Die gleitenden Plätze - Paul Nizon

  • Kurzbeschreibung:
    "Jede der Skizzen gibt Bericht vom Spaziergang, es ist der Spaziergang, auf dem einer, die Sinnenseele hochgereizt, eine Antwort auf die Fragen sucht: Wo bin ich? Was hält es zusammen? Wo ist das Zauberwort, das alles bindet? Nizon (...) schlägt sich auf die Seite des Greifbaren und äugt und horcht und zählt her, was ihm durch seine Aufmerksamkeit zugekommen ist. (...) Es sind die Orte, wo der Bildner einerseits und der Berichter anderseits stehen." Werner Weber


    Über den Autor:
    Paul Nizon wurde am 19. Dezember 1929 in Bern geboren. Er studierte Archäologie, deutsche Literaturgeschichte und Kunstgeschichte. Er promovierte mit einer Dissertation über Vincent van Gogh. Zeitweise war er auch als Kunstkritiker tätig. Der Schweizer Autor erhielt zahlreiche Auszeichnungen: Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis (1972), Literaturpreis der Stadt Bremen (1976) für den Roman "Stolz", Deutscher Kritikerpreis für Literatur, Preis der Schweizerischen Schillerstiftung, Großer Literaturpreis der Stadt Bern, Torcello-Preis der Peter Suhrkamp Stiftung, Marie-Luise-Kaschnitz-Preis (1990), Großer Literaturpreis der Stadt Zürich, Großer Literaturpreis des Kantons Bern, Erich-Fried-Preis (1996), Kranichsteiner Literaturpreis (2007) für sein Gesamtwerk.


    Mein Eindruck:
    Diese Kurzprosa ist Paul Nizons erste literarische Arbeit, die 1959 erschienen ist. Sie basiert auf reale Erfahrung seines Zustandes als junger Mann, nach Beendigung seiner Schulzeit und vor Beginn des Studiums. Zunächst tritt er spontan eine Reise durch Italien an. Wieder zurück jobbt er erst einmal. Kurze Zeit später hat er schon einen kleinen Sohn. Der Beginn einer Entwicklungsgeschichte.


    In der einzigen Rezension, die ich im Netz gefunden habe, gibt es eine kluge Schlussfolgerung, der ich mich anschließen möchte: „Es geht nicht um den Inhalt und nicht um die Form. Es geht um den Moment, um kreierte Stimmung.“


    Wären die Texte nicht von Paul Nizon, hätte ich sie zugegebenermaßen nicht weiter beachtet, denn allzu relevant halte ich das Buch nicht.
    Dabei werden durchaus ein paar starke Bilder erzeugt und die Texte besitzen Sprachkraft. Doch bei allen Respekt vor der sprachlich poetischen Leistung scheint mir Nizon in diesen Texten noch ein Suchender zu sein, denn die hohe Qualität die man bei ihm kennt, konnte er hier noch nicht vollständig haben. Für die Zeit in der das Buch entstand, war es aber sicher doch ungewöhnlich. Immerhin gelang ihm mit dem Debüt schon ein guter Erfolg.


    ASIN/ISBN: 3518402218