'Dein totes Mädchen' - Seiten 231 – Ende

  • Zitat

    Original von beowulf
    Du solltest den Verlag überreden dieses Buch zur DeLiA 2014 einzureichen. Es dürfte gute Chancen haben. Das ist wahrlich eine Liebesgeschichte die zu lesen sich gelohnt hat, aber jetzt muß ich erstmal frühstücken.


    :write Wirklich ganz große Klasse :anbet


    Ein durchweg spannendes Buch, das mich sehr berührt und nachdenklich gemacht hat. Dass es kein Happy End wird, habe ich mir gedacht und in diesem Fall auch gewünscht. Jeder andere Schluss hätte nicht gepasst


    Auf Seite 328 sind bei mir Tränen geflossen: Das Einzige, was er tun konnte, war der Frau, die er liebte, diesen selbstgewählten Weg so leicht wie möglich zu machen und sie zu begleiten ….. :cry


    Irritiert hat mich etwas, dass die Unterlagen von Großvater Svensson auch nach dessen Tod beim Anwalt geblieben sind und nicht der Familie ausgehändigt wurden. Ist das so üblich? ?(


    Zitat

    Original von Zuckelliese
    Nur an einer Stelle kam mir der Gedanke: Jetzt ist es gut, habe aber schon vergessen, wo das war.Eventuell die Liebe auf dem Sterbebett


    Hier hatte ich den gleichen Gedanken. Das war aber auch die einzige Stelle im ganzen Buch, die mir zuviel war.

  • Zitat

    Original von sapperlot


    Nun bin ich fix und fertig. Ich werde jetzt die Joggingschuhe schnüren und ein Stündchen in der Natur rennen gehen und den Gedanken ihren freien lauf lassen. Ich brauch jetzt gerade gaaanz dringend. Ich glaube, dass gerade Steffi das gut verstehen kann. ;-)


    So ging es mir gestern abend/Nacht, als ich das Buch durch hatte.
    Das hab ich wirklich selten, daß mich ein Buch derart emotional aufwühlt.
    Mir ging es auch so, daß ich mich völlig fertig fühlte und erst einmal hinterher einen kleinen Abstand brauchte.


    Joggen würd jetzt natürlich bestimmt nicht freiwillig - mein Motto - Sport ist Mord - hat sich nicht verändert :grin
    Ich hab mir dann etwas geistig sehr humorvolles geben müssen, um den Ausgleich wiederzubekommen.



    Aber Alex - da hast Du etwas geschafft, das doch nicht oft passiert. Daß mich ein Buch derart emotional mitnimmt. :anbet

  • Ja, letztendlich lief die Geschichte von Beginn an auf den Tod von Caroline hinaus. Und so blieb ausreichend Zeit sich darauf vorzubereiten ;-). Vielleicht war auch das ein Grund, warum ich Caroline nicht wirklich an mich heran gelassen habe. Irgendwie zog sich ihre Todessehnsucht durch das ganze Buch, unterbrochen von wenigen Momenten, in denen die Liebe und das Leben die Oberhand gewannen.


    Ulf würde ich es sehr wünschen, dass er lernt ohne sie zu leben, vielleicht sogar noch einmal glücklich zu werden, nun, da die unerträgliche und unverständliche Zurückweisung durch seine große Liebe nicht länger sein Leben überschattet.


    Und ich freue mich für Maybrit und Björn, dass es für sie wohl eine gemeinsame Zukunft geben wird. Die Beiden sind für mich der totale Gegenpart und ihre eher etwas pragmatische Liebe liegt mir persönlich deutlich näher als die obsessive Leidenschaftlichkeit von Ulf und Caroline.


    Die Angelegenheit mit dem Großvater, seine Einmischung in das Leben von Caroline und deren Auswirkungen wurde für mich etwas zu kurz abgehandelt, für mich hätte es hier ausführlicher sein dürfen. In "welche gefährliche Abhängigkeit" ist sie da geraten, womit hat er ihr genau gedroht, was für einen Vertrag hat er mir ihr geschlossen, hat ihre Amnesie nach dem Unfall die ganzen Jahre angehalten? Ich weiß, das alles hat mit der Intention der Geschichte nicht viel zu tun, aber so bin ich halt. Und deswegen mag ich auch die Thriller von Alex Berg lieber.


    Trotzdem bin ich voller Bewunderung für die unglaubliche Erzählkunst, die in diesem Roman zum Ausdruck kommt und denke, es ist literarisch betrachtet sicher das beste Buch von Alex Berg, wenn auch nicht mein liebstes ;-).

  • So, ich habe gestern früh das Buch ausgelesen und inzwischen schon wieder ein klein wenig Abstand. Gestern war das Wetter einfach zu schön für den Computer und nach all dem Schnee ... :chen


    Dass es kein Happy End gab, fand ich sehr stimmig. Ich bin ohnehin kein Freund von Happy Endings, die auf mich häufig einfach nur kitschig wirken und oft realitätsfern sind.


    Ich schlepp aus dem letzten Abschnitt nochmal was hier her:

    Zitat

    Original von Selma


    Ich befürchte, sie ist schon auf diese Idee gekommen. Die letzten zwei Sätze in diesem Abschnitt deuten für mich darauf hin: Ihr Blick fiel auf den Revolver auf dem Tisch. Würde sie den Mut haben, zu tun, was nötig war?


    Das hatte ich nun überhaupt nicht als Zeichen für einen Selbstmord gedeutet. Frauen greifen eigentlich nur zur Waffe, wenn sie sich verteidigen müssen. In Selbsttötungsabsicht stehen da doch wohl die Tabletten höher im Kurs, von daher fand ich das auch in der Geschichte sehr stimmig ausgeführt. Die Waffe hätte sie wohl eher in Richtung Ulf eingesetzt, wenn dessen Jähzorn Überhand genommen hätte.


    Alles in allem ist das Buch ein sehr gelungenes Psychogramm der Amour Fou zwischen Ulf und Caroline. Die Geschichte lebt von der sehr dichten Atmosphäre im verschneiten Nordschweden und den vielen unausgesprochenen Dingen zwischen den Jugendfreunden.


    Mir ging es wie offenbar den meisten hier: Mit Caroline bin ich nicht so recht warm geworden, aber das war m.E. nicht wirklich notwendig. Eine so zweispältige Liebe wie die zwischen Ulf und Caroline ist für Außenstehende immer schwer bis gar nicht nachzuvollziehen, aber dennoch gibt es sie ... und das eben nicht selten.


    Dafür, dass der Hund keinen Namen hatte, war ich sehr dankbar. So bin ich ihm irgendwie auch nie richtig nahe gekommen. Entsprechend hat's mich nicht direkt zerrissen als Ulf auf ihn geschossen hat. Und immerhin, er hatte ja sein Happy End. ;-)


    In jedem Fall fand ich die Lektüre sehr kurzweilig und die Geschichte wirklich fesselnd; wenn auch für mich der Part des Großvaters irgendwie nicht so wahnsinnig gut nachvollziehbar war (vielleicht auch, wie Lumos oben schon schrieb, weil es so kurz abgehandelt wurde), aber zumindest blieben keine grundlegenden Fragen offen.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Ich weiß gar nicht, was ich noch zum diesem Buch schreiben soll, was nicht schon eine Eule vorher erwähnt hat. :gruebel


    Mich hat das Buch ebenfalls vom Hocker gelesen. Dass mich ein Buch derart gefesselt hat, ist mir schon länger nicht mehr passiert. Dabei bin ich mit den Hauptfiguren gar nicht so richtig warm geworden. Irgendwie hatte ich zu allen eine gewisse Distanz. Sie waren mir nicht unsympathisch, aber irgendwie blieb es bei einem neutralen Gefühl.


    Dass der Unfall von Carolines Eltern noch eine Bedeutung bekommen wird, hatte ich mir schon fast gedacht. Er war immer nur am Rande erwähnt worden und das kam mir bei so einem einschneidenden Ereignis doch komisch vor. Allerdings hätte ich niemals mit so einer Auflösung gerechnet. Für das Verhalten des Großvaters fehlen mir einfach die Worte bzw. die Worte, die mir einfallen sind nicht besonders nett, um es einmal vorsichtig auszudrücken. ;-)


    Alles in allem fand ich die Auflösung des Buches stimmig und es blieben keine Fragen offen. Irgendwie hat es ja auch ein Happy End gegeben, da Caroline nicht ins Gefängnis musste sondern sie ihren Willen bekam und sterben durfte. Das war meiner Meinung nach auch die Grund, warum sie überhaupt nach Schweden gefahren war.


    Meine Rezension kommt später, weil ich erst das Buch erst einmal etwas sacken lassen muss.

  • Den letzten Teil des Buches habe ich auch in einem Rutsch durchgelesen - und seit langem musste ich beim Lesen mal wieder ein paar Tränchen verdrücken. :wow
    Das Ende war auch für mich absolut stimmig und ich bin Alex Berg dankbar, dass es keinen Epilog gibt, wo sich alle z.B. auf der Hochzeit von Maybrit und Björn treffen und Ulf am Ende noch 'ne neue Beziehung anfängt! So, wie es endet, war es richtig und ich finde es auch gut, dass man sich dann erstmal hinsetzen (oder joggen gehen ;-)) und seine eigenen Gedanken machen muss.


    Bzgl. des Vertrages zwischen dem Großvater und Caroline habe ich auch nicht alles verstanden; da hätte ich auch gern noch ein paar Infos mehr gehabt, was genau denn in dem Vertrag stand, warum es Caroline in solch ein Nomaden-Dasein getrieben hat, und warum es keine Möglichkeit für sie gab, sich daraus zu befreien...


    Thomas ist mir auch ein Rätsel geblieben - kommt den ganzen Weg nach Schweden, lässt sich abservieren, verschwindet wieder und taucht zur Beerdigung dann doch wieder auf. ?(


    Ulf wünsche ich auch ganz arg, dass er sich wieder berappelt und sich nicht in Carolines Haus am See zu Tode säuft - er hat mMn nach auch noch ein bisschen Glück im Leben verdient! Auch wenn ich mit seinem Jähzorn streckenweise arge Probleme hatte - ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas für einen Polizisten so gesund ist!


    Mette fand ich übrigens sehr sympathisch, auch wenn sie nur ganz am Rande auftaucht. Aber ihr "Projekt" hat mich doch schmunzeln lassen (v.a. die Begründung, warum sie es dann wieder aufgibt) und auch sonst war sie so ziemlich der einzige Charakter (neben Björn), den ich auf Anhieb und uneingeschränkt mochte.


    Für mich war "Dein totes Kind" gute, spannende Unterhaltung und ich werde sicher mal wieder bei Alex Berg reinschauen! :-)
    Vielen Dank auch an dieser Stelle an Alex für das Begleiten der Leserunde! :wave


    LG, Bella

  • Liebe Leserunden-teilnehmende Eulen, an dieser Stelle einmal einen ganz herzlichen Dank an euch für alle bisherigen grandiosen Beiträge und Eindrücke!!! :wave


    Ich freue mich so, dass euch Dein totes Mädchen so gut gefällt und derart viel Emotionen auslöst. Das ist für mich als Autorin wirklich die Bestätigung, dass es sich lohnt, selbst so tief emotional einzusteigen in einen Roman ... :-]



    Ich weiß, de Leserunde ist noch nicht zuende, es werden sicher noch interessante Beiträge kommen, die ich auch lese und kommentieren werde, allerdings - und das habt ihr sicher schon bemerkt, nicht ganz so ausführlich wie ihr das bisher aus meinen anderen Leserunden gewohnt seid. Aus persönlichen Gründen ist mir eine solch intensive Begleitung der Leserunde im Moment leider nicht möglich. Bitte seht mir das nach.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Selbstverständlich sehen wir dir das nach :knuddel1, auch wenn wir dich vermissen (also jedenfalls ich ;-)), aber es gibt auch andere Dinge im Leben, das muss man respektieren :knuddel.


    :write Da kann ich mich Lumos nur anschliessen! Selbstverständlich haben wir dafür Verständnis! Fühl dich ganz fest :knuddel1

  • Ich habe fertig und bin auch fertig :-(


    Was habe ich geflennt was soll denn das Alex :cry :-( :knuddel


    Also ich kann den Roman auch nicht einordnen es ist keine Liebesgeschichte kein Thriller :gruebel aber so einer der mir im Gedächtnis bleibt. Und den ich morgen meiner Kollegin weiter geben werde.


    Caroline war doch ganz schön stark am Schluss fand ich. Maybrit und Björn und Ulf hätte ich auch gern als Freunde.


    Dieser Großvater ist der :hau :hau :hau :hau :hau :hau :hau :hau :hau :fetch :fetch :fetch :fetch :fetch :fetch


    Auch Hakan mochte ich Mette ist ein schöner Name. Schade das die beiden sich nicht ausgesprochen haben, Ulf und Hakan meine ich.


    Ein tolles stimmiges Ende fand ich. Und du musst dich nicht verstecken du kannst auch anders Alex :knuddel1


    Ich freu mich auf den Herbst :-]


    Alles Gute für deine private Situation.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Du solltest den Verlag überreden dieses Buch zur DeLiA 2014 einzureichen. Es dürfte gute Chancen haben. Das ist wahrlich eine Liebesgeschichte die zu lesen sich gelohnt hat, aber jetzt muß ich erstmal frühstücken.


    Dem kann ich auch nur zustimmen. Ich bin noch ganz fertig und habe zum Schluss noch einige Taschentücher gebraucht.


    Dass Caroline nun doch sterben musste oder durfte war doch ein Ende mit dem ich nicht gerechnet habe. Auch ich glaube, dass sie mit diesem Vorsatz, in ihrer Heimat zu sterben, in ihr Elternhaus zurückgekommen ist.


    Es hat sich ja nun auch aufgeklärt, warum Caroline damals Schweden und Ulf ohne ein Wort verlassen hat. Der Großvater hat Glück dass er nicht mehr lebt. Ich glaube er hätte keine gute Zeit bei Ulf, Maybrit und Björn.


    Schön fand ich auch, dass sie ihren letzten Abend im Kreise ihrer besten Freunde verbringen durfte und in den Armen ihrer großen Liebe gestorben ist.


    Etwas hat mich allerdings auch beschäftigt. Ich weiß zwar nicht wie das in Schweden ist, aber bei uns bekommt man die Urne nicht mit nach Hause. Das ist meines Wissens sogar verboten. Aber wie gesagt, dies kann in Schweden ja anders sein.


    Ich fand dieses Buch wunderschön :anbet. Vielen Dank Alex für die tollen Lesestunden und alles alles Gute für Deine private Situation.


    Viele Grüße :wave

  • So ich bin die Tage mit dem Buch auch fertig geworden, im Krankenhaus hat man ja viel Zeit nur kein WLan :-).


    Mich hat das Buch im letzten Teil ziemlich nachdenklich hinterlassen, irgendwie ist das ganze ziemlich eskaliert und bei allem war Caroline der Fixpunkt. Carolines Verhalten kann man in Teilen verstehen, aber auch wieder nicht, je nach dem wie man es sieht, trotzdem hat es mir sehr gut gefallen.


    Insgesamt fand ich das Buch sehr gut und werd mir nun überlegen als was ich dieses Buch ablegen soll, so ganz sicher bin ich mir da noch nicht.

  • So dele, die letzten zwei Abschnitte habe auch ich in einem Rutsch durchgelesen..


    Wie hier bereits mehrfach gesagt worden ist, hat auch mich das Buch ganz schön gefesselt. Die ganze Geschichte war sehr emotional und am Ende sind mir sogar die Tränen in die Augen gestiegen (das passiert bei mir allerdings immer recht schnell :-))


    Caroline blieb mir zwar bis zum Schluss unsymphatisch, dennoch tat sie mir ziemlich leid. Erst der Verlust der Eltern, wobei sie sich auch noch die Schuld gibt. Dann die Trennung von Ulf, das jahrelange Weglaufen und nirgends richtig zu Hause sein, der Tod ihrer Tochter und das unausweichliche Ende..
    Sie erscheint irgendwie immer als eine feige Person, die vor allen Problemen davonläuft: Vor Lianne, die sie mit der Wahrheit über ihren Vater konfrontiert, vor den Konsequenzen ihres Mordes, vor Thomas, vor dem sie einfach verschwindet und zum Schluss wieder vor Ulf..


    Ich habe mir bei dem Buch irgendwie gar nicht so eine dramatische Liebesgeschichte vorgestellt, war aber sehr positiv überrascht.
    Dennoch muss ich sagen, dass die Geschichte selbst für mich nicht außergewöhnlich, nichts besonderes war.
    Trotzdem hat mir das Buch mal wieder sehr gut gefallen..


    Edit: Ach ja, der Ort war übrigens wunderschön beschrieben. Dies wäre ein Ort, an den ich am liebsten mal reisen würde. So voller Ruhe und Natur!

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

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  • So... habe das Buch jetzt auch fertig und schreibe noch einen kurzen Schlusskommentar.


    Mein endgültiges Fazit ist leider doch ein Negatives. Megakitschiger Schluss - geht gar nicht :/. War beim Lesen auch nie so emotional involviert, wie es andere hier beschreiben haben.


    Inhaltlich massiv gestört hat mich, dass der Mord von Caronline immer irgendwie als Kleinigkeit abgetan worden ist. Außerdem stand im Buch, dass Caronline beim "Unfall" der Eltern unter Drogeneinfluss stand. Also hatte sie nicht nur scheinbar, sondern defintiv Schuld am Tod der Eltern. Naja, aber das nur am Rande.


    Woran es bei mir gescheitert ist, war mit Sicherheit die Sprache. Kurze, plumpe, langweilige, gewöhnliche Sätze. Da erwarte ich von einem Buch einfach mehr. Sprachlich ist das Buch aus meiner Sicht weit im unteren Durchschnitt und genügt nie und nimmer, um meinen Erwartungen an eine Lektüre gerecht zu werden. Für mich war es also definitiv das erste und letzte Alex Berg-Buch!


    Da es meine erste Online-Lesegruppe war, möchte ich auch dazu noch kurz was schreiben. Ich habe es sehr spannend gefunden, während dem Lesen immer wieder Eindrücke anderer Leser und Leserinnen mitzubekommen. Es war für mich auch spannend zu sehen, welche anderen Zugänge ihr zum Buch gefunden habt. Da meine Ansicht über das Buch ja vom allgemeinen Tenor doch deutlich abgewichen ist, hat es mich auch immer wieder dazu bewogen, nocheinmal über meine Einschätzungen nachzudenken. Kurzum: Die Teilnahme an der Lesegruppe hat das Lesen mit Sicherheit intensiver gemacht!


    Von der Autorin hätte ich mir eventuell etwas mehr Zusatzinfos über den Schreibprozess etc. erhofft. Die Beteiligung der Autorin hat aus meiner Sicht in diesem Fall nicht wirklich etwas gebraucht. Liegt vielleicht auch daran, dass recht wenig Kritik geäußert wurde. Aber wenn Alex Berg schreibt, dass es ihr aus persönlichen Gründen momentan nicht möglich ist, intensiver an der Lesegruppen mitzuwirken, dann ist das natürlich auch total verständlich.


    Also danke für die neue Erfahrung... vl. liest man sich ja wieder mal in irgendeiner Gruppe :).

  • Zitat

    Also danke für die neue Erfahrung... vl. liest man sich ja wieder mal in irgendeiner Gruppe :).


    Ja, das würde mich freuen, Schabernack. Auch wenn ich deine Einschätzung nicht unbedingt teile, habe ich deine Beiträge gern und mit großem Interesse gelesen.
    Ich kann schon nachvollziehen, dass ein Buch wie dieses ein bisschen polarisiert, entweder man mag solche emotionale Geschichten oder man mag sie nicht. Ehrlich gestanden ist das auch nicht mein bevorzugtes Genre, aber ich mag Alex Berg und ich mag ihre Art zu erzählen.
    Hier sind die Schwerpunkte ganz anders gesetzt als in ihren Politthrillern, und wenn du mich fragst, würde ich dir raten es mit "Machtlos" noch einmal zu probieren. Wenn dir das auch nicht zusagt, dann allerdings wird es mit euch nix ;-).

  • Ich musste das Buch, nachdem ich es beendet hatte, erst einmal "sacken" lassen. Die ganze Geschichte, insbesondere dieser letzte Abschnitt, war doch emotionaler, als ich es erwartet hatte. Ich fand das Ende zwar traurig, aber stimmig - ein "Happy End" hätte zu dieser Geschichte einfach nicht gepasst.


    Ein wenig hadere ich aber trotzdem mit der Auflösung, ich hatte das Gefühl, sie ist etwas zu kurz gekommen. Vielleicht entsteht der Eindruck auch dadurch, dass Ulfs Großvater, der ja sozusagen die "Wurzel des Übels" war, inzwischen verstorben ist, und dem Leser nur durch die Erzählungen der anderen bekannt wird. Dadurch ist er für mich nicht so greifbar - ich will jetzt nicht unbedingt sagen, hier wurde eine Lösung "aus dem Hut gezaubert", denn erwähnt wurde Ulfs Großvater ja mehrfach, aber mir persönlich war das eben noch zu wenig.


    Mit Caroline bin ich übrigens bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden, auch wenn sie mir leid tat.


    Sehr gut gefallen hat mir die Atmosphäre des Buches, sie hat mich wirklich gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Sehr gelungen - Kompliment, liebe Alex :anbet
    Ich denke, Machtlos und Die Marionette landen demnächst auch auf meiner Leseliste (auch wenn ich da wegen des Themas noch ein wenig skeptisch bin).

  • Bin immer noch hin- und hergerissen von den Gefühlen, die mich nach Beendigung des Buches überrollt haben. Für Caroline ist es eigentlich das Beste, anders hätte es nicht ausgehen dürfen und können. Aber irgendwie doch so traurig. Vielleicht hätten die Beiden irgendwo anders doch eine Chance für einen gemeinsaen Neubeginn gehabt. Aber die Vergangenheit und Schuld hätte sie immer wieder eingeholt.


    Obwohl ich das Buch mit großer Objektivität gelesen habe, hat es mich sehr berührt.


    Mit Caroline bin ich nie warum geworden, das musste ich allerdings auch nicht. Sie ist halt ein Charakter, mit dem ich mich beim besten Willen nicht identifizieren kann, auch nicht mit Ulf. Aber die Geschichte der beiden hat mich fasziniert und getragen, das ganze Buch hindurch.


    Ich fand es sehr gut, dass am Schluss noch herausgekommen ist, warum sie damals Ulf wirklich verlassen hat. Der Grund ist echt der Hammer. Wie kann man nur so mit den Gefühlen von einem jungen Menschen umgehen, mit deren Nichtahnung. Und das war dann auch der Grund – für mich – warum sie den Mann getötet hat. Bloß keine Wiederholung des ganzen.


    Trotz der Tragödie um diese beiden Hauptcharaktere gab es auch schönes in diesem Buch. Die Beschreibung der Landschaft und Gegend. Hakan, der Kollege und Freund. Björn und Maybrit, die sich als echte Freunde entpuppten, auch noch nach so langer Zeit und für die es dann ein Happyend gibt. Wenigstens eins. Und ich hoffe, dass Ulf vielleicht doch noch etwas Seelenfrieden findet, nachdem er nun auch die Gründe weiß und noch ein paar wunderschöne Stunden mit Caroline verbringen konnte.


    Spannend von der ersten Seite an, sehr ergreifend und tragisch und doch als Liebesgeschichte einfach nur wunderschön. Ein sehr intensives Buch, wie ich es noch nie gelesen habe. Danke Alex.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Nein, nein, nein, nein ... Auf DAS Ende war ich so nicht vorbereitet. Ich musste das Buch im Mai leider liegenlassen, weil ich gar nicht zum Lesen gekommen bin und dachte, ich könnte heute mal kurz den Rest lesen und dann das. Ich habe die letzten Teile ohne Unterbrechung gelesen und war am Ende völlig fertig.


    Das muss ich echt erst mal verdauen. Also, klar, irgendwie hätte es jetzt einfach kein Happy End geben können. Wie auch. irgendwas wäre immer blöd gelaufen. Aber gleich sterben? Hmmm, trotzdem hat es mir sehr gut gefallen.


    Die Rezi schreib ich natürlich auch noch. Aber nicht mehr vorm Schlafen :wave.