Der Olivenhain - Courtney Miller Santo

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  • KLAPPENTEXT:


    Seit vielen Generationen leben die Kellers im sonnigen Kildron und bauen Oliven an. Sie sind keine gewöhnliche Familie, denn durch eine besondere Veranlagung haben die weiblichen Nachkommen ein besonders langes Leben, und die älteste, Anna, ist 112 Jahre alt. Als ein Forscher auf die Familie aufmerksam wird, versetzt er sie in große Unruhe. Auf der Suche nach dem Grund der mysteriösen Langlebigkeit stößt er auf ein Netz aus gut gehüteten Familiengeheimnissen, und es kommen einige Wahrheiten ans Tageslicht, denen die Keller-Frauen bisher immer aus dem Weg gegangen sind. Von da an ist nichts mehr, wie es war ...


    AUTORIN:
    (Quelle: Heyne)


    Courtney Miller Santo wuchs in Pacific Northwest auf und belegte mit neun Jahren ihren ersten Schreibkurs. Sie studierte Creative Writing in Memphis und schrieb während ihres Studiums für verschiedene Literaturzeitschriften. Heute unterrichtet Courtney Miller Santo selbst Creative Writing. Sie ist seit 1999 mit ihrer Jugendliebe verheiratet, und die beiden haben zwei Kinder, einen Hund und einen sehr kleinen Olivenbaum. "Der Olivenhain" ist ihr Debüt.


    EIGENE MEINUNG:


    „Jede Frau hat ihr Geheimnis“ so lautet der Slogan des Debütromans der Amerikanerin Courtney Miller Santo, die in ihrem Erstlingswerk Protagonistinnen zum Leben erweckt, die sich mit eben diesem Spruch besonders gut identifizieren können.


    Anna ist 112 Jahre alt und hat sich fest vorgenommen der als ältester Mensch der Welt ins Guinness Buch der Rekorde einzugehen. Dafür muss sie noch gute 9 Jahre weiter leben. Für sie scheint dies kein Problem zu sein, denn was will schon noch groß passieren, wenn man schon über hundert Jahre Trauer, Freude, Lust und Leid hinter sich hat?


    Gemeinsam mit ihrer Tochter Elisabeth und deren Tochter Callie lebt sie am Olivenhain ihres Vaters, der einst Australien den Rücken kehrte und in Kalifornien eine neue Existenz aufbaute. Ein Forscher versucht nun herauszufinden, welches Geheimnis hinter der Langlebigkeit der drei Frauen steckt und besucht sie auf ihrem Anwesen in Kidron. Doch was auf den ersten Blick wie ein idyllisches Familienleben klingt, entpuppt sich auf den Zweiten als stark verzweigtes Geflecht aus Geheimnissen und Lügen, die jedoch immer dem Wohle der Familie dienen sollten. Doch tut man wirklich etwas Gutes, wenn man Menschen über Jahre oder gar Jahrzehnte im Ungewissen lässt?
    Der bevorstehende Prozess um die Haftentlassung von Callies Tochter Deb und die Schwangerschaft deren Tochter Erin wirft ein ganz neues Licht auf die undurchdringlichen Wege einer geheimnisvollen Familie.


    Das besondere an diesem Roman sind einfach die starken Protagonistinnen. Jede ist auf ihre Art ein toller Mensch, den man als Leser schnell ins Herz schließt. Ob die resolute Anna oder Bets, die täglich zu ihrem Mann Frank ins Altersheim fährt, alle haben ihre eigene Art ihr Leben zu meistern. Dass sie dabei nicht nur auf der Sonnenseite des Lebens verweilen können, ist nur allzu natürlich und macht die Frauen nur allzu menschlich. Ich mag es, dass sie alle ihre Geheimnisse haben. Mal mehr, mal weniger düster, mal mehr, mal weniger egoistisch. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass eben diese ein wenig spannender inszeniert worden wären. Manches war voraus zu ahnen und der Autorin ist es nicht immer gelungen eine Spannungskurve aufzubauen und den Leser so lange zu ziehen, bis er es kaum noch aushalten kann, endlich die Auflösung des Rätsels zu bekommen. Oftmals erfuhren wir dies einfach nebenbei. Dennoch waren darunter auch Geheimnisse, die man so nicht erwartet hätte und die dadurch mitunter für Furore sorgten.


    Die Schreibe der Autorin war mir leider manchmal etwas zu farblos. Ich hatte mir gewünscht in die Sonne Kaliforniens entführt zu werden, den Duft der Oliven riechen zu können. Dies ist Courtney Miller Santo nicht immer gelungen, dennoch hat sie es geschafft mich vor allem mit der Fehlbarkeit der Protagonistinnen immer wieder bei der Stange zu halten.


    FAZIT:


    „Der Olivenhain“ ist ein Generationenroman voller Geheimnisse. Die Schreibe der Autorin konnte mich nicht immer voll überzeugen, die Protagonistinnen hingegen schon. Frauen, die über Jahrzehnte hinweg ihren Idealen treu geblieben sind, voller Stärke Krisen meistern konnten und dabei sehr menschlich und authentisch wirken und nicht wie erdachte Figuren. Eine nette Frühlingslektüre für Zwischendurch.

  • Eins der wenigen Bücher, wo ich über Seite 100 nicht hinaus kam. Die Geschichte beginnt und zäh in Erinnerungen von diversen alten Damen und kam da auch nicht hinaus, zumindest nicht schnell genug um mich zu fesseln.
    Ich war selten so gelangweilt... schade.

  • Als das Buch vor 1,5 Jahren veröffentlicht wurde, sprach mich gleich das Cover an und ich merkte es mir für "irgendwann mal lesen." Noch nicht einmal die Leseprobe habe ich bisher gelesen und der Vorsatz erfolgreich verdrängt. Wenn selbst in der Büchereule nur sehr wenige etwas zu dem Buch schreiben und dann auch keine Begeisterungsstürme teilen, dann kann ich doch auch an dem Buch nichtlesend vorbeiziehen. Sehr gut!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)