Was bleibt – Christa Wolf

  • Erzählung


    Verlag: Suhrkamp
    Taschenbuch: 92 Seiten



    Kurzbeschreibung:
    Der morgendliche Blick durch die Vorhänge zeigt es: Wieder steht das Auto mit den unauffälligen Männern von der Stasi vor der Tür. Die Ich-Erzählerin, eine Schriftstellerin aus Ostberlin, weiß sich unter ständiger Beobachtung, in ihrer Wohnung, beim Telefonieren, auf dem Weg zu einer Lesung. Doch am Ende dieses Tages werden sich auch Lücken im System gezeigt haben, die Anlaß zu Hoffnung geben.



    Über die Autorin:
    Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas Mann Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb 2011 in Berlin.


    Mein Eindruck:
    Das es einen konkreten Autobiographischen Hintergrund zu dieser Erzählung gibt, verrät folgender Satz der Autorin: „Die Erzählung entstand 1979 und beschreibt die Zeit Ende der siebziger Jahre, in der Staatssicherheitsbeamte wochenlang bei uns vor dem Haus standen“.
    Erschienen ist die Erzählung überarbeitet in 1989. Wie stark und lückenlos sie wirklich bespitzelt wurde, wusste Christa Wolf damals wahrscheinlich noch nicht.


    Das was die Stasi hier macht, ist demonstrativ. Christa Wolf soll anscheinend eingeschüchtert werden. Im Prinzip ist das auch eine Art Vergewaltigung. Die Männer sind ununterbrochen da, also sind sie auch in Christa Wolfs Gedanken stets präsent. Christa Wolf ist jedoch niemand, die zu Hass fähig ist. Sie will sich nicht einschüchtern lassen. Dennoch sprechen sie und ihr Mann über kritische Themen nur noch leise oder stellen das Radio dabei laut.
    Selbst eine Persönlichkeit wie Christa Wolf bleibt nicht unbeeinflusst von der Überwachung. Sie wird misstrauisch, grüßt selbst einen alten Bekannte nicht, weil der Verdacht der Bespitzelung da ist.


    Gerade weil die Erzählung so kurz ist, besitzt sie viel Kraft. Hier wird nichts zerredet.
    Auch hat der Text eine gewisse Poetik, die deutlich macht, warum Christa Wolf eine Zeit lang im Gespräch für den Literaturnobelpreis war.


    ASIN/ISBN: 3518459163

  • Erfreulicherweise gibt es von diesem Buch jetzt eine ungekürzte Hörbuchfassung, gelesen von Eva Garg. Und das zu einem guten Preis. Ich habe für den Hörbuch-Download nur 4,95€ gezahlt und selbst die MP3-CD ist mit 10€ günstig.


    Über die Sprecherin:
    Nach ihrer Ausbildung an der Schauspielschule Bochum war Eva Garg mehrere Jahre an verschiedenen Theatern engagiert. Seit 1969 ist sie freiberuflich tätig und arbeitet als Sprecherin in Hörspielen und bei Lesungen sowie als Synchronsprecherin. Für die Produktion "Briefwechsel" liest sie Briefe von Gisèle Celan-Lestrange an ihren Mann Paul Celan.