'Leichtmatrosen' - Tag 1 und 2

  • Ich konnte heute auch starten.
    Vielen Dank noch einmal an den Verlag und an Tom!
    Zuerst habe ich mich über die Karte gefreut, dann wie üblich das "Drumherum" gelesen (dort bin ich irgendwo mit Begeisterung über das schöne alte und kaum noch verwendete Wort "nebst" gestolpert :lache). Sinnvollerweise wird vorn auf das Glossar hingewiesen, nicht jeder liest schließlich das "Drumherum" zuerst.
    Ich-Form ist seit je her nicht so mein Ding, aber hier komme ich bisher recht gut klar damit, zumal es ja kein Krimi ist, man also - lassen wir Seeschlangen, Riesenspinnen und ungetragene Schwimmwesten mal außen vor - eh davon ausgehen kann, dass alle überleben, die Ich-Form also keine Spannung vorweg nimmt.
    Ja, an einer Stelle sind auch mir recht viele Fremdworte aufgefallen.
    Zuviel Matrosenlatein war es mir nicht, wenn ich auch teilweise über die Pannen mit zunehmender Häufigkeit geflogen bin. Aber es ist ja ziemlich klar, dass die gerade zu Beginn gehäuft auftreten.
    Wieder einmal ist mir aufgefallen, dass Tom unattraktive Menschen sehr drastisch beschreibt, aber wie jemand anders weiter oben schon schrieb, wenigstens ist das auf beide Geschlechter recht gleichmäßig verteilt und zum Zweiten söhnten mich Patricks Gedanken über die für ihn so deutlich spürbare Einsamkeit des Pfarrers mit der Sprache diesbezüglich wieder aus.
    Überrascht hat mich, dass Patrick Verständnis für Coras (warum soll eine Allgäuerin nicht Cora heißen??) Kondompieksereien andeutete, gerührt war. Für mich wäre das ein nicht verzeihlicher Vertrauensbruch.
    Obwohl der Anfang mit dem Rosa-Telefonat etc. geschickt gemacht ist - ich bin nicht davon überzeugt, dass Cora Patrick betrügt.
    So, das ist das, was mir nach der Lektüre des ersten Teils so durch den Kopf gegangen ist.
    Bisher gefällt es mir gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht.
    Achja... wieso sich das Boot rückwärts bewegt und deshalb der Anker sich in den Sand rammt... ähm.. haben die anderen das alle verstanden? Aber das hat sicher was mit "Räumlicher Vorstellung" zu tun, darin war ich nie gut *schäm*
    Frage an Tom:
    Wenn alle 4 das Boot verlassen - kann das nicht geklaut werden oder ist die Sicherheit allein durch Mitnehmen von Kabinen- und (Zünd?)-Schlüssel gewährleistet?
    Danke! :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Hallo, maikaefer.


    Zitat

    Wenn alle 4 das Boot verlassen - kann das nicht geklaut werden oder ist die Sicherheit allein durch Mitnehmen von Kabinen- und (Zünd?)-Schlüssel gewährleistet?


    Erstens das, obwohl diese Sicherheitseinrichtungen für Profis kaum eine nennenswerte Hürde darstellen dürften. Aber, zweitens - wo will man denn mit einem geklauten 15-Meter-Boot hin? :gruebel Einfach aus dem Wasser ziehen und auf einen Tieflader bugsieren kann man so einen Topf nicht, dafür braucht man eine Slipanlage und einen Kran - beides haben die wenigsten Diebe in der Tasche. Und auf dem Wasser sind die Fluchtwege sehr begrenzt - zumal diese Schiffe selten schneller als 20 km/h fahren können, und spätestens an der nächste Schleuse wäre Schluss. Es hat also, unter uns, keinen besonderen Sinn, so ein Hausboot oder eine Motorjacht zu klauen. Wenn etwas gestohlen wird, dann vielleicht kleine Bei- oder Motorboote, und möglicherweise die Wertgegenstände von den Schiffen. Nach allem, was ich gehört habe, geschieht das aber äußerst selten. In den Häfen und Marinas ist es ein bisschen wie in Schrebergartenkolonien - die Nachbarn sind wachsam. ;-)

  • JA Tom, das war so geil. Da da freue ich mi h. Esonders drauf, obwohl deine Lesung wohl kaum getoppt werden kann. Ich sag nur Titten und Ärsche. Gefällt mir bis jetzt echt gut.

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

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  • Ich bin auch endlich am Ende des zweiten Tags angekommen und bin begeistert vom Buch. Tolle Story, zu so einer Bootstour hätte ich auch sofort Lust, und angenehm lockerer Sprachstil. Ja, Pilsetten einatmen und ähnliches kann Männersprache bei so einer Tour sein. Für mich ist das alles sehr authentisch.


    Ich hätte gerne eine Bild von dem Boot, also der Tussi. Ich stelle mir da immer dieses Hausboot von so einem alten Bogart-Film vor (Wie hieß der Film nochmal?). Aber wahrscheinlich bin ich damit auf dem Holzweg.

  • Zitat

    Beeindruckend.


    Aber hallo. Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, als meine vier Freunde und ich erstmals vor dem Boot standen - es war so ähnlich wie bei Patrick, Henner & Co. Allerdings hatte keiner von uns auch nur die leiseste Befürchtung, mit dem Topf nicht umgehen zu können, und es ist wirklich auch überhaupt nichts passiert. Für die, die es genau wissen wollen: Es handelt sich um eine "Pénichette 1500R" des Anbieters "Locaboat". Die Schiffe werden in Frankreich hergestellt und sind an die "Péniches" angelehnt, kastenförmige Lastschiffe, die für Kanäle gebaut wurden: http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A9niche

  • Ich habe es auch heute endlich geschafft, Tag 2 zu Ende zu lesen. Mir gefällt es bisher auch richtig gut. Der Schreibstil - eigentlich wie immer -, die Protagonisten und die Geschichte.


    Von der ersten Sekunde an hatte ich das Szenario im Kopf, wie ich mit meinem Kegelclub (immerhin 7 Mädels, die unterschiedlicher nicht sein könnten) auf diese Tour gehe. Seitdem hab ich auf jeder Seite die Vorstellung, wie das bei uns ablaufen würde. Ich werde das beim nächsten Treffen mal als Kegelausflug vorschlagen. Allerdings glaube ich, dass wir das nicht überleben würden. :lache

  • Hallo, Groupie.


    Zitat

    Ich werde das beim nächsten Treffen mal als Kegelausflug vorschlagen. Allerdings glaube ich, dass wir das nicht überleben würden.


    Man kann solche Boote auch für verlängerte Wochenenden oder "Mini-Wochen" (5 Tage) chartern, übers Wochenende allerdings bei den meisten Anbietern nur außerhalb der Hauptsaison, weil sich sonst der Aufwand für Einweisungen, Reparaturen <hüstel> und Reinigung nicht lohnt - im Sommer sind sie alle sowieso ausgebucht.


    Von kleineren Missgeschicken beim Anlegen und Schleusen abgesehen wird nichts passieren, wirklich. Und auch die Angst, Partytiere würden die Fahrt vernichten, ist wahrscheinlich unbegründet - die Langsamkeit auf dem Wasser erfasst jeden.


    Will sagen: Macht es!

  • Also, ich glaube ja, einfach raushalten, unauffällig benehmen und beobachten würde da schon reichen. So gern ich Tom auch im kleinen Schwarzen sehen würde, Frauen sind ja nicht ganz blöd ;-). Solange er sich nicht an die Mädels ranschmeißt, seh ich da kein Problem. :wave


    Und allein für die Sicherheit ist es ja nie schlecht, einen Mann auf dem Boot zu haben :lache.

  • Jetzt bin ich auch endlich soweit und kann meinen Senf hinzu fuegen.


    Zitat

    Original von kissy
    Ich finde es übrigens toll, dass gleich vorne drin steht, dass hinten ein Glossar ist!
    Hätte das sonst wohl erst am Ende entdeckt...


    Das hatte ich glatt uebersehen und bin dir fuer den Hinweis sehr dankbar!


    Mir fiel gleich auf, dass Tom hier wieder einen seiner typischen Maennerromane geschrieben hat. "Sommerhit" war da definitiv ein Ausreisser, der auch mehr weibliche Perspektiven reinbrachte. Hier ist es die Sicht und die Sprache der Maenner, die wieder im Vordergrund steht. Und ich merke, da hab ich meine Probleme mit. Vielleicht auch einfach, weil ich diese Art Sprache nie zu hoeren bekomme. Mein eigener Mann spricht nunmal eine ganz andere Sprache. Aber auch wenn ich hier ab und an mal beim deutschen Maennerstammtisch reinschaue, hoere ich das nicht.


    Na ja, und neben der Sprache kommt da noch die Raucherei und Trinkerei als so ziemlich 'maennlich' rueber .... ein bischen viel Klischee fuer mich, auch wenn es tatsaechlich so sein mag.


    Davon abgesehen gefaellt mir aber die Charakterisierung der Figuren. Gerade Henner ist mir sehr sympathisch. Bin schon gespannt, welche 'Geheimnisse' die anderen Leichtmatrosen noch zum Vorschein bringen werden.


    Zitat

    Original von Kirsten Slottke
    Bin schon gespannt wie es weitergeht und frage mich, ob und welche Bedeutung das aufflackernde Licht, wie Feuer, am Wasserwanderplatz hat.


    Ja, da warte ich auch schon ziemlich ungeduldig auf die Aufloesung. Da war ja nicht nur das Feuer sondern auch noch ziemliches Geschrei dabei :gruebel

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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