Gebrauchsanweisung für Burma - Myanmar - Martin Schacht

  • Gebrauchsanweisung für Burma-Myanmar - Martin Schacht



    ISBN: 3492276288


    Verlag: Piper Verlag


    Erscheinungsjahr: 2013


    Seitenzahl: 224



    Über den Autor:
    Martin Schacht, Jahrgang 1965, ist für das Fernsehen als Autor sowie als Reisejournalist und Drehbuchautor tätig.
    Von ihm erschienen sind bisher: "Mittendrin", "Straßen der Sehnsucht", "Mandalay Moon", "Die ewige Zielgruppe", "Gebrauchsanweisung für Thailand".



    Über den Inhalt:
    Bis vor wenigen Jahren touristisch noch weitgehend unentdeckt, öffnet sich das neue Burma aufgeschlossenen Reisenden. Martin Schacht hat sich aufgemacht und erzählt im vorliegenden Band aus der Reihe "Gebrauchsanweisungen für ...", warum man sich jetzt nach Burma reisen sollte, was es in Rangun neben der Schwedagonpagode zu entdecken gilt und wie unterschiedlich das Land zu bereisen ist. Was wäre Burma ohne den Buddhismus und seine Mönche und so geht der Autor selbstverständlich darauf ein, wie wichtig die Religion für Burma ist und welche Rolle ihre
    Vertreter in der Vergangenheit für die politische Entwicklung spielten.



    Meine Meinung:
    Burma - nach Indonesien zweitgrößtes Land Asiens ist Gegenstand eines neuen Bandes der erfolgreichen Reihe "Gebrauchsanweisungen für ..." aus dem Hause Piper. Autor ist der bereits bekannte und für den Band über Thailand verantwortliche Martin Schacht, der das für lange Zeit verschlossene Burma bereiste.
    Den zwanzig Kapiteln vorangestellt ist eine Karte Burmas mit angrenzenden Ländern, um die Örtlichkeiten leichter nachzuvollziehen.
    Beginnend mit der umfassenden Geschichte und politischen Entwicklung unternimmt Martin Schacht den Versuch, eine Einführung in die Geschichte des Landes zu liefern. Ausgehend von der heutigen Lage beschreibt der Autor ein Land im Umbruch, um anschließend auf das Wesen der Burmesen einzugehen, das sich offensichtlich nicht großartig von dem anderer Asiaten unterscheidet und nicht den Hinweis unterlassen kann, den Einwohnern mit Respekt zu begegnen und auf emotionale Äußerungen zu verzichten.


    Was wäre eine Reisebeschreibung für ein Land, die nicht auf ihre Friedensnobelpreisträgerin eingeht?
    Martin Schacht widmet der weltweit bekannten Politikerin Aung San Suu Kyi ein eigenes Kapitel, deren politische Vergangenheit in der westlichen Welt durchgehend positiv geprägt ist, Asien-Experten jedoch immer wieder Anlass
    zur Kritik an der politischen Ausrichtung bietet. Ob die kritischen Töne des Autors eine Rache für ein nicht gewährtes Interview sind oder einen hohen journalistischen Anspruch erheben, darf der Leser für sich entscheiden.


    Spannungsreicher geht es in den Kapiteln zu, die sich mit der Reisevorbereitung und den Reisezielen beschäftigen.
    Martin Schacht benennt die "großen Vier": Rangun, die Ruinenfelder von Bagan, Mandalay und den Inle See.
    Auf diese Attraktionen wird im einzelnen umfangreich, gar schwärmerisch eingegangen. Nebenbei fließen kenntnisreich Informationen zur Sprache des 153 Völker behergenden Burmas ein, die Küche des Landes wird ebenso
    wie ihre Einflüsse vorgestellt und ein Einblick in die traditionelle Kleidung gewährt.
    Interessant ist darüberhinaus die Vorstellung burmesischer Bands, die auf der Suche nach einer Balance zwischen traditioneller Musik und ausländischen Einflüssen sind und es mit ihren Auftritten bis ins Ausland geschafft haben.


    Insgesamt lebt diese Gebrauchsanweisung wie ihre Vorgängerinnen von den Beschreibungen persönlicher Begegnungen, die emotional packen und Reiseeuphorie aufkommen lassen, wenn Martin Schacht von einer circa achtzig Jahre alten Dame berichtet, die als Guide unterwegs ist oder von den Fahrern, die ihn zum nächsten Reisepunkt bringen und ihm das Land näher als jeder bebilderte Reiseführer bringen. In diesen Momenten fühlt sich der Leser sehr nah in ein Land versetzt, das noch weit entfernt von zivilisatorischen Errungenschaften ist und damit Anreize bietet, es alsbald zu besuchen.


    Abgerundet wird diese Reisebeschreibung mit Literaturhinweisen in den einzelnen Kapiteln.
    Dennoch bleiben Wünsche offen: Mehr von diesen individuellen Begegnungen und weniger detailliertes Eingehen auf Hotelempfehlungen sowie die Bewertung von Restaurants hätten diese Gebrauchsanweisung in die Top Ten der Reihe aufsteigen lassen.


    "Gebrauchsanweisung für Burma-Myanmar" ist eine aktuelle, informative Reisebeschreibung, die geeignet ist, einen ersten Überblick über ein bislang wenig geöffnetes Land zu schaffen und nicht nur einen guten Überblick über die politische, kulturelle und religiöse Entwicklung Burmas bietet, sondern auch Vorfreude auf eine eventuelle Reise bereitet.