Tom Liehrs Fragen an Euch

  • Also Regy Clasen als Cora ... TOP ... das paßt. Bei Simon fiel mir auch sofort Jürgen Vogel ein. Bei den anderen muss ich noch überlegen. Aber Florian David Fitz als Patrick gefällt mir besser als Steffen Groth. Der hat einfach mehr Ausstrahlung eines "Patricks" für mich.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

    --------------------

    Hörbuch: Ildiko von Kürthy - Es wird Zeit

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich den Klappentext gar nicht gelesen habe :wow


    Das Cover zeigt einem schon sehr, dass es sich um ein locker leichtes Urlaubsbuch handeln könnte. Und ich glaube, das ist das Problem. Irgendwelche Menschen, die sonst nur im Urlaub leichte Lektüre lesen, kaufen das Buch und sind enttäuscht, was sich darin verbirgt. Warum auch immer.


    Die Nuttenszene fand ich jetzt auch nicht besonders schlimm, aber so manch einen könnte das traumatisieren. Trotzdem gehört es in das Buch um die Entwicklung der vier Kerle zu zeigen.

  • Ich habe ja zuerst den Film gesehen (im Öffentlich-rechtlichen Fernsehen) vor ca. 2 Jahren, mir dann letztes Jahr zwei Taschenbuchausgaben des Romans gekauft, wovon ich meinem Bruder und seiner Frau eine zu Weihachten geschenkt habe, weil sie im letzten Sommer mit Kindern und Eltern einen Hausbooturlaub in dieser ostdeutschen Gegend gemacht haben. Erst jetzt habe ich mein verbliebenes Exemplar gelesen. Hat mir überwiegend gut gefallen. Danach habe ich hier die Rezensionen und Leserundenbeiträge der anderen Eulen gelesen.


    Zu Tom s Fragen:


    - Das "Nuttenkapitel" fand ich sehr interessant. Männer können also sämtliche Hemmungen verlieren, wenn sie genug Alkohol, Drogen und Viagra intus haben. Welch Erkenntnis! :rolleyes

    Die vier können echt von Glück sagen, dass nur ihre Bargeld futsch und das Boot nicht ganz kaputt gegangen ist. Das mit Simon auf den Gleisen ist wohl auch nur ein Ergebnis des Kontrollverlustes. Für irgendwelche Unbeteiligten hätte das Ganze schlimm enden können.


    - Der letzte Satz lässt tief blicken. Patrick war also schon länger mit seiner Traumfrau in Kontakt und hat sich mit ihr verabredet. Jetzt simst er nur noch Zeit und Ort und dass er sich freut. Worauf freut er sich? Auf eine kleine Pause vom Kinderhüterstress, vom Ehealltag mit Cora, von irgendwelchen Verpflichtungen?

    Oder erhofft er sich eine echte Alternative zu seiner jetzigen Lebenssituation? Ist ihm der "Käfer" und Coras Ansprüche doch so lästig, dass er nach einem Neuanfang mit Anna strebt? Somit haben wir einen offenen Schluss - was ich recht gut finde. Nach meiner Vorstellung hat Patrick nicht grundsätzlich viel an Lebensweisheit erlangt während der ersten Bootsfahrt, er bleibt so egoistisch und unzuverlässig wie vorher. Zwar hat er sich kurz mal auf das Abenteuer "Kinderkriegen mit Cora" eingelassen, aber von echter Liebe ist da wenig zu merken.


    - Ist das Buch ein "Sommerbuch? Ja, würde ich so sehen. Es geht um Sommer, Urlaub, Ferienerlebnisse, fremde Orte und Menschen. Die Männer haben jeder ihre eigenen Geschichten und Einstellungen. Das wird kurz umrissen und dient der Charakterdarstellung. Echte Persönlichkeitsentwicklungen würden doch etwas mehr Raum und Ausführlichkeit brauchen, um glaubhaft zu erscheinen.:gruebel

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich habe mir heute den Film American Graffiti angeschaut. Die DVD habe ich mir extra gekauft, weil ich wissen wollte, worauf Tom im Buch immer wieder anspielt. Die eingangs erwähnte Szene ist ja wirklich winzig klein. Warum sie Patrick zu Tränen rührt, erschließt sich mir nicht ganz. Trauert er seiner Jugendillusion nach?


    Der nachfolgende Satz im Buch "Der Moment der Katharsis blieb ein metaphorischer, aber gleichzeitig drückte er all das aus, woran ich glaubte, wenn es um Liebe ging." hat mich ziemlich beschäftigt. Bedeutet das, dass Patrick nur in unerfüllten Träumen sein Glück sehen kann? Was für eine Art Liebe soll das sein? :gruebel

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Okay, ich habe noch einmal nachgelesen.


    Curt sieht in dieser letzten Nacht seine Traumfrau, oder er glaubt zumindest, dass er seine Traumfrau sieht, und obwohl er ihr die ganze Nacht lang nachjagt, findet er sie nicht. Trotzdem entscheidet er sich am nächsten Morgen dafür, die Stadt zu verlassen, und damit auch nicht mehr die Traumfrau zu suchen. Aber diese Katharsis, diese Entscheidung für das Vernünftigere, aber auch das Abenteuerlichere, letztlich fürs Erwachsenwerden (!), die ist sozusagen metaphorisch (ist nicht ganz das richtige Wort, aber mir ist damals kein besseres eingefallen), denn er entscheidet sich ja gegen diesen Traum, ohne die Möglichkeit gehabt oder gar genutzt zu haben, ihn auszuprobieren. Gedanklich sozusagen. Kognitiv. Mental. Weiß der Geier. ;)


    Und auch Finke glaubt, dass er sich gegen den Traum von der großen, romantischen Liebe entschieden und die vernünftigere Wahl getroffen hat, nämlich die straighte, toughe Cora, die nun ihren Lebenstraum zu seinem machen will, und letztlich sogar versucht, ihn dazu zu zwingen, ihren Plänen zu folgen.

  • :thumbup: Interessant! Er ist also mit Cora zusammen, weil sie ihn wollte? Und weil sie tollen Sex haben?

    Warum will er keine Kinder? Weil das sein Jungmännerimage schädigt? Weil er Cora nicht wirklich liebt und mit ihr keine Zukunft aufbauen will?


    Bei der ersten Gelegenheit verfällt er wieder in seine romantische Vorstellung mit der Traumfrau Anna. Wahrscheinlich hätte eine Realität mit ihr ebensowenig Bestand. So wird er ein ewig-Suchender bleiben.

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tante Li ()