Ich verstehe das Phänomen offene Pseudonyme nicht richtig, das war einer der Gründe, warum ich hier mal kurz geschrieben habe.
Ich verstehe es immer noch nicht ganz, z.B. deswegen, weil es durchaus Autorinnen gibt, die etwa L&L schreiben, aber keinen zum Land passenden Namen tragen.
Eben fand ich 'Die Rose von Darjeeling', die Autorin heißt nicht etwa 'Aninda Ghandi', sondern Sylvia Lott.
Eine andere bringt grad einen Norwegen-Roman heraus, sie heißt nicht Merete Johanson, sondern Christine Kabus.
Manchmal geht's, manchmal geht's nicht. Sache der Verlage? Oder müssen wir damit rechnen, daß die beiden irgendwann unter einem markigen, eventuell androgynen Pseudonym, eine Thriller-Karriere starten?
Undurchschaubar. Wenn man nicht eine schlichten Verkaufstrick zugrundelegt.
Den möchte ich aber bitte auch 'Verkaufstrick' nennen dürfen.
Für mich macht das eben vor allem den Eindruck, als würde der Markt beliebig mit Büchern zugeschaufelt.
Gleichzeitig wird gejammert, daß Bücher kaum verkäuflich sind, zu früh remittiert werden, daß BuchhändlerInnen nicht mehr wissen, wohin mit der Ware, mit dem Lesen nicht mehr nachkommen, ständig das Gleiche unter anderem Titel erzählt wird, es keine Vielfalt, sondern bloß Mengen gibt ...
Chaos.
Zeigt sich hier im Thread auch. Abgesehen davon, daß sich hier AutorInnen fast um Kopf und Kragen geschrieben haben, erkennt man in erster Linie Ängste, Unsicherheit, Orientierungslosigkeit.
Hauptsache, es werden Bücher geschrieben.
Tja.
magali