Boyle,T.C. Der Samurai von Savannah

  • Kurzbeschreibung
    Irgendwo vor der Küste Georgias springt der japanische Matrose Hiro Tanaka von Bord seines Frachters und erreicht das Land mit nicht viel mehr als einem verblaßten Foto seines amerikanische Vaters und einem Buch mit dem Titel "Der Weg des Samurai". Im "Land der Verheißung" hofft er, die trostlose Vergangenheit eines von der japanischen Gesellschaft verachteten Mischlings hinter sich lassen zu können. Was ihm aber begegnet, ist Rassismus und Haß. Einer, der sich in der Verfolgung des illegalen Einwanderers besonders hervortut, ist ein abgebrühter Vietnam-Veteran, der - Ironie des Schicksals - sein Vater sein könnte. In der überraschenden Schlußszene dieses tragikomischen Romans befolgt Hiro instinktiv eine Weisung aus seinem Samurai-Buch.


    Der Verlag über das Buch
    Ein japanischer Matrose wird auf der Suche nach seinem amerikanischen Hippievater am Strand einer gottverlassenen Insel vor der Küste Georgias angeschwemmt. Auf der Insel, die von schwarzen Hungerleidern, exaltierten Künstlern und biederen amerikanischen Bürgern, die dort Ferien machen, bewohnt wird, kommt es zu einer dramatischen Begegnung zweier gegensätzlicher Kulturen. Boyles tragikomischer Roman über die blutigen Mißverständnisse, die aus Unkenntnis des Fremden entstehen, hält den Leser bis zur letzten Seite in Atem.


    Auch hier haben wir es wieder mit einem völlig naiven "Helden" zu tun,der von Amerika nicht viel mehr kennt als MacDonalds und Coca Cola.Jedenfalls ein großartiges Buch zum Mitleiden und -lachen.

  • Nach "América" nun das zweite von mir gelesene Boyle-Buch, in dem er einen illegalen Einwanderer und die Oberklassen-Gesellschaft der USA beschreibt.


    Ich mag einfach, wie herrlich überspitzt er die Charakteräre beschreibt -
    ... den naiven Matrosen Hiro Tanaka, der mit einer Bauernschläue ständig seinen Häschern entweicht, ...
    ... die Schriftstellerin Ruth und ihre Künstlerkollegen, ....
    ... den Lover von Ruth (Name ist mir gerade entfallen, habe das Buch hier nicht zur Hand), der von Beruf "Sohn" ist und seine Hauptlebensaufgabe in Albinofischen sieht ...
    ... die Häscher der Einwanderungsbehörde und Polizei, die dilettantisch Hiro hinterher jagen.


    Am besten fand ich die Kapitel beschrieben, in denen es direkt um Hiro ging. Probleme hatte ich teilweise im ersten Teil des Buches. Hier bin ich schwer hinein gekommen. Gerade die Szenen um die Künstlerkolonie fand ich da teilweise etwas zu wirr bzw. schwerfällig beschrieben. Ab dem zweiten Teil fand ich das Buch jedoch spitze und wollte es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Insgesamt ein gutes Buch. Jedoch mein schwächster Boyle bisher. Wobei die Meßlatte der gelesenen Boyles mit Wassermusik, Willkommen in Wellville und América ziemlich hoch ist.