ZitatOriginal von LeSeebär
Das finde ich mit das problematischste an dem Buch (zumindest was die Eltern-Kind-Seite betrifft): Die Eltern werden ständig auf Ihren Geldbeutel reduziert. Kinderwagen für 1000 Euro? Unnötig. Natürlich geht das auch billiger, aber wird das Kind bei einem 100 Euro Kinderwagen zu einem besseren Menschen? Das Gegenextrem sind doch das Jacqueline und das Kevin - die haben tatsächlich oft nur das Minimale und auch hier sind oft Eltern überfordert. Das man mit mehr Geld mehr falsch machen kann, glaube ich nicht.
Hier vermischt du Dinge unzulässig. Kevin und Jacqueline haben es nicht schwerer im Leben, weil sie im Billigkinderwagen umhergeschoben werden. Auch Karl-Theodor gewinnt kein Fitzelchen Lebensqualität, weil er im teuersten Modell durch die Gegend gekarrt wird. Es dient allein der Mutter als Prestigeobjekt. Teuren Schwachsinn zu kaufen, nur weil man es sich leisten kann, ist ein sehr schwaches Argument. Mir geht es wie Draper Doyle, dass ich auch bei jedem einzelnen Porsche Cayenne kotzen könnte. Wenn jemand Geld zum Verbrennen hat, dürfte er es ruhig sinnvoller einsetzen. Da bin ich verbockter Idealist, und ganz ehrlich kein bisschen neidisch.
ZitatKommt auf die Größe der Kinder an. Ich würde meinen unter 3jährigen auch nicht allein aufs Klettergerüst lassen. Bei größeren Kindern ist das dann aber schon affig.
Allerdings. Ich hätte mich schon seeeehr früh geschämt, wenn meine Eltern mich beim Spielen "bewachen". Zwar bin ich mehrfach aus Bäumen gefallen, verfüge aber als Ergebnis meiner körperbetonten Spiele über eine ausgesprochen gute Motorik, was mir später in Gefahrensituationen häufiger die Gesundheit erhalten hat. Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich lese, dass ein großer Teil der Kinder heutzutage keine zehn Sekunden auf einem Bein stehen kann, ohne umzufallen. Das ist nur ein Beispiel dafür, dass Überbehütung - bei allem berechtigten Bedürfnis, Kinder zu schützen - voll nach hinten losgehen kann. Hier schließt sich der Kreis dann wieder zum Buch.