Stephane Hessel - Tanz mit dem Jahrhundert. Erinnerungen

  • Titel: Tanz mit dem Jahrhundert. Erinnerungen
    OT: Danse avec le siecle
    Autor: Stephane Hessel
    Übersetzt aus dem Französischen: Roseli und Saskia Bontjes van Beek
    Seitenzahl: 399
    ISBN-10: 3548610870
    ISBN-13: 978-3548610870
    Preis: 9.99 EUR


    Stephane Hessel wurde am 20. Oktober 1917 in Berlin geboren und starb am 27. Februar 2013 in Paris. Er war Mitglied der französischen Resistance, hatte das Konzentrationslager Buchenwald überlebt, war dazu aber auch Diplomat, Lyriker, schrieb Essays und war auch politisch sehr aktiv. Er war Mitarbeiter in verschiedenen Funktionen bei der UNO und arbeitete auch für das französische Außenministerium.


    In einer breiten Öffentlichkeit wurde Hessel bekannt durch seine 2010 erschienene Streitschrift "Empört euch!". In dieser Schrift übt er harsche Kritik an den politischen Entwicklungen und ermutigt zum Widerstand.


    Hessel blickt in seinen Erinnerungen auf ein interessantes Leben zurück. Trotzdem hat mich diese Autobiographie ein wenig enttäuscht. Da erzählt jemand aus seinem Leben - scheint aber irgendwie neben sich zu stehen, zeigt keinerlei Emotionen und berichtet eher kühl und sehr distanziert. Zudem hätte man sich gewünscht, dass Hessel bei einigen Dingen etwas mehr ins Detail gegangen wäre. So erhält man als Leser eher nur einen globalen Rückblick. Wenig erfährt man darüber, wie Hessel empfunden und gefühlt hatte - etwas weniger an Distanz wäre sicher schöner gewesen.


    Natürlich erhält man einen Einblick in das vergangene Jahrhundert; ein Zeitzeuge berichtet der sehr viel erlebt und gesehen hat.Trotzdem findet man als Leser nur sehr schwer Zugang zu diesem Mann. Der Mensch Hessel wird nicht so recht sichtbar. Viele ist nur zu erahnen.
    6 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • vielleicht wollte er einfach nicht das man ihm so *nahe* kommt, daher vielleicht die Distanz . Ich hatte vor einiger Zeit eine Aufzeichung eines Interviews mit ihm gesehen. Da hatte er auf mich einen sehr sympathischen und offenen Eindruck gemacht :-)


    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Da erzählt jemand aus seinem Leben - scheint aber irgendwie neben sich zu stehen, zeigt keinerlei Emotionen und berichtet eher kühl und sehr distanziert. Zudem hätte man sich gewünscht, dass Hessel bei einigen Dingen etwas mehr ins Detail gegangen wäre.


    Gilt das nicht als typisch männlich, sich nicht zu emotional zu geben?