Klappentext:
Warum um Himmels willen können die Mitglieder ihrer Familie nicht so sein wie alle anderen? Alicja wäre doch am liebsten eine ganz durchschnittliche 15-Jährige. Geht aber nicht, weil Alicjas Mutter Polin ist. Das sagt eigentlich schon alles – wenn man mit polnischen Müttern vertraut ist: Mit absoluter Treffgenauigkeit und pfeilgerade schaffen sie es, zu jeder Gelegenheit das zu tun, was ihren pubertierenden Töchtern wahlweise Scham, Zorn oder blanke Verzweiflung ins Antlitz treibt. Das fängt beim Essen an und hört bei Alicjas Freunden noch lange nicht auf.
Meine Meinung:
Nachdem ich nun einige ernstere Bücher gelesen hatte, stand mir mal wieder der Sinn nach einer lustigen Lektüre – leider wurde mein Humor nur teilweise getroffen.
Wir bekommen die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Alicja erzählt. Der Erzählstil ist sehr förderlich für das Verständnis des Lesers, weil wir so einen direkten Einblick in das Leben der Protagonistin bekommen. Auch die Erzählung im Präsens lässt den Leser noch näher am Geschehen teilhaben, weil man das Gefühl hat, gerade mittendrin zu sein.
Die Autorin hat einen sehr flüssigen und dynamischen Erzählstil, sodass keinerlei Langeweile aufkommt. Auch die Kompaktheit des Buches beeinflusst den Geschichtsfluss positiv. Die Länge reicht um sich ein paar humorvolle Stunden zu bereiten, aber danach war es für mich auch genug. Es handelt sich um ein Buch, was man lesen kann, aber nicht unbedingt muss.
Wie schon angesprochen waren die richtigen Lacher leider zu selten oder haben meinen Humor nicht getroffen. Das soll aber auf keinen Fall bedeuten, dass es ein schlechtes Buch ist, sondern einfach nur, dass es nicht ganz nach meinem Geschmack war.
Die Protagonistin Alicja ist ein typischer Teenie. Neben Freundschaft spielt die Liebe eine große Rolle in ihrem momentanen Leben und beeinflusst sie deshalb stark. Für mich war sie authentisch und sehr detailliert dargestellt, so wie alle Charaktere des Buches. Für die Charakterzeichnung gibt es einen dicken Pluspunkt, ebenso für die Feinfühlungkeit der Autorin, denn ihre teilweise skurrile und überspitzte Darstellung der Kulturen ist zu keinem Zeitpunkt boshaft – im Gegenteil, man lacht mit den Charakteren, aber nicht über sie.
Insgesamt würde ich es als ein gelungenes Jugendbuch beschreiben, das nur für mich persönlich nicht das richtige war und bei anderen Lesern durchaus mehr Anklang finden kann. Wer sich mit einer polnischen Mutter in Schweden herumschlagen möchte und darüber hinaus noch Werte wie Freundschaft, Liebe und Familie erkunden möchte, macht mit diesem Buch nichts falsch. Ein kurzweiliges Lesevergnügen.
Bewertung: 7 Eulenpunkte