zum Autor:
Sam Eastland ist das Pseudonym des amerikanischen Schriftstellers Paul Watkins, geboren 1964, der sich auch mit literarischen Werken einen Namen gemacht hat. Seinen ersten Roman veröffentlichte er im Alter von sechzehn Jahren. Mit seiner Familie lebt er in Hightstown, New Jersey.
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zum Inhalt:
Elf Jahre nach der Erschießung der Zarenfamilie lässt Stalin, der Rote Zar, die Mörder suchen. Zu diesem Zweck sucht Kommissar Kirow den ehemaligen Gefangenen 4745-P in den sibirischen Wäldern auf, in denen dieser sich lieber versteckt gehalten hätte. Allein das Versprechen, nach Klärung des Falls seine Freiheit zu erhalten, stimmt ihn um. Kaum jemand ist dafür besser geeignet als der Finne Pekkala. Bereits im Dienste des Zaren erhielt er die Auszeichnung Smaragdauge. Stets stellte er das Wohl der Monarchenfamilie vor seinen eigenen Interessen und gewann so das uneingeschränkte Vertrauen von Nikolaus II. Stalin vermutet hier ganz richtig ein umfassendes Wissen um geheime Informationen aus dem Zarenreich. Nicht nur die Mörder der Romanovs, sondern vor allem auch das Versteck des unermesslich wertvollen Schatzes, ist von Interesse. Wer nun aber welches Ziel verfolgt und für welche Institution arbeitet, bleibt verborgen. Pekkala kann sich nach wie vor nur auf sich selber verlassen.
meine Meinung:
Sam Eastlands Auftakt der Reihe um den Finnen Pekkala nimmt sich einer schillernden Epoche Russlands an. Das Ende des Zarenreichs bietet genug Stoff für Spekulationen, wie es sich seinerzeit tatsächlich zugetragen hat. Allerdings haben versierte Geschichtskenner hier den Nachteil, dass sie nicht mehr überrascht werden. Zu genau hält sich der Autor an die historischen Fakten, die im Nachwort eingehend erläutert werden. Sämtliche Hochstapler, die sich als überlebende Kinder des Zaren ausgegeben haben, wurden mittlerweile entlarvt. Dennoch bietet der Krimi ein unterhaltsames Gedankenspiel, welche Möglichkeiten offen gewesen wären. So grausam wie das Erschießungskomando mit den Romanovs umgegangen ist, so wenig zimperlich verfährt der Autor mit seinen Figuren. Schnell wird auch mal ein unschuldiges Opfer erschossen und einfach in den Weiten Sibiriens liegengelassen. Deutlich wird dadurch nur, dass im menschenleeren Gebiet offensichtlich zu wenig Kläger einen Richter fordern.
Das Ermittlerteam Pekkala und Kirow wird durch Pekkalas Bruder Anton ergänzt. Damit erhält das ansonsten äußerst gefühlskalte Arrangement eine emotionale Note. Unübersehbar ist der Zwist zwischen den Brüdern. Durch Rückblicke auf die Geschehnisse der vergangenen Jahre im fernen Finnland erhält der Leser ein komplettes Bild, wie es zur Entzweiung kommen konnte. Gleichzeitig wird der Protagonist seines gesamten sozialen Umfelds beraubt und kann sich in den Folgebänden vollauf mit der Aufklärung weiterer politischer Intrigen kümmern. (7 von 10 Punkten)