ZitatOriginal von LeSeebär
Weniger: Das Mehr Bücher pro Jahr Argument. Irgendwer schrieb, man mache sich damit selbst Konkurrenz, deshalb ein Pseudonym. Wenn man aber im gleichen Genre bleibt, macht man sich doch auch unter Pseudonym selbst Konkurrenz? Und bei verschiedenen Genres sehe ich die Gefahr der Konkurrenz nicht. Zudem ist gerade in den großen Ketten immer wieder zu beobachten, daß auf den Tischen möglichst alle Titel eines Autors (bzw eines Pseudonyms!) beisammen liegen. Wieso dürfen das denn dann nur zwei neue pro Jahr sein?
Das muss man auf die Buchhändler beziehen, nicht auf die Endkunden. Die bestellen eben keine drei Bücher eines Autors, die bestellen eins und sagen: Mal sehen, wie es läuft. Wenn es der ultimative Kracher ist (verkaufstechnisch, also weit oben auf der Spiegel-BSL landet!) dann - und nur dann - wird vielleicht mehr von ihm geordert. WENN man sich dann noch erinnert, dass der Autor im anderen Verlag noch was hat.
In die von dir beschriebene Situation - ein Tisch, auf dem alle Bücher des Autors liegen -, kommen eigentlich nur Bestsellerautoren, und selbst die freuen sich diebisch, wenn sie sowas entdecken. Meist ist sowas nur eine kurzfristige Geschichte, wenn der Autor z.B. eine Lesung hält oder der Buchhändler ein besonderer Fan ist
ZitatOriginal von LeSeebär
Aber ich fühle mich ziemlich durch den Kakao gezogen, wenn Karsten Müller plötzlich als Emanuela Rigatoni schreibt. Hier wird dem Leser meiner Meinung nach etwas vorgespielt, was nix mit der eigentlichen Person zu tun hat. Irgendwo hier im Forum war mal ein schöner Artikel verlinkt, bei dem es genau um dieses Thema ging. Erklärung lautete ungefähr: Das ist billiger als ein richtiger Ausländer, z.B. wegen der Übersetzung. Deswegen werden solche Autoren jetzt einfach erfunden. Wer sich da als Leser für dumm verkauft vorkommt, hat mein vollstes Verständnis.
Es war wohl lange Zeit so, dass man den deutschen Autoren unterstellte, alles mögliche nicht zu können. So hieß es: Deutsche Frauen können nicht über ferne Länder schreiben, schließlich wohnen sie in Deutschland und nicht in Afrika.
Man merkte einfach, dass sich in dem Genre Autoren mit exotischen Namen besser verkauften - vollkommen unabhängig, wo die lebten und ob die ihr "literarisches Reiseziel" je besucht haben.
Das zeichnete sich sehr deutlich ab, darauf musste man also reagieren. Angebot = Nachfrage.
Wenn dir das nun gesagt bist und du deinen Roman so gern hast und ihm wirklich alle Chancen öffnen willst, damit er bekannt und gelesen wird - dann beharrst du nicht auf einen bestimmten Namen. Zumal das das Resultat hätte, dass die Verlage dann nur noch schnittige Namen einkaufen und du deine Mutter verfluchst, wenn sie bei der Heirat den namen Herkströter angenommen hat