Titel: Geheimbund Omega
Autor: Kai Beisswenger
Verlag: Chichili Angency
Erschienen: März 2013
Seitenzahl: 93
Gelesen in der limitierten Print-Ausgabe
ASIN: B00BQBA6N8
Preis für das E-Book: 2.99 EUR
Das sagt der Klappentext der Printausgabe:
Deutschland im Spätsommer 2017, kurz vor der Bundestagswahl. Eine rechtspopulistische Partei schickt sich an das Parteiengefüge zu sprengen. Die Extremisten haben eine kriminelle Vision ausgeheckt um das Land nachhaltig zu verändern. Dabei werden sie von einem obskuren Geheimbund unterstützt. Aber sie haben die Rechnung ohne den genialen Ingenieur Paul Löbig gemacht, der allerhand aufbietet um den schändlichen Plan zu durchkreuzen.
Der Autor:
Kai Beisswenger wurde 1961 in Seesen am Harz geboren und lebt heute im Kreis Heinsberg. Neben seiner Schreibtätigkeit arbeitet der studierte Betriebswirt und gelernte Außenhandelskaufmann im internationalen Vertrieb - zurzeit in einem japanischen Unternehmen in Düsseldorf. Die Erlebnisse einer einjährigen Reise, die ihn zwischen 1986 und 1987 nach Griechenland, in die Türkei, nach Ägypten, nach Israel und schließlich bis Indien führte, weckten sein Interesse für Mythen, Religionen, Philosophie und Sprachen.
Meine Meinung:
„Unsere Demokratie ist bedrohter als wir glauben.“
Dieser Satz transportiert die wichtigste Aussage dieses Buches. Der Autor macht deutlich, dass die Demokratie in diesem Land von vielen Seiten her bedroht ist, das sie an einigen Ecken dabei sogar schon ziemlich angestoßen ist. Noch können die Beschädigungen einigermaßen geflickt werden – aber irgendwann kann es passieren, dass der Schaden nicht mehr repariert werden kann. Kai Beisswenger macht aber auch deutlich, dass wir sehenden Auges langsam aber sicher in dieses Szenario (oder muss man besser „Katastrophe“ sagen?) gehen.
Die Visionen in diesem Buch sind erschreckend, aber das wirklich Erschreckende daran ist, dass diese Visionen sehr realistisch geschildert werden, dass man sich als Leser sehr gut vorstellen kann, so könnte es wirklich kommen, oder sogar, so könnte es wirklich schon sein.
Das was Kai Beisswenger erzählt ist mehr, als die einem Schriftstellergehirn entsprungene Phantasie, vielmehr könnte man dieses Buch als eine „beklemmende, realistische Zukunftsvision“ bezeichnen.
Der Autor ist kein Freund vieler Worte. Überflüssiges sucht man bei ihm vergeblich. Er erzählt in einer Sprache die man vielleicht als „leicht kühlen Realismus“ bezeichnen könnte. Blumige – und daher zumeist überflüssige – Ausschmückungen findet man in diesem Buch nicht. Die handelnden Personen wirken authentisch, halten sich nicht an irgendwelchen hinreichend bekannten Klischees fest. Es sind Menschen die mit etwas konfrontiert werden, was ihre vormals wahrscheinlich heile Welt ein wenig aus dem Ruder laufen lässt. Und es ist eben auch diese gewisse „erzählerische Kühle“ die diese erzählte Geschichte, diese Vision (ist es wirklich nur eine Vision?) zu etwas macht, was sich nicht dem üblichen Science-Fiction-Mainstream zuordnen lässt.
Ein Wort noch zum Autor:
Diesem Schriftsteller ist es wirklich zu gönnen, dass seine Bücher von vielen Menschen gelesen werden. Er hat etwas zu sagen, hat großartige Ideen, die er schreibmässig auch wirklich gut umsetzt, er kann erzählen; Kai Beisswenger hat es wahrlich verdient, mehr als nur ein „Geheimtipp“ zu sein.
Fazit: Ein lesenswertes Buch, ein Buch mit einer beklemmenden Vision, ein Buch, eine Geschichte die durchaus auch zum Nachdenken anregt und die vielleicht auch dafür sorgt, dass man vielleicht auch damit beginnt, mal das eine oder andere zu hinterfragen. Ein Buch, dem man viele Leser wünscht. 8 Eulenpunkte.