'Dein totes Mädchen' - Seiten 086 - 149

  • Zitat

    Original von Schabernack
    Also ich schließe mich Belladonna an. Finde den Schneesturm auch nicht gerade die originellste Idee -.-. Und von Seiten von Alex Berg klingts bis jetzt fast so, als ob die Recherche, wie Schneestürme auftreten und was die beste Liedwahl wär, die härteste Arbeit am Roman gewesen wäre. Hm... da wäre wohl ein wenig mehr Arbeit an der Sprache eher angebracht gewesen. Mich nerven diese unzähligen abgedroschenen Phrasen und nichtssagenden Allerweltssätze. Und ich denke, auch der Eindruck, dass die Figuren nicht Ende 40, sondern Ende 20 sind (geht mir auch so) ist eine Folge dieser Stilschwäche. Es gelingt einfach gar nicht, sprachlich irgendwelche Konturen aufzubauen. Alle Figuren drücken sich gleich aus. Und auch der Erzähler hat die gleiche Ausdrucksweise. Und das ist eigentlich... ja langweilig ;). Das Wort "gentlemanlike" ist mir z.B. so extrem negativ in Erinnerung. Also sprachlich ist das Buch echt nichts Besonderes! Das kann bald mal wer -.-. Da ist wohl kaum intensiv an Wörtern herumgefeilt worden.


    Ehm ja und zum Spannungsaufbau. Klar erzeugt es Spannung, wenn von vorne herein bekannt ist, dass es ein Geheimnis gibt (verrät ja schon der Klappentext). Aber so der megamäßige Kunstgriff ist das auch nicht gerade. Ich will (wie bereits einmal) den Vergleich zu Marlen Haushofers "Die Wand" ziehen. Das Buch ist spannend auf subtile Art und Weise. Tschuldigung aber zu sagen... hey ich hab was Überraschendes zu erzählen, aber ich sags dir halt erst später, hat eigentlich keinen literarischen Pepp.


    So und jetzt freu ich mich auf Reaktionen, weil in dem superharmonischen Forum ist das ja glaub ich der erste kritische Kommentar! ;)


    Hallo Schabernack!
    Wenn du eine Weile im Forum unterwegs bist, wirst du feststellen, dass hier gerne diskutiert wird und unterschiedliche Meinungen gerne gesehen und auch gewollt sind.
    Woran machst du die Stilschwäche denn fest? Wo findest du abgedroschene Phrasen und Allerweltssätze?
    Es gibt in der Symbolleiste die "Zitatfunktion", die möchte ich dir ans Herz legen. Dann haben wir auch eine gemeinsame Diskussionsgrundlage.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • @ Regenfisch
    Habe mir während dem Lesen nicht die Mühe gemacht, die meines erachtens abgedroschenen Phrasen anzustreichen. Beim kurzen Durchblättern des Abschittes sind mir aber spontan jetzt z.B. folgende aufgefallen:
    S. 117: Sie fühlte sich angezogen wie ein Nachtfalter vom Licht.
    S. 119: Er schüttete den Schnaps hinein, als wäre es Wasser.
    S. 123: Er war noch Herr seiner Sinne.
    S. 124: Sie war wie ein Tier, das, in die Ecke gedrängt, von Verteidigung auf Angriff umschaltet.


    Das sind nach meinem Empfinden halt einfach Allerwelts-Ausdrucksweisen, die alles und nicht bedeuten und die für mich beim Lesen das Atmosphäre total stören!


    Und @ Voltaire
    Ich will hier echt keine persönliche Diskussion anzetteln. Aber meine Kritik als "billige Provokation" zu bezeichnen und mich im nächsten Satz "Össi-Mäuschen" zu nennen, spricht nicht gerade für deine Diskussionskultur. Und was soll daran nach hinten losgegangen sein? *grübel*


    Verstehe nicht, dass sich jemand von meinen Eindrücken zum Buch anscheinend angegriffen fühlt. Außerdem bin ich gerne bereit, mir Argumente oder persönliche Eindrücke anzuhören, die meiner Ansicht zu diesem Abschnitt des Buches und zur sprachlichen Gestaltung widerlegen. Um das gehts ja, oder ;)

  • @ Schabernack: Jeder darf Bücher finden, wie er mag. Aber die Art, wie deine Kritik geäußert wurde, hat für mich was sehr Rotziges. Das geht auch anders. Und dein letzter Absatz geht gar nicht. Ob Provokation oder Unwissen ist mir dabei eigentlich egal.

  • Zitat

    Original von Schabernack
    Und @ Voltaire
    Ich will hier echt keine persönliche Diskussion anzetteln. Aber meine Kritik als "billige Provokation" zu bezeichnen und mich im nächsten Satz "Össi-Mäuschen" zu nennen, spricht nicht gerade für deine Diskussionskultur. Und was soll daran nach hinten losgegangen sein? *grübel*


    Wenn man so wie du in den Wald reinrufst und hier süffisant von einem "superharmonischen Forum" spricht und meint man wäre offenbar die einzige kritische Seele weit und breit - dann klingt das schon arrogant.


    Und mach dir bitte um meine Diskussionskultur keine Gedanken - du bekommst von mir die Antwort die du verdienst.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich find Schabernacks Leserundenbeiträge bisher gut und aussagekräftig. Jedenfalls deutlich besser als meine :schaem. Auch einen kleinen Knuff mit Ellbogen als Seitenhieb kann eine routinierte und anerkannte Büchereule doch gut wegstecken, oder? ;-) Schabernack soll mal weiter ihre Meinung schreiben. :wave

  • Ich bin definitiv kein guter Leserundenabschnittsbeitragsschreiber. :-( Das liegt mir nicht besonders. Hab ich aber für mich so akzeptiert und ich beschränke mich darauf eine ordentliche Schlussmeinung zu schreiben. Aber lassen wir den Thread seinen ursprünglichen Zweck bezogen auf das Buch und die Geschichte seine weitere Verwendung finden.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Aber lassen wir den Thread seinen ursprünglichen Zweck bezogen auf das Buch und die Geschichte seine weitere Verwendung finden.


    Das halte ich für eine ausgesprochen gute Anregung, sapperlot! :knuddel1


    Muss man denn auf jede Provokation, sei sie jetzt echt oder eingebildet, sofort die Stacheln ausfahren?


    Regenfisch und ich sind bestimmt eingefleischte Alex Berg Fans und schaffen es trotzdem, Schabernacks Kritik mit freundlichem Interesse zu begegnen.


    Und dass jemand provokant formuliert und abwartet, was darauf nun folgt - dafür solltest gerade du, Voltaire, ein gewisses Verstündnis aufbringen ;-).

  • Zitat

    Original von Lumos


    Und dass jemand provokant formuliert und abwartet, was darauf nun folgt - dafür solltest gerade du, Voltaire, ein gewisses Verstündnis aufbringen ;-).


    Ich habe für alles und für jeden Verständnis. Und dieses Verständnis äußert sich in meinen Antworten. ;-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Finde es einfach nicht nachvollziehbar, dass bie 37 LesegruppenteilnehmerInnen anscheinend alle annähernd gleich über das Buch denken. Aber da es meine erste Lesegruppe in der From ist, hatte ich vielleicht auch einfach falsche Erwartungen.


    Aber egal, wollt damit nicht erreichen, dass die Diskussion jetzt so abdriftet und finde, wir sollten uns - wie Sapperlot schon geschrieben hat - wieder zum Buch zuwenden ;).

  • Das finde ich ganz einfach nachvollziehbar und ist in Leserunden (manchmal durchaus bedauerlicherweise) sehr oft der Fall. Die Mehrzahl derer die sich zu einer Leserunde mit Autor anmelden haben schon Bücher dieses Autors gelesen und finden sie gut. Deshalb sind auch kritische Kommentare zum Schreibstil seltener, wenn werden inhaltliche Fragen oder Entwicklungen von Figuren diskutiert. Anders geht es da oft in Testleserunden zu, dort nehmen auch mal Leser teil, die den Autor nicht kennen und dann eine breitere Grundlage an Kritikpunkten finden.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das finde ich ganz einfach nachvollziehbar und ist in Leserunden (manchmal durchaus bedauerlicherweise) sehr oft der Fall. Die Mehrzahl derer die sich zu einer Leserunde mit Autor anmelden haben schon Bücher dieses Autors gelesen und finden sie gut. Deshalb sind auch kritische Kommentare zum Schreibstil seltener, wenn werden inhaltliche Fragen oder Entwicklungen von Figuren diskutiert. Anders geht es da oft in Testleserunden zu, dort nehmen auch mal Leser teil, die den Autor nicht kennen und dann eine breitere Grundlage an Kritikpunkten finden.


    Das trifft aber nicht auf alle Leserunden zu, ich kann mich noch an JKR's Leserunde zu ihrem neusten Buch erinnern, da gab es relativ viele Diskussionen bei einer Autorin die fast jeder kannte und sehr viele sehr schätzten.
    Unterschiedliche Meinungen sind gut für eine Leserunde und ich denke auch für die Autoren sofern eine Kritik plausibel ist.

  • So, ich habe nun die ersten beiden Abschnitte fast in einem Rutsch durchgelesen.
    Alex Berg schreibt wieder genauso wie ich es liebe. Die Personen gehen einem sofort nahe und man kann sich in jeden hineinversetzen.


    Außerdem konnte ich gar nicht aufhören zu lesen, da sie so schreibt, dass ich immer wissen wollte, was denn nun als Nächstes passiert. Gemein ist dann natürlich, dass dann erstmal was anderes passiert :-)


    So jetzt zur Geschichte selbst:
    Bei Caroline vermute ich ja, dass sie vielleicht dem Unfallfahrer ihrer Tochter etwas angetan hat?


    Was ich von ihr elbst halten soll, weiß ich nicht. Eigentlich ist sie mir nicht sonderlich symphatisch.
    Ich finde es ganz schön heftig, dass sie einfach so verschwunden ist und nie wieder zurück gekehrt ist und Ulf nichts von ihrer gemeinsamen Tochter erzählt hat.
    Ich habe erst noch überlegt, ob die Tochter vllt. gar nicht von Ulf ist, sondern von Björn. Da scheint ja mal was zwischen den beiden gelaufen zu sein.


    Björn ist mir übrigens sehr symphatisch - Ulf dagegen wieder etwas weniger..


    Werde auf alle Fälle gespannt weiterlesen :-)

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Man kann das Buch kaum aus der Hand legen, spannend geht es weiter.


    Caroline trifft sich notgedrungen mit ihren alten Freunden, weil diese sich nicht abwimmeln lassen. Björn kann ich bezüglich Caroline schwer einschätzen. Maybrit ist noch sehr kühl. Wahrscheinlich hat sie der Verlust ihrer Freundin zu sehr getroffen, um gleich wieder offen auf sie zuzugehen.


    Nicht zuordnen kann ich den Anruf ihrer Tante und deren Vorahnung. Da muss ich erst mal weiterlesen, ob da was dran sein könnte. Carolines Leben ist derzeit sowieso ein Alptraum. Schlimmer geht es doch eigentlich nimmer.


    Was hat es mit dem Haftbefehl auf sich? Mein erster Gedanke geht dahin, dass sie irgendwas mit dem Unfallverursacher angestellt hat. Auch hier heißt es nun abwarten. Ich denke Ulf sagt erst mal gar nichts wegen dem Befehl um zu sehen, ob sie ihm was sagt. Allerdings findet sie ihn ja dann doch und weiß nun nicht, warum Ulf noch nichts gesagt hat. Alles sehr verworren.


    Tja und nun sind sie eingeschneit und haben genug Zeit zum Reden oder auch nicht. Schließlich muss Ulf auch erst mal verdauen, dass er der Vater ist. Es sollte geklärt werden, warum sie damals abgehauen ist (wegen der Schwangerschaft?) Dass ihn das so kalt läßt, kann ich mir nicht vorstellen. Sie haben genug Zeit sich mit den letzten 28 Jahren auseinanderzusetzen. Ich hoffe nur, dass Ulf seinen Jähzorn im Griff hat.


    Alles sehr mysteriös, noch zuviel um Unklaren, zuwenig aus Carolines Vergangenheit, soviel Spekulationen,so dass das Buch echt ne Sogwirkung hat.. Also weiter …

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • In mir keimt der Verdacht, dass Björn (bei seinem One-Night-Stand mit Caroline) der Vater von Lianne ist. Und sollte es so sein und Ulf das Foto doch anschauen und die Ähnlichkeit zu Björn entdecken, dann zerbricht alles.


    Wofür soll denn der Haftbefehl sein? :gruebel Immerhin ist Ulf Leiter der Mordkommission, also muss es um Mord gehen, doch wen könnte Caroline umgebracht haben? Sollte sie selbst einen gewisse Teilschuld am Unfall von Lianne haben? Wollte Lianne eventuell wissen wer ihr Vater ist und hat zu sehr in der Vergangenheit geschnüffelt und ist auf etwas gestoßen, was sie nicht hätte finden sollen?


    Bei Maybrit habe ich den Verdacht, dass sie etwas weiß, es aber nicht so genau sagt - oder ist es gar so, dass Maybrit die Mutter von Lianne war? :/ So viel Spekulationsraum. :wow