Ich glaube, das Problem liegt tatsaechlich da, wo es jetzt schon mehrmals ausgemacht wurde: Autoren, die in Leserforen praesent sind, behindern die Diskussion, die Leser gern fuehren wollen. Daran laesst sich - aus meiner Sicht - nichts aendern. Ein Leser, der ein Buch muellig findet, muss das auch sagen duerfen. Und ich persoenlich kann den gravierenden Unterschied zwischen "Das war Muell" und "Du hast dir zwar Muehe gegeben, und die Ueberschrift sah auch sehr huebsch aus, aber leider leider, ist ja nur mein Geschmack und laberhustpust" nicht erkennen. Wenn mein Buch nicht erreicht, was es erreichen soll, naemlich Lesern gefallen, ist das nicht so richtig groovy und basta. Dass sich Leser gehemmt fuehlen, Buecher, die sie als Muell empfinden als Muell zu bezeichnen, weil da die Verfasser dieser Buecher herumwuseln, kann nicht angehen.
Ich moechte trotzdem gern (gelegentlich) hier sein. Aus einem sehr einfachen Grund: Autor bin ich ein bisschen. Leser bin ich ganz. Ich moechte hier sein und bleiben, um mich ueber Buecher zu unterhalten. Nicht ueber meine Buecher.
Ueber Autorenthemen unterhalte ich mich lieber mit anderen Autoren - einfach weil ich auch sehe, dass Leser vieles so, wie es fuer den Autor ist, nicht sehen koennen. (z.B. der sicher nett gemeinte Rat an Tereza, doch einfach "die Fortsetzung trotzdem zu schreiben". So ein Roman kostet im Schnitt tausend Arbeitsstunden. Wo soll einer, der eine Familie ernaehren und versorgen muss, die hernehmen, wenn kein Verlag zumindest im Ansatz den Arbeitsausfall finanziert? Sowas muss ein Leser gar nicht begreifen, damit muss er sich auch nicht beschaeftigen, ihm soll's - zumindest mir ist das wichtig - schliesslich um Buecher gehen, nicht um das ergreifende Schicksal von uns armen Poeten. Wenn ich ueber diese Probleme reden will, bin ich bei Kollegen besser dran.)
Fuer mich waere in Zukunft der kluegste Weg, mich als Autor in Leseforen nicht mehr zu outen, damit ich ungestoert ueber Buecher labern kann, so viel ich will und auch die Leute, die zufaellig ueber eins meiner Buecher labern wollen, nicht stoere. Oder ich rede eben so konsequent ueber meine Buecher nicht, dass ich als Stoerfaktor irgendwann nicht mehr auffalle. Hier geht das nicht mehr, denn alle in diesem Thread vertretene Autoren haben Leserunden bestritten etc.
Meint ihr, die Dinge beruhigen sich, wenn Autoren angewiesen werden, sich aus Threads, die ihre Buecher betreffen, fernzuhalten? Das faende ich nicht unschlau. Aber was wird dann mit Leserunden? Sind sie ohne Autor vielleicht sowieso spannender? (Ich habe in letzter Zeit oft das Gefuehl, dass meine dauernde Eklaererei ins Verhaeltnis zwischen Autor und Buch sowieso ein Element hineinbringt, das da nicht hineingehoert. Und das hier schon angemahnte: "Vielen Dank fuer die tolle Rezi" finde ich auch problematisch - ich kann's aber, solange ich in meinem Thread herumhampeln darf, auch nicht nicht machen, denn das hat uns ja allen unsere Mutti beigebracht, oder? Wenn einem einer was nettes tut, sagt man lieb danke. Ein radikales: Keine Autoren in Rezensionsthreads faende ich da hilfreich.)
Dass mir der Ton einiger Mitglieder nicht passt, halte ich fuer relativ unproblematisch - und es hat mit meiner Stellung als Autor nichts zu tun. Bei so vielen Mitgliedern passt einem eben dieser oder jener nicht und man selbst passt diesem oder jenem womoeglich noch weniger. In aller Regel laesst sich das in einem so grossen Forum gut ignorieren, finde ich - und wenn ich zweimal pro Jahr mit demjenigen aneinanderrassele, weil ich mich denn doch nicht beherrschen konnte, ist es keine Tragoedie, sondern - zumindest fuer mich - zehn Minuten spaeter vergessen.
Froehliche Woche wuenscht Charlie