Nachrichtenfrust

  • Kurz vor Verlassen des Hauses werden natürlich die Nachrichten gehört - und täglich grüßt das Murmeltier:
    Korea
    Zypern
    Lebensmittelskandale
    Atommüll
    Keiner hat uns mehr "lieb" wegen unserer Politik
    Treibt Frau Merkel uns immer tiefer in die Krisen ... undundund
    Langsam kann man da doch wirklich depressiv werden!
    Und allein aus wahltaktischen Gründen ist das Ganze auch nicht, die Probleme sind ja vorhanden.
    Andererseits klagen wir noch auf relativ hohem Niveau.
    Wie geht ihr damit um?
    :gruebel ?(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • nur noch mit nem halben Ohr zuhören.


    Ich war jetzt auch ne Woche im Urlaub, da hab ich nicht viel deutsche Nachrichten gehört / gesehen, das tut auch immer mal wieder ganz gut.


    Ich fühl mich dann immer wie ein bisschen aus der Zeit gefallen :-)

  • Interessant Fragestellung.
    Allerdings sehe ich mich in meinem Vorurteil wieder bestätigt: Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.


    Und ich denke auch, dass sich im Laufe der Zeit nichts geändert hat. Nur waren es früher eben andere Themen und zukünftig werden es wieder andere Themen sein.


    Früher waren die Nachrichten eben:


    SPIEGEL-Affäre
    Notstandsgesetzgebung
    Vietnam-Krieg
    Baader-Meinhof
    Terroristenprozesse
    Neue-Heimat-Skandal
    Flick und die Parteienspendenaffäre
    Finanzielle Lasten der Wiedervereinigung
    Klimawandel und saurer Regen


    und und und.......


    Die Meldungen ändern sich - nicht aber wie man mit ihnen umgeht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich finde, da gibt es keine neue Qualität. Es war schon immer so und wird immer so sein. Manchmal beschließe ich einfach für mich, dass mich dieser Scheiß da draußen gar nicht interessiert, welche Kuh da wieder durchs Dorf getrieben wird, welcher Politiker Unsinn erzählt hat, welcher "Skandal" gerade im Fokus steht.


    Dann, manchmal spiele ich das Spiel mit, nur um "auf dem Stand" zu sein. Ich interessiere mich plötzlich für Fragen wie: Ist Kim nur ein Schaumschläger? Warum vögelt Raffael jetzt mit der B-Tusse? Wie sieht Frau Merkel nackt aus? Warum kackt Justin Bieber ab? All diese weltbewegenden Fragen in den Medien, die eigentlich so interessant sind wie der Schimmel auf dem Toastbrot von vor einer Woche, das ich grad weggeschmissen habe.


    Ich bin überzeugt, wir alle haben gar keine Ahnung davon, was das eigentliche Problem ist , man jagt irgendwelchen Meldungen hinterher und verliert den Blick für das Wesentliche.


    Aber was ist das? :gruebel

  • Zitat

    Original von arter


    Ich bin überzeugt, wir alle haben gar keine Ahnung davon, was das eigentliche Problem ist , man jagt irgendwelchen Meldungen hinterher und verliert den Blick für das Wesentliche.


    Aber was ist das? :gruebel



    :write :write :write :write


    Ich denke, damit hast du mehr Recht als du denkst. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich stimme arter da zu: Bei dem ganzen Nachrichtengewimmel weiß man doch immernoch nicht wirklich, was der Kern der ganzen Angelegenheiten eigentlich ist. Klar, Nachrichten können aufgrund ihrer Kürze gar keinen umfassenden Einblick in das Thema geben, weiterinformieren muss man sich dann allein (oder auf entsprechende weiterführende Fernsehsendungen warten).


    Auf die Frage nach dem Umgang mit so etwas: Tatsächlich informiere ich mich gern näher über viele Dinge, die gerade in den Medien sind, wie eben zum Beispiel die Säbelrassel-Politik Nordkoreas oder ähnliches, und dann diskutiere ich mit meinem Freund darüber. Ich finde es wichtig, über so etwas zu reden, weil andere Perspektiven auf solche Themen sie einem noch einmal mehr erschließen können.


    Andere Themen wie das Van der Vaart'sche Liebesleben oder die Bieber'sche Britannienabneigung oder das grandiose BVB-Spiel von Vorgestern (mein Facebook war voll davon. Waruuuuuum?! :bonk) gehen mir dagegen am Hintern vorbei und werden hemmungslos ignoriert. :-)

  • Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich vom Thema Nachrichten schon seit Jahren ein wenig zurück gezogen habe, weil ich davon einfach nur noch einen Hals bekomme. Auch Talkrunden - besonders spät am Wochenende - brauche ich nicht, dann wird der Montag noch übler. Ich beneide da ein wenig die Leute früher, die haben kaum was zu hören bekommen, was über ihr Dorf hinaus ging und wer weiß wofür das gut war. Unsereins muss sich Gedanken machen, wenn in Australien ein Schaf umkippt. Information ist nicht immer ein Segen.

  • Meine Frau erzählt mir seit Jahren jedes Jahr beim Jahresrückblick, daß die doch mal was positives bringen könnten. Ich sehe da jetzt aktuell keine Verschlechterung. Die Lage in Nordkorea z.B. mag brenzlig sein, aber ich denke, es ist für uns in Deutschland bedeutend ungefährlicher als zu Zeiten des kalten Krieges, als die Großmächte sich mitten in Deutschland gegenüberstanden. Auch die Terrorgefahr war zu Zeiten der RAF aus meiner rein persönlichen Sicht größer als aktuell.


    Mir sind die ernsten (wichtigen) Themen, auch wenn sie oft sehr negativ sind, lieber als Boulevard-Nachrichten wie wer mit wem und warum etc pp.


    BelleMorte : Ich denke, auch früher hat man sich viele Gedanken gemacht. Da man ja nicht so eine Nachrichtentechnik wie heute hatte, galt ja schon der Nachbarort als potenzielle Bedrohung und man war praktisch ständig von Feinden umzingelt, die gelegentlich zum allgemeinen Rauben und Brandschatzen vorbei kamen. Da konnte, wer die Zeit dafür hatte, ständig darüber nachzudenken, durchaus genauso depressiv werden.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)


  • Da ist was dran. Und alle dachten wohl zu ihrer Zeit, dass es nicht noch schlimmer würde kommen können. So, wie ja auch irgendein alter Grieche (oder wars ein Römer?) eine auch auf die heutige Jugend passende Beschreibung losgelassen hatte... :-)
    Aber allein das mit dem Atomzeugs. Das ist schon wirklich schlimm, denke ich, weil im Endeffekt unbeherrschbar. :-(



    Letzteres ist wahrscheinlich das, was jeder für sich entscheiden muss. Und was sich auch ändern kann.


    Wobei mir "Raffael" kein Begriff ist, mich die Frau Merkel in unbekleidetem Zustand ebensowenig interessiert wie Herr Steinbrück und ich Justin Bieber erstmalig wahrnahm, als meine achso interessante Freenet-Startseite mir mal eine Entrüstung von Fans anlässlich irgendeiner Veranstaltung mitteilte, die er wohl geschwänzt hatte.


    Zitat

    Original von Dori
    ...
    Auf die Frage nach dem Umgang mit so etwas: Tatsächlich informiere ich mich gern näher über viele Dinge, die gerade in den Medien sind, wie eben zum Beispiel die Säbelrassel-Politik Nordkoreas oder ähnliches, und dann diskutiere ich mit meinem Freund darüber. Ich finde es wichtig, über so etwas zu reden, weil andere Perspektiven auf solche Themen sie einem noch einmal mehr erschließen können.


    Andere Themen wie das Van der Vaart'sche Liebesleben oder die Bieber'sche Britannienabneigung oder das grandiose BVB-Spiel von Vorgestern (mein Facebook war voll davon. Waruuuuuum?! :bonk) gehen mir dagegen am Hintern vorbei und werden hemmungslos ignoriert. :-)


    Ja, das ergibt Sinn. Aussieben, nachhaken und drüber reden.
    Das geht ja auch in Richtung von Rienchens Kommentar.
    Ich versuchs.
    Danke für Eure Rückmeldungen! :knuddel1 :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Nachrichten? Gehen bei einem Ohr rein und beim anderen wieder raus. Ich reduziere mich auf das, was mich wirklich interessiert. Beispielsweise Wissenschaft, Technik. Für politisches habe ich ebenfalls ein Ohr. Jedoch gehen mir Nachrichten wie Lobhudeleien über gewisse Persönlichkeiten oder welcher Politiker nun wo Geld in seine Kasse gespült hat, am.......vorbei. Wie gesagt, das wird es immer geben, es sind nur andere Themen. Ich konzentriere mich auf das Wesentliche, wobei das nun für jeden wieder was anderes ist.

    In der Schule fragten die Lehrer mich, was ich später werden wolle. Ich antwortete: Glücklich. Die Lehrer sagten, ich verstünde die Frage nicht. Ich sagte, sie verstünden das Leben nicht.


    John Lennon




    Test-Webseite für Bücher weit abseits des Mainstreams:

    aufwachen.bplaced.net