Hier kann zu den Tagen 3 und 4 geschrieben werden.
'Leichtmatrosen' - Tag 3 und 4
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Herr Liehr und die Religion- er kann es nicht lassen. Aber ich. Ansonsten ist das vermutlich erst der erste, der sich öffnet und auskotzt, die Stimmung im Boot ist wohl so, dass da noch was kommt. Der arme Junge muss ja mit einem Namen durchs Leben ziehen, der tut einem ja schon deswegen leid, nicht nur wegen der verqueren Eltern.
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Hallo, Beowulf.
ZitatHerr Liehr und die Religion- er kann es nicht lassen.
Inwiefern kann er's nicht lassen? Es ist das erste Mal, dass ich das in einem Roman thematisiere, und ganz sicher nicht zum Selbstzweck.
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Wir erfahren mehr:
Über Patricks Beziehung zu Cora - besteht sie noch oder nicht? Was steht in den Kurznachrichten? Das erfahren wir ( noch) nicht. Der Mann läuft davon. Soooo schlimm sind die kleinen Kinder- Monster doch nicht :lache. Und schon sehnt er sich nach der nächsten Frau ... Im roten Kanu ...
Was man von Henner ahnte, trifft zu. Nebenbei eine philosophische Abhandlung über Gott. Hatte gerade die richtige Länge, Tom. Henner wurde mir sympathischer.
Simon. Man erfährt zwar einiges über ihn, aber gleichzeitig stehen viele neue Fragen im Raum. aber zumindest ist jetzt das Feuer erklärt. Wusste ich doch, dass da noch was kommt. Aber was steckt dahinter?
Nur Mark bleibt noch immer undurchsichtig. Über ihn weiß man noch nichts. Er steht scheinbar über allem.Hat mich gefreut, dass du das Krebsrisiko von Rauchern erörtert hast, auch wenn diese Prozentrechnerei wahrscheinlich nicht jeder verstanden hat. Fakt ist, dass 85 % aller Lungenkrebspatienten Raucher sind.
Edit: wobei Krebs ja nicht das einzige Problem von Rauchern ist. Liebe Raucher, werft die Glimmstengel weg. Musste ich einfach loswerden.
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Bitte liebe Raucher lasst euch nicht beirren, jeder sollte sein Laster pflegen. Ich jedenfalls fände es nicht witzig die Ausfälle bei der Tabaksteuer durch höhere Mehrwertsteuer zu finanzieren. Ist zwar off topic, musste aber mal gesagt werden.
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Zitat
Original von beowulf
Bitte liebe Raucher lasst euch nicht beirren, jeder sollte sein Laster pflegen. Ich jedenfalls fände es nicht witzig die Ausfälle bei der Tabaksteuer durch höhere Mehrwertsteuer zu finanzieren. Ist zwar off topic, musste aber mal gesagt werden.Wo du recht hast, hast du recht. Zudem sparen wir noch jede Menge Renten-Zahlungen. Macht insgesamt mehr aus, als die Kosten, die durch Raucher-Erkrankungen entstehen.
Hatte nur primär das Leid der Patienten vor Augen.Simon hustet ja auch schon herum
Somit kehren wir wieder zum eigentlichen Thema zurück. -
Wow, was für ein Abschnitt.
Sehr intensiv und mir hat er sehr gefallen.
Gerade Henners "Beichte" und sein Bericht war sehr hmm - mir fehlt das Wort. Beeindruckend? eben hochintensiv? noch mehr ins Buch hineinsaugend?
Ich weiß keinen besseren Ausdruck - aber das macht das Buch auf jeden Fall noch spannender, interessanter für mich.Ihn mochte ich ja eh schon - nun noch mehr.
Auch die Simonschen "Eskapaden" fand ich erhellend. Ebenso sein kurzzeitiges aufblitzen vom Mann der nicht der Mann ist, der er nach außen hin zu sein scheint.
Und die Szenen mit dem Lütten - mich kriegt man ja im Gegensatz zu Patrick (noch?) immer mit den lütten Scheißbären - auch wenn ich den Ausdruck so nie verwenden würde
Eher als Glücksbären
Ach ja - mein Lust so eine Hausboottour mal selber zu machen wird auch nicht geringer - ganz im Gegenteil.Solltest Du also so etwas noch mal planen, Tom - dann sach Bescheid
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Bei der Wahrscheinlichkeitsangabe zum Rauchen ging es Tom wohl weniger um das Rauchen selbst als um die Analogie zum Glauben und was so eine Wahrscheinlichkeit für den einzelnen wert ist. So habe ich das jedenfalls verstanden.
Tom ist ja bekannt dafür, dass er gerne seine kritische Haltung zu Glauben und Religion mit nahezu missionarischen Eifer zum besten gibt. Es war nur eine Frage der Zeit, dass er diese Haltung auch mal in einem Roman verarbeitet. Die meisten seiner Gedanken und Ansichten kann ich auch vorbehaltlos unterstützen. Was ich nicht so ganz verstehe ist seine Motivation für das ausgeprägte Sendungsbewusstsein in dieser Frage.
Ein Abschnitt, der was die Komik anbetrifft, ein klein wenig inne hält, ohne diese aus den Augen zu verlieren (... Weg der Solidarität - eine Sackgasse ) . Dafür werden ernstere Themen nicht nur angesprochen, sondern ausführlich behandelt. Nicht nur ein Buch zum auf die Schenkel klatschen, auch zum Nachdenken. Weiter so!
Ich habe eine Vermutung bezüglich Cora:
Ich glaube, dass sich der Verdacht des Fremdgehens von Patricks Freundin am Ende als falsch herausstellt. Bin mal gespannt ob ich Recht habe und welche Konsequenzen Patrick daraus zieht... -
Hallo, arter.
Zitat... Weg der Solidarität - eine Sackgasse
Das ist übrigens (wie die meisten solcher Beschreibungen) authentisch. Als ich vor zwei oder drei Jahren in Templin vor diesem Straßenschild stand, direkt darunter der Hinweis, es würde sich um eine Sackgasse handeln, kam ich minutenlang nicht aus dem Lachen raus, sehr zur Verblüffung meiner damaligen Begleiter.
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Hallo, arter.
ZitatTom ist ja bekannt dafür, dass er gerne seine kritische Haltung zu Glauben und Religion mit nahezu missionarischen Eifer zum besten gibt. Es war nur eine Frage der Zeit, dass er diese Haltung auch mal in einem Roman verarbeitet.
Ich mache das in "Leichtmatrosen" aber nicht, um irgendwen von irgendwas abzubringen. Es geht wirklich nur um Henner, es geht um jemanden, der ehrlich und mit großer Hingabe von etwas überzeugt war, von dem er feststellen muss, dass es so nicht funktionieren kann, wenn man völlig ehrlich zu sich selbst ist. Es geht also weniger um Glauben im religiösen Sinn, sondern um den Glauben an das eigene Leben, den man nicht mehr hinterfragt, wenn man es sich erst einmal in diesem Leben bequem gemacht hat. Ähnlich ergeht es ja auch den anderen Figuren (ohne dadurch zu viel vorwegzunehmen).
Natürlich habe ich die Gelegenheit quasi genutzt, um mal ein bisschen an der Sache zu kratzen, aber - das weiß ich selbst auch - auf einem Niveau, das kaum ausreichen dürfte, die Frage tiefgehend zu diskutieren. Die absichtlich etwas ... hakeligen Vergleiche am Anschluss weisen ja darauf hin, dass es eher ein persönliches Problem ist als eines, das man mit einigen Für- und Wider-Argumenten abschließend klären könnte.
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Auch der zweite Abschnitt gefiel mir gut. Die bereits erwähnten Themen Rauchen, Religion & Wahrscheinlichkeit liefern Denkanstöße. Ja, das Buch kann Appetit auf einen Bootsurlaub wecken, aber wenn man sich sich selbst dann zugleich als "Walter" vorstellt - auch wieder abschreckend :grin. Achja, der Walter... Da war es wieder! Tom legt ja immer Wert darauf, dass seine Bücher eher nicht autobiographisch sind. Trotzdem muss ich als Leser doch davon ausgehen, dass ihm, um sie seinen handelnden Personen in den Mund oder in die Denke zu legen, gewisse Dinge nicht fremd sind... Gut, diesmal waren auch schlanke Leute einmal unsympathisch (die "Adretten" gerade an der Schleuse) und der dicke Walter-Sohn sympathisch, trotzdem fällt mir immer wieder auf, dass auf Äusserlichkeiten sehr großer Wert gelegt wird und "Dicke" meistens dumm oder unsympathisch oder beides sind. Mir ist eine Studie bekannt, nach der Übergewicht in weniger gebildeteren Schichten eher vertreten sein soll, und bei einem Badeurlaub bietet es sich ja auch als Thema geradezu an, dennoch scheint mir das in Toms Büchern oft sehr ausgeprägt verwendet zu werden. In Büchern anderer Autoren ist mir das jedenfalls noch nie so aufgefallen. Allerdings scheint es wiederum anderen Leserundeneulen nicht aufzufallen. Also vermutlich liegt das "Problem" bei mir. Wollte es aber mal erwähnt haben.
Achja, noch etwas. Vermutlich auch mehr MEIN Problem, aber manchmal fühle ich mich beim Lesen ein wenig ausgeschlossen, z. B., wenn jemand dadurch charakterisiert wird, dass er eine "Neunziger Jahre Jogginghose" (ich glaube, das war die Beschreibung, zumindest aber so ähnlich) trägt. War denn an "Neunziger Jahre Jogginghosen" etwas Besonderes? Das ist jetzt natürlich nur ein Beispiel. Aber ich stolpere über sowas. Nur mal als "Feedback".
@ Tom:
Danke für deine Erläuterungen zum Thema Bootsdiebstahl im ersten Abschnitt.
Und: Ich weiß nicht, ob du zu den Autoren gehörst, die auf Fehler angesprochen werden sollen, auf jeden Fall meine ich, auf Seite 175 so ziemlich in der Mitte müsste ein großes Erst klein geschrieben werden. -
Hallo, maikaefer.
Ja, die Dicken und die Dürren. Vielleicht übertreibe ich's damit wirklich manchmal, aber es ist auch verlockend, zumal es um das geht, was man zuerst wahrnimmt - und das sind eben körperliche Aspekte, die zudem trefflich geeignet sind, plastische Bilder vor den Augen der Leser entstehen zu lassen. Walter ist ja nicht nur dick, er trägt auch noch einen verdammten Stringtanga. Aber er ist letztlich keineswegs unsympathisch. Eine Freundin schrieb mir übrigens gestern, ihr wäre bei der Lektüre von "Leichtmatrosen" aufgefallen, dass rothaarige Frauen bei mir immer schlecht wegkommen. Das ist umso erstaunlicher, da ich mich an negative Erfahrungen mit rothaarigen Frauen zumindest nicht erinnern kann. Vielleicht steckt da was im Unterbewusstsein ... was ein gutes Stichwort ist. Ich bin ja selbst ziemlich ... äh ... schlank, und wurde während der späten Schul- und frühen Unizeit immer wieder darauf reduziert. Gut möglich, dass das Spuren hinterlassen hat. (Und, nicht vergessen: Alles ist autobiografisch, immer.)
Die Neunziger-Jogginghose. Ja. In den Neunzigern kam erneut ein zurückhaltender Markentrend auf, durchaus mit Retroelementen verbunden - Adidas und Puma waren plötzlich wieder schick, aber eben nicht notwendigerweise in teurer, aufdringlicher Form, sondern etwa als Jogginghosen. Das mag aber auch gefühlte Erinnerung sein.
Der "Erst"-Fehler ist notiert und wird für die Folgeauflagen ans Lektorat weitergegeben. Danke!
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Also ich finde das Buch feinkörnig! Das Wort ist aber eine Schöpfung von Dir, oder?
Tom, wann sticht denn die nächste MS Büchertusse in See und wo kann man sich anmelden?Schön ist die Karte vorne im Buch. Ich liebe sowas und verfolge permanent den Weg der Jungs auf dem Wasser. Gleich werde ich mir das dann auch noch mal in Google Maps angucken.
Dramaturgisch finde ich das viel besser, dass nun nach und nach erst die Hintergründe der Schiffsbesatzung bekannt wird. Auch die kleinen Abenteuer und Erlebnisse finde ich gut und fühle mich in meinen letzten (und bislang einzigen) Segelurlaub zurückversetzt. Ähnlichen Mist - auch in einer reinen Männerbesatzung - hatten wir da auch gebaut. Das Philosophieren fände ich noch nachvollziehbarer, wenn das abends im Dunkeln passieren würde. Wenn man die Gesichter der Zuhörer nicht sehen kann, kann man sich noch viel einfacher öffnen und offenbaren. Inhaltlich kann ich die geäußerten Thesen auch unterstreichen. Es deckt sich vieles mit meinen Sichtweisen.
Angenehm empfand ich auch den Umgang mit Sex und Nacktheit. Es hatte mich schon ein wenig gewundert, dass die Jungs alle nur brav mit Hose ins Wasser sprangen. Ein wenig ins Stocken kam ich nur bei Patricks Worten "Nicht vor dem Lütten". "Nicht in der Schleuse" wären eher meine Worte gewesen. So ein 10-Jähriger Bengel hat wohl kaum anschließend Albträume. Nicht sooo überzeugend fand ich die Ohrfeige von ihm bei seinem Vater. So würde ein kleiner Junge wohl kaum reagieren.
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Zitat
Original von xexos
Gleich werde ich mir das dann auch noch mal in Google Maps angucken.
Erledigt. Der Biergarten bei Kannenburg ist Fiktion, oder? Den konnte ich nicht finden. Oder aber die Bilder sind noch älter. -
Zitat
Der Biergarten bei Kannenburg ist Fiktion, oder?
Nee, den gibt's. Ich hoffe, der Betreiber liest das Buch nicht.
Man sieht das Restaurant von oben, im Biergarten aber nur eine Sitzgruppe. Ist vielleicht im Frühjahr aufgenommen.
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Zitat
Original von xexos
Schön ist die Karte vorne im Buch. Ich liebe sowas und verfolge permanent den Weg der Jungs auf dem Wasser.
DANKE!! Die seh ich erst jetzt... Dabei hab ich doch gerade erst die neue Brille...Feinkörnig... Ich erwische mich dabei, wie ich das denke, im gleichen Zusammenhang, wie Mark es benutzt
Walter... Da erinnere ich ich an eine Szene: Ich stehe mit "meinen" Ferienlagerkindern an einem Brandenburger Strand, und es fährt auf einem kleinen Boot wirklich so ein "Walter" vorbei! Dick, sonnenverbrannt, und
ZitatOriginal von Tom
er trägt auch noch einen verdammten Stringtanga.Da scheint sich Tom nicht alles nur aus den Fingern gesogen, sondern wirklich erlebt zu haben
edit hat korrigiert...
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Oh, Mann ... Da war ja wieder einiges drin. Mich interessiert ja vor allem mal, ob es wohl unausweichlich ist, dass Menschen in einer solchen Situation irgendwann anfangen zu beichten. Bekommt man irgendwann das Gefühl, dass man anderen mehr über sich erzählen müsste?
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So langsam erfaehrt man mehr Hintergruende ueber unsere Leichtmatrosen. Es wird wohl einer nach den anderen dran kommen.
Patrick und Cara geb ich keine grosse Chancen wieder zueinander zu finden. Mehr langlebige Paar haben Seitenspruenge erfolgreich hinter sich gebracht als fundamental unterschiedliche Einstellungen zum Kinder kriegen ... Mit der dummen Manipulation von Kondomen hat es Cora Patrick eigentlich nur einfacher gemacht zu sehen, dass es langfristig nichts werden kann.
Henner tut mir echt leid. Hat er bewusst diese Tour mitgemacht, um eine Auszeit zu nutzen, um Entscheidungen zu treffen sich von einem Leben, so wie er es kennt, endgueltig zu verabschieden? Kann er einen solchen Bruch vollziehen?
Simon wird von Osteuropaeern verfolgt. Na, das kann ja noch heiter werden. Wenn sie seinen Wagen in Brand stecken, sind sie auch zu anderen faehig