Gabriela Gwisdek - Nachts kommt die Angst
März 2013 Aufbau Taschenbuch (atb)
308 Seiten
Autorin:
"Gabriela Gwisdek, 1966 in Bautzen geboren, hat als Requisiteurin für Theater, Film und Fernsehen gearbeitet. Sie ist mit dem Schauspieler Michael Gwisdek verheiratet und hat für ihn eine Fernsehreihe entwickelt, die im ZDF ausgestrahlt werden wird. Im Aufbau Taschenbuch liegt ihr Roman "Die Fremde" vor; im Frühjahr 2013 erscheint dort ihr neuer Roman „Nachts kommt die Angst“."
(übernommen von der Verlagsseite)
Inhalt:
"In einem kleinen Dorf in der Uckermark hofft die Malerin Alexandra wieder zur Ruhe zu kommen. Doch das Haus, das sie gemietet hat, gilt bei den Dorfbewohnern als Spukhaus. Alexandra meint, Schritte auf dem Dachboden zu hören – dann erfährt sie, dass ihre Vormieterin spurlos verschwunden ist und unlängst fünf Frauen in der Gegend getötet worden sind. Sie freundet sich mit Harris, dem Dorfpolizisten, an, der sie offensichtlich verfolgt. Ob er sich in sie verliebt hat oder sie einfach nur beschützen will, findet Alexandra nicht heraus. Als Theresia, die schöne Kellnerin aus der Dorfkneipe, tot aufgefunden wird, glaubt Alexandra, die Atmosphäre in ihrem Haus kaum noch ertragen zu können. Sie bekommt Warnungen, ihre Sachen zu packen. Will sie jemand in den Wahnsinn treiben? Aber warum?
Ein packender Psychothriller voller überraschender Wendungen."
(ebenfalls übernommen von der Verlagsseite)
Meine Meinung:
Für mich war der Schauplatz schon mal interessant, da es in Brandenburg spielt, für mich mal nicht so vollkommen weit weg und fremd. Das Haus, in welches die Hauptfigur Alexandra sich einmietet, liegt weit ab von dem nächsten Dorf Lunow, es eignet sich also durch seine Abgeschiedenheit bestens als Schauerhaus.
Eine Trennung hat Alexandra weg von Frankfurt am Main in diese Einöde getrieben. Außerdem hofft sie, dass ihre Kreativität dort wieder anfangen wird zu fließen, denn sie ist Malerin, hat seit einiger Zeit aber eine Art Blockade. Sie findet schnell Kontakt zu den Dorfbewohnern, da diese alle sehr offen und hilfsbereit sind. Gleichzeitig passieren ihr aber von Anfang an Dinge, die sie und auch den Leser verunsichern und schließlich immer mehr beunruhigen. Einige der Szenen, die sich in ihrem Haus abspielen, haben mir eine leichte Gänsehaut verursacht.
Die Autorin lässt den Leser im Dunkeln damit tappen, ob das, was Alexandra sieht und hört, tatsächlich ein Eindringling oder eher das Produkt von Alexandras überspannten Nerven ist. Es ist auch nicht hilfreich, dass weder der Polizist noch ihre Freundin, die sie zwischendurch einmal besuchen kommt, Alexandra nur zu beruhigen versuchen und nicht glauben, dass sich tatsächlich jemand auf ihrem Dachboden eingenistet hat. Schlammige Fußabdrücke, laute Geräusche, Lichter - für alles gibt es eine rationale Erklärung.
Was natürlich nicht fehlen durfte, ist eine sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Alexandra und Harris, dem Polizisten. Da beide belastende Erlebnisse aus der Vergangenheit mit sich herumtragen und eher zu den ernsteren Zeitgenossen gehören, fühlen sie sich sogleich zueinander hingezogen. Gleichzeitig stellen die genannten Erlebnisse, vor allem bei Alexandra, aber auch ein großes Hindernis für eine Beziehung dar.
Mir hat das Buch gut gefallen, es ist in 44 Kapitel eingeteilt ist, was bei 308 Seiten bedeutet, dass es viele Szenenwechsel gibt, die die Spannung aufrecht erhalten. Es ist sprachlich manchmal hart an der Grenze, muss ich sagen, aber durch den Lesefluss und die Gänsehautszenen konnte ich darüber hinwegsehen. Das Ende hatte ich so nicht erwartet, es war mir auch fast zu düster. "Psychothriller" trifft es hier wirklich sehr gut. Ich war da von der Phantasie der Autorin überrascht aber auch fasziniert.
Alles in allem 8 Punkte für einen kurzweiligen, spannenden Psychothriller und "Die Fremde", das erste Buch der Autorin, habe ich mir schon mal notiert.
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