Da wir jetzt so quasi in den Nachwehen des letzten Schreibwettbewerbes liegen, lasse ich euch an meinem ersten spontanen Annäherungsversuch an Groupies Thema "Verrückt" teilhaben und hoffe, dass ihr, die ihr euch traut das Machwerk zu lesen, ohne gekräuselte Zehennägel aus der Teilhabe an meinen Gedanken wieder auftaucht. Das "Ver-Rückt-Werden" dieser Arbeit besteht im Switchen zwischen kognitiv und intuitiv gesteuerten Anteilen während eines kreativen Arbeitsprozesses.
Arbeitsprozess
Gedanken schweifen über Aufgeräumtes
Schichten stapeln sich auf Schichten
Kategorien kunstvoll beschriftet
Thesen widerlegt durch Antithesen
Überschriften fett gedruckt
Zitate kursiv gesetzt
Nummeriert am Seitenrand
Der Garagen für Gedanken
Geradeaus eingeordnet geparkt
Vorgärten des Verstandes
Zieren unkrautfreie Trittsteine
Schweigen vibriert
Auf dem klaren See des Bewusstseins
Täuschende Kontrollhoheit
Blendend wie ein Spiegel
Tief taucht Intuition
Durchbricht die unversehrte Wasserwand
Hält ihren Atem an so lange sie kann
Gleitet in unerforschte Winkel geheimnisvoller Tiefen
Des Königreichs nie endender Möglichkeiten
Perspektiven ändern Formen wie Gestaltwandler
Klänge steigen auf
Tanzen im Brennpunkt flüchtiger Aufmerksamkeit
Farben überschreiten Spektrumsgrenzen
Eindrücke kleiden sich in uralte Kostüme
Und das traumverrückte Ich sucht die Quelle der Schöpfung
Will in das Chaos ihres Segens eintauchen
Reiche Beute an lebendiges Bewusstsein heften
Ungezähmtes Leben in das Land der Oberfläche bringen