fremde im eigenen land?!

  • Zitat

    Original von magali
    hi,
    ich möchte, bitte, daß differenziert wird.
    Sind ALLE Türken Mehmet? Sind alle Türken 'Türken'?


    Och Magali, du weißt wie ich das gemeint habe.... schreibe ich halt Ausländer, besser?

  • Zitat

    Original von magali
    Was war vorher? Woher kommt die schlimme Lage heute?
    .


    Hm... schwer zu sagen, ich habe vor einigen Wochen mit einem jungen Mann darüber ein sehr intensives Gespräch geführt (hatte ausnahmsweise mal das Gefühl, daß bei ihm trotz diverser Vorstrafen noch nicht Hopfen und Malz verloren war und in solchen Fällen nehme ich mir auch gerne Zeit, höre zu und versuche zu verstehen)


    Nun ja der wesentliche Punkt war wohl die Identitätskrise der jungen Türken (ich schreib jetzt Türken, obwohl er die Deutsche Staatsangehörigkeite hatte, aber er bezeichnete sich selbst so...)
    Auf der einen Seite haben sie die zumeist streng muslimischen Eltern, die extrem an ihrem Glauebn festhalten um, hier im immer noch fremden Deutschland zumindest ein wenig das Gefühl von Heimat zu erhalten.
    Auf der anderen Seite sehen sie die Offenherzigkeit, der deutschen Frauen, die Trinkgewohnheiten der Deutschen Männer und verlieren jegliches Gefühl für Werte, sie haben kein Maß mehr an dem sie sich messen können, denn beides erscheint ihnen immer irgendwie nicht richtig, also werden die Grenzen ausgereizt, alles ausprobiert.
    Zu Hause hört man vielleicht noch Schimpftiraden der Eltern auf die Deutschen, die zwar eher gutmütig gemeint sind, aber von den Kindern falsch aufgefaßt werden.
    Man verliert den Respekt vor der Staatsmacht in Deutschland, weil sich die Staatsmacht der Türkei als wesentlich durchsetzungsfähiger und härter zeigt, das lernt man auf den wenigen Besuchen in der Heimat.......
    Dazu die Probleme, die sich mit den Deutschen Jugendlichen ergeben, die genauso hilflos irgendwo in der Mitte hängen, wenn es um das Verhalten gegenüber Ausländern geht.
    In der Türkei gilt es als normal, bei einer kleinen Schlägerei gleich mit seinen Brüdern auf zu tauchen, denn Familienzusammenhalt zählt dort, mehr als alles andere..... in Deutschland stehen sich dann plötzlich sehr ungleiche Gruppen gegenüber. (In ihrer Stärke wie in ihrer Gewaltbereitschaft..... )


    Tja alles nicht so einfach..... :-(
    äh...was wollt ich noch mal sagen? :wow

  • hm.....so türkisch, wie die Türken hier in D. sind, so türken die Türken in der Türkei nicht herum.


    Viele versuchen eine Tradition zu bewahren...die es eigentlich gar nicht mehr gibt, jedenfalls nicht in den modernen Städten in ihrer Heimat.


    Warum sie sich immer noch hier so einigeln..ist mir ein Rätsel.
    Ausländer egal woher, aber doch meistens Türken, die seit 20 Jahren hier leben und arbeiten..und keinen Brocken Deutsch können?? Ein Unding in meinen Augen.
    Und die Jungen? Sie sitzen zwischen zwei Stühlen.


    Z.T. kommen sie mir vor wie damals die Russlanddeutschen..Nach Russland ausgewandert, sich nie integriert, nie die Sprache angenommen..sie haben ihre eigenen Gemeinden gegründet, ihr Deutschtum behalten..Nun kamen und kommen sie wieder zurück...und wieder sind sie anders. als ihre Nachbarn...


    Ich glaube ich hab das Thema verfehlt..egal

  • äh...was wollt ich noch mal sagen? (bj)


    dass du diesen jungen türken zumindest ansatzweise verstanden hast - und dass wir uns alle um verständnis und verständigung bemühen sollten?

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von frosch1
    äh...was wollt ich noch mal sagen? (bj)


    dass du diesen jungen türken zumindest ansatzweise verstanden hast - und dass wir uns alle um verständnis und verständigung bemühen sollten?


    Ähm letzters :-] :lache

  • Hi Alexx,
    so vorbei am Thema ist das gar nicht. Viel von den Problemen kommt wohl wirklich daher, dass die Leute (Russlanddeutsche vor 200 Jahren und die Türken hierzulande vor 30 Jahren) ihre Wurzeln verloren haben. Die hocken sich irgendwann zwangsläufig zwischen zwei Stühle und können das gar nicht so richtig verhindern, wenn sie zwar ihr Heimatland verlassen, aber sich nicht an ihrem neuen Wohnort intergrieren.


    Ansonsten mag ich nicht einfach aus einer Gruppe Türken gleich "Die Türken" machen. Soviel pauschalieren stimmt erstens nicht, taugt nicht als Erklärungsansatz und hilft auch nicht wirklich weiter. Das Thema Intergration hatten wir hier schon mal und wenn ich mich recht erinnere, löst man es nicht einseitig. Dazu gehören halt Angebot und Nachfrage, aber keine Vorurteile. Ich kenne Beispiele für beide Gruppen, die in Deutschland lebenden und die Sprache hervorragend sprechenden Türken und diejenigen, denen nicht viel an Integration liegt. Die kriegt man nicht so leicht überzeugt. Und manche, wie der besagte Mehmet, sind auch gar nicht zu integrieren. Aber davon gibts halt auch genug deutsche Beispiele. Nur, dass man diese Kriminellen schlecht irgendwohin abschieben kann.


    Bei Asylbewerbern, die hier straffällig werden, bin ich allerdings auch für die knallharte Schiene. Wer hier unseren Schutz auf Staatskosten in Anspruch nimmt und dann straffällig wird, hat keinen Anspruch auf Asyl und gehört abgeschoben.
    Diejenigen, die hier leben, arbeiten und Steuern zahlen, haben erst mal auch dieselben Ansprüche auf Hilfen (wie Sprachförderung nur mal als Beispiel) wie alle.

  • Zitat

    Original von magali
    Klar kann man das ändern, Rattentod, zum Beispiel durch besseren Schuluntericht. Durch gezielte Förderung.
    Länder wie Belgien z.B. habe schon im Kindergarten Zweisprachigkeit. Es klappt auch dort nicht, aber es ist ein Versuch.
    magali


    förderunterricht bringt gar ncihts, wenn nicht der wille seitens der eltern da ist das zu unterstützen!
    in dem kindergarten in dem ich arbeite sind 13 türkische kinder allein in meiner gruppe. ich sage extra türkisch, weil es so ist. keine kurden, keine albaner, türken eben. ich habe da auch nichts gegen, denn kind ist und bleibt kind und manchmal süß und manchmal nervig ;)
    aaaaber, da kam letztens eine türkische mutter auf mich zu und meinte: "wieso sind hier so viele türkische kinder? die sind dann nur zusammen unter sich und sprechen türkisch. sie sollen aber deutsch lernen. mein sohn soll deutsch lernen." (das sagte sie leider recht unbeholfen, da sie kaum deutsch sprach) sehr nett einerseits, dass sie darauf achtet, dass ihr sohn deutschlernt, andererseits aber auch nicht nett, dass sie uns dafür verantwortlich amcht, dass ihr sohn noch KEIN WORT deutsch spricht. woran mag das liegen?! daran viell. dass sie nur türkisch mit ihm spricht??!


    wie auch immer, darauf sagte ich ihr, dass wir schon unser bestes tun, wir die kinder bitten und erinnern deutsch zu sprechen, wir versuchen sie auch "gemischt" untereinander in spiele zu verwickeln, wir bieten zudem gezielt sprachförderung an und sagen auch den eltern, dass es ungemein wichtig ist, wenn sie mit ihren kindern daheim deutsch sprechen.
    natürlich gibt es einige türkische eltern, die sich sehr bemühen und auch wollen, dass ihr kind deutsch lernt und etwas von der anderen kultur mitbekommt. viele allderings sprechen nur türkisch mit den kindern und leben ihnen damit nicht das beste vor.
    in der grundschule sind dann die lehrer völlig überfordert, weil da 12 deutsche und 10 türkische kinder (eben kaum oft andere kulturen als die türkische) sind, von denen vielleicht 6 gut deutsch sprechen und verstehen und 4 eben kaum bis gar nicht. das kann man natürlich dann auf die erzieherinnen abwälzen, aber wir haben da auch so einiges zu tun und können nicht 13 kinder voneinander trennen und denen verbieten miteinander zu spielen.


    also es ist sehr wohl möglich, dass man als kind in deutschland geboren wird und trotzdem schlecht bis gar nicht deutsch kann in der schule. und wenn an einer schule 90% ausländer sind, die sich alle in grüppchen auf dem schulhof zusammentun, wo sie in ihrer "zu-hause-gesprochenen- sprache" sprechen, dann hat man ja im unterricht und ca. 6 stunden schule am tag unheimlich viele möglichkeiten diesen kindern deutsch beizubringen(ironie:P)...
    und vielleicht ist es so, dass man sagt: die türken. und natürlich sind sie nicht alle gleich. ich kenne viele nette türken und türkinnen und ich will sie niemals missen!!!
    aber wenn sich nunmal die türkische bevölkerung, die in deutschland nun schon in der 3. oder 2. generation lebt von anderen (egal welcher) kulturen abgrenzt und sagt, alle anderen sind schlecht, ungläubig etc., dann verstehe ich das nicht und habe dafür auch kein verständins mehr.
    wir sollen also alle (alle menschen) immer tolerant und aufgeschlossen sein und niemals etwas schlechtes über irgendwen sagen, aber türkische kinder, erwachsene, wie auch immer, dürfen es?!?! ich finde das nicht richtig!
    wenn ein deutscher sagen würde:" hey, das sind eben nur türken, wir sind stolze deutsche" das wäre glatter rassismus!
    und das ist es eben bei diesem türkischen jungen auch gewesen. und da bauschen die medien auch nichts auf, das ist so. jeden tag vor meiner haustüre ( also etwas um die ecke;-)) zum beispiel. es gibt viele türkische mitbürger, die sich abgrenzen und das finde ich sehr, sehr schade!
    man muss sich doch nicht für etwas besseres halten, weil oder obwohl...man in einem anders sprachigen land lebt und einen anderen glauben vertritt.
    tut mir leid, aber so ist es. diese kultur grenzt sich nunmal ab. und das es türken sind (das wort an sich) finde ich jetzt nciht schlimm, denn das ist nunmal ihre nationalität.
    und ja, wenn man in einem anderen land ist (mal von der sprache ausgehend) dann solte man sich auch so verhalten, dass man respektiert werden KANN.
    ich weiß auch, dass damals viele türkische männer (und später auch deren familien) aus dörfern (und eben nicht aus den großstädten wo es doch schon etwas anders zugeht als auf den dörfern) der türkei nach deutschland "geholt wurden" (sie kamen eher freiwillig, mit aussicht auf besseren lohn etc, was daraus dann geworden ist und wie sie ausgenutzt wurden, das ist auch nicht toll) .
    sie haben viele arbeiten für wenig geld erledigt für die sich andere hier lebende zu schade waren. und dafür kann man ihnan natürlich nur danken. aber inzwischen hat sich da ja einiges geändert.
    ich denke nicht, dass die tatsache, dass sie einmal viel für den aufbau von d-land geleistet haben, ihnen das recht gibt sich wie bessere menschen zu fühlen und verhalten!?!?!
    natürlich ist auch zu bedenken, dass hier zwei kulturen aufeinander prallen, die komplett gegensätzlich sind. schwierig für beide seiten!
    abschließend muss ich sagen, dass ich es so sehe, wenn jemand hier lebt und eben nicht deutsch spricht, und es vorzieht sich durch glauben und sprache abzugrenzen, deutsche mädchen als "eben zum ...." oder so zu sehen, dann finde ich das mehr als traurig und schade! und dann ist es nicht verwunderlich, dass schnell über einen kamm geschoren wird oder türken eben immer als türken und nicht als landsleute/mitbürger deutsche....wie auch immer angesehen werden.
    wenn ich mich entschließen würde in italien oder australien zu leben müsste ich auch die sprache perfekt sprechen, um dort leben zu können. und mich in gewisser weise eben auch anpassen. schließlich ist es meine freie entscheidung dort zu leben, oder nicht?!
    sorry, wenn das jetzt alles etwas harsch klingt oder viell. auch rassistisch, aber so sehe ich das gerade....
    ich hoffe allderings sehr, dass sich das irgendwann ädnert und gemeinsam ein weg gefunden wird, dass die kulturen nicht gegeneinander sondern mitenainder leben!

    "Finde heraus, was du nicht gut kannst - und dann lass es bleiben!" (ALF)

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  • Sisia,
    ich weiß, wie das heute zugeht.
    Ich sage, daß es schwierig ist.
    Ich sage aber auch, daß es nie ernsthafte Bemühungen gab, mal etwas zu entwerfen, daß zwei verschiedenen Gruppen zusammenleben können.
    Im diesem speziellen Fall geht es darum, daß ein Zusammenleben nicht wirklich versucht wurde.
    Gab es Aufklärun staatlicherseits und vor allem Hilfe gegen die Zwangsverheiratung muslimischer Mädchen? Die gibt es nicht seit gestern, das Wissen darum ist seit den frühen 80er Jharen vorhanden. Wer hat gehandelt? Einzelne LehrerInnen, Schulklassen, deutsche Freunde der Familie. Der deutsche Staat reagierte nicht selten - mit Strafen gegen die, die geholfen haben.
    Türkische Eltern haben sich in Ba-Wü in den 80ern beschwert, daß türkische Faschisten ihren Kindern religionsunterricht erteilten. Das Land Ba-Wü und dann der Staat gab zur Antwort: da mischen wir uns nicht ein, das ist Sache der Türkei.
    In Mannheim stand einmal an einer Wand der schöne Spruch: Vergast die Türken.
    Das Gericht entschied, daß das kein Aufruf zu einer Straftat sei. Interessant die Begründung: den Türken ist ja so etwas nie passiert, also wird es auch nie passieren.
    Wenn eine türkische Ehefrau ihren Mann verklagte, weil er sie prügelte, sprach der Richter den Mann frei. Nach deutschem Strafrecht in Deutschland, nicht in der Türkei.
    Damit mußte 'Türken' hier leben, viele Jahre lang. was hatten wir ihnen zu bieten?
    Nur einzelnen ist eine Anpassung gelungen, sie sind geworden wie wir, fallen nicht auf.
    Aber der Mehrheit, für deren spezifische Probleme wir kein Ohr hatten, bleibt nur übrig, sich auf sich zurückzuziehen. Wir wollten sie nicht, daraus ziehen sie heute Konsequenzen.
    Ich bin froh, daß Alexx die Rußlanddeutschen erwähnt hat. Auch so eine schwierige Gruppe. Mädchen, die streng von Brüdern bewahct weren. Sind sie baptistischen Glaubens (eine christliche Sekte), tragen sie Kopftücher und werden mit 16 von der Schule genommen, um verheiratet zu werden.
    Ich will einfach darauf aufmerksam machen, daß wir, wenn wir nur vom 'deutsch sprechen' sprechen und von den 'Türken', zu vereinfacht sehen und bereits einem Feindbild aufsitzen, das gefährliche Konseuqenzen haben kann.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Tja alles nicht so einfach..... :-(
    äh...was wollt ich noch mal sagen? :wow


    Du wolltest sagen, daß Du siehst, wie kompliziert alles ist und daß Du nicht aufgibst und weiterhin Unterschiede machst und den Bösen eins überziehst, weil sie bös sind und nicht, weil sie eine bestimmte Religion oder Nationalität haben und daß du überhaupt eine klasse Ordnungshüterin bist.
    Und wenn ich mal was anstelle, will ich bloß von dir festgenomen werden, jawoll
    :knuddel1
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich finde es eigentlich sehr niedlich, wenn Deutsche sich gleich als Rassisten sehen, wenn sie mal das Verhalten eines Nichtdeutschen kritisieren.


    In keinem anderen Land machen sich die Leute solche Gedanken, ob sie Migranten in eine Schublade stecken oder nicht.


    Ich bin der Ansicht (und habe es hier auch schon oft gesagt), dass man von Leuten, die längere Zeit oder den Rest ihres Lebens in einem neuen Land verbringen, verlangen kann, dass sie sich anpassen, die Normen und Gesetze beachten und vor allen Dingen nicht aus dem Rahmen fallen. Fehlende Bildung ist keine Entschuldigung dafür.


    Erst gestern sass ich mit 2 Columbianern zusammen (sie arbeitet als Fortbildungsmanagerin für eine französische Kosmetikfirma, er als Ingenieur für eine mexicanische Firma) und haben uns über die Leute hier unterhalten und die Arbeitsstruktur und - moral. Dabei meinte sie, dass es wohl deswegen für Ausländer so leicht sei einen guten Job zu bekommen, weil diese eine höhere Disziplin an den Tag legen würden.
    Wir kamen auch auf das Thema warum Columbien so gewalttätig ist, warum er oft den Wunsch verspürt gewalttätig zu werden (und ich halte ihn für sehr ruhig und freundlich), warum ich ein gewisses Denkschema habe (Apartheid, Bürgerkrieg), aber wir kamen sehr schnell darüber überein, dass man in einem Gastland sich absolut an die Normen oder Verhaltensweisen gewöhnen und halten muss, die es gibt - auch wenn man oft darüber den Kopf schüttelt oder milde lächelt.
    Jedes Land ist anders und wer sich nicht anpasst, hat dort nichts zu suchen.
    Gerade als Gastarbeiter muss man sich im Klaren sein, dass man in dem Land arbeitet, weil man Vorteile geniesst und vielleicht auch besser lebt.
    Dank hat man nicht zu erwarten, wieso auch?

  • Hmm, ich hab mir jetzt das Thema etwas angesehen und äußere mich auch mal dazu.
    Ich bin ebenso der Meinung, dass sich viele Ausländer nicht in Deutschland integrieren wollen. Und genauso bin ich dann der Meinung, dass sie wieder ins eigene Land zurückgeschickt werden sollten, da nun mal die arabische Welt mit den christlichen Ansichten nicht vereinbar ist. Mir schiebt es die Zehnägel hoch, wenn ich von Blutrache usw. in Deutschland lese, die es wohlgemerkt nur in den arabischen Ländern gibt.
    Ebenso problematisch ist das Thema Sprache. Ich bin dafür, dass bspw. Türken Deutsch sprechen. Und nicht so ein Ghetto-Pseudo-Deutsch. Ich persönlich kenne nämlich viele deutsche Jugendliche, die diese Sprache imitieren und das "cool" finden. Das ist der letzte Dreck! Ich wäre dafür, dass man Ausländer erst dann auf eine Schule gehen lässt, wenn sie einen Mindestanforderungstest bestehen. Ebenso bin ich vollstens dafür, dass man dieses Kopftuch verbietet. Wir sind hier in Deutschland und es gelten einfach dafür christliche demokratische Regeln und wer mit denen nicht zurecht kommt, der soll ausgewiesen werden.
    Ein grausiges Beispiel sind auch Sido, Aggro und Co. Solche Musik gehört verboten. Wenn deutsch gesungen wird, dann aber auch richtiges und reines Deutsch. Das ist doch Kacke, wir haben hier in Deutschland keine Ghettos und nur durch die Entstehen solche Möchtegern-Ghettos. Sollen sie sich halt in ihrem Land mit ihrer Sprache "dissen", wenn die das cool finden....


    Grüße,


    Lolita

  • Zitat

    Original von Oryx
    Ich finde es eigentlich sehr niedlich, wenn Deutsche sich gleich als Rassisten sehen, wenn sie mal das Verhalten eines Nichtdeutschen kritisieren.
    In keinem anderen Land machen sich die Leute solche Gedanken, ob sie Migranten in eine Schublade stecken oder nicht.


    Genau das fällt mir auch immer wieder auf. Vielleicht darf ich nochmal Sisias Eingangstext zitieren:

    Zitat


    ich spreche jetzt mal ein sehr gewagtes thema an und hoffe, es wird nicht falsch aufgefasst. ich bin kein rassist oder sonst was, aber DAS hat mich schon ziemlich bewegt!...


    So oder so ähnlich beginnen die meisten Einlassungen zu diesem Thema. Jeder, der sich dazu äußert, hat insgeheim die Angst, in der Nazischublade zu landen. Die meisten verläßt dann auch der Mut, wenn sie Meinungen lesen, wie sie Magali hier einwirft. Toleranz ist eine Seite, aber ich bin wie du der Auffassung, daß es da eine Grenze gibt, die nicht überschritten werden darf. Wenn ich daran denke, welche Hürden Einwanderer in Amiland zu überwinden haben, dann komme ich mir hier D vor, als würde ich einem Haus ohne verschließbare Türen wohnen.

    Zitat


    Ich bin der Ansicht (und habe es hier auch schon oft gesagt), dass man von Leuten, die längere Zeit oder den Rest ihres Lebens in einem neuen Land verbringen, verlangen kann, dass sie sich anpassen, die Normen und Gesetze beachten und vor allen Dingen nicht aus dem Rahmen fallen. Fehlende Bildung ist keine Entschuldigung dafür.


    Genau darum geht es. Leider traut sich in diesem Land kaum noch jemand, das so deutlich auf den Punkt zu bringen. Ich fürchte, die Umerziehung nach der braunen Aera ist ein wenig zu gut gelungen. Trotzdem sollten wir endlich einmal eine klare Linie ziehen und Regeln bestimmen.

    Zitat


    Jedes Land ist anders und wer sich nicht anpasst, hat dort nichts zu suchen.
    Gerade als Gastarbeiter muss man sich im Klaren sein, dass man in dem Land arbeitet, weil man Vorteile geniesst und vielleicht auch besser lebt.
    Dank hat man nicht zu erwarten, wieso auch?


    Genau so sehe ich das auch. Und danach sollte sich endlich mal unsere Politik richten.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Ich bin voll der Meinung derer, die sagen, dass sich die Ausländer (egal welcher Nationalität und Herkunft oder Glauben) sich, wenn sie hier leben, anpassen sollen. Aber passt sich nicht eher Deutschland an sie an? Hier wird doch alles getan, damit sie sich wie zu Hause fühlen, es werden am Beispiel der Türken hier reihenweise Moscheen aufgebaut, es gibt manche Gegenden, die schon als Türkenviertel gelten und so weiter.... es wundert mich also nicht mehr, dass sie sich nicht anpassen.
    Viel schlimmer finde ich es, wenn eine Türkische Familie seit Jahrzenten hier ist und trotzdem ihren Glauben durchsetzen möchte und ihre Mentalität, wie es zum Beispiel beim Verheiraten der Töchter aussieht. Ich finde, das gehört sich in Deutschland nicht und keiner ist dazu zu zwingen. Aber viele setzen sich hier einfach durch und wollen mit allen Mitteln, dass man ihren Glauben anerkennt und versteht, warum manche Dinge getan werden. Doch ich muss ehrlich sein, wenn man hier lebt und aufwächst, kann man manches Verhalten nicht verstehen.
    ich sehe mich nicht als Rassistin, ich habe einige ausländische Freunde und meine Mutter kommt aus Jugoslawien. Aber es gibt ausländische Mitbürger, die sich einfach falsch verhalten und denen man einmal klipp und klar sagen sollte, wie hier der Hase läuft. Ich möchte mir in meinem eigenen Land nicht wie eine Ausländerin vorkommen und möchte auch nicht schief angeschaut werden, wenn ich als Deutsche mal einen Minirock trage. Wenn ich schon manche Türken höre, dass sie Deutsche Frauen nur zum Sex ausnutzen und am Ende eine Türkin heiraten und dann sagen, Deutsche Frauen seien Schlampen, dann platzt mir echt die Hutschnur.


    Meine Freundin war 7 Jahre mit einem Türken zusammen, deshalb weiß ich einiges über deren Mentalität. Anfangs war er der liebste Typ und mit der Zeit hat er sich total gewandelt. Er hat sie geschlagen, bedroht, betrogen und wollte ihr sogar aufzwingen, dass sie nur noch weite Kleider tragen soll. Am Ende wollte sie noch seinen Glauben annehmen. Zum Glück sage ich heute und sie auch, hat sie das nicht getan und ist von ihm weg gekommen. Ich finde so ein Verhalten ist das allerletzte. Doch für Türkische Männer sind Frauen manchmal das letzte und das finde ich eine Frechheit. So etwas gehört hier in Deutschland verboten. Wer hier lebt sollte sich auch den Lebensweisen hier anpassen und nicht versuchen, Deutsche Frauen zu ändern oder andere Mentalitäten durchzusetzen. :fetch :fetch :fetch :fetch :fetch

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner


  • das brüllen soll natürlich kein brüllen sein, sondern nur meine antwort als antwort kennzeichnen..
    regruß

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • na, Lolita,
    das ist aber ein bißchen sehr emotional und nicht ganz überlegt.
    Sicher soll man auf gute Sprache achten, aber wenn du alle, die nicht richtig deutsch sprechen, rausschmeissen willst, müßte man hierzulande auch alle Werbeagenturen schließen, deren Angestellte für teures Geld tagtäglich die Sprache mißhandeln. In der Öffentlichkeit! Und eine Menge ZeitungsredakteurInnen, JournalistInnen, Radio - und FernsehmoderatorInnen rausschmeissen!
    Und die Musik? Hören darf doch jede/r, was sie will. Ich höre fast ausschließlich Klassik. Deswegen will ich doch nicht die Popkultur verbieten.
    Das Tragen bestimmter Kleidungsstücke zu verbieten, ist ein heikles Thema. Und warum erwischte es nur die Frauen? In Stockholm z.B. beschäftigen die Nahverkehrsbetriebe Musliminnen als Fahrerinnen. Diese Frauen tragen selbstverständlich ein Kopftuch bei ihrer Arbeit. Das Muster der Kopftücher - es gibt welche für den Sommer und welche für den Winter - haben die Frauen mitausgewählt, die Farben entsprechen den Farben des Nahverkehrsbetriebs. Die Frauen verstehen sich als selbstbewußte muslimische Vertreterinnen der Stockholmer Nahverkehrsbetriebe. Und sie sprechen selbstverständlich fließend schwedisch
    Ich selbst verstehe mich als Demokratin. Es wird dich erstaunen, aber dieses Wort hat hierzulande keinen guten Klang. Es enthält zuviel Kommunismus. ;-)
    Ich gehöre keiner der christlichen Kirchen an und teile keinen der christlichen Grundwerte.
    Also gehe ich jetzt mal los und stelle mich an irgendeiner ausländischen Botschaft an, wegen eines Auswanderunsantrages, ja? :grin
    :wave
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich finde diese Debatte fast schon bedauerlich.


    Lolita, Sisia, Demo:
    Es ist nicht euer Verdienst, dass ihr in Deutschland geboren seid.
    Niemand kann sich aussuchen, wo er geboren wird, aber jeder sollte sich aussuchen dürfen, wie und wo er leben möchte.
    Ausländer, die in Deutschland leben und die Sprache nicht beherrschen, habe dadurch ungeheuer viele Nachteile, z.B. bei Ausbildungsplätzen, Schulabschlüssen, Jobs etc.
    Das Schlimme ist, dass unser Staat hier eine fürsorgliche Vernachlässigung walten lässt.
    Wenn man bedenkt, was dabei allein für Ressourcen verschwendet werden!
    Was fehlt, sind Integrationsprogramme, die von beiden Seiten gemeinsam erarbeitet werden. Nur so können Intergrationsprogramme entstehen, die für beide Seiten von Nutzen sind.
    Die Frage, die man sich stellen sollte, bevor man Pauschalverurteilungen vom Stapel lässt, lautet: Wie kann ein gemeinsames Miteinander gelingen und was kann ich dafür tun.

  • Mich verfolgt dieses Thema seit gestern Abend. Ich finde den Titel dieses Threads etwas unglücklich gewählt, denn er impliziert einen Denkansatz, der so vermutlich nicht gewollt ist.


    Fakt ist nun mal, dass in der "Hach - wir haben Arbeit im Überfluß"-Phase sehr viele Arbeitnehmer aus dem Ausland (sei es nun Spanien, Italien, Türkei, Griechenland etc.) geholt wurden, um die Tätigkeiten durchzuführen, die damals kein Einheimischer machen wollte. Viele der Gastarbeiter - ich glaube, der Name zeigt schon sehr genau, wie die, die das damals so initiierten gedacht haben - begannen sich hier wohl zu fühlen, zogen eine eigene Infrastruktur auf. Da sie sich zum Anfang wirklich nur als Gast fühlten und nicht als Integrationsobjekte, sahen viele der "Gastarbeiter" keinen Grund, sich dem Leben hier in Deutschland anzupassen. Aus Angst, zuhause den Anschluß zu verlieren, die eigene Identität zu verleugnen. Außerdem war ja keine Integration geplant - zumindest am Anfang nicht.


    Die Leute verdienten im Gegensatz zu ihren Heimatländern sehr gut, waren aufgrund der heimatlichen sozialen und wirtschaftlichen Struktur das sparen und die räumliche Enge gewohnt und konnten somit einen Großteil des Verdienstes nach Hause zu der Verwandtschaft schicken. Die erste Generation der "Gastarbeiter" die hier ankamen, wollten also eigentlich nicht bleiben, sondern sich in der Heimat ein besseres Leben aufbauen.


    Doch dann wurden die Kinder geboren bzw. nachgeholt - denn es war sehr schnell zu erkennen, wer in Deutschland einen Abschluß gemacht hat, bringt es zuhause zu mehr, weiß mehr, kann mehr. Und ich glaube, ab da fing das Dilemma an. Ich bin Mitte der 60'er Jahre geboren und meine Schulzeit begann 1972 - ich habe also die erste Generation der "Gastarbeiterkinder" die in Deutschland auf die Schule gingen miterlebt. In unserer Ecke (Oberfranken) gab es eine blühende Porzellanindustrie, auch Textilmanufakturen gab es hier zuhauf. Ich kann mich erinnern, dass es in der Grundschule eine Extraklasse für türkische Mitschüler gab, in der die Kinder auf ihre Art unterrichtet wurden - also Deutsch als Fremdsprache etc. pp. Ab und zu kam es vor, dass es eines dieser Kinder "schaffte" in eine "Deutsche" Klasse zu kommen. Diese Kinder zeichneten sich da vor allem durch einen unbändigen Ehrgeiz aus, der dann oft zu Neid bei anderen führte. In unserer Klasse war ein türkischer Junge, der regelmässig Klassenbester in Mathe war. Allerdings wurde er - trotz sehr guter Noten und "geistiger" Qualifikation nicht aufs Gymnasium geschickt, sondern besuchte "nur" die Hauptschule.


    Was ich damit sagen wollte - ab dem Moment, als die Kinder hier in Deutschland auf die Schule gingen, begann die Integrationsfrage. Denn die Eltern hatten bis auf Ausnahmen keinen wirklichen Einfluss mehr darauf, was den Kindern beigebracht wurde, bzw. was sie lernten oder welchen Umgang sie hatten. Dazu kam, dass viele nicht absehen konnten: geht es wieder zurück? oder bleibt man in Deutschland? Was kommt auf uns zu? Wenn ich es zulasse, dass meine Kinder Deutsche Regeln lernen, Deutsche Verhältnisse einstudieren - kommen die "Zuhause" wieder zurecht? Was ist mit dem Glauben?


    Ein weiteres Problem liegt in der uns mittlerweile ungewohnten Familienstruktur - der Vater hat die absolute Macht in der Familie, alle haben sich ihm unterzuordnen. Selbst wenn die Ehefrau sich integrieren wollte (Beruf, Sprache etc.) - wenn der Ehemann nein sagt, hat sie keine Chance. Die Ehre wird groß geschrieben, und des Vaters Meinung geht über alles andere. Hilfsbereite Einmischung durch Deutsche Freundinnen oder Bekannte hat schon oft zu einem Beinahedisaster geführt, weil die emanzipierte Deutsche Haltung nicht zu der Jahrzehntelang erlebten und erlernten Eigenansicht der Frau passt. Die Kinder und die damit verbundene rechtliche Lage (Schulpflicht) sowie die dadurch entstandene teilweise massive Überwachung und Betreuung durch das Jugendamt erschwerten die notwendige, sehr oft ungewollte Integration. So war - wie ich es noch recht zusammenkriege - die Lage Anfang / Mitte der siebziger Jahre.


    Die Eltern wollten / konnten kein Deutsch bzw. nur das Notwendigste und die Kinder mussten es lernen, konnten aber nicht üben geschweige denn es anwenden, weil Zuhause nur Muttersprache gesprochen werden durfte. Der etwas weiter oben erwähnte Junge z.B. war ab der 4. Klasse für seine Familie der Formularausfüller, ging auf Behördengänge mit, übersetzte wo es notwendig war. Seine Eltern weigerten sich schlichtweg Deutsch zu lernen, weil sie ja wieder heim wollten.


    Die erste Generation der in Deutschland geborenen Gastarbeiterkinder war Ende der siebziger Jahre mit der Schulausbildung fertig. Viele der Mädchen wurden vom Vater in die Heimat verheiratet, und da die wirtschaftliche Lage zu dieser Zeit auch schon schlechter wurde, gingen auch einige Familien wieder nach Hause - die Söhne hatten ihre Abschlüsse (oder auch nicht) und entweder noch in Deutschland oder dann in der Heimat eine Ausbildung gemacht. Die meisten aber blieben hier - einsteils weil sie sich doch irgendwie integriert haben bzw. im Umfeld eine gewisse Anerkennung hatten, andererseits weil die Möglichkeiten in der Heimat immer noch wesentlich schlechter waren und sind als in Deutschland. So blieb auch ein Großteil derer hier, die in Deutschland geboren wurden, die elterliche Heimat nur aus langen Sommerurlauben kennen und die heimatliche Mentalität bzw. Lebensart als fremder erleben als das was sie in Deutschland kennen. Für viele wäre ein Umzug ins elterliche Heimatland wie ein Rückschritt gewesen - von der Infrastruktur und den beruflichen Möglichkeiten.
    Die familiären und mentalen Strukturen ändern sich aber nicht innerhalb einer bzw. zweier Generationen grundlegend. Das was die Kinder zuhause vorgelebt bekommen, werden sie auch an ihre eigenen Kinder und Ehepartner (ob nun gleicher oder anderer Nationalität) weitergeben. Die Konfliktspanne ist somit schier unermesslich groß, Ausländerhass, Berichterstattung in den Medien und ein gesteigertes "rechtes" Bewußtsein in Deutschland tun ihr übriges. Dazu kommt noch, dass Extrembeispiele (wie z.B. Mehmet) als verallgemeinerndes Element und Mentalitätsbeweis herangezogen werden. Auch sollte man unterscheiden, wo z.B. die Berichterstatter ihr Futter für Reality-Dokus heranziehen. In einem sozialen Brennpunktviertel gibt es kaum Unterschiede in der Motivation der Jugendlichen - gleich welcher Nationalität. Aber es ist nun mal Medienwirksamer und dient den eigenen Zielen (Zuschauerzahlen und Quotenerfüllung für die Werbung) weit mehr, als eine objektive Berichterstattung. Zudem werden die Nachplapperer der Stammtischparolen in ihrer Weisheit bestätigt. Auch eine Form der Zuschauerbindung.


    Ein aktuelles Problem anderer Art ist die Integration der sogenannten "Rußland-Deutschen" die in ihrer durch Geburt angestammten Heimat wegen Diskriminierung wenig Chancen haben und durch das Rückführungsgesetz in Deutschland neue Möglichkeiten suchen. Von den Russen verachtet (obwohl sie damals wie in moderner Zeit bei uns als Gastarbeiter geholt wurden) und in der neuen Heimat Deutschland nicht akzeptiert - eine Gradwanderung, die gerade die Jugend mehr als irritiert. Die meisten Deutschrussischen Familien versuchen sich durchzuschlagen, haben Arbeit, kaufen dank familiärer Strukturen (Großfamilien sind normal) Häuser (auch fast baufällige) die in Gemeinschaftsarbeit blitzschnell zu wahren Schmuckstücken werden. Doch auch hier ist es so, dass durch Neid (die nehmen uns die Arbeitsplätze weg) Missverständnisse und Intoleranz Allgemeinplätze geschaffen werden, die als Wirtshausfutter und Stammtischparolen den Weg durch die Köpfe machen. Einige Jugendliche sperren sich deshalb aus Trotz, sprechen prinzipiell nur russisch, wollen sich abgrenzen, eine eigene Einheit bilden, lehnen die Integration ab und begehen größere und kleinere Straftaten. Und werden wegen dem Bandenähnlichen Charakter nur zu gern als allgemeingültiges Beispiel für alle hingestellt. Dass die Mehrzahl der jungen Leute allerdings fleissig sind, außergewöhnliche Leistungen in fast allen Schulfächern erzielen, Ehrgeiz haben und zudem eher unauffällig durchs Leben gehen macht es den Polemisierern leicht weil die Gegenwehr fehlt bzw. die "Banden" sich als allgemein abgelehnt bestätigt fühlen. Auch hier fehlt die Objektivität, der Wille eine tatsächliche Integration zu versuchen.


    Ich selber kenne einige - ob nun Gastarbeiterkinder, die ihre Ziele erreicht haben (der schon mal oben aufgeführte Junge ist Besitzer einer Autowerkstatt in der Türkei), zwei Russlanddeutsche Familien, die ihren Weg gehen und fleissige Kinder haben, junge Mädchen, die ihre Ausbildung zur Kauffrau z.B. als Jahrgangsbeste abgeschlossen haben - aber sehe auch regelmässig verwegen aussehende Jungs, die Zigaretterauchend und pöbelnd durch die Straßen ziehen und versuchen, sich gegenseitig zu beweisen, wie tolle Kerle sie doch sind.


    Wie Frosch1 schon mal sagte

    Zitat


    keiner von uns allen hier hat es sich durch irgendwelche besonderen leistungen "verdient", hier in deutschland oder österreich geboren zu sein - und eben nicht in irgendeinem kleinen dorf in anatolien.


    Gruß


    Telefonhexe

  • Na ja, also man sollte eben auch zwischen den Zeilen lesen können und nicht alles immer auf sich beziehen. Ich denke, die, die mich verstehen wollen, verstehen mich auch. Andere schieben mir Sachen unter, die ich so nicht gesagt habe.
    Das die arabische Welt mit unserer nicht zusammenpasst steht wohl außer Frage. Oder wie erklärt es sich, dass die Türken nicht mal in die EU kommen?! Richtig, sie haben ebenso noch die Folterstrafe und viele andere abstruse Absichten. Deshalb informiert euch lieber mal vorher, bevor ihr uns mit denen vergleicht...
    Ines
    Klar ist es nicht mein Verdienst, in Deutschland geboren zu sein, da hab ich eben Glück gehabt, aber trotzdem würde ich mich versuchen, anzupassen, wenn ich wo anders leben müsste. Hier sind immer noch Grenzen zwischen den Ländern und wenn mir die Lebensweise in meinem "Wunschland" nicht passt, dann gehe ich da entweder nicht hin oder gliedere mich eben ein. Viele kommen nach Deutschland, arbeiten hier und bringen ihr gebunkertes Geld wieder in ihr Land und bauen sich da große Häuser. Also so geht es halt auch nicht.
    Und ich brauche kein gemeinsames Miteinander mit der arabischen Welt. Sie stößt bei mir absolut auf Granit und ich will damit nichts zu tun haben. Ich das behaupte ich, da ich mich sehr wohl in der arabischen Welt auskenne.

  • Zitat

    Original von Ines
    Lolita, Sisia, Demo:
    Es ist nicht euer Verdienst, dass ihr in Deutschland geboren seid.


    Was dieser Einwand jetzt soll, ist mir tatsächlich ein Rätsel. Faktum ist, daß ich hier geboren wurde, daß dieses Land mich geprägt hat, so wie ich meinen Anteil geleistet habe, dieses Land zu prägen. Eine Wechselbeziehung, wenn du es so nennen willst. Ich wurde zudem in einen Kulturkreis geboren, der mir gefällt, der mir zusagt und den ich deshalb so erhalten möchte. Was also hat das mit Verdienst zu tun????

    Zitat


    Niemand kann sich aussuchen, wo er geboren wird, aber jeder sollte sich aussuchen dürfen, wie und wo er leben möchte.


    Der Einwand ist genau so unverständlich. Niemand spricht hier Menschen das Recht ab, sich seinen Lebenskreis selbst auszusuchen. Es wird lediglich verlangt, daß diese Neuankömmlinge sich in die vorhandene Kultur, Sprache und Gepflogenheiten einfügen. Eigentlich eine logische Forderung, die überall auf der Welt gültig ist, offenbar aber nur nicht bei uns.

    Zitat


    Ausländer, die in Deutschland leben und die Sprache nicht beherrschen, habe dadurch ungeheuer viele Nachteile, z.B. bei Ausbildungsplätzen, Schulabschlüssen, Jobs etc.
    Das Schlimme ist, dass unser Staat hier eine fürsorgliche Vernachlässigung walten lässt.


    Nun mach mal einen Punkt. Es gibt genügend Sprachkurse für Ausländer, die deutsch lernen wollen. Jeder ist irgendwo für seine Lebensplanung selbst verantwortlich - die logische Essenz deiner eigenen Worte übrigens. Alles auf den Staat abwälzen, ist die übliche "ohne mich"-Denkweise. Wer hierher kommt, weiß, daß er sich in einer anderen Sprache verständlich machen muß, wenn er keine Nachteile erleiden will. Wer will schon einen Arbeitnehmer einstellen, wenn diesem wegen Sprachproblemen nicht beibringen kann, was er zu arbeiten hat. Ein Neuankömmling, der Geldverdienen will, soll sich gefälligst um sein Rüstzeug selbst kümmern. Ein Deutscher, der nicht lernt, landet schließlich auch am unteren Ende der Fahnenstange.

    Zitat


    Die Frage, die man sich stellen sollte, bevor man Pauschalverurteilungen vom Stapel lässt, lautet: Wie kann ein gemeinsames Miteinander gelingen und was kann ich dafür tun.


    Aha, die Forderung nach einer Intergration von Neuankömmlingen ist also eine Pauschalverurteilung? Interessante Sichtweise. Kein Wunder, daß wir heute diese Probleme haben.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.