How to be really bad - Hortense Ullrich (ab ca. 12-13 Jahren)

  • How to be really bad - Hortense Ullrich



    Inhalt
    Eine turbulente Liebesgeschichte zwischen himmlischen Gefühlen und höllisch viel Stress! Nein, das war nicht die beste Idee, die der Teufel da hatte: seine Tochter Lilith als Austauschschülerin zu den Menschen zu schicken. Ein Jahr bei einer fremden Familie wird ihr helfen, sich an Regeln zu gewöhnen und Disziplin und Ordnung zu lernen. Dachte er. Schließlich soll sie später mal die «Firma» übernehmen. Doch Lilith denkt nicht daran, sich an die Spielregeln zu halten! Sie hat höllisch viel Spaß – bis sie sich verliebt. Verliebt? Teufel können sich doch gar nicht verlieben. Katastrophe! Denn nun ist die Hölle los ...


    Autorin
    Hortense Ullrich hat als Journalistin und Drehbuchautorin gearbeitet, bevor sie anfing Bücher zu schreiben. Über drei Millionen Leser sind Fans ihrer humorvollen, schrägen Geschichten, und ihre Bücher sind in über zwanzig Sprachen übersetzt worden. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter, acht Jahre mit ihrer Familie in New York gelebt und wohnt nun in Bremen.



    Meine Meinung
    Ich muß ja gestehen, das Buch hat mir ausnehmend gut gefallen.
    Was bei mir nicht soo selbstverständlich ist, da es einen Touch Phantasie hat - und ich ja normalerweise eine große Abneigung gegen dieses Genre.


    Aber - in diesem Fall war der Phantasieanteil angenehm gering. Die Tatsache, daß es sich bei Lilith um die Tochter des Teufels handelt war im Prinzip das "phantastischste"
    Und das war so witzig und gut beschrieben, daß es dadurch anregend und unterhaltsam war.


    Lilith lebt mit ihrem vater in einem Hochhaus - also fast normal. Leider ist sie ein bißchen verwöhnt und eigensinnig, macht nur was sie will - so kommt der Herr Vater auf die Idee, sie müsse dringend einen "Schüleraustausch" machen. Immerhin soll sie ja in ferner Zukunft einmal seine "Firma" übernehmen und dazu braucht sie eben noch ein wenig "Nachhilfe"
    Diesen Austausch nun soll sie bei den Menschen verbringen, damit sie endlich mehr Disziplin lernt.


    Befohlen und organisiert - sie muß nun in die Familie Birnstein. Diese lebt sehr ökologisch. Schon herrlich übertrieben.
    Die Tochter Greta ist in Lilith Alter - außerdem gibt es noch kleinere Zwillinge - Wunderbar, die Szenen mit den Lütten und Lilith, die so gar nix mit kleinen Kindern anfangen kann :grin


    Nun ja - es läuft natürlich nicht alles so, wie sich der Herr Teufel das vorgestellt hat. Wär ja auch zu langweilig......



    Die Geschichte wird in der Ich-Erzählweise geschrieben aus Lilith Sicht.
    Ein herrlicher Schreibstil mit viel Humor und auch Ironie gespickt.
    Ich mußte doch oft lachen und habe mich herrlich amüsiert bei dem Buch. Die Probleme, die Lilith mal eben so einfach löst und dabei Greta doch einiges beibringt.
    Greta selber ist ein doch sehr zurückhaltendes Mädchen, die durch Lilith langsam beginnt, ihre Scheu abzulegen und auch Selbstbewußtsein aufzubauen.



    Fazit
    Ein wunderbar humorvolles und auch erfrischendes Buch über die Tochter des Teufels, die sozusagen ihr "Lehrjahr" bei den Menschen machen muß und dort für einigen Wirbel sorgt.
    Ich kann es nur empfehlen, es läßt sich richtig gut entspannen bei diesem Büchlein, das mit 208 Seiten auch für Jugendliche schnell und gut zu lesen ist.

  • Als Teufel hat man es wirklich nicht leicht. Okay, die Hölle ist jetzt kein dunkler, von Schwefel durchsetzter Ort mehr, sondern liegt mitten in der Stadt im obersten Stockwerk eines Bürohauses und hat zudem in der Stadt eine Zweigstelle und auch an "Klienten" fehlt es nicht, dennoch, leicht ist anders. Sicherlich gibt es noch genügend Menschen, die für die sieben Todsünden Hochmut, Gier, Neid, Zorn, Faulheit, Wollust und Völlerei durchaus empfänglich sind und dafür die Liebe in ihrem Leben aufgeben, doch das eigentliche Problem liegt in der Nachwuchsförderung oder genau genannt in Lilith, der Tochter des Teufels. Luzifer ist am Verzweifeln, denn seine Tochter ist ein echter Satansbraten, gehorcht nicht, stellt nur Unsinn an und ist, so wie es bis jetzt aussieht, alles andere als geeignet, das "Familienunternehmen" weiterzuführen.


    Egal was Luzifer auch anstellt, verbietet oder fordert, Lilith reagiert mit Widerspenstigkeit, wo sie nur kann. Der verzweifelte Vater weiß sich keinen anderen Rat, als sein einziges Kind zu Erziehungszwecken auf die Erde zu schicken. Im Rahmen eines "Schüleraustauschprogramms" wird Lilith die nächsten Monate als Schülerin aus Nebraska bei Familie Birnstein verbringen. Lilith, nicht begeistert von der Idee, stimmt dann jedoch zu - bei den Menschen könnte es ja auch ganz spaßig werden.


    Doch Luzifer wäre nicht der Teufel, wenn er nicht eine Überraschung für seinen Nachwuchs bereit hätte. Die Gastfamilie, bestehend aus den Eltern Sybille und Gabriel sowie Teenager Grate und den 5-jährigen eineiigen Zwillingen Hanna und Lotta sind Inhaber eines Gemüsestandes, dessen Waren sie selbst anbauen und leben in einem Bauernhaus, außerhalb der Stadt. Fernsehen, Computer - das alles gibt es nicht, dafür viel frische Luft und eine Menge Familie. Lilith jedoch weiß sich zu helfen, immerhin muss sie ja in die Stadt, um zur Schule zu gehen (wobei sie dort nicht einen einzigen vollen Tag verbringt) und dort kann sie ordentlich shoppen gehen und für reichlich Zündstoff sorgen. Lilith ist ja nicht wirklich böse, sondern einfach nur ein normaler Teenager und von daher will sie ihr Leben genießen und nicht nur ihr soll es gut gehen. Greta, die in selbstgemachten Wollstrickkleidern rumläuft und auch sonst ziemlich unscheinbar ist, soll von Carlo, dem Schulschwarm zumindest gedatet werden, so der Plan. Damit stürzt sie die ärmste von einem Missgeschick ins nächste und dennoch: Lilith hält fest an ihrem Plan - Carlo soll es für Greta sein. Als sie in der Stadt jedoch Samuel kennenlernt, ist das was ganz anderen, denn Teufel können sich nicht verlieben, Liebe gibt es für sie nicht, also muss es irgendwas anderes sein, was dafür sorgt, dass ihr der junge Mann nicht mehr aus dem Kopf geht und da ist ja auch noch Luzifer, der anscheinend noch immer die Kontrolle über das Leben seines Kindes haben will ...


    Wenn des Teufels Töchterchen sich verliebt! Der Plot wurde durchaus abwechslungsreich erarbeitet, jedoch empfand ich die Story als zu beschnitten, alles passierte so rasend schnell, dass man als Leser kaum hinterher kam. Ein bisschen mehr Details oder Tiefe hätten durchaus nicht geschadet, z. B. hatte Lilith überhaupt eine Mutter? Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, wobei es auch hier gefühlt an Tiefe fehlte. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, es kam auch durchaus der ein oder andere Lacher auf meiner Seite, im Großen und Ganzen hatte ich mir jedoch mehr von dem Buch versprochen.