Inhalt: (Wegen Spoilern verdeckt)
Autor:
Robert Jordan war ein Pseudonym des amerikanischen Schriftstellers James Oliver Rigney, Jr. (* 17. Oktober 1948 in Charleston, South Carolina; † 16. September 2007 ebenda), der in erster Linie durch seinen Fantasy-Romanzyklus »Das Rad der Zeit« bekannt wurde. Den Namen Robert Jordan legte Rigney sich als Pseudonym zu, als er für die Conan-Reihe (ursprünglich verfasst von Robert E. Howard) zu schreiben begann.
Meine Meinung:
Nachdem Band 4 mich persönlich eher enttäuscht zurückgelassen hat, sah ich dem 5. Teil der Reihe eher skeptisch gegenüber. Aber fast alles, was mich am 4. Band so gestört hat, zB. das Herumreiten auf kleinsten Details, langwieriges Vorantreiben der Handlung und wenig Entwicklungen, sucht man hier vergebens. Stattdessen zieht die Geschwindigkeit wieder deutlich an - ab dem 2. Drittel des Buches überschlagen sich die Ereignisse nur so - und macht diesen Band wieder deutlich interessanter zu lesen. Insbesondere Rands Handlungsstrang, der für mich im letzten Buch noch ein Schwachpunkt war, ist hier deutlich unterhaltsamer und der beste Teil des Buchs. Die Kapitel aus Mins Sicht waren, wie immer, sehr spannend zu lesen, aber leider wieder recht kurz - Sie belaufen sich in etwa auf 100 Seiten. Trotzdem reicht es aus, damit sich Siuan immer mehr zu einer meiner Lieblingsprotagonistin entwickelt.
Lediglich Nynaeves Handlungsstrang fällt etwas ab. Lange Zeit passiert recht wenig. Stattdessen wird bis zur Ermüdung die Kleidung von ihr und Elayne beschrieben, auch nimmt der Geschlechterkampf hier wieder seinen Lauf. Leser der Vorgänger wissen, was sie davon zu erwarten haben. Hinzu kommt ein Ausflug der Gruppe zu einer Art Wanderzirkus, der auch eher Seiten füllt, als dass er die Handlung wirklich vorantreibt. Aber auch diesem Teil der Geschichte gibt es positive Seiten abzugewinnen. Die Ausflüge in die Traumwelt Tel'aran'rhiod, über die Nynaeve mit Egwene in Verbindung steht, sind allesamt sehr kurzweilig und wendungsreich. Trotzdem sind diese Kapitel der schwächste Teil des Buchs.
Für Freunde von Perrin wird dieser Band zur Geduldsprobe, da seine Figur kein einziges Mal im gesamten Buchverlauf auftaucht. Ansonsten kriegen Fans der Reihe das geboten, was sie vom Autor zu erwarten haben. Im Verlauf der Handlung kommt es zu epischen Schlachten, Magieduellen, Intrigen im Königshaus, zu Ausflügen in fremde Welten, wie dem mysteriösen Tel'aran'rhiod, es werden mächtige Artefakte genutzt, und, und, und...
Insbesondere Rand macht hier wieder einen großen Sprung nach vorne, während sich auch Nebencharaktere weiterentwickeln, die in den letzten Teilen etwas untergegangen sind.
The Fires Of Heaven hat meine Bedenken, was die Reihe anbelangt, komplett beseitigt und mich mit richtiger Vorfreude auf den nächsten Teil erfüllt. Für mich persönlich ist dieser Teil einer der bisherigen Höhepunkte der Reihe!
9 von 10 Punkten.