Megan Hart – Hot Summer
• Broschiert: 460 Seiten
• Verlag: MIRA TASCHENBUCH IM CORA VERLAG; Auflage: 1., Aufl. (10. Juni 2009)
• Preis: 8,49 Euro
• ISBN-13: 978-3899416343
• Originaltitel: Tempted
• Übersetzt von: Juliane Korelski
Klappentext:
Sex zu dritt? Anne und James führen eine glückliche Ehe. Doch dann kommt plötzlich ein Jugendfreund zu Besuch. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war. Denn Alex sieht nicht nur gut aus, er ist auch klug, sexy und einfach unwiderstehlich. Mehr und mehr fühlt Anne sich zu ihm hingezogen, es knistert ganz gewaltig. Bis sie nach einer heißen Nacht in einem angesagten Club endgültig seiner Faszination erliegt. Trotzdem darf ihr Ehemann natürlich nicht fehlen. Und so kommt Anne unverhofft in den Genuss, von zwei Männern gleichzeitig verwöhnt zu werden. Die leidenschaftliche Ménage à trois nimmt ihren erregenden Verlauf. Bis Anne beginnt, sich zu verlieben, und Alex ihr ein Geheimnis ihres Mannes verrät ...
Zur Autorin:
Megan Hart schreibt seit ihrer Kindheit. Doch zum Beruf machte sie ihr Hobby erst nach der Geburt ihrer Tochter. Sie verfasste mehrere Kurzgeschichten, ehe sie sich an ihren ersten Roman wagte. Mittlerweile hat sie zahlreiche Bücher in den verschiedensten Genres veröffentlicht: Romance, Science-Fiction, Fantasy und natürlich Erotik.
Zur Übersetzerin:
Juliane Korelski, geboren 1979 in Halle/Westfalen, absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Buchhändlerin und arbeitete bis zum Herbst 2006 in diesem Beruf. Aus Begeisterung für Geschichte entschied sie sich für das Studium der Geschichte und Antike Kulturen an der Universität Düsseldorf. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Meine Meinung:
Ein einheitliches Urteil kann ich nicht abgeben, deshalb gehe ich ins Detail, bzw. versuche mich zu erklären. Meine Erwartungen waren eigentlich nicht hoch, da das Buch im Mira-Verlag erschienen ist. Das ist ein Ableger vom Cora-Verlag, der ja bekanntermaßen Heftchenromane verlegt. Auf diesem Niveau habe ich nun den Roman vermutet und wurde erfreulich überrascht. Er ist deutlich besser. Es geht nicht nur ums Pop...en, sondern es gibt tatsächlich eine Handlung. Und eine zugegebenermaßen recht interessante, denn es wird ja bereits im Klappentext eine Menage a trois angedeutet.
Allerdings ist da nichts simpel und haarsträubend konstruiert, sondern es wird fein ausgearbeitet, wie es denn überhaupt so weit kommt.
Natürlich, das interessiert auch, es gibt Sex und für meinen Geschmack ziemlich gut beschriebenen. Auf diverse Blumigkeiten, Pomp und Kitsch wurde verzichtet. Es las sich sinnlich, an/erregend und geschmackvoll. Nur das f-Wort hätte ich nicht ganz so unverblümt gebraucht. Ein lapidares "Willst du mit mir schlafen?" hätte ich schöner gefunden.
Warum es so unterschiedliche Meinungen zu dem Buch gibt, liegt meines Erachtens in der Erwartungshaltung. Das Buch ist weder bonbonrosa (einige Rezis sprechen von realitätsnah und das trifft es sogar ziemlich gut), noch einzig auf die Erotik ausgerichtet. Familiäre Probleme (die Beziehung der weiblichen Prota zu ihrer Schwiegermutter, ihre bewegte Vergangenheit aufgrund des väterlichen Alkoholproblems oder die Lebensläufe ihrer Schwestern) werden aufgegriffen und spielen eine Rolle im Handlungsverlauf, bzw. erklären das Verhalten der Protagonistin.
Auch ist es keine Liebesgeschichte im klassischen Sinne, denn die Protagonistin ist ja bereits verheiratet. Der beste Freund (er heißt Alex) ihres Mannes (James) zieht für einige Zeit bei ihnen im Haus mit ein. Vor etlichen Jahren hatten die beiden einen Streit, der nun augenscheinlich keine Rolle mehr spielt. Anne weiß nicht, was damals vorgefallen ist. Welches Geheimnis verbergen die beiden Männer vor ihr?
Geschrieben ist der Roman in der Ich-Perspektive aus Sicht von Anne.
Eine Frau und zwei Männer - kann das gut gehen? Hier wird nichts verkitscht und romantisch dargestellt. Man wird in eine verwirrende Gefühlswelt geführt und fragt sich, wie das wohl ausgehen wird.
Das Ende: Wenn man nicht spoilern will, kann man darüber nichts sagen. Ich wusste jedenfalls bis zum Schluss nicht, wie es ausgeht, alles schien mir möglich. Ich war mit dem Ende zufrieden, kann mir aber vorstellen, dass das manche anders sehen. Auch das könnte ein Punkt für eine Leseenttäuschung sein.
Sprachlich ist das Buch völlig in Ordnung. Lediglich die Dialoge holpern manchmal, weil sie zu sehr zur Schriftsprache tendieren und dann und wann steif oder überkandidelt klingen.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es mich thematisch wirklich gefesselt hat. Es ist definitiv nicht das letzte Buch dieser Autorin, das ich lesen werde.
Ich gebe 9 von 10 Punkten.