Verlag: cbt, 2013
Broschiert: 416 Seiten
Kurzbeschreibung:
SIEBEN JAHRE ... der Angst liegen hinter dem verschlafenen Städtchen St. Golden. Denn damals verschwand Louis´ kleine Schwester, und als man sie fand, war sie tot. Begraben im dichten Wald, der den Ort wie eine geheimnisvolle Wildnis umgibt. Der Täter von damals wurde nie gefasst. Und jetzt scheint er zurückgekommen zu sein, denn die kleine Schwester von Louis´ Freundin Michelle verschwindet spurlos. Kurz darauf ist auch Michelle verschollen. Während die Polizei nach den Mädchen fahndet, begibt sich Louis verzweifelt selbst auf die Suche. In den weiten Waldgebieten begegnet er Maya, einem seltsam verwilderten Mädchen, das mehr über den Täter zu wissen scheint. Louis und Maya beschließen, dass sie in diesem Spiel nicht länger die Gejagten sein wollen.
Über die Autorin:
Alexa Hennig von Lange wurde 1973 in Hannover geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. 1997 erschien ihr Debütroman Relax, mit dem sie über Nacht zu einer der erfolgreichsten Autorinnen und zur Stimme ihrer Generation wurde. Für Ich habe einfach Glück, ihren ersten Roman über ihre jugendliche Protagonistin Lelle, bekam sie 2002 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Es folgten zahlreiche Romane für Erwachsene wie Kinder, außerdem Erzählungen und Theaterstücke. Alexa Hennig von Lange lebt mit ihren drei Kindern in Berlin.
Mein Eindruck:
Dass die einstige Ikone der Popliteratur Alexa Hennig von Lange einen Thriller mit Mystery-Anklängen schreibt, hat mich sehr erstaunt.
Das Buch ist für Young Adults geschrieben und hat einen unheimlichen Touch. Kinder verschwinden und werden tot im Wald aufgefunden. Das entspricht der dunklen Seite der gängigen Märchen.
Die meisten Protagonisten sind Jugendliche. Die kurzen Kapitel stellen immer eine Figur in den Mittelpunkt und wechseln sehr schnell.
Am auffälligsten ist der Handlungsstrang um Maya, eine Jugendliche, die seit vielen Jahren im Wald lebt und entsprechend verwildert ist. Als kleines Mädchen hat ihr Vater mit ihr zusammen der Zivilisation den Rücken gekehrt, weil er Angst vor „den Widerwärtigen“ hatte.
Dann ist er verunglückt und Maya blieb alleine zurück.
Über diese Widerwärtigen kann der Leser lange nachdenken. Ist es ein Kult? Sind es Verrückte oder Dämonen, die Mensachen dazu bringen, sich selbst zu opfern.
Die Polizistin Heidi ist nicht unbedingt die beste Ermittlerin, denke ich. Sie steckt auch persönlich mit drin, denn sie hat einen kleinen Sohn. Die Bedrohung ist allgegenwärtig spürbar.
Einige Nebenfiguren sind aber leider unerwartet schwach ausgestaltet.
Insgesamt bin ich vom literarischen Gehalt des Buches eher enttäuscht. Ich frage mich, warum Alexa Hennig von Lange auf diesen Zug aufspringen musste. Aber eine bildhafte Sprache hat die Autorin auch in diesem Buch.