'Leichtmatrosen' - Tag 9 - Ende

  • Ich bin, sozusagen, durch's Buch gerast.
    Ich muss schon sagen: Tom, :anbet
    Ich hatte vor dem Lesen ein wenig Sorge, dass das Leichtmatrosenhafte das Buch komplett bestimmen könnte. Vielleicht war ich da von der Lesung beim Eulentreffen beeinflusst. So kann ich aber sagen, dass du, zumindest für meinen Geschmack, die perfekte Balance zwischen Leichtigkeit und der Suche nach dem Sinn der vier ungleichen Männer gefunden hast.


    Zitat

    Original von beowulf
    ...Mir hat er nicht gefallen, gar nicht, der Schlußsatz.


    Auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt blamiere ( ;-) ) - ich habe den letzten, von dir bemängelten Satz, nicht verstanden. :wow War ich unaufmerksam? Ist es die Nummer von Anna, die sie Finke vielleicht im Vorjahr gegeben hat? Wenn ja, dann :nono

  • Hallo, Clare.


    Zitat

    So kann ich aber sagen, dass du, zumindest für meinen Geschmack, die perfekte Balance zwischen Leichtigkeit und der Suche nach dem Sinn der vier ungleichen Männer gefunden hast.


    Genau das war auch meine Absicht. Danke! :anbet


    Zitat

    Ist es die Nummer von Anna, die sie Finke vielleicht im Vorjahr gegeben hat?


    Äh. <hüstel> :grin

  • Zitat

    Original von Tom


    Männer. ;-)


    Genau, ein Mann schweigt wie ein Grab oder so... :grin


    Das machen die Vier ja anfangs auch, bevor alles aus ihnen herausbricht, ihr ganzes Leben oder nicht Leben. Außer Finke vielleicht, der schweigt weiter bis zum Schluss oder sagt halt nur das Nötigste.

  • Clare : Spaß beiseite.

  • Daß das Annas Nummer war, daran hab ich nicht gezweifelt. :grin


    So - nun bin ich durch - leider.
    Ich hätt ja noch ewig weiterlesen können.


    Weiteres morgen - ich muß ins Bett, Schlaf nachholen.


    Soweit aber vorab - es war ein richtig geiles Buch.

  • Bind jetzt auch durch. Einen Verriss gibt's von mir nicht. Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, es war locker flockig zu lesen. Prima Unterhaltungswert, toll gezeichnete Charaktere, schöne Landschaftsbeschreibungen, die mir Lust auf einen Urlaub "dort oben" gemacht haben.
    Teilweise bin ich etwas durch manche langen Sätze gestolpert.
    Ist im gedruckten Buch eine Karte? Die habe ich zumindest im ebook vermisst. Ich hätte die vier gerne auf einer Karte "verfolgt".


    Ich finde alles schön aufgelöst. Aber der letzte Satz gefällt mir auch nicht ... Irgendwie stört er die Harmonie ...

  • Hallo, Kirsten.


    Ja, die gedruckte Fassung enthält eine ausklappbare Karte, auf der man die Tour verfolgen kann.


    Das ist ein Buch über Männer. Darüber, wie Männer ticken, wie sie die Welt sehen, welchen Missverständnissen sie erliegen, welche Kompromisse sie machen, wie sie mit Frauen umgehen. Darüber, was sie nicht verstehen und was sie nicht verstehen wollen. Worauf sie sich einlassen, wenn sie sich auf etwas einlassen. Es ist auch ein Text über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, aber doch mit dem, etwas relativ Typisches zu zeigen. Männer sind nicht verlässlich, vor allem, wenn es um emotionale Aspekte geht. Männer sind Männer.


    Das Ende ist ja prinzipiell sehr harmonisch - jeder der vier Leichtmatrosen erkennt zumindest, was in seinem Leben falsch läuft und was er ändern muss. Aber zwischen dieser Erkenntnis und ihrer Umsetzung liegt immer noch die Tatsache, dass es um Männer geht. Gerade deshalb konnte ich es mir einfach nicht verkneifen, den harmonischen Schluss noch etwas zu relativieren. Alles andere wäre meiner Meinung nach (zu) unrealistisch. Deshalb musste dieser letzte (Ab)Satz sein. So sind Männer. Die meisten. Fast alle. Punkt.

  • Zitat

    Original von Tom
    ...
    Gerade deshalb konnte ich es mir einfach nicht verkneifen, den harmonischen Schluss noch etwas zu relativieren. Alles andere wäre meiner Meinung nach (zu) unrealistisch. Deshalb musste dieser letzte (Ab)Satz sein. So sind Männer. Die meisten. Fast alle. Punkt.


    Jawoll! Nur nicht zu viel Zuckerguss! :fingerhoch

  • So, nach ausgiebigem nachgeholten Schlaf und etwas mehr Wachheit:


    Mir hat das Buch, wie schon erwähnt, richtig gut gefallen.
    Und gerade der Schlußsatz hat auch etwas, da sich das so zu sehr "happy endinge" - was ich zwar normalerweise immer bevorzuge, hier aber zu sehr "zuckerig" gewesen wäre - etwas realtiviert.
    Das ist es, was das doch schon sehr realistisch wirkende Buch noch realistischer für mich macht.


    Daß sich Patrick auf das Abenteuer "Käfer" dann doch einläßt und dem eine Chance gibt, hat mir dann sehr gut gefallen. Aber ich denke, etwas anderes hätte auch nicht so zu ihm gepaßt.


    Besonders die Idee des Epilogs - des Jahres danach mochte ich, da ich schon während des Buches dachte: "Das sollten die öfter machen - jetzt wo sie alle endlich Freunde haben."
    Das war ja eins der gemeinsamen Defizite, die sie vor der Tour hatten - irgendwie waren sie alle alleine.
    Patrick sinnierte ja darüer - Simon machte es auch deutlich - Mark - klar, hatte nur seine Eltern und auch Henner mit seiner großen Familie war sehr allein.


    Auch stören mich selber lange Sätze überhaupt nicht - im Gegenteil - ich bin, wie man merkt, eher Fan davon :grin


    Und die Lust auf eine derartige Tour ist bei mir noch immer vorhanden.
    Das hat das Buch wunderbar hervorgebracht und dargestellt.


    Ich sollte mal einen Eulenhausboottourthread eröffnen.
    Vielleicht finden sich ja noch ein paar Begeisterte, die sich das gut vorstellen könnten. ;-)

  • Angelandet.


    Fazit:
    “Feinkörnig!“
    Ich habe gelacht, geflucht und nachgedacht.
    Kritik:
    Es kam zu viel Qualm aus den Seiten und ich möchte kein Nachmieter der Dahme oder Nuthe sein. Die Thematisierung des Unglaubens werte ich positiv. Ansonsten bekommt Herr Liehr von mir volle Punktzahl und ich werde mir einige Frühwerke noch zu Gemüte führen. :wave

  • Zuckelliese bringt es genau auf den Punkt. Ich unterschreibe (bis auf den letzten Satz - die früheren Werke kenne ich ((bis auf das diesem unmittelbar vorhergehende Buch)).
    Tja, der letzte Satz...
    Schade, dass Tom hier gesagt hat*), wie er es meinte, denn trotz Zettelhinweises wollte mein Harmoniebedürfnis eigentlich, dass Patrick sich in Rheinsberg mit seiner Cora trifft. Aber *dieHoffnungsrestezusammenkratze* wer sagt denn, dass er mit der Kanufrau etwas anderes vorhat, als ihr die neuesten Familienfotos stolz zu zeigen? Ist sie doch die Käferpatentante geworden... :lache


    Rezi folgt demnächst :wave


    *) Danke (trotzdem! :grin) für die Begleitung der Leserunde. :anbet

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Und wer sagt, dass Anna nach Rheinsberg kommt? Aber ich finde den letzten Satz gut. Warum? Weil er stört. Und weil er auch weitere Fahrten möglich macht. Sonst wäre nach nur 10 Tagen Bootstour ja plötzlich bei jedem das Leben perfekt, das vorher so kompliziert war.


    Aber ich glaube, ich habe da noch einen kleinen Fehler gefunden. Auf Seite 337 steht, dass sich Patrick und Simon seit der ersten Fahrt nicht mehr gesehen haben. Auf Seite 330 steht aber, dass sich Simon mit Armend traf und das hatte er den anderen Jungs dann auch beim Badminton erzählt. Ich finde, dass passt nicht ganz. Ansonsten war das aber ein ganz tolles Buch, an dem ich viel Lesespaß hatte. :wave

  • Hallo, xexos.


    Genau, der Satz soll stören, auch ein bisschen verstören - was genau in Rheinsberg passieren wird, ist letztlich offen, obwohl es durchaus Wahrscheinlichkeiten gibt. Aber so ein Rundum-Happyend hätte mich gestört, und es wäre auch, wie gesagt, ziemlich unrealistisch.


    Mit diesem falschen Rückbezug (Seiten 330/337) hast Du recht - eigentlich müsste auf Seite 337 stehen, dass sie sich seit dem letzten Badmintonspiel nicht mehr gesehen haben. Ich hab's notiert und werde es für Folgeauflagen ins Lektorat geben. Danke! (Sowieso. :-) ). :wave