"Innerste Sphäre" von Sarah Fine
"Wächter des Schattenlandes 01"
Originaltitel: "Sanctum"
Inhalt:
Lela Santos lernt an ihrem ersten Tag an einer neuen Schule Nadia kennen und die beiden werden beste Freundinnen, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Nadia kommt aus einer reichen Familie und musste nie auf etwas verzichten, Lela dagegen ist ein Pflegekind und hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht, u. a. Mißbrauch durch einen der Pflegeväter und Gefängnis. Das alles macht sie natürlich mißtrauisch und verschlossen.
Lela hatte vor einigen Jahren einen Selbstmordversuch unternommen und träumt seitdem von einer dunklen Stadt, in welcher alle Selbstmörder landen.
Eines Tages kommt es, wie es kommen muss: Die depressive Nadia schluckt Tabletten und Lela sieht in einer Vision, wie Nadias Geist durch die Straßen der dunklen Stadt irrt. Als Lela kurz darauf durch einen Unfall ums Leben kommt, entscheidet sie sich gegen das "Paradies" und macht sich auf die Suche nach ihrer besten Freundin, um sie irgendwie aus der Stadt herauszuschmuggeln.
Dabei begegnet sie Malachi, dem geheimnisvollen Anführer der nicht-menschlichen Stadtwächter.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch bereits vor einigen Wochen gelesen und weiß immer noch nicht so recht, ob es mir nun gefallen hat oder nicht.
Die Idee an sich gefällt mir sehr gut, das ist mal etwas erfrischend Neues in der Jugendbuchlandschaft.
Die Atmosphäre ist düster, nicht ganz so verklärt-romantisch wie andere Bücher. Hier geht es nicht in erster Linie um die Mädchen-Junge-Beziehung, sondern um die Freundschaft zwischen zwei Mädchen. Die Lovestory ist in meinen Augen nur eine Nebenhandlung.
Lela ist eine sehr sympathische Figur, ich mochte sie schon nach den ersten Sätzen in der Leseprobe. Sie ist stark, unabhängig und zielstrebig.
Malachi, der menschliche Wächter, beging vor Jahrzehnten Selbstmord in einem der Konzentrationslager, auch er ist ein starker Charakter - in jeder Hinsicht. Er steht eigentlich kurz vor der "Entlassung" aus der Stadt, aber er ist bereit, seine zweite Existenz für Lela zu opfern.
Das Thema Suizid ist natürlich ein sensibles, ich finde, die Autorin hat es auch so behandelt. Ich habe nicht viel Ahnung von Psychologie, aber die Gründe, die Nadia in den Selbstmord getrieben haben, fand ich gut erklärt und nachvollziehbar.
Was mir den Gesamteindruck von diesem Buch gründlich vermiest hat, ist der Schluss. Ich glaube, daraus hätte man etwas anderes machen sollen. Etwas, das nicht so an den Haaren herbeigezogen wirkt.
Natürlich werde ich mir den zweiten Band holen, sollte er denn je erscheinen, aber das nur, um zu erfahren, wie Malachi mit der neuen Situation zurechtkommt.
8 von 10 Eulenpunkten
Ach ja, ich habe das eBook gelesen. Es gibt auch eine TB-Ausgabe, aber das eBook ist günstiger.
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Aeria