Boyle,T.C. Grün ist die Hoffnung

  • Kurzbeschreibung
    Ein Jahr lang wollen drei schräge Typen in den Bergen nördlich von San Francisco Marihuana anbauen, um endlich ans große Geld zu kommen. Aber die Natur ist widerspenstig un das Leben in der Wildnis sehr strapaziös. . .


    Autorenportrait
    T.C. Boyle wurde 1948 in Peekskill, New York, geboren. Er war Lehrer an der dortigen High-School und publizierte während dieser Zeit seine ersten Kurzgeschichten. Heute lebt er in Kalifornien und unterrichtet an der University of Southern California in Los Angeles Creative Writing. Sein 1987 erschienener Roman World's End brachte ihm höchstes Lob der Kritik. Noch im selben Jahr erhielt Boyle den PEN/Faulkner-Preis.


    Dies Buch hat mir sehr viel Spaß gemacht,vielleicht um so mehr,da ich in meiner Jugend selbst einige Erfahrungen mit drogen gemacht habe und somit einige Situationen noch besser nachvollziehen konnte.Aber auch für Nichtkiffer ist es ein Lesevergnügen,wie diese drei völlig unbedarft an die Sache rangehen und vom schnellen Geld träumen.

  • Dieses Buch habe ich gerade zu Ende genossen. :-)
    Was mir so gefällt ist, dass der Slapstick nie überzeichnet wirkt und die Figuren trotz aller Komik sehr liebevoll dargestellt sind. So reine Pechvogelbücher gefallen mir nämlich eigentlich überhaupt nicht, aber hier lebt doch immer ein wenig Hoffnung mit.


    Voller Begeisterung stürze ich mich nun auf "Schluß mit cool".

    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das nicht allemal das Buch.
    Georg Christoph Lichtenberg

  • Wenn ich fertig bin damit, gerne. Falls das mißverständlich war: mein obige Begeisterung bezog sich auf "Grün ist die Hoffnung", und ich wollte deshalb gleich einen Nachfolgeboyle lesen. :-)

    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das nicht allemal das Buch.
    Georg Christoph Lichtenberg

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Taschenbuch ()

  • Mein erster BOYLE.
    Einen zweiten habe ich nachbestellt, so viel vorweg.


    Worum geht es, mit meinen Worten:
    Einem jungen Mann wird ein traumhafter Verdienst für neun Monate Pampas in Aussicht gestellt. Er soll mit zwei Freunden zweitausend Pflanzen Marihuana anbauen und bis zur Ernte hegen und pflegen.
    So weit so gut. Ich will nicht zu viel verraten.


    Gekauft habe ich mir das Buch, weil ein Freund mir die Schreibe empfohlen hat. Neue, lebendige Bilder; Vergleiche, Metaphern die seinesgleichen suchen.
    Nun, ich wurde nicht enttäuscht.


    Das Buch ist lesenswert, wirklich. Ich werde bestimmt wieder reinlesen.
    Aber manchmal verliert sich Boyle in seinen Beschreibungen, zieht Situationen endlos dahin, schwatzt.


    Aber der Hammer ist die Auflösung. Irgendwie hat man bei diesem Buch die Plausibilitätsprüfung übergangen. Der Schluss kommt mir so vor, als wäre das Buch noch nicht fertig, aber der Abgabetermin da.


    Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gern gelesen.

  • puh, ich kann mich an den schluss nicht so wirkich erinnern, deswegen kann ich da nun nix zu sagen. aber ich glaube, das buch hat mir damals schon gefallen. boyle schreibt sehr cool. irgendwie auch immer coole typen in seinem büchern, bisschen chaotisch und probleme haben sie auch oft, aber gleichzeitig sind sie recht liebenswert...


  • Hab versucht was zu finden, aber nichts gefunden. Versuch doch bitte einmal, vielleicht klappt es.


    (Einfach die Zeile aus dem Brwser kopieren, auf die grüne Erde mit der Brille oberhalb des Text-, des Antwortfeldes klicken, in der ersten Maske einen Namen vergeben (zum Beispiel: "Grün ist die Hoffnung war shon mal" und in der nächsten Maske den kopierten Link einfügen. Das wars.)

  • Grün ist die Hoffnung – T.C.Boyle


    Meine Meinung:
    Durch die ironische Erzählhaltung des Protagonisten Felix, der zusammen mit Freunden glaubt, durch Anbau von Marihuana eine halbe Million zu machen, wird der flott geschriebene Roman zum Lesevergnügen. T.C.Boyle kann wirklich schreiben, sein Stil ist vollkommen unverkrampft. Dabei wagt er durchaus schon einmal auch einen essayistischen Ausflug, z.B. einige Seiten ausschließlich zum Thema Dreck.


    Obwohl der Roman schon etwas älter ist, behält er ohne Einschränkungen seine gute Lesbarkeit.


    Eine sehr gut gelungene Figur ist Vogelsang, ein exzentrischer Mann, der viele Interessen hat, so auch die Idee mit dem Hanfanbau in den Hügeln nahe bei San Francisco.


    Für die Ausführenden keine leichte Aufgabe, denn die Hütte, in der sie wohnen werden ist eine Ruine, das Land muss eingezäunt werden. Harte Arbeit wartet, am schlimmsten wird die Einsamkeit, die nur durch einen Mülltonnen plündernden Bären unterbrochen wird.


    Die Protagonisten des Buches sind schräge Loosertypen, aber unsympathisch sind sie nicht.
    Das liegt vor allem an der ehrlichen Selbstsicht des Erzählers, der schon gleich zu Beginn dem Leser gesteht, dass er bisher in seinem Leben immer wieder alles abgebrochen hat, sein es Studium, Jobs oder seine Ehe. Seine innere Moral ist aber nicht komplett verschüttet, denn zum Beispiel im Kapitel mit dem bekifften Bären, bringt er es nicht über sich, das bewusstlose Tier einfach so zu erschießen.
    Ein anderes Beispiel ist sein unbeholfenes Eingreifen, als ein rabiater Polizist eine Autofahrerin bedrängt. Auch wenn er dafür schnell selbst verhaftet wird.
    Außerdem schätzt er auch die anderen Personen des Romans durchaus richtig ein, was ihm letztlich aber auch nichts nützt.


    Seine Selbsteinschätzung behält Felix bis zum Ende des Romans, und die ist es auch, die am Schluss den Leser optimistisch auf eine bessere Zukunft nach dem Desaster mit der verrückten Idee blicken lässt.


    Ein vergleichbar leichtes Werk von T.C.Boyle, trotzdem unbedingt lesenswert!

  • Die letzten beiden Romane von T. C. Boyle (San Miguel und Hart auf Hart) habe ich auf anraten von kritischen Lesern in meinem persönlichen Umfeld ausgelassen. Nicht oder nur bedingt empfehlenswert seien die beiden neuesten Romane des amerikanischen Erfolgsschriftstellers. Erfreut nahm ich irgendwann im Winter zur Kenntnis, dass der Hanser Verlag Boyles zweiten Roman aus dem Jahre 1984 von Dirk van Gunsteren neu hat übersetzen lassen und in schöner Hardcover Ausgabe Anfang Februar auf den Markt gebracht wird. Pünktlich wie es sich für einen Schweizer gehört, habe ich das Buch am Erscheinungstag gekauft und es gleich mit Vergnügen gelesen.


    Allein an der Aura die diese Geschichte verströmt ist anzumerken, dass es sich um ein frühes Werk von T.C. Boyle handelt. Eine sonderbare, leicht spleenige Geschichte verfasst von einem jungen aber talentierten Geschichtenerzähler der die Literaturwelt erobern will. Dass er als Handlungsgerüst ausgerechnet den Anbau von Marihuana in grösserem Stil auf einem von der Zivilisation abgelegen Stück Land wählt, darf man getrost als mutig bezeichnen. Wie er die eigentümlichen Figuren zeichnet, sie mit Leben erfüllt und sie untereinander agieren lässt ist bravurös und zeigt bereits die Klasse die der Autor besitzt. Natürlich spielen in diesem Roman Boyles thematische Steckenpferde wie die freie Natur und menschliche Existenzen eine zentrale Rolle.


    Menschen wie Frank, Phil und Gesh, deren Leben in Schräglage geraten ist, werden vom cleveren Strippenzieher im Hintergrund namens Vogelsang ermutigt, bei seinem Vorhaben eine Hanfplantage aus dem Boden zu stampfen mitzumachen. Als Lohn für die Mühsal der monatelangen monotonen Arbeit in der Einöde winken viele Hunderttausend Dollar Gewinn … den amerikanischen Traum von Erfolg und Reichtum vor Augen sagen die drei arglosen Habenichtse zu. Das sie nicht viel von Landwirtschaft verstehen erschwert ihr Unterfangen. Wenn dann aber unerwünschte Nachbarn, Bären, ein fieser Polizist und schlechtes Saatgut hinzukommen wird all die Schufterei zur Farce und der angestrebte Riesengewinn mit der rauschhaften Ernte schwindet vor ihren Augen in sich zusammen wie Schnee in der warmen Märzsonne.


    Diese Geschichte liegt irgendwie kreuz und quer in der heutzutage viel zu begradigten Literaturlandschaft. Ein ungestümer Erzähler der sich nicht scheut heikle Themen anzupacken und diese in einem kantigem Stil zu erzählen der irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn liegt. In diesem Text wimmelt es von Metaphern die ein routinierter Schriftsteller in diesem Ausmass so nicht verwendet hätte. Einem aufstrebenden Jungspund, wie Boyle es vor dreissig Jahren war, sei dies aber verziehen. Auch wenn dieser Roman vielleicht nicht zu den allerbesten Büchern von Boyle gehört, so ist es ein launiges Werk von einem Schriftsteller der zu den ganz grossen seiner Zunft gehört. Wertung: 8 Eulenpunkte


    Edit: Gekauft und gelesen habe ich die verlinkte Neuausgabe vom Hanser Verlag die am 01. Februar 2016 erschienen ist.