Alternative für Deutschland

  • Zitat

    Zitat Voltaire: Die soziale Verantwortung, die immer wieder von der Wirtschaft eingefordert wird - und das auch zu Recht - stösst gerade bei den Banken auf taube Ohren.


    Zitat Seinfeld: Schöner Satz. Aber warum? Ich zahle jetzt schon beispielsweise 25% Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge... ist das nicht sozial genug? Was macht denn unser Staat daraus? Und das sind meine privaten Erträge. Was meine Bank bzw. mein Broker ebenfalls hier in DE an Steuern abgibt spottet jeder Beschreibung. Ich habe kein Problem damit hohe Steuern zu zahlen - aber dann will ich auch ein tragfähiges Konzept dafür. Und das traue ich einem Herr Lucke eher zu als einer Frau Roth (exemplarisches Beispiel) oder sonstigen Berufspolitikern die noch noch nie einen Fuß in die echte Wirtschaft gesetzt haben.


    Das kann ich nur unterschreiben, Seinfeld. Da macht eine Diplom-Politologin ohne Berufserfahrung deutsche "Wirtschaftspolitik", die alles andere als nachhaltig ist, und alle schauen wider besseres Wissen zu. Frau Roth, die nur mal kurz als Managerin von Ton Steine Scherben etwas Arbeitsluft geschnuppert hat, wäre als leistungsfähige Ministerin auch überfordert. Da hat Herr Lucke wenigstens ein Konzept hinsichtlich der Steuerpolitik (Kirchhof Modell) und eine Alternative zur katastrophalen Euro-Politik zu bieten. Das ist immerhin schon etwas!

  • Zitat

    Original von beisswenger: Das kann ich nur unterschreiben, Seinfeld. Da macht eine Diplom-Politologin ohne Berufserfahrung deutsche "Wirtschaftspolitik", die alles andere als nachhaltig ist, und alle schauen wider besseres Wissen zu. Frau Roth, die nur mal kurz als Managerin von Ton Steine Scherben etwas Arbeitsluft geschnuppert hat, wäre als leistungsfähige Ministerin auch überfordert. Da hat Herr Lucke wenigstens ein Konzept hinsichtlich der Steuerpolitik (Kirchhof Modell) und eine Alternative zur katastrophalen Euro-Politik zu bieten. Das ist immerhin schon etwas!


    Ich erlaube mir ein dennoch einzuwenden: Wollen wir Herrn Lucke und seine Partei im Bundestag sehen, wenn die ideologische Ausrichtung dieser Partei Tendenzen aufweist und wir bislang auf eine Klarstellung des AfD vergeblich warten durften?
    Ich meine nein.
    Kluge Wirtschaftsköpfe existieren auch außerhalb dieser Partei.

  • Zitat

    Original von beisswenger
    Da macht eine Diplom-Politologin ohne Berufserfahrung deutsche "Wirtschaftspolitik",


    Wo?


    :gruebel


    Ich bin kein Fan von Frau Roth, aber ich kann mich nicht erinnern, daß irgendjemand die irgendwann mal an die Wirtschaftspolitik rangelassen hätte.


    Und das gleiche Schicksal wird Herrn Lucke treffen. Die AfD würde in einer Koalition vielleicht den Außenminister stellen, aber Chancen aufs Wirtschafts- oder Finanzministerium hat der aus meiner Sicht kaum.


    Zudem will die Partei ja keine "ein-Themen-Partei" sein und was da auf sämtlichen anderen Politik-Feldern geäußert oder gefordert wird, schreckt dermaßen ab, daß ich sie selbst im Falle einer positiven Wirtschaftspolitik als nicht wählbar ansehe.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Zitat Salonlöwin: Ich erlaube mir ein dennoch einzuwenden: Wollen wir Herrn Lucke und seine Partei im Bundestag sehen, wenn die ideologische Ausrichtung dieser Partei Tendenzen aufweist und wir bislang auf eine Klarstellung des AfD vergeblich warten durften? Ich meine nein. Kluge Wirtschaftsköpfe existieren auch außerhalb dieser Partei.


    Liebe Salonlöwin,
    wenn da eine rechtsradikale Strömung sichtbar werden würde, dann gehörten sie nicht in den Bundestag. Kluge Wirtschaftsköpfe existieren durchaus außerhalb dieser Partei, allerdings sitzen nur wenige im Parlament. Merz war der letzte, den Mutti rausgeekelt hat. Im Wirtschaftsrat der CDU sitzen noch so einige, aber was nutzt der beste Kopf, wenn er nicht das Maul aufmacht!

  • Lieber Seebär,
    dass Frau Nahles Mindestlohn und Rente mit 63 so schnell durchgesetzt hat, spricht für ihr Durchsetzungsvermögen. Das war, wenn wir die Folgen außer Acht lassen, tatsächlich eine enorme Leistung, die Anerkennung verdient. Es ist nur schade, dass sie sich bei der Rente an der individuellen Lebenssituation ihres Vaters orientiert hat, statt an den langfristigen ökonomischen Auswirkungen dieser Maßnahme. Was Frau Roth anbelangt, teile ich deine Meinung und was den Rest betrifft, nun ja: Schauen wir mal!

  • Zitat

    Original von beisswenger
    dass Frau Nahles Mindestlohn und Rente mit 63 so schnell durchgesetzt hat, spricht für ihr Durchsetzungsvermögen. Das war, wenn wir die Folgen außer Acht lassen, tatsächlich eine enorme Leistung, die Anerkennung verdient.


    Soweit ich das verfolgt habe, gab und gibt es eine große Zahl Wirtschaftsanalysten, die den Mindestlohn und dessen Folgen als positiv erachten (Stichwort Kaufkraftsteigerung der unteren Einkommensgruppen, das Geld fließt zurück in den Wirtschaftskreislauf). Ob Herr Lucke da also als einziger die Wahrheit mit goldenen Löffeln genossen hat, müßte erst noch erwiesen werden.


    Die Rente mit 63 mag ökonomisch problematisch sein, trifft aber im Vergleich zur Herdprämie der Vorgängerregierung wenigstens diesmal die richtigen. Ob Herr Lucke sich als Minister gegen populistische Wahlversprechen stellen wird, bleibt auf jeden Fall sehr fraglich - seine Partei hat sich bisher im Kampf gegen den Populismus nicht gerade als Musterbeispiel hervorgetan.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von beisswenger
    Es ist nur schade, dass sie sich bei der Rente an der individuellen Lebenssituation ihres Vaters orientiert hat, statt an den langfristigen ökonomischen Auswirkungen dieser Maßnahme.


    Unerträglich überhebliches Geschwätz eines Besserverdieners.
    Die "langfristigen ökonomischen Auswirkungen" ALLER Regierungen der letzten vierzig Jahre sind vor allem eine wachsende wirtschaftliche Umverteilung, eine weiter und weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich, katastrophale Altersarmutsperspektiven für mehr und mehr Menschen und folglich ein Anwachsen der Demokratieverdrossenheit. Es mag eurem geliebten Finanzkapitalismus nicht angenehm sein, durch wenigstens einige rudimentäre soziale Maßnahmen die Renditen ein wenig zu korrigieren, aber das interessiert die künftigen Generationen sehr viel weniger als die Frage, wie in aller Welt sie von einer Rente leben sollen, die heute der Armutsgrenze entspricht.


    Die aktuelle Lebenssituation der sog. "kleinen Leute" im Auge zu haben, ist die verdammte Pflicht der Regierenden, ebenso wie endlich etwas gegen deren Ausbeutung durch prekäre Arbeitsverhältnisse zu unternehmen, sie vor Leiharbeitsbetrug zu bewahren, die Not der Aufstocker zu beseitigen und endlich, endlich für ein solidarisches Gesundheits-, Renten- und Pflegesystem zu sorgen.


    Und, lieber Seinfeld: Die Kapitalertragssteuer hat keinen sozialen Aspekt, gar keinen. Da musst du dir was anderes einfallen lassen, um dein Gewissen zu beruhigen.

  • Lieber Seebär,
    die meisten WiFo-Institute gingen und gehen von Arbeitsplatzverlusten (bzw. virtuellen Arbeitsplatzverlusten, also Arbeitsplätzen, die aufgrund des ML nicht entstehen werden) aus, z.B. das Ifo-Institut, das Essener Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das Berliner Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Natürlich gibt es auch positive Effekte, aber welche überwiegen, ist sehr umstritten. Fakt ist allerdings, dass die meisten Wirtschaftsexperten mit überwiegend negativen Auswirkungen rechnen.


    Lieber Dieter,
    falls die unter Ökonomen vorherrschende Einschätzung sich wie das unerträglich überhebliche Geschwätz eines Besserverdieners anhört, dafür kann ich nix und das bedeutet auch noch lange nicht, dass sie falsch ist. Zu den anderen Themen ist viel zu sagen, vor allem die Tatsache, dass der Gini-Koeffizient (Maß der Ungleichverteilung) trotz Finanz & Euro-Krisen in den letzten Jahren nahezu unverändert geblieben ist. Berücksichtigt man sogar weitere Faktoren, die in der Berechnung des Gini-Koeffizienten unberücksichtigt bleiben, wie z.B. zunehmende Einwanderung aus armen Ländern, dann hat der "allseits geliebte Finanzkapitalismus" (was ist das?) dafür gesorgt, dass wir von allen europäischen Ländern am besten durch die Krisen geschlittert sind. Was die Situation der Aufstocker anbelangt, ist es m.E. besser, man ist Aufstocker als arbeitslos.


    Natürlich wollen wir hier alle, dass die Lokomotive Deutschland AG dampft und uns alle gut versorgt. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen und zu allen Teil-Themen noch viel zu sagen, aber die sind hier nicht das Thema, denn es geht doch um die AfD, oder?

  • Zitat

    Original von beisswenger
    die meisten WiFo-Institute gingen und gehen von Arbeitsplatzverlusten (bzw. virtuellen Arbeitsplatzverlusten, also Arbeitsplätzen, die aufgrund des ML nicht entstehen werden) aus,


    ...und wenn die Institute dann noch errechnen, daß wir zigtausende Arbeitsplätze in der Textilindustrie schaffen könnten, wenn wir die Löhne einfach auf das Niveau von Bangladesh drücken würden (man würde dann immerhin die Transportkosten sparen), haben wir endlich bald wieder Vollbeschäftigung.


    Die Frage ist doch nicht, wie wir Arbeitsplätze um jeden Preis schaffen, sondern ob wir in Deutschland nicht mal in der Lage sind, Arbeitskräfte anständig (gemessen an den Lebenshaltungskosten) zu bezahlen.


    Zitat

    Natürlich wollen wir hier alle, dass die Lokomotive Deutschland AG dampft und uns alle gut versorgt. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen und zu allen Teil-Themen noch viel zu sagen, aber die sind hier nicht das Thema, denn es geht doch um die AfD, oder?


    Ja, um die geht es, und ich hatte Dich und Seinfeld so verstanden, daß gerade Herr Lucke und damit gleich die ganze AfD DEN Plan hätte, wie man die Lokomotive mal so richtig unter Dampf setzen kann.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von LeSeebär ()

  • Lieber Seebär,
    gute Frage! Mir fehlt die Kompetenz, um gut zu antworten.


    Kollege Seinfeld hat ja nur behauptet, dass er Herrn Lucke mehr zutraue als den Berufspolitikern, die noch noch nie einen Fuß in die echte Wirtschaft gesetzt haben. Dieser Meinung habe ich mich angeschlossen. Ob es zu mehr reicht, wird die Zeit zeigen. Ich bin kein Prophet.

  • Zitat

    Original von beisswenger


    Natürlich wollen wir hier alle, dass die Lokomotive Deutschland AG dampft und uns alle gut versorgt. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen und zu allen Teil-Themen noch viel zu sagen, aber die sind hier nicht das Thema, denn es geht doch um die AfD, oder?


    Dampfende Lokomotiven wurden auch von den Bundesgenossen des Herrn Lucke weiland nach Auschwitz in Marsch gesetzt. Wer sich mit den Nazis gemein macht - der hat jede demokratische Legitimation verloren.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.