Fida - Stefanie Maucher

  • Kurzbeschreibung:


    Nach einem Besuch in der Stadtbücherei wurde Laura zum letzten Mal gesehen. Was ist mit ihr geschehen? Wie gehen ihre Eltern mit dem Verschwinden des einzigen Kindes um? Das erzählt Stefanie Maucher in ihrem neuen Thriller FIDA. Was würden Sie tun, wenn ihr Kind einfach verschwindet? Wenn Sie nicht wissen ob es noch am Leben oder schon tot ist? Würde Ihre Familie näher zusammenwachsen oder unter der Last auseinanderbrechen? Wann würden Sie die Hoffnung aufgeben? Und wie weit würden Sie gehen, wenn Sie den Täter finden?



    In Fida wird aus mehreren Perspektiven, denen des Opfers, des Täters und der Mutter der verschwundenen Laura ein Verbrechen geschildert, das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Spannend, aber auch emotional mitreissend schenkt die Autorin nicht nur einen Ausblick in menschliche Abgründe, sondern reisst einen regelrecht mit hinein. Man fiebert mit der Mutter, leidet mit dem Opfer und hasst den Täter, wenn es zum Finale kommt, so innbrünstig, dass man ihm gerne selbst an den Kragen gehen würde.
    Ein absolut düsteres, spannendes Leseabenteuer - Vergnügen möchte ich nicht sagen. Lesenswert!

  • Am 06.03.2012 wird die 13-jährige Laura Wenz zum letzten Mal gesehen. Sie war mit ihren Freundinnen in einer Drogerie und anschließend noch in der Bücherei. Doch genau dort, der Ort, an dem sie sich immer so sicher gefühlt hat, spricht sie ein älterer Mann an. Das ganze ist ihr unheimlich und sie verlässt fluchtartig die Bibliothek, um nach Hause zu gehen. Der ältere Mann bietet ihr später noch an, sie in seinem Auto mitzunehmen und Zuhause abzusetzen, doch Laura lehnt ab ... danach wurde sie nicht mehr gesehen.


    Am 10.04.2013 geht Tatjana wie jede Woche die Strecke ab, die ihre Tochter hätte nehmen müssen, um nach Hause zu kommen und klebt Suchanzeigen auf. Irgendwer muss doch wissen, was mit ihrem Kind passiert ist. Sie wäre mittlerweile 14 Jahre alt - nein, sie ist 14 Jahre alt, denn Tatjana weiß tief in ihrem Inneren, dass ihr Kind noch lebt. Ihr Mann Jochen hat sich mit der Situation arrangiert, das Thema Laura wird Zuhause so gut wie nicht angesprochen, zu sehr schmerzt der Verlust und die Hoffnung schwindet mit jedem Tag, zumindest bei ihm. Auch um die Ehe von Tatjana und Jochen steht es nicht mehr zum Besten - das Verschwinden Lauras ist wie ein tiefer Graben zwischen ihnen und beide sind nicht in der Lage, eine Brücke zum anderen zu bauen. Was wird aus ihrer Familie, wenn Laura nicht wiederkommt?


    Was derweil niemand weiß - Laura ist in der Nähe, ganz nah ist sie ihren Eltern, doch fliehen kann sie nicht. Sie wurde entführt und wird aufs Äußerste misshandelt und missbraucht, doch die Hoffnung, die Hoffnung auf Rettung ist nach wie vor da. Ihr Entführer plante schon lange, sich ihrer zu bemächtigen und an jenem Abend war Fortuna mit ihm und er nutzte seine Chance. Nun hat er sie und sie wird ihm seinen Traum von absoluter Dominanz erfüllen, doch zuerst muss ihr Wille gebrochen werden. Doch er hat da schon ein paar Ideen, deren Umsetzung ihn ausgesprochen befrieden und seinem Ziel von Mal zu Mal ein Stück näher bringen. Wie lange jedoch wird Laura durchhalten, bis sie vollends zerbricht?


    Was für ein erschreckendes Buch!!! Der Plot wurde ausgesprochen detailliert und bildhaft erarbeitet - mir kam zwischendrin immer wieder das Grauen und der Hintergedanke "Hältst du das bis zum Ende durch?" - Jepp, habe ich!!! Die Figuren wurden facettenreich und tiefgründig erarbeitet, wobei ich mich ab und an gefragt habe, was muss das für eine Person sein, die sich solch einen grausamen Charakter wie dem des Entführers ausdenkt? Ans Herz gewachsen ist mir von Anfang an Laura - die unschuldig mit einer Situation klarkommen muss, an der die meisten innerhalb kürzester Zeit zerbrechen würden. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen realistisch, also ich hätte während der Lektüre des Buches nur sehr ungern an einem verfallenen Haus vorbeikommen wollen. Als Fazit kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat, die Figuren sehr ansprechend erarbeitet wurden und auch der Schreibstil einiges auf Lager hat, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Leider, ein kleines Manko, was mir ein bisschen aufgestoßen ist: Der Entführer ist meines Erachtens viel zu gut bei der ganzen Geschichte bei weggekommen, da hatte ich mehr erwartet und im realen Leben hätte er auch mehr von mir bekommen!

  • x Autorin: Stefanie Maucher
    x Originaltitel: Fida
    x Genre: Psychothriller
    x Erscheinungsdatum: 01. Juli 2013
    x im Luzifer Verlag
    x 187 Seiten
    x ISBN: 3943408183
    x Erste Sätze: 10. April 2013. Eiligen Schrittes überquert sie die Straße und hastet mit gesenktem Kopf den Gehweg entlang. Vorbei an dem zerfallenen Gemäuer eines alten Wohnhauses, von dem der Putz in großen Brocken abblättert, und der kargen, brachliegenden Wiese, die daran angrenzt. Der Wind drückt ihr von hinten den grauen Mantel gegen die Beine.


    Klappentext:


    Nach einem Besuch in der Stadtbücherei wurde Laura zum letzten Mal gesehen. Was geschah mit ihr? Wie gehen ihre Eltern mit dem Verschwinden des einzigen Kindes um? Das erzählt Stefanie Maucher in ihrem neuen Thriller FIDA. Was würden Sie tun, wenn Ihr Kind einfach verschwindet? Wenn Sie nicht wissen, ob es noch am Leben oder schon tot ist? Würde Ihre Familie näher zusammenwachsen oder unter der Last auseinanderbrechen? Wann würden Sie die Hoffnung aufgeben? Und wie weit würden Sie gehen, wenn Sie den Täter finden?


    Rezension:


    Von Stefanie Mauchers “Fida” erwartete ich einen Psychothriller, der von einer Kindesentführung handelt. Das ist das Buch mit dem beklemmenden Cover auch – aber dass diese Geschichte dermaßen unter die Haut geht, hätte ich nicht erwartet.


    Die Autorin hat die Story in zwei Zeitstufen unterteilt – die eine spielt in der Gegenwart, 2013, und die andere zum Zeitpunkt der Entführung, im Jahr 2012. Zwar wird immer in der dritten Person erzählt, doch der Augenmerk zwischen den verschiedenen Charakteren wechselt immer wieder. So begleiten wir den kranken Täter, sind bei der verzweifelten Mutter und an anderer Stelle sitzen wir mit Fida in Gefangenschaft und erfahren so die Gefühle und Gedanken aller Beteiligten.


    Das Buch hat nur rund 180 Seiten und schleudert den Leser durch die Geschichte. Alles geht so wahnsinnig schnell und ist so unendlich grausam. Als wäre die Entführung der 13-Jährigen Laura nicht schon schlimm genug, hat der Täter etwas ganz besonders mit ihr vor. Er liebt es zu quälen, seine Macht zu demonstrieren und spielt in diesem Keller, in dem er Laura gefangen hält, Gott.


    Aber auch der Mutter bleibt nichts erspart. Sie kann den Verlust ihres einzigen Kindes selbst nach einem Jahr noch nicht hinnehmen, sucht weiter und entfernt sich gleichzeitig immer mehr von ihrem Mann, den die Sache kaum noch berühren zu scheint. Hier wird es gegen Ende der Geschichte noch ganz gewaltig Knallen und ich dachte mir nur so ‘Das kann doch jetzt nicht auch noch sein!?’


    Das einzige was mich etwas irritierte, war ein Part in der Geschichte, der ausgespart wurde und dessen Resultat man irgendwann beinahe durch Zufall erfährt. Am Anfang wird alles so zermürbend detailreich erzählt und irgendwann schlägt diese Grausamkeit in Spannung um. Von da an wird an Details sehr gespart – es ist nicht schlechter, aber es fällt auf.


    Ich fühlte mich während des Lesens richtig schlecht, litt mit Laura und hatte am Ende vor Angst, welche durch die Spannung verursacht wurde, regelrechtes Herzrasen. Nachdem ich das Buch gelesen hatte war mir schlecht und ich musste mich ablenken, um Abstand zur Story zu bekommen.


    Objektiv betrachtet würde dieses Buch die volle Anzahl an Sternen bekommen – allerdings ziehe ich für mein persönliches Empfinden etwas ab, da ich offen gestanden froh bin, dieses Buch hinter mir zu haben. Es hat mich schon sehr mitgenommen.


    Fazit:


    Eine Geschichte wie eine Ohrfeige – ging mir extrem unter die Haut, da sie genauso grausam wie realistisch ist.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

  • Vielleicht bin ich ja schon abgestumpft vom vielen Thriller lesen,
    ich fand das Buch jetzt nicht soo schlimm.
    Es ist, wie mir scheint, recht realistisch geschrieben,
    das als solches ist natürlich echt hart (ich glaube, das ist der Punkt, der viele schockt).
    Ich muss aber sagen, dass mich da 'blutrünstigere' Sachen mehr erschrecken.


    Gutes Buch, bin durch Zufall drauf gestossen.
    Nichts für schwache Nerven, aber auch nicht hammerhart.


    8 von 10 Punkten von mir.