ZitatAlles anzeigenOriginal von Mariangela
Überspitzt gefragt:
Das bedeutet, dass in euren Augen nur Verlage die Bücher gut machen, und die Autoren ohne Verlage gar nichts können? Wenn also eine Kurzgeschichtensammlung zu einem Universum als Vor/Nacherzählung zu einer Reihe vom Verlag nicht gedruckt wird, weil der Verlag nicht damit rechnet, genug Reibach zu machen, ist sie automatisch schlecht?
Wenn der Verlag also damit Geld machen wollen würde, wäre das okay.
Wenn der Autor das unabhängig vom Verlag machen wollte, wäre das pfui, weil ... Autoren nur um des Schreibens willen schreiben dürfen, aber wenn sie davon leben wollen, ihre Miete zahlen, ihr Brot kaufen, dann igitt?
Nein. Weil ich das als Leserin eben nicht in erster Linie als Geldfrage sehe, sondern als Qualitätsfrage.
Es mag eine Sache der Gewohnheit sein.
Man kann sich möglicherweise auch an AutorInnen gewöhnen, die fern von Verlagen publizieren.
Nur stehen die AutorInnen, die ihre eigene Texte verkaufen wollen, zur Zeit nicht nur der Verlagskonkurrenz gegenüber, sondern auch dem Mißtrauen, das die vielen HobbyschreiberInnen im Fanfiction-Bereich ausgelöst haben.
Wie erkenne ich, daß ich einer Profi-Schreiberin gegenüberstehe und keiner gutwilligen Amateurin?
Das ist zugegebenrmaßen eine heikle Sache und der Grat sehr schmal. Aber gerade in Zeiten, in denen mehr Texte denn je produziert werden, suche ich ich verstärkt nach Filtern.
Ein Verlag ist ein Filter. Er garantiert mir z.B., daß der Text von mehr als ein, zwei Personen gelesen wurde. Daß er bearbeitet wurde. Daß er keine Augenblickseingebung ist.
Zur Ausgangsfrage: Vor/Nachgeschichten von Reihen interessieren mich kaum, was ich aber gerne lese, sind Zusammenstellungen von Einzelgeschichten aus dem jeweiligen Kosmos, die die AutorInnen über die Jahre etwa in Zeitschriften oder Anthologien veröffentlich haben. Wenn so etwas gesammelt publiziert wird, greife ich gern zu.
Dann bürgt aber zumindest der AutorInnenname für Qualität.
Unbekanntere und Unbekannte haben es da einfach schwerer.
magali