Luderplatz - Katrin Jäger

  • Klappentext:


    Viktoria Latell, Polizeireporterin beim „Berliner Express”, erhält eines Morgens einen Hilferuf von ihrem Fotografenkollegen Mario. Dieser war über Nacht mit einer Frau zusammen, findet aber außer Blut im Badezimmer keine Spur von ihr. Als Viktoria und Mario herauskriegen, dass die verschwundene Herzdame aus der Münsterländer Provinz stammt, schmieden sie umgehend Reisepläne. Dort angekommen entdecken sie zahlreiche Spuren, die sie nicht immer auf die richtige Fährte locken. Und die wiederholt nach Berlin zu einem noch immer nicht aufgeklärten Vermisstenfall weisen …


    Meine Meinung:


    “Luderplatz” ist der zweite Regionalkrimi rund um die Polizeireporterin Viktoria Latell.


    Wir bekommen die Geschichte aus der Dritten Person erzählt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, was mich das Buch fast in einem Rutsch hat lesen lassen. Die Perspektive wechselt sehr oft. Das habe ich sowohl positiv als auch negativ aufgefasst. Positiv, weil die Story dadurch sehr dynamisch ist und die schnellen Wechseln die Spannung am Leben erhalten. Negativ, weil ich oft nicht mitgekommen bin und man jedes Mal erst überlegen musste wo und bei welchem Charakter wir gerade sind. Oft werden die Abschnitte eine ganze Weile mit “er” oder “sie” geschrieben, was das Rätselraten noch größer macht. Auch bei den Zeitsprüngen muss man erst einmal mitkommen. Für mich persönlich leider zu undurchsichtig.


    Die Protagonistin hat mir zu Anfang sehr gut gefallen. Sie ist selbstbewusst, tough und geht ihren Weg, auch wenn sie mit dem Kopf durch die Wand muss. Ab der Mitte habe ich ihre Handlungsweisen nicht mehr ganz nachvollziehen können. Sie hat Entscheidungen getroffen, die mir unlogisch erschienen. Daher war sie für mich dann auch nicht mehr authentisch. Generell ist noch anzumerken, dass es viele Nebencharaktere gibt, die aber eher oberflächlich beleuchtet werden und deswegen in den Hintergrund geraten.


    Der Handlungsort ist sowohl Münster bzw. Westbevern als auch Berlin. Von der Umgebung wird aber eher weniger beschrieben, weswegen die Handlung auch in jedem anderen hätte Ort spielen könnte.


    Die Spannungskurve würde ich linear beschreiben. Es gibt keine Ausbrüche nach oben oder nach unten. Da das Buch auch nicht so dick ist, wird der Inhalt eher zügig beschrieben. Zum Schluss hatte ich das Gefühl, dass jetzt schnell alles aufgelöst werden muss, worunter die Spannung deutlich leidet bzw. es eher unspektakulät vonstatten geht.


    Für einen besseren Überblick würde ich empfehlen den ersten Band vorher zu lesen, was ich nicht getan habe. Vielleicht kommt man dann auch besser in die Geschichte hinein und muss nicht so oft über manche Stellen nachdenken.


    Bewertung: 5 Eulenpunkte