Im Ariadne Verlag ist vor einiger Zeit Dagmar Scharsich "Der Grüne Chinese" erschienen. Ein Buch, das von einer Berliner Antiquarin handelt, die im Nachlass einer alten Dame (die aber noch sehr lebendig ist!) einige Packen alter Romanheftchen aus der wilhelminischen Zeit findet. Es sind Detektivromane aus der Zeit 1909, und im alten Einwickelpapier entdeckt sie einen kompletten in Sütterlin Handschrift geschriebenen Roman aus dieser Zeit.
Ein wunderbar lebendiges Buch, das zwischen der Jetztzeit und 1909 hin und her pendelt und eine Geschichte erzählt, die beide Zeiten miteinander verwebt. hat einer von Euch das Buch gelesen?
Der Grüne Chinese von Dagmar Scharsich
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Hallo ArminSutter,
bitte schau einmal hier hinein, wie wir uns Rezensionen vorstellen. -
Der Grüne Chinese - das war ein Highlight für mich im Jahr 2009!
Das sind meine Eindrücke von damals:Inhalt:
Ein Manuskript im Roman.
Die Rahmenhandlung: Marie Baer führt den Laden ihres Großvaters weiter, mit dem sie zusammen lebt. Im Kiez kennt man den alten Baer, weil er vielen schon ihr erstes Buch verkauft hat. Marie unterhält die Touristen mit Anekdoten, ist gut Freund mit ihren Nachbarn. Dass Ihr Freund wohl doch nicht der Richtige ist, erkennt Sie, als ihr eines Tages ein Manuskript angeboten wird: Die Abenteuer einer Wanda von Brannburg, Meisterdetektivin.Plötzlich muss man die neue Bekanntschaft mit der alten Dame: Rose von Reventlow mit neuen Augen betrachten, denn das Packpapier des Manuskripts erzählt in Sütterlin von Zeppelinen, Spionen, einem Chauffeur und der Baronesse, von Reformen, Wissenschaftlern und einer Verschwörung.
Meine Meinung:
Wer denkt bei ‚Grüner Chinese’ nicht gleich an Tee? Ich ! (Trotz Covergestaltung erwartete ich eine Jugenstilfigur) Getränke, nicht nur der alkoholfreien Sorte, spielen in diesem Roman auch eine große Rolle. Der ‚Grüne Chinese’ wird fast genauso häufig aufgebrüht, wie der Name Berlin fällt.
Der Zauber der Geschichte umfing mich mit der Rahmenhandlung, dem Gebiet in Berlin, das ich im letzten Jahr zum ersten Mal life sehen durfte. Die Manuskripthandlung, die im beginnenden 20. Jahrhundert angesiedelt ist, wird mit Hilfe der Bilder von den renovierten Häusern, die ich sehen durfte überaus lebendig. Aber nicht nur das, auch Marie bezaubert, der Opa ist sehr liebenswert, die Beziehung der Beiden wirkt genauso authentisch, wie die von Marie zu den jungen Männern und ihrem Job.
Die innere Manuskript - Handlung setzt auf ein wenig Mystik, auf Verschwörungen, auf Spionage, Verwicklungen und Romantik. Am Ende wäre ich gerne noch im Berlin der Kaiserzeit geblieben, weil ich so sehr mit Wanda gelebt und gezittert habe, aber die Autorin hat mich da leider nach gut 450 Seiten wieder herauskatapultiert.
Insgesamt hätte ich mir noch ein wenig mehr der Rahmenhandlung gewünscht - aber der Ausblick und die Gestaltung der politischen Geschichte rund um den Zeppelin, hat mir sehr gefallen. Auch wenn ich einige kleinere Handlungsfäden nicht so ganz logisch verwoben fand, würde ich solche Geschichten aus Berlin gerne häufiger lesen.
© Binchen, damals im August 2009.