'Weisser Schatten' - Seiten 093 - 182

  • Was für ein Druckfehler gleich S. 93 – BWM :grin! Druckfehler finden sich immer wieder, aber ich habe meine diesbezüglichen Ansprüche an Bücher schon lange herunter geschraubt. Darauf wird heutzutage in Verlagen nicht mehr so viel Wert gelegt.


    Emmas Vortrag zu Markenpositionierung leuchtet ein (S. 94 bei mir), und wieder fällt Lemmer auf, wie flüssig ihre Sprache bei so was ist im Gegensatz zu ihren Aussagen bezüglich Familie und Bruder, da gerät sie ins Stocken. Lügt sie?


    Auch ihre Ausführungen zum Thema Distanz in der modernen Gesellschaft (bei mir S. 106) finde ich hochinteressant. Obwohl das Buch schon einige Jahre alt ist, top-aktuell.
    Die ganze Beziehung zwischen der temperementvollen Emma und dem illusionslosen Lemmer, der so schnell für nichts zu begeistern ist, finde ich brilliant umgesetzt. Die Dialoge sind treffend, spritzig und es knistert spürbar zwischen den Beiden.


    Ansonsten ist für mich immer noch nicht durchschaubar, wohin sich die Sache entwickeln wird, ein ziemliches Durcheinander von Fakten und Problemen.


    Man kann sich zwar meistens zusammen reimen, was die eingestreuten Worte und Sätze in Afrikaans bedeuten, trotzdem wäre ein Anhang mit Erläuterungen nett gewesen.

  • Ziemlich spannend ist es insgesamt jetzt zum Ende des ersten Teils auch wenn einige Erzählungen zwischendrin auch etwas lang sind. Und die Ereignisse am Zug und auf der Flucht nach den zerschossenen Reifen hab ich teilweise gar nicht so richtig nachvollziehen können. Wer fuhr nun wohin? Wer schon von wo? Und wo musste langgeklettert werden? Aber die Dramatik kam gut rüber.


    Den Jack Phatudi kann ich noch nicht richtig einschätzen. Aber rein aus dem Dramaturgischen abgeleitet, müsste der sich am Ende als einer der Guten erweisen. Donnie Branca hingegen lügt. Macht ihn das so verdächtig, dass er zu den Bösen zählt? Ich weiß es noch nicht.


    "BWM" ist mir gar nicht aufgefallen. :grin


    Zu Südafrika: "Die weiße Löwin" von Henning Mankell spielt auch teilweise in Südafrika. Das Buch gefiel mir eigentlich damals sehr gut.

  • Zitat

    Original von xexos
    Ziemlich spannend ist es insgesamt jetzt zum Ende des ersten Teils auch wenn einige Erzählungen zwischendrin auch etwas lang sind. Und die Ereignisse am Zug und auf der Flucht nach den zerschossenen Reifen hab ich teilweise gar nicht so richtig nachvollziehen können. Wer fuhr nun wohin? Wer schon von wo? Und wo musste langgeklettert werden? Aber die Dramatik kam gut rüber.


    Emma und Lemmer kamen von Branca und wollten den Jungen suchen, der Emma den Zettel gegeben hatte. Woher die Männer mit den Gewehren kamen, weiß man nicht. Die beiden haben versucht, in den fahrenden Zug zu klettern, was nicht gelang.


    Mir wächst Lemmer immer mehr ans Herz, ich mag den Mann. Und für mich lügen außer ihm zur Zeit irgendwie alle. Wer zu den Guten gehört, kann ich noch nicht erkennen.
    Der Doc und seine Frau haben miir gut gefallen, witzige Dialoge :-)


    Mir ist BWM auch nicht aufgefallen, nur, dass insgesamt viele Automarken erwähnt werden.
    Die Verfolgungsszene hat richtig Schwung in die Geschichte gebracht und am Ende ist Lemmer so weit, die Initiative zu ergreifen. Zum Feind möchte ich den nicht haben.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Emma und Lemmer kamen von Branca und wollten den Jungen suchen, der Emma den Zettel gegeben hatte. Woher die Männer mit den Gewehren kamen, weiß man nicht. Die beiden haben versucht, in den fahrenden Zug zu klettern, was nicht gelang.


    Soweit hatte ich das auch mitbekommen. Ich meinte eher die Details der Beschreibungen à la "er lief nach links", "von Norden kam der, von Süden jener" "das Auto drehte sich" usw. Da wurde mir ein wenig schwindelig beim Lesen. ;-)

  • Ich bin erst auf Seite 124. Irgendwie komme ich nicht so recht weiter, drifte immer zu anderen Büchern ab. Obwohl mir Lemmer total sympathisch ist, die Figuren erstklassig gezeichnet sind und es sprachlich auch nichts zu meckern gibt. Liegt es an mir oder sind tatsächlich immer wieder etwas langatmige Passagen in dem Buch, die den Lesefluss ausbremsen?


    Ich markiere mir immer gute Sätze. Der hier hat mir gefallen: (S. 110) (Zumindest vom Sinn her. Die Formulierung, bzw. Satzstellung des "danach" ist etwas holprig.)


    Die Vergangenheit eines Menschen ... Man sollte einen Mann nicht danach beurteilen, wie viele Fehler er im Leben gemacht hat, man sollte ihn beurteilen danach, wie viel er aus diesen Fehlern gelernt hat...

  • Mich interessiert Südafrika auch nicht besonders. Aber Meyers Schreibweise macht es interessant und bringt mir seine Heimat echt näher. Das kann man im Hinblick darauf, dass man eher eine Thrillerhandlung erwartet hat, als Längen bezeichnen, ich finde, es rundet den Roman ab. Sonst wäre es eine alltägliche Thrillerhandlung. Der Schreibstil, die Beschreibungen und vor allem auch die Charaktere heben das Buch aus der Masse heraus.

  • Zitat

    Original von xexos


    Soweit hatte ich das auch mitbekommen. Ich meinte eher die Details der Beschreibungen à la "er lief nach links", "von Norden kam der, von Süden jener" "das Auto drehte sich" usw. Da wurde mir ein wenig schwindelig beim Lesen. ;-)


    Das ging mir auch so. Ich war mir am Ende auch nicht sicher, ob sich nicht Deon Meyer selbst etwas verheddert hat. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass etwas nicht so ganz passte. Aber ich kann es jetzt nicht mehr so genau sagen.


    Bisher finde ich das Buch ziemlich spannend. Aber ich habe auch keine Ahnung in welche Richtung alles geht. Ich habe den Verdacht, dass Donnie Branca nicht so ganz sauber ist. Aber wirklich sicher bin ich mir da auch nicht.


    Das Ärzteehepaar hat bei mir auch für einige Schmunzler gesorgt. :-)

  • Ah, nach Kapitel 16 nimmt die Geschichte ordentlich an Fahrt auf. Und Meyer benutzt einfach herrliche Umschreibungen:


    S. 131Stattdessen geschah ein Wunder auf Phatudis Gesicht. Falte für Falte glättete sich seine gerunzelte Stirn. Dann baute sich aus dem Nirgendwo ein Lächeln auf. Es war eine faszinierende Metamorphose, vielleicht weil es so undenkbar erschienen war, dass er dasselbe Gesicht für beide Mienen verwenden konnte. Als das Lächeln fertig war, begann sein massiver Körper zu zittern, und seine Augen schlossen sich. Ich brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass Inspekctor Jack Phatudi lachte - lautlos, als hätte jemand vergessen, den Ton anzuschalten.


    Zum Niederknien! Allein für diese Stellen lohnt sich das Lesen.

  • Habt ihr eigentlich gewusst, was Biltong ist? Ich nicht, ich musste erst mal Wikipedia bemühen. Richtig appetitlich sieht das Zeug ja nicht aus.


    War das nun romantisch oder albern, als Emma zwei Kilo von dem Zeug für Lemmer gekauft hat, weil es ihm augenscheinlich so geschmeckt hat?


    Wobei nicht klar rauskam, ob er es wirklich so gerne mag oder einfach nur deshalb so viel davon gegessen hat, weil er so hungrig war. Wie habt ihr das aufgefasst?

  • Zitat

    Original von Rosha
    Biltong


    Hatte ich noch gar nicht nachgeguckt. Aber so schlimm sieht das Zeug gar nicht aus. Aber es ist wohl sehr würzig und fest. Es sieht aus als wenn man dann ordentlich etwas zu kauen hat.


    Ich hatte das schon so verstanden, dass Lemmer das wirklich gut schmeckt. Bei wiki steht ja auch, dass Biltong in Südafrika sehr beliebt ist. Probieren würde ich es.

  • Zitat

    Original von xexos


    Hatte ich noch gar nicht nachgeguckt. Aber so schlimm sieht das Zeug gar nicht aus. Aber es ist wohl sehr würzig und fest. Es sieht aus als wenn man dann ordentlich etwas zu kauen hat.


    Ich hatte das schon so verstanden, dass Lemmer das wirklich gut schmeckt. Bei wiki steht ja auch, dass Biltong in Südafrika sehr beliebt ist. Probieren würde ich es.


    Probieren würde ich es auch. Lemmer scheint es wirklich zu mögen.
    Ich kannte auch diese Twinkies nicht. Die sind bestimmt mächtig süss.