Glücksspiel - Felix Francis

  • Verlag: Diogenes;
    Broschiert: 436 Seiten
    Originaltitel: Gamble
    Übersetzt von Malte Krutzsch


    Kurzbeschreibung:
    Online-Poker in Amerika, Subventionsbetrug in Brüssel und Millionendeals in der Londoner Finanzwelt Ex-Jockey und Finanzberater Nicholas Foxton muss alles geben, um bei diesem Spiel nicht der Verlierer zu sein


    Über den Autor:
    Felix Francis, geboren 1963 als jüngerer Sohn des Bestsellerautors und Ex-Jockeys Dick Francis. Er firmierte bei vier Büchern als Co-Autor seines Vaters und leistete die Recherchearbeit für viele weitere. Bevor er eigene Thriller in der Tradition seines Vaters zu schreiben begann, arbeitete er als Physiklehrer. Felix Francis lebt in England.


    Über den Übersetzer:
    Malte Krutzsch, 1949 geboren, übersetzte schon viele Romane von Dick Francis, und u.a. auch Josh Bazell, Bill Clegg, Mick Foley, Iain Pears und Richatd Price.


    Mein Eindruck:
    Ein neuer Roman von Felix Francis, der erste, ohne dass der Name seines berühmten Vaters Dick Francis auf dem Cover steht.
    Eins kann ich vorausschicken: Wer die letzten Dick Francis-Romane mochte, kann auch hier bedenkenlos zugreifen, die Qualität ist noch die gleiche. Das zeigt auch, wie sehr groß der Anteil von Felix an den Romanen seines Vaters war.


    Nach wie vor werden die üblichen Zutaten verwendet. Ein Ex-Jockey und die Verstrickung in eine mysteriöse Mordgeschichte. Es beginnt auch schon auf der ersten Seite damit, dass Herb Kovac in aller Öffentlichkeit auf der Rennbahn beim Grand National erschossen wird.
    Zeuge ist der Ich-Erzähler Nicholas „Foxy“ Foxton, der früher erfolgreicher Jockey war, nach einem Unfall sich aber vom Rennsport zurückziehen musste. Als Finanzberater war er ein Kollege des Ermordeten und als dann auch noch ein Anschlag auf einen Kunden von ihm geschieht, gerät er unter Verdacht. Außerdem hat es jemand auf ihn abgesehen.
    Als wichtige Nebengeschichte wird noch die Beziehung von Nicholas zu seiner Freundin Claudia betrachtet.
    Diese Mischung aus Mordfall und gewöhnlicher Alltag überzeugt mich am Roman.


    Ebenfalls geblieben ist ein etwas altmodischer Touch, der bei einem älteren Autor wie Dick Francis selbstverständlich war, jetzt aber doch mehr auffällt, schließlich ist der Protagonist erst 29 Jahre alt, aber doch very britisch und mit entsprechenden Manieren eines Gentlemans ausgestattet. Aber so eine Komponente gehört dazu, um den Spirit von Dick Francis aufrecht zu halten.


    Der Roman hat über 400 Seiten, jedoch große Schrift. Man kann ihn schnell wegschmökern!
    Mir hat er gefallen und ich hoffe, dass noch weitere Romane von Felix Francis in Deutscher Übersetzung folgen.


    ASIN/ISBN: 3257242832

  • Da ich ja bekennender Francis Fan bin, kann ich auch um seinen Sohn keinen Bogen machen.
    Ok, um dessen Bücher natürlich :grin


    Das ist Felix`erstes alleiniges Buch, nachdem er bereits die letzten vier mit seinem Vater - Dick - gemeinsam verfasst hatte.


    Und - er hat die schriftstellerischen Francis-Gene in sich. Auch alleine kann er es.


    Er schafft es, im Francisschen Sinne die wunderbaren britischen Krimis weiter zu schreiben.
    Auch besitzt er das Talent, die typischen Zutaten, die einen Francis-Krimi ausmachen, beizusteuern.
    Spannung - britischen Humor - interessante Handlung - wunderbare Ich-Erzähler - und natürlich das Milieu des Rennsports.


    Finanzberater Nick besucht mit seinem Kollegen Herb Kovak die Rennbahn.
    Kaum sind sie angekommen, wird auch schon der Freund an seiner Seite in aller Öffentlichkeit erschossen.


    Natürlich gibt es auch wieder einen Grund, daß er selber ermitteln muß und in die Schußlinie dubioser Verbrecher gerät.
    Plötzlich werden Anschläge auf ihn verübt und er muß sehen, daß er sich und seine Freundin schützen kann.


    Bei Felix scheint das Privatleben seiner Protagonisten in Bezug auf Beziehungen noch ein wenig mehr ausgearbeitet zu sein, als bei seinem Vater. So auch hier. Neben dem Krimi hat er eine gute und interessante Nebenhandlung verarbeitet.


    Ein würdiger Nachfolger seines Vater, der gute Felix.
    Er hat ein glückliches Händchen dabei entwickelt, die Krimis weiter zuschreiben.
    In diesem Fall ist sein Name wirklich Programm :grin



    Einziger Minuspunkt - das Format des Buches.
    Die "Alten" Taschenbücher sind mir dann doch lieber, einfach weil sie besser zueinanderpassen.
    Diese broschierte Ausgabe ist einfach zu großformatig und paßt nicht in die Reihe der anderen Francis Bücher.


    Fazit
    Ein sehr gut gelungener britischer Francis-Krimi aus der Feder des Juniors, der seinem Vater zum Glück in nichts nachsteht.

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Johanna ()