Hier kann zu den Seiten 082 - 175 (Kapitel 7 12) geschrieben werden.
'Léon und Louise' - Seiten 082 - 175
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Dieser setzt zehn Jahre später ein und Leon, inzwischen Ehemann und mehrfacher Vater, lebt in Paris und berichtet wie es ihm ergangen ist. Nachdem seine Verletzungen aus der Bombennacht verheilt waren erfuhr er nach seiner Rückkehr in seine und Louises 1. WK-Heimat, dass sie ums Leben gekommen ist. Eines Tages meint er seine Louise in einer vorbeifahrenden Metro zu erkennen und seine Frau bestärkt ihn sich auf die Suche nach seiner ersten Liebe zu machen. Auf für mich wundersame Weise lässt sich die knabenhafte eigenständige Louise von ihm finden und das alte Feuer glimmt wieder für einige Stunden zwischen ihnen auf. Keine weitere Begegnung oder Kontaktaufnahme gestattet Louise ihrer Jugendliebe und es vergehen fast 12 Jahre, bis Louise ihm wieder schreibt. Es ist ein Abschiedsbrief und Bericht - der bedrohende zweite Weltkrieg lässt Louise Frankreich verlassen. Ein unsichtbares Band verbindet die beiden auch noch 20 Jahre nach ihrer kurzen Sommerliebe.
Ich finde interessant die geschilderten Ereignisse vom Auftauchen der dt. Soldaten in Paris zu lesen, die Veränderungen die dies und die Ereignisse in Europa in der Bevölkerung mit sich ziehen. Auch überrascht mich Leons Tätigkeit und auch die Häufung von Vergiftungen/ Suizid in den damaligen Tagen.
Weiterhin hat mich das Buch noch nicht wirklich fesseln können. Es ist gut geschrieben, doch mich hat noch kein Lesesog in das Buch mit Spannung vertiefen lassen.Yvonne, Leons Ehefrau, wirkt auf mich "speziell" - ich hätte Leon gern eine richtig große zweite Liebe gewünscht. Ich bin gespannt, ob wir nun auch bald etwas mehr von Louise erfahren.
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Die Wege haben sich getrennt, jedoch überspringt der Autor die folgenden 10 Jahre mit wenigen Sätzen.
Léons Frau Yvonne tut mir sehr leid; sie spürt, dass Léon sie nicht liebt und weiß, obwohl er sie anscheinend wegen seines Ehegelöbnisses niemals verlassen wird, dass er es auch niemals wird tun können, da diese seine Liebe einzig und allein einer anderen Frau gehört. Für immer. Wie er es der Madonna anvertraut hat.
Das Treffen mit Louise...
musste wohl sein, Léon konnte ja gar nicht anders, das hat seine Frau gut erkannt.
Über Louise selber würde ich doch gerne noch mehr erfahren. Im Moment ist sie für mich zwar irgendwie eine Seelenverwandte, aber noch etwas "neblig".Das Kapitel nach dem Treffen fängt wieder mit so einem die nächsten 11- einhalb Jahre erschließenden Satz an, der mir auch wieder ein wenig die Puste genommen hat.
Ich bin sehr gespannt, wie Yvonne mit der Situation umgegangen ist und werde jetzt mal weiterlesen gehen. -
Stimmt. Leon konnte nicht anders, als sich erneut mit Louise zu treffen. Doch ich fand es toll von Yvonne, dass sie letztendlich gesagt hat, er soll sie suchen gehen und dann noch das Treffen zwischen den beiden eingefädelt hat. Sonst hätte Leon sicher noch ewig nach ihr gesucht.
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Ganz schöner Zeitsprung um mit wenigen Worten zu erklären Ich hätte gerne mehr von der Zwischenzeit erfahren.
Auch die Nebendarstellerin Madam Rossetta ist erwähnungswürdig. Mit 2 Kindern auf engstem Raum? Die Begegnung wird detailgetreu wiedergegeben, von ihren Gerüchen über die Küchengerüche bis hin zu den Geräuschen der quietschenden Betten im Nebenraum.
Da ist es verwunderlich, dass der Autor die Zeitsprünge so sang- und klanglos überspringt.
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Mit einem großen Zeitsprung geht es weiter in der Geschichte, Léon lebt mittlerweile in Paris und hat Frau und Kind.
Ich habe mich gefragt, ob Louise von Yvonne und den Kindern weiß...
Auf jeden Fall fand ich sehr romantisch wie Léon nach Le Tréport zurückfährt, dort in alten Zeiten schwelgt und eine Nachricht für Louise hinterlässt und bis zuletzt hofft, dass sie am Strand auftaucht und mit ihm Muscheln isst.
Yvonne hat ja irgendwie keine Wahl, die Arme. Sie ist abhängig von ihren Mann und weiß, dass er sie auch aus Pflichtbewusstsein und Moral nicht verlassen wird. Warum drängt sie ihn aber dazu, nach Louise zu suchen? Spürt sie, dass er sonst keine Ruhe finden wird? Liebt sie ihn so sehr, dass sie möchte, dass er glücklich ist? Oder ist es ihr egal, weil sie weiß, dass er zurückkehrt?
Geht sie tatsächlich so offen mit dem Betrug um oder versteckt sie ihre Gefühle? Auf jeden Fall eine schwierige Situation und ich würde nicht gerne an ihrer Stelle sein.Gucci, du hast mich übrigens erfolgreich gespoilert... die letzten Sätze deines ersten Absatzes gehören eindeutig in den nächsten Abschnitt.
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Zitat
Original von Lesebiene
Da ist es verwunderlich, dass der Autor die Zeitsprünge so sang- und klanglos überspringt.Beim ersten Lesen hat es mich auch etwas irritiert. Andererseits ist es nunmal schwierig das ganze Leben eines Menschen in ein Buch zu packen ohne dabei den Leser mit zu vielen Episoden und Details zu langweilen. Das Buch funktioniert, weil es diesen Balanceakt recht gut schafft.
ZitatOriginal von Morgaine
Yvonne hat ja irgendwie keine Wahl, die Arme.Yvonne ist damit eine Frau ihrer Zeit. Heute wuerd man vielleicht anders darueber denken, aber damals hatte sie wirklich keine grosse Wahl.
Ist sie wirklich "arm" dran? Ich glaub gar nicht mal. Ihre Erwartungen an eine Ehe sind doch andere als meine heute. Klar haette sie auch lieber einen absolut treuen und nur ihr ergebenen Ehemann gehabt. Aber es ist ja auch nicht so, dass Leon sie nicht liebt, er liebt eine andere "nur" mehr. Und das reicht Yvonne letztlich schon, um mit ihrem Leben zufrieden zu sein.
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Dieses Kapitel hat es schon in sich. Jetzt beginnt für Leon der 2. Weltkrieg. Hoffen wir mal, dass er im nächsten Abschnitt nicht wieder verletzt wird.
Untreu waren beide - Leon und Yvonne Zum Glück wurde sie nicht schwanger von ihrem Seitensprung.Bevor die Deutschen einmarschierten, wurden die Karteikarten beseitigt, In den Fluss geworfen Ob das wirklich alles aufgeweicht war? Wurden Aktenordner denn vorher geleert? Wohin wurden die Karten gebracht, die aufgehoben wurden?
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Zitat
Original von Lesebiene
Untreu waren beide - Leon und Yvonne Zum Glück wurde sie nicht schwanger von ihrem Seitensprung.???? hab ich das ueberlesen oder vergessen???? Wann und wie war den Yvonne untreu?
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Als Schwiegervater gestorben war und Yvonne in Charboug (Schreibweise?) allein im Haus war hatte sie doch mehrere leidenschaftliche Nächte mit einem jungen Mann. Sie hat nicht gebeichtet.
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Zitat
Original von Beatrix
???? hab ich das ueberlesen oder vergessen???? Wann und wie war den Yvonne untreu?
Du findest die Stelle auf S. 160, sie vergnügt sich mit einem schwarzäugigen Schönling namens Raoul.Das nächste Zusammentreffen von Léon und Louise empfinde ich als magisch. Das ist so wunderschön geschrieben.
Bemerkenswert finde ich, dass beide nicht mit dem Schicksal hadern. Hätte der Bürgermeister Léons Adresse an Louise weitergegeben, wäre das Leben vielleicht anders verlaufen.So begnügen die beiden sich mit diesen wenigen Stunden.
Zu Yvonne: Ich denke nicht, dass Léon sie weniger liebt, nur weil es Louise gibt. Und umgekehrt nimmt Louise Yvonne nichts weg, denn sie hat einen festen Platz in Léons Herz erobert, den ihr niemand streitig machen kann.
Sie geht sehr klug mit der Situation um und ich kann nur innerlich meinen Hut ziehen.
Und auf seine ARt und Weise liebt Léon auch Yvonne, zumindest zwürde er sie nie verlassen und immer für sie sorgen, das nehme ich ihm ab. -
Der Zeitsprung hat mich nicht gestört und ich finde, dass es dem Autor sehr gut gelungen ist, uns Lesern dennoch einen guten Überblick über die vergangenen 10 Jahre zu verschaffen. Ich schwelge sowieso immer wieder in Capus‘ Beschreibungen. Alleine wie er das Métro-Fahren im damaligen Paris beschreibt – einfach real und lebendig.
Einen Lesesog empfinde ich bis hierhin nicht. Dennoch bin ich gefangen von der Geschichte und freue mich immer, wenn ich endlich weiter lesen kann. Obwohl die Erzähltöne ruhig und mitunter auch leise sind, sind sie nicht weniger intensiv. Gerade auch die Szene in der Kirche bei der Madonnenfigur: egal, wo Léon den Zettel hinsteckte, sah es komisch aus. Hier habe ich gleichzeitig gelacht und mit ihm mitgelitten. Es sind meiner Meinung nach diese Details, die dieses Buch ausmachen.
Grossen Respekt habe ich vor Yvonne und ich muss an den Spruch denken „Wer liebt, muss auch loslassen können“. Ich glaube auch, dass Léon sie liebt. Auf eine andere Art wie Louise – aber es sind auf jeden Fall Gefühle mit ihm Spiel.
Die Schilderungen, was für Auswirkungen der Einmarsch der Deutschen hatte, finde ich sehr interessant und es ist faszinierend, wie Alex Capus, die Geschichte der beiden Liebenden mit den Kriegswirren „verbandelt“ hat.
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Die Beschreibungen finde ich auch super toll. Ich habe größte Schwierigkeiten, das Buch aus der Hand zu legen aber leider muss frau gelegentlich arbeiten
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Zitat
Grossen Respekt habe ich vor Yvonne und ich muss an den Spruch denken „Wer liebt, muss auch loslassen können“. Ich glaube auch, dass Léon sie liebt. Auf eine andere Art wie Louise – aber es sind auf jeden Fall Gefühle mit ihm Spiel.
Auf der einen Seite hast du recht , aber ich würde meien MAnn nicht sagen , das er seien grosse liebe suchen soll . . .
ZitatDie Schilderungen, was für Auswirkungen der Einmarsch der Deutschen hatte, finde ich sehr interessant und es ist faszinierend, wie Alex Capus, die Geschichte der beiden Liebenden mit den Kriegswirren „verbandelt“ hat.
Das fand ich auch super
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Zitat
Original von Carlinda
aber ich würde meien MAnn nicht sagen , das er seien grosse liebe suchen soll . .Nein, wuerde ich auch nicht. Vor allem, weil ich in einer anderen Zeit lebe, die eine andere Vorstellung von der Ehe hat. Und sicherlich auch, weil ich eine andere Persoenlichkeit habe als Yvonne.
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Zitat
Original von Beatrix
Nein, wuerde ich auch nicht. Vor allem, weil ich in einer anderen Zeit lebe, die eine andere Vorstellung von der Ehe hat. Und sicherlich auch, weil ich eine andere Persoenlichkeit habe als Yvonne.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich tun würde.
Ich finde Yvonnes Verhalten als großzügig und klug.
Léons Gedanken kreisen eh um Louise. So weiß er wenigstens von ihrem Schicksal und stellt sich der Situation. Vielleicht spekuliert sie auch darauf, dass Louise längst anders gebunden ist.
Ich glaube kaum, dass es viele Frauen gibt, die so handeln würden. -
Zitat
Original von Regenfisch
Ich glaube kaum, dass es viele Frauen gibt, die so handeln würden.Da waere ich mir nicht so sicher. Seitenspruenge in der Ehe sind sehr sehr haeufig. Fragt man Paare, die jahrzehntelang verheiratet sind, so ist dies in weit ueber 50% der Faelle geschehen! Das ist auch heute noch nicht automatisch Scheidungsgrund. Und frueher ganz sicherlich noch weniger.
In wieweit man seinen Mann dann auch noch zur anderen Liebe schicken wuerde, das ist natuerlich schon ein eher ungewoehnlicher Schritt. Ich denke aber, in diesem Fall war Yvonne klug genug zu sehen, dass sie eigentlich kaum eine andere Wahl hatte.
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Ich denke mal, dass die meisten Frauen mit Eifersucht reagieren würden und eine denkwürdige Szene machen würden.
Oder dem Partner ein Versprechen abknüpfen würden, dass er eh nicht halten würde/will/kann.
Aber Yvonnes Reaktion finde ich schon außergewöhnlich. -
Zitat
Original von Regenfisch
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich tun würde.
Ich finde Yvonnes Verhalten als großzügig und klug.
Léons Gedanken kreisen eh um Louise. So weiß er wenigstens von ihrem Schicksal und stellt sich der Situation. Vielleicht spekuliert sie auch darauf, dass Louise längst anders gebunden ist.
Ich glaube kaum, dass es viele Frauen gibt, die so handeln würden.Yvonne verhält sich großzügig. Klug Vielleicht vielleicht weniger
Was ich machen würde, wie ich mich verhalten würde, keine Ahnung.
Vielleicht wenn ich wüßte, dass er einen riesen Schreck bekäme, wie sie heute aussieht, lebt, denkt Dass er dann weiß, was er an mich hat -
Ich hatte das Gefühl, dass Yvonne sich irgendwie gewünscht hat, dass Léon einmal aus sich herausbricht. Das kam doch da bei ihren Krisen recht deutlich zum Ausdruck. Vielleicht hat sie ja gespürt, dass irgendetwas (Leichtigkeit, pures Glück, Leidenschaft?) in ihm schlummert, das sie nie zu Gesicht bekommen wird und nur Louise es auslösen kann. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Léon recht verrückt/verbittert geworden wäre, wenn er Louise nicht gesucht hätte.
Ich hatte schon befürchtet, dass Yvonne ihrem Ehemann bald man den Ausrutscher vorhalten wird, aber ich denke, dass hat sich nach ihrem eigenen Seitensprung erledigt.Die Geschichte finde ich immer noch sehr lebendig beschrieben, vor allem auch der "Einmarsch" der Deutschen. Weiss jemand, ob der wirklich so statt gefunden hat?
Ein schönes Beispiel ist auch der geplante Tod von Léons Vater.Bei diesem Satz musste ich wirklich schmunzeln: "Er war zu einem Mann von einiger Lebenserfahrung herangewachsen, und nach fünf Jahren Ehe war ihm bekannt, dass die Seele einer Frau auf geheimnisvolle Weise in Verbindung steht mit den Wanderungen der Gestirne, dem Wechselspiel der Gezeiten und den Zyklen ihres weiblichen Körpers, möglicherweise auch mit unterirdischen Vulkanströmen, den Flugbahnen der Zugvögel und dem Fahrplan der französischen Staatsbahnen, eventuell sogar mit den Förderquoten auf den Ölfeldern von Baku, den Herzfrequenzen der Kolibris am Amazonas und den Gesängen der Pottwale unter dem Packeis der Antarktis." (S. 99)
ZitatOriginal von Morgaine
Gucci, du hast mich übrigens erfolgreich gespoilert... die letzten Sätze deines ersten Absatzes gehören eindeutig in den nächsten Abschnitt.Ja, das finde ich allerdings auch etwas schade!