Jo Treggiari - Ashes, Ashes (ab 12 Jahren)

  • Klappentext:


    Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr …
    Tödliche Epidemien, Tsunamis und Klimakatastrophen – die sechzehnjährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Als eine der wenigen Überlebenden eines alles vernichtenden Virus versucht sie sich in den zum Dschungel gewordenen Ruinen von New York durchzuschlagen. Doch Lucys Welt ist voller Bedrohungen: gefährliche Diebe und skrupellose Plünderer streifen umher. Als eine Horde wilder Hunde sie jagt, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Doch wie aus dem Nichts taucht Aidan auf – ein Junge, der ihr hilft, der tödlichen Meute zu entkommen und sie überredet, sich seiner Gruppe von Überlebenden anzuschließen.
    Aber auch diese kleine Gemeinschaft wird bedroht. Und langsam beginnt Lucy zu ahnen, dass sie selbst das Ziel der nächtlichen Überfälle ist. Etwas an ihr scheint anders zu sein …
    Doch was ist Lucys Geheimnis, das für die letzten überlebenden Menschen Bedrohung und Erlösung zugleich ist?


    Meine Meinung:


    Ein realistisches Szenario, starke Charaktere und eine tolle Story machen dieses Buch zu einem spannenden Lesespaß.


    Die Geschichte wird uns in der Er-Perspektive erzählt und schafft so die nötige Distanz für den Leser. Der flüssige Schreibstil des Autors hat mir das Lesen sehr leicht gemacht und man konnte es in einem Rutsch lesen.


    Die Story war für mich so real, dass ich mehr als einmal ein Schaudern unterdrücken musste. Wir haben es zwar mit den typischen Elementen einer Dystopie zu tun, aber ein Virus, der die Menschheit dahinrafft, ist mein persönliches Horrorszenario. Immer wieder bekommen wir durch die Protagonistin Lucy einen Blick in die Vergangenheit gewährt. So setzt sich langsam das Puzzle um das geheimnisvolle Virus zusammen.


    Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Jeder hat seine Stärken und Fehler und ist damit authentisch. Vielleicht kommen sie etwas hart rüber, aber durch die Umstände, unter denen sie leben müssen, ist das nur allzu verständlich. Mir hat die Nebencharakterein Del sehr gut gefallen. Sie ist die typische Widersacherin der Heldin, aber sie war so überzeugend, dass ich sie trotzdem in mein Herz geschlossen habe. Generell waren die Charaktere so beschrieben, dass sie vor meinem inneren Auge zum Leben erwacht sind.


    Mein einziger Kritikpunkt geht in Richtung der Spannungskurve. Ohne große Erklärungen finden wir uns sofort im Geschehen wieder, was positiv zu vermerken ist. Die Geschichte war soweit auch spannend, allerdings haben mir die Spannungsspitzen bzw. Höhepunkte ein bisschen gefehlt. Die Geschichte hat sich viel mehr auf einem Niveau bewegt. Den Atem habe ich nicht angehalten vor Spannung ;) Das Ende lässt auf eine eventuelle Fortsetzung hoffen, die ich dann auf jeden Fall lesen würde.


    Für mich eine der besseren Jugend-Dystopien, die eine interessante Story vorzuweisen hat. Starke, vielschichtige Charaktere treffen auf schauderhaftes Endzeitszenario. Empfehlenswert.


    8 Eulenpunkte