ZitatOriginal von rienchen
Dann hat Salonlöwin aber auch Müll geschrieben, das ist das Kuriose daran.
Da muss man schon unterscheiden......
ZitatOriginal von rienchen
Dann hat Salonlöwin aber auch Müll geschrieben, das ist das Kuriose daran.
Da muss man schon unterscheiden......
ZitatOriginal von rienchen: Dann hat Salonlöwin aber auch Müll geschrieben, das ist das Kuriose daran. Lachen
Nee, eines unterscheidet mich von Frau Maier doch gewiss: Leben und leben lassen. Wer mit Kind im Prenzlauer Berg wohnen und die dortigen Angebote nutzen möchte, soll das gern tun.
In Sachen Konsum und Freizeitnutzung bin ich völlig gelassen, was nicht bedeutet, dass es nicht auch Themen gibt, die meinen Blutdruck steigen lassen ;-).
ZitatOriginal von rienchen
Dann hat Salonlöwin aber auch Müll geschrieben, das ist das Kuriose daran.
Ganz eindeutig nicht. Ich habe doch bereits oben erwähnt, was die beiden unterscheidet.
Während Frau Maier keine Gelegenheit ausläßt, über die Eltern herzuziehen, sie zu beschimpfen oder einfach nur dumm aussehen zu lassen und ähnliches, bleibt Salonlöwin nüchtern sachlich, beschreibt dabei einige Auswüchse im Straßenbild, die ihr auffallen, aber nie in dem herablassenden Tonfall der Buchautorin.
Kleines Beispiel, um das zu verdeutlichen:
Salonlöwin schreibt: "Ich erblicke die Kinderbuchhandlung (?) Alphabet, in einem Schaufenster leuchten die Buchstaben des Wortes pädagogisch."
Im Buch liest es sich bei meinem Lieblingsbeispiel zum Thema Shopping über einen Kinderklamottenladen so: "richtig gutes kinderzeug - Kleinschreibung wie bei der RAF"
Möglicherweise findet sie das lustig, ich finde es haarsträubend, einen Kinderklamottenladen in irgendeiner Weise mit der RAF in Verbindung zu bringen. Daher gefiel mir Salonlöwins ruhiger, sachlich beschreibender Stil deutlich besser.
Fazit: Nein, Salonlöwin hat keinen Müll geschrieben, Frau Maier hingegen schon, denn Salonlöwin hat aus meiner Sicht tatsächlich nur beschrieben wie gesehen, während Frau Maiers Buch aus meiner Sicht voll ist von Unterstellungen an die Eltern.
LeSeebär,
Du liest das Buch tatsächlich völlig anders als ich. das haben wir ja schon festgestellt und das ist auch in Ordnung. Ich empfinde da in der Tat kein "Elternbashing", bzw ich bin selber Mutter und denke mir bei vielen Anekdoten von Frau Maier meinen Teil. Ob ich sie nun auf MICH beziehe oder nicht, bleibt mir überlassen, in jedem Fall empfinde ich viel Authentisches dabei. Dass sie dabei hin und wieder emotional reagiert, mag daran liegen, dass sie aus diesem Stadtteil kommt...
Hier noch an Deinem selbst gewählten Lieblingsbeispiel ein Beispiel, was ich jetzt nicht verstehe:
ZitatIm Buch liest es sich bei meinem Lieblingsbeispiel zum Thema Shopping über einen Kinderklamottenladen so: "richtig gutes kinderzeug - Kleinschreibung wie bei der RAF"
In meinen Auigen ist das doch (wenn überhaupt) ein Verkäufer- als ein Elternbashing, oder nicht? Was daran genau ist denn da jetzt eine Beleidigung für die Eltern, wenn der Verkäufer einen solchen Namen wählt?
ZitatNee, eines unterscheidet mich von Frau Maier doch gewiss:
auch Du liest (?) das Buch ganz anders als ich.
ZitatLeben und leben lassen.
Ja, das ist ein schöner Leitsatz. Ich bin der Meinung, wenn ich freitags abends eine Party mit lauter Musik etc feiere, die bis in die frühen Morgenstunden anhält, sollte ich mich nicht beschweren, wenn mich mein Nachbar ein paar Stunden später mit dem Rasenmäher aus dem Bett schmeißt. Nun, frag mal jemanden im Prenzlauer Berg, wie er es denn so mit "Leben und Leben lassen" hält. Von Clubs leben lassen zum Beispiel oder von Pennern leben lassen oder auch nur ganz profan von Rauchern leben lassen.
ZitatWer mit Kind im Prenzlauer Berg wohnen und die dortigen Angebote nutzen möchte, soll das gern tun.
Da bin ich völlig Deiner Meinung. Für mich hat die Toleranz allerdings ein Ende, wenn es um Vertreibung und Gentrifizierung geht, wie das dort ohne Rücksicht auf Verluste geschehen ist. Das finde ich menschenverachtend. Und ich bin sehr froh, dass die Politik eingeschritten ist und im Pankower Florakiez, der auf dem besten Wege ist, ein zweiter Prenzlauer Berg zu werden, Luxussanierungen aller Art verboten hat. Und das der Kündigunsschutz bei Klage auf Eigenbedarf auf sieben Jahre erhöht worden ist. Selbst hier, in unsrem Haus, hat eine alte Dame(Mieterin) mit ganz üblen Machenschaften zu kämpfen. Die Wohnung soll verkauft werden und da sie nicht selber kaufen will, wird aber auch nur alles erdenkliche getan, sie rauszuekeln. Die Frau ist achtzig Jahre alt! Wie schön, wenn man zu den jungen, reichen gehört, die nur sichsichsich kennen. Leben und Leben lassen.
ZitatOriginal von rienchen
Hier noch an Deinem selbst gewählten Lieblingsbeispiel ein Beispiel, was ich jetzt nicht verstehe:
In meinen Auigen ist das doch (wenn überhaupt) ein Verkäufer- als ein Elternbashing, oder nicht? Was daran genau ist denn da jetzt eine Beleidigung für die Eltern, wenn der Verkäufer einen solchen Namen wählt?
Stimmt in diesem Fall. Aber da bei Salonlöwin ja ausschließlich "Verkäuferbashing" vorkommt, kann man das ja nicht mit dem Eltern-Bashing von Frau Maier vergleichen.
Zitat
Nun, frag mal jemanden im Prenzlauer Berg, wie er es denn so mit "Leben und Leben lassen" hält. Von Clubs leben lassen zum Beispiel oder von Pennern leben lassen oder auch nur ganz profan von Rauchern leben lassen.
Glaubst Du wirklich, ich oder auch Salonlöwin würden alles gut finden, was in PB so passiert? Sollte das an irgendeiner Stelle so rübergekommen sein: Dem ist nicht so.
ZitatDa bin ich völlig Deiner Meinung. Für mich hat die Toleranz allerdings ein Ende, wenn es um Vertreibung und Gentrifizierung geht, wie das dort ohne Rücksicht auf Verluste geschehen ist. Das finde ich menschenverachtend.
Womit wir wieder da wären, wo wir ganz am Anfang waren: Wen will die Autorin eigentlich mit dem Buch treffen? Eltern, die einfach nur Eltern sind, statt ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft oder doch eher die ganzen zugezogenen aus dem Westen, die aus PB jetzt eine Luxussiedlung gemacht haben? Ja, ich weiß schon, Du meinst, das eine hängt mit dem anderen zusammen. Aber bedeutet es, daß Du PB besser fändest, wenn es keine reichen Muttis wären, sondern beispielsweise reiche Rentner, die sich über den lauten Club beschweren und verkehrberuhigte Zonen für ihre Rollatoren fordern?
rienchen hat es irgendwo am Anfang geschrieben:
Wie man dieses Buch findet, hängt wohl hauptsächlich davon ab, ob man sich persönlich getroffen fühlt oder nicht
Ich bin nicht nur Mutti, sondern auch Hausbesitzerin und komme zudem noch aus Schwaben Und das Ganze auch noch im Osten, wenn nicht Berlins, so doch Leipzigs.
Tatsächlich wurde ich schon von einem Bekannten nur halb im Spaß bezeckt, dass wir ja zu den reichen Wessis gehören, die hier die Häuser aufkaufen.
Warum fühle ich mich trotzdem zwar das eine oder andere mal ertappt (ich war mit der Kleinen bei der Babymassage. Ganz großes Kino!), aber nicht gebasht?
Das Thema ist übrigens schon oft beackert worden, pünktlich zur Geburt meiner großen Tochter 1993 kam untenstehende Schmähschrift heraus. Die Kritikpunkte waren übrigens ähnlich wie bei dem Buch von Frau Mayer. Mütter sind offenbar heilige Kühe
ZitatWen will die Autorin eigentlich mit dem Buch treffen?
Das ist schon ein grundlegender Unterschied in unser Auffassung. Ich sehe überhaupt nicht, dass sie irgendwen treffen will. Oder andersrum: Die Mütter früher, heute, sich selbst. Sie "trifft" doch alle gleichermaßen oder gar keinen. Ich finde, man kann dieses Buch gut lesen und seine Gedanken weiterspinnen. Die Augen aufmachen und die Welt um einen herum anders betrachten. Schlüsse daraus ziehen, sich Denkanstöße holen oder es halt einfach lassen. Die Autorin hat mEn keine "Verantwortung" der Gesellschaft oder irgendwem gegenüber.
ZitatAber bedeutet es, daß Du PB besser fändest, wenn es keine reichen Muttis wären, sondern beispielsweise reiche Rentner, die sich über den lauten Club beschweren und verkehrberuhigte Zonen für ihre Rollatoren fordern?
Nein, denn ich finde Ghettoisierung gleichermaßen schlecht und auch nicht nur in einem Stadtteil, sondern im Prinzip überall. Da hier aber verstärkt Kinder mithineingezogen werden und ich selber welche habe, ist der Ausnahmezustand Prenzlauer Berg interessant für mich und ich frage mich, welche Generation dort heranwächst. Damit muss ich mich auch irgendwie auseinandersetzen, da zB viele aus dem Prenzlauer Berg die gleiche Schule wie meine Kinder besuchen, ich die Eltern kennenlerne, mit kleinen oder größeren Problemen konfrontiert werde...usw
ZitatGlaubst Du wirklich, ich oder auch Salonlöwin würden alles gut finden, was in PB so passiert? Sollte das an irgendeiner Stelle so rübergekommen sein: Dem ist nicht so.
Es ist ja auch nicht so, dass ich alles schlecht dort finden würde. Es gibt auch sehr schöne Einrichtungen dort. (Soagr für Kinder ;)) Aber das ist nicht die Frage.
ZitatOriginal von DraperDoyle
Das Thema ist übrigens schon oft beackert worden, pünktlich zur Geburt meiner großen Tochter 1993 kam untenstehende Schmähschrift heraus. Die Kritikpunkte waren übrigens ähnlich wie bei dem Buch von Frau Mayer. Mütter sind offenbar heilige Kühe
Interessant, daß das Phänomen der Mütter-Schmähschriften schon so alt ist. Ich hätte das jetzt für eine Erscheinung der Gegenwart gehalten, in der man entweder manche der Muttertiermoden mitmacht und damit selbst zur heiligen Kuh wird, oder sich dagegen verweigert und das dann mit einer Schmähschrift rechtfertigen will.
Aber was genau meinst Du mit "Mütter sind offenbar heilige Kühe"? Nur weil es (einige wenige) Personen gibt, die diesen Büchern widersprechen?
ZitatOriginal von rienchen
Das ist schon ein grundlegender Unterschied in unser Auffassung. Ich sehe überhaupt nicht, dass sie irgendwen treffen will.
Ich weiß wirklich langsam nicht mehr, ob wir das gleiche Buch gelesen haben.
Ich gebe Dir ja recht, daß sie alle Eltern aus PB in einen großen Topf wirft und umrührt, bis sich keiner mehr angesprochen fühlen braucht, weil es die Luxus-Mutti, die mit ihrem Kind zu Hause bleibt, ihm nur das teuerste vom teuersten kauft, ihn zu jeder Art der Frühförderung schleppt, tagsüber im Kindercafe abhängt, für sich selbst jeden Luxus verkneift (außer den Porsche Cayenne und die Luxus-Wohnung aus der Baugruppe), usw usf, nicht gibt. Sie hat meiner Meinung nach auf alles eingedroschen, was unter den Begriff "Eltern" fällt und in Prenzlauer Berg wohnt. Nimm doch als Beispiel das vorletzte Kapitel. Ich dachte, jetzt wird sie versöhnlich, weil sie endlich eine Familie beschreibt, wo der Mann aus dem Osten kommt, das Geld offenbar nicht so üppig sitzt, die Frau keinen Latte mag, die Kinder mit dem Auto zum Waldkindergarten gefahren werden, etc pp. Was schreibt sie am Ende des Kapitels? Das sie sich jetzt am liebsten vollaufen lassen würde.
Heute Morgen entdeckt:
Spätzle-Krieg
ZitatOriginal von LeSeebär
Was schreibt sie am Ende des Kapitels? Das sie sich jetzt am liebsten vollaufen lassen würde.
Vielleicht sind die Mütter/Hausfrauen aus der Gruppe der Luxusweibchen nicht ausgelastet? Obwohl "vollaufen lassen" ja nun wirklich nicht das Schlechteste ist....
ZitatOriginal von LeSeebär
Ich weiß wirklich langsam nicht mehr, ob wir das gleiche Buch gelesen haben. (
das Buch, das ich gelesen habe, steht in der Rubrik"Humor und Satire" und nicht in der Rubrik "Politisch voll korrekte Beobachtungsratgeber, die auf gar keinen Fall irgendwo anecken dürfen."
ZitatDas sie sich jetzt am liebsten vollaufen lassen würde.
Das Gefühl kenne ich gut. Grade letzte Woche. Da hat der Elternabend drei Stunden gedauert und der war eigentlich ganz nett. Das ist nicht immer so. Da gibt es Elternabende in der Kita...da erzählt dann eine Mutter, wie es zu dem Namen ihres Kindes kam. Dass man da in sich gegangen sei und sozusagen schon bei der Empfängnis etwas "gespürt" habe. Dass der Name dem Wesen des Kindes und dem Tag der Zeugung entspreche. Was geht mich sowas an? Ich will das gar nicht wissen! Und dann die Diskussionen darüber, dass man bitte nicht mehr "Weihnachtsmann" sagen soll (ist eine Erfindung von Coca Cola = amerikanisches Unternehmen = abgrundtief verachtenswert), sonder bitte "Schokoladenmann", das kann man seinen Kindern ja zuhause beibringen. Oder die Diskussion darüber, dass Glas aus dem Bioladen gleich dem Glas aus einem konventionellen Supermarkt ist. Glas ist immer Glas, das ist weder glücklich noch unglücklich. Wird dann schnell mal mit dem IPhone gecheckt und dann auch geglaubt. (Widerwillig)
Lange Rede, kurzer Sinn: Mir isr seeeeeeehr oft nach (unglaublich) großen Mengen von Alkohol. Man könnte glatt zum Alkoholiker werden! Nur leider ist das auch keine Lösung.
ZitatOriginal von rienchen
das Buch, das ich gelesen habe, steht in der Rubrik"Humor und Satire" und nicht in der Rubrik "Politisch voll korrekte Beobachtungsratgeber, die auf gar keinen Fall irgendwo anecken dürfen."
Das Buch, das ich gelesen habe, habe ich in der Bremer Stadtbibliothek im Bereich 'Soziologie' gefunden. Der liegt zwischen 'Recht' und 'Geschichte' und ist von 'Humor' ziemlich weit entfernt.
ZitatDass der Name dem Wesen des Kindes und dem Tag der Zeugung entspreche. Was geht mich sowas an? Ich will das gar nicht wissen!
Hier in Norddeutschland ist man dann eher wortkarg, solche Selbstverständlichkeiten werden da nicht ständig wiederholt.
ZitatUnd dann die Diskussionen darüber, dass man bitte nicht mehr "Weihnachtsmann" sagen soll (ist eine Erfindung von Coca Cola = amerikanisches Unternehmen = abgrundtief verachtenswert), sonder bitte "Schokoladenmann", das kann man seinen Kindern ja zuhause beibringen.
Ich denke, in PB rennt man regelmäßig zur Kirche? Im übrigen Berlin wohl nicht, sonst wüßtet Ihr, daß der Weihnachtsmann während der Reformation als Gegenbewegung zum katholischen Christkind Nikolaus entstanden ist. Coca Cola hat ihn lediglich vor 100 Jahren neu eingekleidet - in den Vereinsfarben der Roten Funken aus Köln. Erstaunlich, wie viel Halbwissen auf den Elternabenden kursiert.
ZitatLange Rede, kurzer Sinn: Mir isr seeeeeeehr oft nach (unglaublich) großen Mengen von Alkohol. Man könnte glatt zum Alkoholiker werden! Nur leider ist das auch keine Lösung.
Kein Alkohol ist auch keine Lösung. Einfach alles nicht so ernst nehmen.
Edit: Eigenes Halbwissen korrigiert. Danke für den Hinweis.
LeSeebär, Du überraschst mich immer wieder!
ZitatBereich 'Soziologie'
Das ist in der Tat komisch!
Ich bitte dringend darum, den Alkoholgenuss hier nicht zu verteufeln.
Die Diskussion bekommt eine Tendenz die ich persönlich als erschreckend empfinde.
So, 13.10 Uhr: Zeit für den ersten Kasten Bier.....
Kein Bier vor Vier!