein weiterer Zuzug resp. Verbleib von Ausländern keinen Sinn. Ca. 6 Mio Ausländer leben derzeit in der BRD. Nähmen wir die weg, hätten wir - immer noch rein statistisch - wesentlich weniger Arbeitslose.


    Wir hätten dann zigtausen weniger Dönerbuden, Eiscafés und Tante-Aishe-Läden und dadurch ein paar Millionen weniger Arbeitsplätze und entsprechend weniger Steuerzahler. Ich glaube nicht, daß das für unser Land wirklich gut wäre.

  • Zitat

    Original von Behrnie


    Wir hätten dann zigtausen weniger Dönerbuden, Eiscafés und Tante-Aishe-Läden und dadurch ein paar Millionen weniger Arbeitsplätze und entsprechend weniger Steuerzahler. Ich glaube nicht, daß das für unser Land wirklich gut wäre.


    @ Demo
    Dazu möcht ich vor allem mal anmerken, das unter den "6 Mio Ausländern", die "weg genommen" würden, u.a. auch die von Dir so geschätzten Italiener wären. *nmss*


    @ Behrnie
    Du hast die obligatorischen Pizzerien, Chinesischen- und Griechischen-restaurants, Sushi-Tempel, Obst & Gemüse-Türken und vieles mehr (fällt mir aber im Moment auch net ein ;-) ) vergessen.
    Gott, was wär Deutschland ohne die grau und farblos [SIZE=7](oder eher braun?)[/SIZE]


    Liebe Grüsse

  • Hallo,


    Schon alleine, dass hier noch immer in "Nationen"gedacht wird, zeigt doch, dass wir von einer weltoffenen Gesellschaft weit entfernt sind.


    Gleich kommt die Sprache auf die Türken (Warum kommen eigentlich immer wieder sofort die Türken ins Spiel wenn eine Diskussion über Ausländer geführt werden?), dann werden wieder negative Erfahrungen mit individuellen Personen gleich auf ganze Volksgruppen übertragen:


    Sorry, so ein Gedankengut ist mir fremd, und mit so etwas will ich auch im privaten Umfeld nichts zu tun hat.
    Das ist einfach nur reaktionär, Schwarz-Weiß-Denken, und dumm.
    Ich bin zuerst Weltenbürger, folglich Europäer, dann erst Österreicher. Ich möchte, dass die Welt nicht in Nationen denkt, sondern in Menschen.


    Der Mensch sollte individuell betrachtet werden, nicht nach seiner Herkunft, nach seinem Aussehen, sondern nach seinem handeln.
    Eine multikulturelle Gesellschaft ist erst möglich, wenn alle Menschen dieses 19. Jahrhundert-Nationalismus-Denken aufgeben, ihre Informationen nicht aus drittklassigen Polemik-Fernsehen-Magazinen denken und ihre Augen aufmachen, die Welt im Ganzen betrachten und offen sind für Neuartiges.


    Ich bin für eine Welt-Gesellschaft, manche nennen es fälschlicherweise Muli-Kulti-Gesellschaft.
    Denn nur, wenn wir aufeinander zugehen, uns miteinander befassen, dann kann Frieden herrschen.
    Nicht, wie es in den letzten Jahrhunderten getan wurde, sich gegenseitig abschotten, die Grenzen dicht machen und nichts von einander wissen wollen.
    Doch leider ist noch immer ein Großteil der Menschen zu faul, sich mit anderen Menschen zu befassen.


    Aber, wenn etwas schief läuft, dann sind sie auch noch gut genug dafür.


    Während sich Paule wieder einmal einen Döner reinstopft, schimpft er über die fehlenden Arbeitsplätze, die uns angeblich die Ausländer wegnehmen.


    Während die Resi ihre Pizza reinschmatzt, lässt sich über das alte Vorurteil aus, dass die Spaghettifresse faule Leute seien.


    Für mich gibt es keine Inländer, keine Ausländer, schon gar keine Rassen.
    Ich halte es da wie Viktor Frankl: "Es gibt, wenn nur 2 Rassen. Die Anständigen, und die Unanständigen."


    Menschen wie Paule oder Resi sind meistens keine Nazis, sind aber intolerant, und lleider häufig anzutreffen.


    Diese Exemplare sind einfach nur auslandsfaul, sie wissen so gut wie nichts über andere Kulturen, haben noch nie mit Menschen anderer Herkunft kommuiziert, weil sie es einfach aus niedrigen Instinken nicht wollen.


    Einfaches Schwarz-Weiß-Denken liebt diese Gattung des Homo intolerantus.


    Dann passt multukulturelles Denken nicht ins geringe Weltbild.


    Dass sieht man dann immer wieder an der Kopftuchdebatte, wo man alles gleich wegsperren möchte, was einem fremd erscheint, und wenn schon denn schon, hauen wir alle Ausländer gleich raus.


    Ja. Es gibt es Probleme mit Menschen anderer Herkunft. Ja, es gibt welche, die wo hinwandern, sich aber nicht anpassen wollen. Die gibt es so gut wie mit allen Menschen dieser Erde.


    Ich wurde zB von Menschen jugoslawischer Herkunft zusammengeschlagen. Einfach so, in der Disco, aber sicher nicht ganz unbeteiligt, im Rausch.


    Habe ich aber jemals einen Hass auf Jugoslawen entwickelt? Nein. Denn ich betrachte Menschen individuell.


    Und was mich am meisten beeindruckt hat - sie haben sich bei mir persönlich entschuldigt. Die ganze Familie kam angetreten - und sie luden mich zum Essen ein.


    Diese Herzlichkeit war atemberaubend, ein gigantisches Grillfest, und wir sind bis heute alles noch Freunde.


    Etwas, dass ich zB in Österreich von den "Einheimischen" ganz stark vermisse.


    Was ich damit sagen will:


    Wir können nur voneinander profitieren. Menschen, die sagen, man solle alle Ausländer ausweisen, dann werde es besser, und die zum größten Teil von uns verursachten Probleme seien wiederum die Ausländer die Verursacher, sind daran schuld, dass das Riesenpotenzial der Menschen sich nicht entfalten kann.


    Gäbe es keine "Ausländer", dann würde unser System zusammenbrechen. Viele Arbeitsbereiche (zum Beispiel Bau, Gastronomie etc.) würden gleich zusammenbrechen.


    Viele Inländer sind nämlich gar nicht bereit, diese Arbeiten zu verrichten. Man erkläre mir dann, warum es alleine im Raum Köln 70.000 offene Stellen gibt, gerade in der Gastronomie.


    Außerdem werden wir hier immer älter, und uns werden die Arbeitskräft in ein paar Jahren ausgehen.


    Gerade im Gesundheitsbereich werden wir Arbeitskräfte aus dem Osten brauchen, vor allem, weil wir dann auch immer mehr Kranke und Alte haben.


    Ohne Einwanderund würde die Wirtschaft zusammenbrechen.



    Wer also behauptet, dass die multikulturelle Gesellschaft falsch ist, wer behauptet, dass uns Ausländer nur Probleme bereiten und nicht wichtig sind, ist meines Erachtens nicht nur realitätsfremd, sondern dumm.


    Harte Worte, aber ehrlich.


    Gruß

  • Historikus : Zwischen multiethnisch oder multirassial und multikulturell sind meines Erachtens Welten.
    Es gibt in jedem Land gewisse Normen, die auf einer Kultur basieren und diese gilt es zu respektieren, wenn man dort wohnt und zwar für alle, die sich in diesem Einflussbereich befinden.


    Gabi : Du hast in allen Punkten Recht. (Ich habe noch nicht den Link gelesen, hole es aber nach.)

  • Zitat

    Original von Behrnie
    @ Demo
    Dazu möcht ich vor allem mal anmerken, das unter den "6 Mio Ausländern", die "weg genommen" würden, u.a. auch die von Dir so geschätzten Italiener wären. *nmss*


    Mal abgesehen davon, daß die meisten Italiener hier eingebürgert und somit keine Ausländer mehr sind, war mein Einwand rein provokativ. Ich will damit lediglich einen weiteren Aspekt in dem ganzen Mischmasch zeigen, der ebensowenig Sinn ergibt, wie alles, was mit dem Thema zu tun hat.
    Was hier fehlt, ist eine ganz deutliche Richtschnur, die sowohl die Kriterien für einreisende Ausländer, den Bedingungen für deren Verbleib im Lande und vor allem der bereits anwesenden regelt. Alles andere schafft nur Probleme, die schon morgen nicht mehr bewältigt werden können. Oryx hat da einige sehr klare und gute Gedanken eingebracht. Aber die wurden bisher nicht sonderlich beachtet.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • daran musste ich wieder denken, als ich diesen beitrag las:


    "TAL DER WÖLFE"


    [URL=http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,401343,00.html]"Ein Film, der rassistische Einstellungen bedient"[/URL]


    Der Film "Tal der Wölfe" löst unter Türkischstämmigen eine Art Massenhysterie aus. Hinter dem Gut-Böse-Schema verberge sich eine gefährliche Agenda, schreibt der EU-Abgeordnete Cem Özdemir in seiner Kritik für SPIEGEL ONLINE. Es gehe darum zu provozieren und Gräben zu vertiefen.


    das ist wohl nicht der richtige weg...


    bo

  • Und ich kann über Eure Forderungen fast nur lachen. Anpassen im Ausland? Wir Deutschen passen uns an? Das möchte ich gerne mal sehen. Ich kann aus meinen Erfahrungen berichten, dass z. B. Expatriats - also Leute, die für ihre Firma im Ausland (sei es Taipeh, Peking, Tokio oder Kuala-Lumpur) arbeiten, sich nicht den dortigen Lebensgewohnheiten anpassen.
    Nee, sie leben abgeschottet, dort wo auch andere Europäer, bzw. "westliche" Menschen wohnen. Die Kinder werden in deutsche Schulen bzw. wenn nicht vorhanden, auf internationale Schulen geschickt. Die Kinder werden mit Chauffeur gebracht und geholt, nachmittags wird ausgiebig Tennis gespielt, oder geritten (Klar, mit eigenem Hottehü im Stall) - Mit der Einheimischen Bevölkerung haben diese Kinder NIE was zu tun (Chauffeur, Kinder- u. Dienstmädchen, Poolreiniger ausgenommen)
    Ausgehen tut man nur in speziellen Clubs, Einladungen von der Botschaft, wo man auf Landsleute trifft, schlägt keiner aus. Kaum ein Deutscher findet Kontakt zur einheimischen Bevölkerung - ausser zu seinen Arbeitskollegen und seinem Dienstpersonal.Die Sprache können die meisten grad so, dass sie sich ein Bier bestellen oder die nötigsten Anweisungen ans Dienstpersonal geben können. Ansonsten herrscht die englische Sprache vor. Fertig.
    Glaubt ihr, dass die Deutschen der "Anpassung zu Liebe" auf ihren Weihnachtsbaum, Ostereier etc. verzichten und nur noch die muslemischen, buddhistischen, hinduistischen Feiertage feiern? *lach* - keinen Weihnachtsbaum? Keine Weihnachtsgans? Dafür löffeln sie dann Affenhirn und essen Span-Rottweiler? Gehen in den Tempel und zünden Räucherstäbchen an?
    Tragen anstatt Jeans den Sari evtl. noch den Schleier? Machen Ramadan mit, wenn es die Nachbarschaft betreibt? Essen kein "heiliges Rind" - kein Schweinefleisch mehr? Trinken keinen Alkohol?


    Wer in Südafrika arbeitet, schottet sich gleich noch ganz ab - zu gefährlich für einen Weißen, sich unter das "Volk" zu mischen. Eine "Weiße Massai" gibts sehr, sehr selten. Deswegen hatte das Buch ja auch so einen Erfolg, nehme ich an.


    Wohlgemerkt, ich spreche von Deutschen, welche in "nicht-westlichen" Ländern - wie Australien, USA, Kanada etc - arbeiten - da fällt die Integration sehr leicht - nee, ich rede von Menschen, die in asiatischen, arabischen und afrikanischen Ländern wohnen und arbeiten.
    Gut, jetzt könnt ihr sagen, dass diese Leute dort wahrscheinlich "nur" auf gewisse Zeit dort sind und daher bräuchten sie sich nicht anzupassen.
    Aber genau das hatten die meisten Türken auch vor bei uns. - Nur kam es anscheinend anders als bei den meisten geplant Auch von den, von Demestones angesprochenen, Italiener kann ich auch erzählen, dass kaum einer von denen Anfangs geplant hatten, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen und in Deutschland für immer und ewig zu bleiben . Die meisten wollten nur die Arbeitslosigkeit im Lande überbrücken und in Deutschland mal eben ein D-Mark-Sparkonto aufbauen, für den Bau eines eigenen Häuschens in Sicilia...


    Denkt mal drüber nach.


    Edit: hab glatt "arbeiten" vergessen ;-)

  • Stimmt, diese Kolonien der Expats, die kein Interesse am Land haben, gibt es, aber sobald sie eine/n Einheimische/n geheiratet haben, weicht dies auf. Allerdings - weil sie eben nur mit Dienstpersonal oder ihren Arbeitskollegen (die beruflich meist unter ihnen arbeiten) Kontakt pflegen - heiraten sie dann diese Leute, was sie zu gesellschaftlichen Aussenseitern werden lässt, so dass sie sich wieder im Oktoberfest des Deutschen Clubs wiederfinden. Viele Frauen sind ihren Männern masslos unterlegen und das wird von ihren Ehepartnern ausgenutzt, abgesehen davon, dass es das Ego hebt.


    Es gibt wenige Ausländer, meist Frauen, die sich in die einheimische Gesellschaften einfügen.


    Mann darf aber auch nicht vergessen, dass die Europäer, die ins Ausland arbeiten gehen, dorthin gehen, weil die Firma sie schickt, und sie selten länger als 5 Jahre bleiben. Im Falle der Migration nach Europa sind es Wirtschaftsflüchtlinge, die sich eine bessere Zukunft erhoffen.
    Der Bildungsunterschied ist zu gross.

  • Ich kenne eine Familie, die war immer ca. 8 - 10 Jahre im Ausland. Glaub nicht, dass die mehr als 3 Sätze in der jeweiligen Landessprache konnten. Die Kinder erst recht nicht.
    Wie gesagt, wenn man nicht gerade einen Einheimischen heiratet, dann ist es für einen Deutschen im Ausland ziemlich leicht, einer Integration aus dem Weg zu gehen. Man kann wunderbar in "seiner Welt" bleiben und wird nicht vereinsamen.
    Selbst meine Mutter, welche in die USA auswanderte, hatte es jahrelang superleicht deutsch zu reden, deutsch einzukaufen, deutsch zu kochen - bis sie in einen fast "deutschfreien" Staat zogen. ;-)

  • Ich weiß nicht Sissi, deine Schelte scheint mir doch ein wenig pauschal zu sein. In den Emiraten war ich zwar zeitlebens noch nicht, aber im Ausland hab ich immer versucht, mich anzupassen.
    Andererseits hatte die Firma, in der ich mal zugange war, auch einen ständigen Vertreter in Dubai, der nur alle Quartal mal ins Mutterhaus zurückkam, um Abzurechnen. Der Mann lebte dort völlig angepasst - er trug die dort übliche Kleidung, er aß das dort übliche Essen und er sprach die dort übliche Sprache. Zwar etwas holperig, wie er selbst gestand, aber er sprach sie. Lediglich bei wichtigen Geschäftsabschlüssen wich er auf englisch aus, weil die Verträge auch in englisch gefertigt wurden.
    Also so einfach darf man sich das nicht machen. Die Anpassungsfähigkeit hängt m. E. immer mit der Persönlichkeit des Betreffenden und seiner sozialen Kompetenz zusammen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Ich weiß nicht Sissi, deine Schelte scheint mir doch ein wenig pauschal zu sein. In den Emiraten war ich zwar zeitlebens noch nicht, aber im Ausland hab ich immer versucht, mich anzupassen.
    Andererseits hatte die Firma, in der ich mal zugange war, auch einen ständigen Vertreter in Dubai, der nur alle Quartal mal ins Mutterhaus zurückkam, um Abzurechnen. Der Mann lebte dort völlig angepasst - er trug die dort übliche Kleidung, er aß das dort übliche Essen und er sprach die dort übliche Sprache. Zwar etwas holperig, wie er selbst gestand, aber er sprach sie. Lediglich bei wichtigen Geschäftsabschlüssen wich er auf englisch aus, weil die Verträge auch in englisch gefertigt wurden.
    Also so einfach darf man sich das nicht machen. Die Anpassungsfähigkeit hängt m. E. immer mit der Persönlichkeit des Betreffenden und seiner sozialen Kompetenz zusammen.


    Das mag gut sein, Demosthenes- aber ich bezweifle, dass seine (wenn vorhandene) Ehefrau sich mit Schleier verhangen hat ;-) Auch wird sie mit ihrem Mann gemeinsam die Lokalitäten besucht haben. Anpassen tun sich viele Leute den Gepflogenheiten ihres Gastlandes -aber nur bis zu einem vertretbaren Maß. Keiner in Dubai würde es einer Europäerin verübeln, wenn sie sich nicht im Hintergrund hielte, wie ihre Frauen es zu tun pflegen. Ich will nur daurauf hinweisen, dass es mit unserer "Anpassung" im Ausland eher doch schlecht bestellt ist. In vielen Ländern ist der Unterschied zu unserer Lebensweise so extrem, dass eine Anpassung ohne Aufgabe "unserer" deutschen Persönlichkeit und Kultur gar nicht möglich wäre und daher auch nicht praktiziert wird. Deshalb verstehe ich, wenn sich Türken, Araber und Afrikaner in Deutschland gerne zu "ihresgleichen" gesellen - und nicht in der deutschen Bevölkerung "untergehen" wollen.;-)


    Edit: Fehlerteufel schlug doch wieder zu *grmmpf*

  • Eine völlige Aufgabe der Traditionen wird ja nicht wirklich erwartet, aber durchaus ein Mitschwimmen im Alltag.


    Was jeder in seiner Wohnung macht, interessiert mich nicht.


    Aber von der 2. Generation sollte man schon erwarten, dass sie sich als Einheimische sehen und nicht als "Kurzmalvorbeischauer".
    Dazu gehört das Beherrschen der Sprache und das Respektieren bzw. Übernehmen der landesüblichen Gepflogenheiten in der Öffentlichkeit.

  • Ich muss mir mal Luft machen...wollte aber keinen Fred eröffnen, aber hier passt evtl. rein.


    Ich weiß bald nicht mehr, wie ich meinen Kindern Toleranz mit ausländischen Mitbürgern beibringen soll...ich hab so gut wie keine Argumente mehr.....


    Meine Kinder sind schon so alt, dass sie in Discos und sonstige Locations gehen..nur, wissen sie bald nicht mehr so sie hingehen sollen...O-Ton" "Nee, da gehen wir nicht mehr hin..nur sch...Türken"


    Ich erwidere: "Warum, was stört euch denn daran?"


    "Na, die wollen sich nur prügeln"


    Ich: " Komm, es gibt auch Deutsche, die nur drauf warten sich zu prügeln"


    "Nee, Mama..nicht in diesem Aussmaß, die warten ja VOR der Disko mit 5 Mann, quatschen dich an, wenn ihnen dein Gesicht nicht gefällt, fängst du ein paar....und wehren? keine Chance...die haben Messer und es sind immer mehrere"


    Ich: "Naja da sind doch die Türsteher..geht doh zu denen, die holen die Polizei, oder helfen euch"


    " Mama, du hast keine Ahnung, die haben doch selber Schiss vor denen"


    gut, ich versuche also immer zu erklären dass es Solche und Solche gibt...


    Fakt ist, dass meine Tochter letztes Jahr verprügelt wurde...weil sie zu einem türkischen Jungen nicht "nett" war.


    Mein Ältester wurde im August richtig verprügelt..Nasenbeinbruch, Jochbeinbruch..Brille kaputt..1 Woche KH...Polizei war vor Ort.....so Anzeige erstattet...seit dem ist NICHST mehr passiert. Die Gruppe der Türken ist unbehelligt davongekommen..


    Gestern Abend im Nachbardorf......Weinfest..normalerweise ist da nie etwas vorgefallen..seit einem halben Jahr wohnen da Russen...der Freund meiner Tochter wurde zusammengeschlagen, ratet mal von welchen Leuten....so..und nun erzählt mir, was ich den Kindern noch erzählen soll..von wegen Toleranz...ich hab die Schnauze echt voll!!


    Ach so......die Kinder sind weder frech, noch sind es SChläger...oder Typen die auf Stunk aus sind....sie wollen nur feiern und einen schönen Abend haben

  • Alexx,


    Toleranz gegenüber Ausländern heißt doch nicht, daß man nett sein soll zu Schlägern.
    Ihr habt immer Ideen!


    Es geht doch darum, daß man nicht alle über einen Kamm schert.
    Es gibt nette Türken und sympathische und unsympathische und eklige und liebe und gescheite und dumme und mitfühlende und kriminelle...
    Wie bei den Russen auch und bei den Italienern und bei uns Deutschen.
    Bloß weil einen EIN Russe verdrischt, sind nicht ALLE Russen schlecht.
    DAS ist der Punkt.
    Das können Kinder doch verstehen?

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hi Alex...da ich Dich etwas kenne, gehe ich mal davon aus, dass Deine Frage ernsthaft gemeint war und Dir daran gelegen ist, trotz der Vorkommnisse, die Deine Kids ja in der Tat schon erlebt haben, keine Vorurteile zu schüren, sondern das Gegenteil....und gleichzeitig Deinen Kindern zu helfen, die Erlebnisse zu verkraften.


    1) Wie alt sind Deine Kinder?
    2) Würden sie mit Dir mitgehen oder auf Dich hören, wenn Du ihnen Alternativen anbietest? Zum Beispiel selbst Kontakt mit Ausländern hast, die eben leben wie andere auch?
    3) Auf Deiner Arbeit hast Du vielleicht auch Kontakt zu ausländischen Kolleginnen, wovon Du erzählen kannst?


    Die schlimmen Erfahrungen, die Deine Kids gemacht haben, dürften allerdings noch eine ganze Weile "sitzen", bis sie positive Erfahrungen gemacht haben.


    So, wie ich Dich allerdings kennenlernen durfte, machst DU nichts falsch...gar nichts!


    :knuddel1
    Ikarus

  • Zitat

    Original von magali
    Das können Kinder doch verstehen?


    Das können sie verstehen, ja, wenn solche Vorfälle aber JEDES WE passieren..nicht immer sind meine mit involviert..aber sie sehen und beobachten...was glaubst du bleibt hängen??


    Natürlich haben sie auch Freunde, die Ausländer sind..aber die bringen sie gar nicht mit diesem Gesocks in Verbindung..komisch gell?


    hm...ich wollte mir eben mal Luft machen....

  • Alexx,


    das ist doch okay, Schläger sind scheußlich und denen gehört aufs Dach, gleich welcher Nationalität. Und zwar ordentlich!


    Trotzdem muß man kühlen Kopf bewahren und außerhalb der Schlägerei Unterschiede machen. Wenn Erol Karin prügelt, heißt das noch lange nicht, daß Selim ein schlechter Mensch ist.
    Echt, bei der Rate an deutschen Kriminellen dürfte ich dann doch auch mit keinem Deutschen mehr zu tun haben :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Naja Ikarus..Kinder ist vielleicht etwas übertrieben..sie sind 16/19/23


    mich stört eben, dass ich bald nichts mehr entgegenzusetzen ahbe.wenn sie heimkommen und von den Sch...hmhm...erzählen...


    Wie oben schon gesagt...sie und wir haben ausländische Bekannte, die rein gar nichts mit solchen Typen zu tun haben....aber dennoch ist es auffällig..was mich eben am meisten stört...dass die Kids, NICHT die Polizei rufen, da sie schon etliche Male die Erfahrung machten, dass dennoch nix passiert..... :fetch