Kristen Simmons: Artikel 5 (ab 16 Jahren)

  • Inhalt:


    „Religiöser Fanatismus hält Einzug in die Vereinigten Staaten: Wer gegen ihre strengen Statuten der Moralmiliz verstößt, dem stehen öffentliche Demütigung, Haft und sogar der Tod bevor. Die 17-jährige Ember lebt mit ihrer Mutter allein und versteckt. Doch trotz aller Schutzmaßnahmen wird ihre Mutter verhaftet. Sie hat gegen Artikel 5 der Moralstatuten verstoßen, weil sie nicht mit Embers Vater verheiratet war. Ember wird in einer Besserungsanstalt für Mädchen gebracht und lernt dort Hass, Gewalt und fanatische Moralisten kennen. Sie weiß, sie muss ihre Mutter retten, koste es was es wolle ... und dazu braucht sie Hilfe des Mannes, der ihre Mutter verhaftet hat: Embers große Liebe, Chase.“
    (Quelle: http://www.piper.de/buecher/artikel-5-isbn-978-3-492-70286-7)


    Ember hat sich immer bemüht, nicht die Aufmerksamkeit des FBR (Federal Bureau of Reformation) auf sich zu ziehen und sich so gut wie möglich an die Moralstatuten zu halten. Doch plötzlich stehen die Soldaten doch vor ihrer Tür und wollen ihre Mutter verhaften, die gegen Artikel 5 verstoßen haben soll. Und unter ihnen ist ausgerechnet Chase Jennings, ihr ehemaliger Nachbarsjunge, mit dem sie liiert war, bevor er eingezogen wurde.


    Ember landet daraufhin in einer Besserungsanstalt für junge Mädchen und obwohl sie dort viel Leid erfährt, denkt sie doch nur an eines: Sie muss ihre Mutter finden und befreien. Doch dafür braucht sie ausgerechnet die Hilfe von Chase, der sie aus der Besserungsanstalt herausholt. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einem sicheren Haus. Aber Chase ist nicht mehr der, der er einmal war und auch Ember selbst hat sich verändert. Auf welcher Seite steht der junge Mann wirklich und wird es Ember gelingen ihre Mutter zu retten?


    Meine Meinung:


    Anfangs hat man etwas Zeit um Ember, ihre Lebensumstände und die Welt, in der sie lebt, kennenzulernen. Doch lange hält diese Ruhe nicht an, denn schnell wird Embers Mutter verhaftet und sie landet in der Besserungsanstalt. Ab diesem Zeitpunkt war ich sofort gefangen von der Geschichte und wollte mehr über die Moralstatuten, über Ember und Chase erfahren und wissen, wie sich das Ganze entwickeln wird.


    Das Buch ist aus Embers Sicht in Ich-Form geschrieben, so dass man die Gefühle, Gedanken und Ängste des Mädchens hautnah miterlebt und gar nicht anders kann, als mit ihr gemeinsam die Geschichte zu durchleben.


    Ember ist sehr sympathisch. Sie versucht so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich und vor allem ihre Mutter zu lenken. Dadurch, dass Ember ohne Vater aufgewachsen und ihrer Mutter sehr nahe ist, versucht sie immer wieder, diese zu beschützen. Als die Soldaten ihre Mutter holen, gilt ihr einziger Gedanke ihr. Um ihr eigenes Schicksal macht sie sich nur wenig Sorgen. Und auch als Chase zurück in ihr Leben kommt und sie immer wieder an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnert wird, steht im Vordergrund immer noch ihre Mutter. Für sie würde sie alles opfern, selbst ihr eigenes Glück. Sie denkt immer zuerst an andere und hat von Natur aus erst einmal eine positive Einstellung zu allen. Das bringt sie das ein oder andere Mal ordentlich in Gefahr, aber ich finde sie trotzdem richtig klasse.


    Insgesamt gefiel es mir sehr gut, wie die Autorin Kristen Simmons, ihre Charaktere beschrieben hat. Sie sind sehr vielschichtig und man kann richtig erkennen, wie sich z.B. Chase verändert hat, als er zum Soldaten des FBR wurde oder wie Ember plötzlich die ganze Wahrheit am eigenen Leib erfährt und dadurch noch erwachsener wird. Immer wieder kann man neue Seiten an den Protagonisten entdecken und ich hatte bis zum Ende das Gefühl, als würde ich sie immer noch nicht ganz kennen und als würden im Folgeband noch einige Überraschungen auf mich warten.


    Immer wieder fließen in die Geschichte Erinnerungen oder Träume von Ember ein, die dem Leser die Vergangenheit von ihr und Chase näherbringen und einem so noch einen tieferen Einblick in das Leben und die Welt von Ember bieten. Das fand ich richtig klasse und ich habe diese Abschnitte, die oft sehr gefühlvoll sind, wirklich gerne gelesen.


    Leider muss ich zugeben, dass ich doch noch mehr Informationen über die Regierung gehabt hätte. Wer hat sich diese Statuten ausgedacht und wer steckt hinter den Prozessen? Wer entscheidet, wer verhaftet wird? Wer ist der Kopf hinter dieser ganzen Regierung? Ich hoffe, dass ich da im zweiten Band noch mehr erfahre, um ein besseres Bild von Embers Welt zu bekommen.


    Das Buch ist insgesamt wirklich sehr spannend, da Ember sich ja auf der Flucht vor dem FBR befindet und sich ständig verstecken muss. Immer hängt diese Bedrohung über ihr und sie hat nicht einmal eine Sekunde Zeit, sich wirklich auszuruhen. Manchmal hab ich sogar richtig die Luft angehalten, da es häufig sehr heikle Situationen gibt.


    Das Ende ist kein fieser Cliffhanger, bleibt aber doch sehr offen und viele Fragen bleiben unbeantwortet, so dass man richtig neugierig auf die Fortsetzung wird. Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf und bin froh, dass wir nicht allzu lange darauf warten müssen.


    Fazit:


    Hier ist der Autorin Kristen Simmons eine richtig tolle Dystopie gelungen. Die Charaktere sind vielschichtig, sympathisch, aber doch auch geheimnisvoll. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar, so dass man nur so durch die Seiten fliegt und die Geschichte ist spannend und gefühlvoll. Dieses Buch ist einfach rundum gelungen und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

  • Rezension:


    Obwohl der Klappentext nur aus einem Gesetzesauszug besteht, hat mich “Artikel 5″ von Kristen Simmons sofort fasziniert. Diese 5 Artikel klingen so krass, dass ich es mir schon wieder vorstellen konnte, dass die Regierung (vor allem in Amerika) irgendwann einmal derart drastische Gesetze einführt – und ich wollte unbedingt lesen, wie sich das auf die Gesellschaft wohl auswirkt.


    Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd, vor allem deshalb, weil sie aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Ember erzählt, welche wegen Artikel 5 – ein uneheliches Kind zu sein – ganz am Anfang der Geschichte von der Regierung ‘abgeholt’ wird; und nicht nur sie – auch ihre Mutter.


    Im Endeffekt ist das dann auch der Plot worum sich alles dreht. Ember und ihre Mutter werden getrennt fortgebracht, wobei man durch den Erzählstil bei der Tochter bleibt, die in eine von Soldaten bewachte Erziehungsanstalt für Mädchen gebracht wird, von dort flüchtet und sich auf die Suche nach ihrer Mutter macht – in einer Welt in der man niemandem trauen kann, weil der Großteil der Gesellschaft Angst hat und sich selbst der Nächste ist.


    Das Regierungssystem erinnert in manchen Auszügen schwer an die Zeit des Nationalsozialismus, was bei der strikten Rollenaufteilung von Mann und Frau beginnt und sich in der Beschneidung jeder Form von Individualismus fortsetzt. Viele junge Männer werden in den Soldatendienst eingezogen und dort gebrochen, darunter befindet sich auch Embers Liebe Chase. Umso härter trifft es sie, als sich dieser unter den Männern befindet, die sie und ihre Mutter wegbringen.


    Ich war absolut mitgerissen und immer wieder erschüttert von Embers Geschichte. Die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft in der sie lebt und ihre Flucht wecken beim emotionalen Leser einen Strudel aus Gefühlen und lassen einen das Buch erst wieder weglegen, wenn man am Ende angelangt ist.


    Fazit:


    Eine nur zu realistische Dystopie, die den Leser mitreißt und tief in Embers Welt zieht.


    Bewertung


    10 von 10 Sternen

  • Die Vereinigten Staaten unterliegen der Moralmiliz. Jeder Bürger, der gegen einen der totalitären Artikeln des Landes verstößt wird hart bestraft. So auch Embers Mutter, die gegen den Artikel 5 verstoßen hat und ein uneheliches Kind gezeugt hat.


    Von einem Tag auf den anderen wird Ember von allem, was ihr lieb und teuer ist heraus gerissen und in ein Leben geworfen, bei dem man von ihr nur eines verlangt - absoluten Gehorsam. Doch Ember ist nicht bereit kampflos aufzugeben, denn eines kann die Moralmiliz ihr nicht nehmen - ihre Hoffnung. Und ihre Liebe.


    Schon nach den ersten Seiten war für mich klar, dass "Artikel 5" zu den ganz besonderen Dystopien gehört und dieses gewisse Etwas haben wird. Zum einen hat mich der Plot sofort angesprochen und gepackt. Der andere Punkt, der mich dann endgültig von dem Buch überzeugt hat, waren die Charaktere, die deutlich aus der Masse herausstechen und die mich auf voller Linie überzeugt haben.


    Kristen Simmons legt ein zügiges Tempo vor, was in meinen Augen jedoch perfekt zum Buch passt. Die Geschichte ist rasant, spannungsgeladen und es liegt stets ein Knistern in der Luft. Ein Knistern von Gefahr, die hinter jeder Ecke lauern könnte. Sobald man anfängt das Buch zu lesen, wird man in einen Strudel gezogen und erst wieder ausgespuckt, wenn der letzte Satz gelesen wurde. Selbst dann noch nicht mal, weil "Artikel 5" definitiv noch länger im Gedächtnis bleiben wird.


    Beim Lesen hatte ich das Gefühl, als ob ich ein Teil der Geschichte wäre. Trotz der Schnelligkeit, oder gerade deshalb, war es sehr emotional für mich das Buch zu lesen. Stellenweise hätte ich am liebsten geschrien, weil es einfach unfassbar und unvorstellbar war, was dort geschieht.
    Dann gab es Abschnitte, insbesondere die Rückblenden, die vereinzelt im Verlauf des Buches vorkommen, die den Leser mitten ins Herz treffen. Dieser Kontrast macht unteranderem den Unterschied und verleiht der Geschichte dieses gewisse Etwas. Die Abwechslung zwischen Hart und Weich, Gut und Böse. Die Mischung ist Kristen Simmons mit Bravur gelungen.


    Es gibt aber auch einen anderen Grund, warum mir "Artikel 5" so gut gefallen hat und ich einfach nur vollkommen begeistert bin - Ember und Chase. Keine gewöhnlichen Charaktere, sondern Figuren mit Ecken und Kanten, die voller Leben sind. Ein Leben, welches von ihnen hart umkämpft wird. Und was habe ich für die Beiden gebetet, dass sie es schaffen mögen. Dass sie trotz allen Widrigkeiten ihre inneren Dämonen besiegen und dabei sich selbst nicht verlieren. Auch bei ihnen hat die Autorin mit Weichheit und Härte gespielt und somit unvergleichbare Charaktere erschaffen, die den Leser überzeugen, begeistern und die nicht so schnell vergessen werden.


    Das Buch endet zum Glück mit keinem fiesen Cliffhanger, was bei Dystopien ja relativ oft der Fall ist. Dennoch ist die Neugierde und die Vorfreude auf den Folgeband enorm groß, da die Geschichte noch viel Potenzial hat. Kristen Simmons wird ihre Leser sicherlich nicht enttäuschen. Ich lechze schon jetzt nach mehr und kann es kaum erwarten!


    Fazit:


    "Artikel 5" gehört für mich definitiv zu den besten Dystopien, die ich bisher gelesen habe. Ein spannender Plot, der von der ersten Seite an begeistert und Charaktere, die auf voller Linie überzeugen. Was will der Leser mehr?!


    Der zweite Band "Gesetz der Rache" erscheint bereits am 1. Oktober diesen Jahres.


    Von mir die volle Punktzahl!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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  • Nach dem Krieg hat sich das Leben stark verändert. Alles wird vom FBR kontrolliert und wer gegen die Moralstatuten verstößt, wird hart bestraft. Trotzdem fühlt sich die 17jährige Ember sicher. Jedenfalls bis eines Tages ihr Ex-Freund Chase mit seinen Kollegen von der ‘Moralmilliz’ vor der Tür steht und ihre Mutter wegen des Verstoßes gegen Artikel 5 verhaftet, der da lautet:


    ”Als vollwertiger Staatsbürger wird nur anerkannt, wer als Kind eines verheirateten Paares auf die Welt kommt.”


    Ember wird in ein Resozialisationszentrum für Mädchen verschleppt, in dem sie bis zu ihrem 18. Geburtstag ‘erzogen’ werden soll. Dort geht es allerdings hart zu und Ember versucht zu fliehen, um ihre Mutter zu retten …


    Vorweg möchte ich anmerken, dass es sich bei diesem Buch um eine Klappenbroschur handelt. Dafür finde ich den Preis ziemlich hoch, denn für diesen Preis bekommt man vergleichbare Hardcoverausgaben, das ärgert mich ein wenig.


    “Artikel 5″ ist eine weitere dystopische Geschichte, gut und flüssig geschrieben in 17 Kapiteln auf ca. 420 Seiten und spielt in einem totalitären Amerika der Zukunft. Das Leben nach dem Krieg ist sehr hart, die Moral steht über alles und Zuwiderhandlungen werden hart und teils sehr willkürlich bestraft. Frauen und Mädchen sind demnach auch nicht mehr so viel wert wie Jungen und Männer. Ums Überleben muss gekämpft werden.


    Ember wird zu Beginn der Geschichte als sehr unbedarftes und naives, junges Mädchen beschrieben, das sich an die Regeln hält. Das ändert sich auch nur sehr langsam. Ich habe während der Lektüre oftmals gedacht, dass es schön wäre, wenn Ember endlich mal anfangen würde nachzudenken und aufhören würde so egoistisch zu sein wie nur irgend möglich. Ganz zum Schluss kommt dann auch das Erkennen. Etwas spät meiner Ansicht nach und nach dem bisherigen Verhalten auch recht plötzlich. Ember ist also eine Figur, die alles richtig machen will, das Richtige aber nicht unbedingt immer erkennt. Dabei kommt sie auch nicht immer sehr sympathisch rüber, sondern oftmals einfach ein wenig nervig.
    Die zweite Hauptfigur ist Chase. Chase agiert ebenso stereotyp und ist total in seinem Vorsatz gefangen. Sein innerer Konflikt kommt leider nicht so schön zur Geltung wie es möglich gewesen wäre, das finde ich ein wenig schade. Trotzdem ist er einer der facettenreichsten Figuren in diesem Buch und ihm galt der Großteil meiner Sympathie.


    Die Story selbst ist sehr hart. Es wird gemordet und es gibt durch und durch schlechte Menschen. An Brutalität wird ebenso nicht gespart und die Idee ein totalitäres Amerika aufgrund einer festgelegten und willkürlichen Moral zu entwerfen fand ich auch sehr gut und interessant. Leider kommen die Hintergründe meiner Meinung nach ein wenig zu kurz, denn den allergrößten Teil der Geschichte befindet man sich mit den Hauptfiguren auf der Flucht, was zwar recht spannend ist, aber leider nichts neues. Gerade im Genre der dystopischen Romane kommt es dauernd vor, dass sich die Protagonisten auf der Flucht befinden.


    Das ist auch mein größter Kritikpunkt an diesem Buch: der kaum aufgegriffene Hintergrund. Deswegen vergebe ich lediglich vier/fünf Sterne.

  • Kurzbeschreibung: Wer nach Einbruch der Dämmerung sein Haus verlässt, Bücher liest oder uneheliche Kinder zeugt, wird im Amerika der Zukunft hart bestraft. Denn die sog. Moralmiliz entmündigt mit ihren totalitären Artikeln die Bürger der Vereinigten Staaten. Ember ist eines der unzähligen Opfer jener neuen Gesetze und muss für ihre Freiheit kämpfen ... Religiöser Fanatismus hält Einzug in die Vereinigten Staaten: Wer gegen die strengen Statuten der Moralmiliz verstößt, dem stehen öffentliche Demütigung, Haft und sogar der Tod bevor. Die 17-jährige Ember lebt mit ihrer Mutter allein und versteckt. Doch trotz aller Schutzmaßnahmen wird ihre Mutter verhaftet. Sie hat gegen Artikel 5 der Moralstatuten verstoßen, weil sie nicht mit Embers Vater verheiratet war. Ember wird in einer Besserungsanstalt für Mädchen gebracht und lernt dort Hass, Gewalt und fanatische Moralisten kennen. Sie weiß, sie muss ihre Mutter retten, koste es was es wolle ... und dazu braucht sie Hilfe des Mannes, der ihre Mutter verhaftet hat: Embers Liebe:Chase


    Meine Meinung: Auch wenn der Büchermarkt mittlerweile von Dystopien überschwemmt wird, findet man immer noch lesenswerte Exemplare, wenn man nur gut genug sucht. Artikel 5 gehört auf jeden Fall dazu, denn obwohl die Handlung nur Fiktion ist, so gibt es doch Parallelen zu heute tatsächlich vorkommenden Regimen. Religiosität, Fanatismus und Menschenverachtung haben nun auch in den USA nach einem Krieg die Oberhand gewonnen. Ember, deren einziges Verbrechen es ist, unehelich geboren worden zu sein, wird verhaftet und in eine Besserungsanstalt gebracht. Ausgerechnet Chase, Embers ehemalige große Liebe, verhaftet sie und ihre Mutter und Ember muss neben der Ungewissheit, was mit ihrer Mutter passiert ist, auch noch mit dem Vertrauensbruch von Chase fertig werden, doch sie lässt sich nicht unterkriegen und versucht alles, um ihre Mutter zu finden.


    Ich habe das Buch an einem regnerischen Urlaubstag durch gelesen, ohne mir eine Pause zu gönnen, ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Spannung, Action und zwei Hauptfiguren, zwischen denen es unentwegt knistert – das sind immer Zutaten, die für ein tolles Lesevergnügen sorgen und genau dieser gute Mix findet sich in diesem Buch. Kristen Simmons hat ein durchaus denkbares Szenario geschaffen – keine Welt in der Roboter oder irgendwelche nicht greifbaren Wesen herrschen, sondern einfach nur bei leider real existierenden Systemen genauer hingeschaut und daraus ein beängstigendes Bild eines totalitären Staates als Umfeld für ihre Handlung gezeichnet. Natürlich denkt niemand, dass ein Land wie die USA jemals in solch eine Lage geraten könnte, und doch bleibt ein ungutes Gefühl, wenn man betrachtet, wie genau das in anderen Ländern schon passiert ist und so wirkt das Ganze nicht komplett unwirklich, sondern es bleibt ein Unbehagen bei dem Gedanken, wie sehr sich die Welt für uns ändern könnte, wenn wir solch fanatischen Moralisten ausgesetzt sein könnten. Dunkelheit, Hass und Gewalt werden erschreckend gut geschildert, und kommen sehr real rüber, ohne dass man das Gefühl hat, die Autorin habe Freude an blutigen Details. Gerade, da das Buch sicher eine große jugendliche Zielgruppe anspricht, ist das ein weiterer positiver Aspekt.


    „Hoffnung lebt in uns allen, sogar in unseren schwärzesten Augenblicken“ Das ist die Botschaft, die Kristen Simmons mit ihrem Buch aufzeigen wollte und das ist ihr meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Ich hoffe darauf, dass die Geschichte um Ember und Chase weiter geht, denn sie könnten noch sehr viel vor sich haben...
    10 von 10 Punkten für ein spannendes Leseabenteuer

  • Ember lebt mit ihrer Mutter zusammen in einem Amerika der Zukunft, das nach furchtbaren Kriegen inzwischen von der sogenannten Moralmiliz beherrscht wird. Das Regime stellt strenge Regeln in punkto Benehmen auf. Händchenhalten in der Öffentlichkeit ist verboten, alle möglichen Bücher stehen auf dem Index und seit neuestem ist es strafbar, ein uneheliches Kind geboren zu haben. Da Embers Mutter nicht verheiratet ist, kommt unweigerlich der Tag, an dem sie abgeholt wird. Auch Ember wird aus ihrem Zuhause weggebracht und kommt in ein Heim, in dem man sie zu einer guten Bürgerin erziehen will. Doch ihr Gedanke gilt nur der Flucht und dem Wiederfinden ihrer Mutter.


    Ihr Jugendfreund Chase, mit dem sie früher eine sehr innige Beziehung hatte, ist inzwischen ein Mitglied der Moralmiliz. Dass er bei ihrer Verhaftung mit dabei war, war ein harter Schlag für Ember und dementsprechend misstrauisch ist sie zuerst, als er auftaucht um ihr zu helfen.


    Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, leider konnte es meine hohen Erwartungen nicht so recht erfüllen. Sehr störend fand ich, dass der Leser praktisch keine Hintergrundinformationen über die Ereignisse bekommt, die zu den jetzigen Zuständen geführt haben. Man wird einfach in die Geschichte hineingeworfen. Im Laufe des Buches gibt es zwar ein paar Informationsbröckchen, aber ein richtiges Bild dieser Welt konnte ich mir dennoch nicht machen.


    Mein zweiter Kritikpunkt gilt der Beziehung zwischen Ember und Chase. In Rückblenden erfahren wir, wie eng ihre Beziehung einst gewesen ist und es fiel mir sehr schwer, dies mit ihrem jetzigen Verhalten in Einklang zu bringen, sie wirkten auf mich eher wie zwei Fremde.


    Dass Ember teenagertypisch immer wieder agiert, ohne nachzudenken und sich so in schwierige Situationen bringt, war dann auch keine große Überraschung mehr, lässt mich aber dennoch mit der Frage zurück, ob Jugendliche in Büchern wirklich immer so stereotyp "dumm" handeln müssen? Insbesondere ihre Einstellung gegenüber Chase blieb für mich lange Zeit überhaupt nicht nachvollziehbar und an seiner Stelle hätte ich sie wahrscheinlich irgendwann am Straßenrand stehen lassen.


    Gegen Ende zieht die Story dann doch noch ein bisschen an und auch Ember fängt endlich an, etwas überlegter zu handeln.


    Dennoch reißt das Ende es dann für mich auch nicht mehr heraus, im Großen und Ganzen konnte mich das Buch einfach nicht überzeugen.


    Der zweite Teil "Gesetz der Rache" ist für Oktober 2013 angekündigt.

  • Ich muss zugeben, dass es mir sehr schwer gefallen ist, in die Handlung zu kommen, obwohl ich eigentlich diese Art Romane sehr gern mag. Nach ca 50 Seiten hat es mich aber dann doch gepackt und ich konnte kaum aufhören zu lesen.


    Ember lebt mit ihrer Mutter in den USA zu einer Zeit nach einem Krieg. Es gibt fünf Artikel, die streng befolgt werden müssen. Unter anderem den Artikel 5, der besagt, dass nur als vollwertiger Staatsbürger angesehen wird, wer als Kind eines verheirateten Paares auf die Welt kommt. Demnach verstößt Ember gegen diesen Artikel. Sie hält sich mit ihrer Mutter so gut es geht versteckt und versucht unsichtbar zu bleiben. Eines Tages erscheint die MM, das von den Bürgern Moralmiliz genannte Federal Bureau of Reformation und nimmt Embers Mutter und auch sie mit. Die beiden werden getrennt und Ember landet in einer Resozialisierungsanstalt, kann aber mit Hilfe ihres Freundes Chase, den sie schon ihr Leben lang kennt, flüchten. Seit Chase der Moralmiliz angehört, hat sich sein Wesen verändert. Das bemerkt Ember im Laufe des Buches, als die beiden auf der Suche nach Embers Mutter sind.


    Das Buch ist durchgehend düster gehalten. Ember und Chase sind die ganze Zeit über auf der Flucht, man weiss nie, was die beiden erwartet. Die Autorin hat sich allerlei fiese Dinge ausgedacht, wie z. B. Hinrichtungen, wenn nicht nach den Artikeln gelebt wird oder jemand irgendwie auffällig ist. Die Städte sind zum Teil verlassen und heruntergekommen, dennoch leben dort Menschen in völliger Armut und Verzweiflung. Das ganze Buch über fragt man sich, ob die Protagonisten, den Personen, die sie gerade kennenlernen überhaupt trauen können. Manchmal können sie es, manchmal nicht und schon befinden sie sich wieder in einem neuen Schlamassel.


    Leider sind die Personen für mich sehr blass geblieben, was aber der Spannung und dem Ideenreichtum der Autorin nicht geschadet hat, daher gibt es von mir die volle Punktzahl.

  • KLAPPENTEXT:


    Religiöser Fanatismus hält Einzug in die Vereinigten Staaten: Wer gegen die strengen Statuten der Moralmiliz verstößt, dem stehen öffentliche Demütigung, Haft und sogar der Tod bevor. Die 17-jährige Ember lebt mit ihrer Mutter allein und versteckt. Doch trotz aller Schutzmaßnahmen wird ihre Mutter verhaftet. Sie hat gegen Artikel 5 der Moralstatuten verstoßen, weil sie nicht mit Embers Vater verheiratet war.
    Ember wird in einer Besserungsanstalt für Mädchen gebracht und lernt dort Hass, Gewalt und fanatische Moralisten kennen. Sie weiß, sie muss ihre Mutter retten, koste es was es wolle ... und dazu braucht sie Hilfe des Mannes, der ihre Mutter verhaftet hat: Embers große Liebe, Chase.


    AUTORIN:
    (Quelle: Piper)


    Kristen Simmons lebt in Tampa, Florida. Sie studierte Psychologie und Sozialarbeit an der University of Nevada und arbeitet heute als Psychotherapeutin mit Traumapatienten und Missbrauchsopfern. Mit »Artikel 5« gelang Kristen Simmons ein beeindruckedes Debut, dessen Geschichte in »Gesetz der Rache« fortgesetzt wird.


    EIGENE MEINUNG:


    „Nun schien es mir geradezu überdeutlich, dass all diese Programme nur dazu dienten, uns von exakt der Maschinerie abhängig zu machen, die uns unterdrückte.“


    Ich stelle mir vor wie es ist, nicht mehr so leben zu können, wie ich es jetzt tue, sondern mich an eine ganz engmaschige Gesetzeslage halten zu müssen. Einer Gesetzeslage, die 5 Artikel rausgebracht hat, um die Moral eines Landes zu wahren, was auch immer damit bezweckt werden soll. Schon Artikel 2 wäre für mich nicht zu befolgen: „Literatur und andere unmoralische Medien sind verboten. Ihr Besitz Erwerb und Verkauf ist strengstens untersagt.“


    Und dann würde die Moralmiliz in mein Haus kommen, alle meine Bücher sehen und mich mitnehmen. In eine Resozialisierungsanstalt für Mädchen gebracht werden. Einen Ort, an dem jeder für sich selbst verantwortlich und jeder sich selbst der Nächste ist, wo der Status von Macht schamlos ausgenutzt wird und Strafen willkürlich verteilt werden. Wo alle in Angst und Schrecken leben etwas falsch zu machen und die Gewalt des Gesetzes noch persönlicher und noch härter zu spüren. Schläge, Drohungen, sexuelle Belästigung durch die Soldaten … all das müsste ich über mich ergehen lassen. Oder ich würde mich Ember und Chase anschließen und mit ihnen fliehen. Damit stehe ich auf der Abschussliste, kann nirgendswo unterkommen, ohne Angst zu haben, erkannt zu werden. Doch das ist mir die Freiheit wert. Meine und die der anderen, denn es lohnt sich Opfer zu bringen und zu kämpfen. Auch, wenn mich von nun an Angst und Panik beherrschen...


    FAZIT:


    „Artikel 5“ ist eins der spannendsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Obwohl die Kombination veränderte Gesetzeslage, Flucht, Liebe nicht neu ist auf dem Markt der Dystopien, hat Kristen Simmons dies so spannend umgesetzt, dass daraus ein wahrer Pageturner entstanden ist. Das wirklich grandioseste an dem Roman ist jedoch, dass man das Gefühl hat alles live zu erleben. Ich konnte die Panik, die Verzweiflung Embers, die Angst um ihre Mutter, um Chase, den sie einmal so geliebt hat und der nun von der Dunkelheit seiner vergangenen Erlebnisse gefangen gehalten wird, regelrecht spüren. Ich kann es kaum erwarten im Oktober den zweiten Band „Gesetz der Rache“ in den Händen zu halten und bin sehr gespannt, ob es der Autorin gelingt diese Gefühle und Aufregung aufrecht zu erhalten. „Artikel 5“ ist für mich definitiv eine Empfehlung für alle, die düstere, bedrückende Geschichten mit extremer Spannung lesen möchten.

  • Kurzbeschreibung
    Wer nach Einbruch der Dämmerung sein Haus verlässt, Bücher liest oder uneheliche Kinder zeugt, wird im Amerika der Zukunft hart bestraft. Denn die sog. Moralmiliz entmündigt mit ihren totalitären Artikeln die Bürger der Vereinigten Staaten. Ember ist eines der unzähligen Opfer jener neuen Gesetze und muss für ihre Freiheit kämpfen ... Religiöser Fanatismus hält Einzug in die Vereinigten Staaten: Wer gegen die strengen Statuten der Moralmiliz verstößt, dem stehen öffentliche Demütigung, Haft und sogar der Tod bevor. Die 17-jährige Ember lebt mit ihrer Mutter allein und versteckt. Doch trotz aller Schutzmaßnahmen wird ihre Mutter verhaftet. Sie hat gegen Artikel 5 der Moralstatuten verstoßen, weil sie nicht mit Embers Vater verheiratet war. Ember wird in einer Besserungsanstalt für Mädchen gebracht und lernt dort Hass, Gewalt und fanatische Moralisten kennen. Sie weiß, sie muss ihre Mutter retten, koste es was es wolle ... und dazu braucht sie Hilfe des Mannes, der ihre Mutter verhaftet hat: Embers große Liebe, Chase.


    Eigene Meinung
    Ich habe schon viele Bücher aus dem Dystopie-Bereich gelesen , aber dieses hat mich total überzeugt.
    Durchgehend spannend geschrieben war es ein echter Pageturner .
    Die Idee ansich , dass nach einem Krieg eine neue Regierung an die Macht kommt und neue Gesetze durchsetzen will, ist sicherlich nicht neu und passiert wahrscheinlich überall auf der Welt auch ohne in die Zukunft gehen zu müssen , aber aus der Sicht von Ember geschrieben , kommt es realistisch und überzeugend rüber.
    Es fehlen natürlich mehr Hintergrundinfos zum Krieg und zur neuen Regierung selbst , aber 1. kommt ja noch ein zweiter Teil und 2. geht es glaub ich eher um Ember und Chase .


    Fazit:
    Von mir gibt's volle Punktzahl

  • Da ich bei Dystopien immer unglaublich kritisch bin, war ich mir lange Zeit nicht sicher, ob mir “Artikel 5″ gefallen könnte. Da die Rezensionen aber fast allesamt positiv waren, habe ich mich dann doch entschieden, dass ich dieses Buch lesen möchte. Nun bereue ich es jedoch, denn leider konnte mich “Artikel 5″ nicht so fesseln und begeistern, wie ich es im Vorfeld erhofft habe.


    Der Schreibstil ist an sich ganz nett, aber leider nicht wirklich besonders anspruchsvoll oder gar fesselnd. Das Buch liest sich recht schnell weg, aber das war es auch schon. Fehlende Spannung, stellenweise recht langatmige Dialoge und anstrengende Charaktere sorgten nicht unbedingt dafür, dass ich von der Geschichte fasziniert wurde.


    Ember gehört zu der Sorte Buchfigur, die ich wohl nie ins Herz schließen werde. Obwohl die Vereinigten Staaten von Amerika sehr streng und konsequent handeln, schafft sie es dennoch wohl behütet und von allem geschützt aufzuwachsen. Plötzlich ist sie jedoch auf sich allein gestellt und natürlich wird sie plötzlich ach so mutig und wirft sämtliche Hemmungen ab. Ganz ehrlich, kennen wir das nicht schon aus zahlreichen anderen Büchern?! Ich hätte mir eher gewünscht, dass sie sich trotz der brenzligen Situation bzgl. ihrer Mutter mehr treu geblieben wäre, statt sämtliche Klischees zu erfüllen, die man nahezu erwartet. Sie konnte mich weder überraschen, noch sonderlich begeistern und somit war es mir gegen Ende fast schon egal, was aus ihr wird. Leider erging es mir auch bei den anderen Charakteren so. Es fehlte mir an Tiefe und an Sympathie. So ist leider keine Figur dabei, an die ich mich lange erinnern werde.


    Natürlich ist es erschreckend, für was man in den Vereinigten Staaten alles bestraft wird und es grenzt schon fast an Lächerlichkeit. Wenn man dies jedoch mit anderen Ländern der heutigen Zeit vergleicht, ist es jedoch schon erschreckend realistisch. So wird man u.a. dafür bestraft, dass man im schwangeren Zustand nicht verheiratet ist.


    Was die Spannung angeht, so hätte diese meiner Meinung nach noch ein bisschen mehr vorhanden sein können. Manche Handlungsstränge sind zwar tatsächlich spannend, aber auch sehr vorhersehbar, sodass ich kaum überrascht werden konnte und gedanklich schon immer etwas weiter war, sodass ich mich manchmal nicht komplett auf die Geschichte konzentrieren konnte. Sehr schade, normalerweise sollte der Spannungsbogen schon etwas größer sein.


    Die Covergestaltung hat mir dagegen sehr gefallen. Ich mag die blauen Augen und den kritischen bis verzweifelten Blick, der gut zur Geschichte passt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls vollkommen in Ordnung, konnte mich aber nicht dazu animieren, das Buch direkt zu lesen.


    So gern ich “Artikel 5″ auch gemocht hätte, leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen und somit war ich am Ende eher froh, dass ich das Buch endlich schließen konnte. Gute Ansätze waren definitiv vorhanden, aber leider wurden diese für meinen Geschmack nicht gut genug umgesetzt. Somit bleibt “Artikel 5″ für mich ein Buch, dass ich schnell wieder vergessen werde.


    :lesend :lesend

  • Überhaupt nicht mein Genre, ich mag weder Waterworld noch Mad Max oder
    ähnliches und würde mir freiwilllig auch kein solches Buch kaufen.


    Nun gibt es ja dieses wunderbare Wanderbuchforum, das mir dieses Buch sozusagen untergejubelt hat :lache


    Ich bin begeistert. Komischerweise stört mich auch nicht, dass man gleich in die Handlung reinfällt und den Grund für die Übernahme des FBR oder der MM nicht erfährt. Das ist ja oft bei diesen Filmen oder Büchern, ein Krieg ist der Auslöser und so auch hier, vermute ich mal.


    Ember und Chase, die beiden Hauptfiguren sind sympathisch und wirken in ihrer Denk- und Handlungsweise sehr echt. Mir gruselt aber bei der Vorstellung so etwas könnte uns auch passieren. Es ist ein sehr düsteres Bild, das Kristen Simmons von der amerikanischen Gesellschaft der Zukunft zeichnet aber wenn ich jetzt an den Film Soylent green denke, der zwar eine völlig andere Handlung hat aber ebenos düster und makaber rüberkommt hat sie es gut getroffen.